Auf der Überholspur

Anfang Oktober öffnet das Design Center in Linz seine Pforten für die Automatisierungsbranche. Als Aussteller der ersten Stunde mit dabei: Rittal und sein umfangreiches Paket an Innovationen. x-technik hat mit den zuständigen Produktmanagern über Innovationen und Trends gesprochen.

Der neue Leistungsverbund Eplan, Rittal und Kiesling: Mit automatisierten Abläufen von der Elektroplanung mit einer CAE-Software bis zur Bearbeitung und Montage können deutliche Zeit- und Kosteneinsparungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Schaltschrankbau realisiert werden.

Der neue Leistungsverbund Eplan, Rittal und Kiesling: Mit automatisierten Abläufen von der Elektroplanung mit einer CAE-Software bis zur Bearbeitung und Montage können deutliche Zeit- und Kosteneinsparungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Schaltschrankbau realisiert werden.

Das österreichische Formel 1 Team "Red Bull“ ist auf dem besten Weg zu seinem vierten Weltmeistertitel in Folge. Es sprüht nur so vor Siegeswillen. Was das Team so erfolgreich macht: die Lust am Gewinnen und einfach schneller und besser zu sein als die Konkurrenz. Ähnlich verhält es sich auch mit Rittal. Der Schaltschrank-Hersteller trumpft in Punkto Innovationskraft auch heuer wieder auf. Wenn Linz zum Zentrum der österreichischen Automatisierungsbranche wird, hat Rittal auch 2013 wieder besondere Innovationen im Köcher, z. B. mit einer neuen Lösung für integrierte Wertschöpfungsketten im Schaltanlagen- und Steuerungsbau. Ein in diesem Sektor weltweit einzigartiger Leistungsverbund von Eplan, Rittal und Kiesling Maschinentechnik bildet dafür die Grundlage. Unter dem Namen „next level“ demonstriert Rittal die Durchgängigkeit und Kompatibilität von Daten und Tools entlang der Wertschöpfungskette innerhalb der drei Stufen: Engineering-Lösungen von Eplan, Schaltschrank-Systeme von Rittal sowie deren automatisierte Schaltschrank-Bearbeitung auf Kiesling Maschinen.

Hoffmann Peter, Produktmanager Gehäuse bei Rittal Österreich

Hoffmann Peter, Produktmanager Gehäuse bei Rittal Österreich

Interview mit Peter Hoffmann, Produktmanager Schaltschränke bei Rittal

Ing. Priglhuber Andreas, Produktmanager IT Solutions Produkt- und Projektmanagement bei Rittal Österreich

Ing. Priglhuber Andreas, Produktmanager IT Solutions Produkt- und Projektmanagement bei Rittal Österreich

An der Schnittstelle Mensch/Maschine zählen Ergonomie ebenso wie Montage- und Bedienerfreundlichkeit. Welche Neuheiten präsentiert Rittal heuer auf der Smart?

Speziell für das kostensensible Maschinenmarkt-Segment haben wir eine einheitliche Systemplattform für Bediengehäuse mit neun Standardabmessungen, einheitlichem Systemzubehör und einem modernen Design entwickelt, das sich an das übrige Produktportfolio für die Schnittstelle Mensch-Maschine anpasst. Der Gehäusekorpus basiert auf der Systemplattform der AE-Serie mit standardmäßiger Pulverbeschichtung in RAL 7035 und steht in den Maßen von 300 x 200 x 155 mm bis 600 x 600 x 210 mm (BHT) zur Verfügung.

Um noch stärker auf die Belange einzelner Industriebranchen – vor allem dem Maschinenbau – eingehen zu können und die Verfügbarkeit zu erhöhen, hat Rittal eine neue Generation seiner TopTherm Chiller in den Leistungsklassen von 8 bis 40kW entwickelt.

Um noch stärker auf die Belange einzelner Industriebranchen – vor allem dem Maschinenbau – eingehen zu können und die Verfügbarkeit zu erhöhen, hat Rittal eine neue Generation seiner TopTherm Chiller in den Leistungsklassen von 8 bis 40kW entwickelt.

Worin besteht konkret die Vereinfachung für den Anwender?

Sämtliche Konstruktionsdetails sind auf hohe Montageeffizienz ausgelegt. So lässt sich eine zusätzliche Aluminium-Frontplatte auf Tür oder Rückwand – zur komfortablen Bearbeitung der Bedienseite mit Bohrungen und Ausbrüchen für TFTs, Anzeigegeräte oder Panel-PCs – schnell und einfach montieren. Bislang waren für den Innenausbau unterschiedlichste Befestigungssysteme im Einsatz. Jetzt können Anlagenbauer auf ein einziges Zubehör-Baukastensystem zurückgreifen. Damit lassen sich die Ausbaumöglichkeiten deutlich erhöhen sowie die Montage und Lagerbevorratung effizienter gestalten. Das kompatible TS 8 Zubehör-System meistert die unterschiedlichsten Anforderungen im Innenausbau. So lassen sich Montagestege und Systemchassis über Profilschienen mit TS-8-Lochraster an den inneren Seitenwänden flexibel einbauen.

Das neuen Tragarmsystem 60/120/180: gleiches Engineering für alle Belastungsstufen von 600 bis 1800 N, gleiches Design mit durchgängigen Kombinationsmöglichkeiten und gleichen Funktionen.

Das neuen Tragarmsystem 60/120/180: gleiches Engineering für alle Belastungsstufen von 600 bis 1800 N, gleiches Design mit durchgängigen Kombinationsmöglichkeiten und gleichen Funktionen.

Für die bequeme Bedienung einer Maschine sind Tragarmsysteme ein unverzichtbares Bindeglied. Kann man hier überhaupt noch etwas verbessern?

Es ist nicht leicht, etwas Gutes noch besser zu machen. Aber die Anforderungen ändern sich laufend und auf die reagieren wir. Gefordert sind heute Tragarmsysteme, die sich durch schnelle Montage, individuellen Aufbau, durchgängiges Design, hohe Tragkraft, sowie einfaches Kabelmanagement auszeichnen. Mit der Weiterentwicklung unserer CP-Reihe bieten wir Maschinen- und Anlagenbauern genau das. Mit dem Tragarmsystem CP 60/120/180 lassen sich Tragarmsysteme über die Belastungsstufen von 60, 120 und 180 kg, bezogen auf eine Auslegerlänge von einem Meter, realisieren. Der vereinfachte Systemwechsel in der Vertikalen reduziert Kosten und Gewicht, die durchdachte Kabelführung, perfekte Begrenzung der Drehwinkel und die Möglichkeit nachträglich zu justieren, zeigen die Benutzerfreundlichkeit des Systems.

Ing. Stirbl Wolfgang, Leiter Technische Dienste und Service Konzessionär Elektrotechnik Produktmanager Klimatisierung und Stromverteilung bei Rittal Österreich

Ing. Stirbl Wolfgang, Leiter Technische Dienste und Service Konzessionär Elektrotechnik Produktmanager Klimatisierung und Stromverteilung bei Rittal Österreich

Bislang mussten Anlagenbauer bei Einzelschränken auf die Ausbauvielfalt der Anreihsysteme verzichten. Mit dem SE8 – der Einzelschranklösung von Rittal – ist das nun vorüber. Was kann der SE8?

Im Gegensatz zu Anreihschränken mit Rahmengestell und abnehmbaren Seitenwänden ist der Korpus des SE 8, der aus zwei Seitenwänden und Dach besteht, aus einem Stück Stahlblech gefertigt. Für den einfachen Zugang zum Schrank ist die Rückwand verschraubt ausgeführt. Am integrierten Bodenrahmen lassen sich Kabeleinführungslösungen wie beim Anreihsystem TS 8 verwenden. Optional verfügt der SE8 jetzt auch über standardisierte Ausbrüche zur Kabeleinführung und Klimatisierung, die über eine Bestellmatrix frei wählbar sind. Speziell in der Gebäudetechnik oder im Bereich Heizung, Lüftung und Klimabereich wird das gefordert.

Es scheint, dass das Entwicklungspotenzial von Schaltschränken noch lange nicht ausgeschöpft ist.

Das stimmt. Auch bei unserem TS 8 Schaltschrank sind die Möglichkeiten nach wie vor unendlich. Die Weiterentwicklung umfasst etwa neue Positionierungshilfen, Ein-Mann- Montagen, werkzeuglose Clip-Befestigungen sowie neue Montageräume.

Ing. Wolfgang Stirbl, Produktmanager Stromverteilung und Klimatisierung bei Rittal

Im November 2014 tritt die neue europäische Norm DIN EN 61439 zur Betriebssicherheit und zum Personenschutz in Kraft. Was bedeutet das für den Anwender?

Von den Herstellern der Schaltanlagen wird künftig eine detailliertere Dokumentation für die Nachweise der Konstruktions- und Leistungsmerkmale als bisher verlangt. Obwohl noch bis Herbst kommenden Jahres mit der bestehenden Norm gearbeitet werden darf, empfehlen wir Schaltanlagenbauern schon frühzeitig mit der Umstellung zu beginnen.

Wie geht der Anlagenbauer bei dieser Umstellung am besten vor. Wie unterstützt Rittal seine Kunden bei der Umstellung?

Wir bieten unseren Kunden mit dem Softwaretool „Rittal Power Engineering“ umfassende Unterstützung. Die Software unterstützt sowohl bei Planung und Konfiguration der Schaltanlage, als auch bei der normgerechten Dokumentation. Ein Knopfdruck genügt und die Software erstellt die entsprechenden Bauartnachweise inklusive der benötigten Prüfberichtsverweise. Das integrierte Engineering-Tool gewährt anschließend die perfekte Umsetzung. Mit Hilfe von Checklisten kann der Schaltanlagenbauer überprüfen, ob alle Erfordernisse bei der Planung und Ausführung der Schaltanlage gemäß der neuen Norm erfolgt sind und einen rechtsgültigen Nachweis führen.

Um Wärmelasten effizient und wirtschaftlich aus Schaltschränken abzuführen, gibt es eine ganze Reihe an Klimalösungen. Auf Grund der neuen EU-Norm ist es nun auch möglich Kühlgeräte effizient zu bewerten.

Um unseren Kunden eine definierte Leistung zu garantieren und höchstmögliche Sicherheit bei Kaufentscheidungen zu geben, haben wir uns bei Rittal als weltweit erster Hersteller dazu entschlossen, sämtliche Kühlgeräte der TopTherm-Serie für den weltweiten Einsatz von einer unabhängigen Stelle, dem TÜV Nord, nach DIN EN 14 511 prüfen zu lassen. Bei den umfangreichen Tests überstiegen alle Rittal Kühlgeräte die angegebenen Leistungsdaten. Teilweise lag die Kühlleistung sogar um bis zu 10 % über dem von Rittal angegebenen Wert.

Bleiben wir beim Thema Klimatisierung. Energieeffizienz bei der Klimatisierung bedeutet häufig den Einsatz von flüssigkeitsgekühlten Klimakomponenten. In diesem Zusammenhang hat Rittal die neuen TopTherm Chiller konstruiert. Wie erfüllen diese die Anforderungen des Maschinenbaus?

Mit der neuen Generation der TopTherm Chiller bietet Rittal eine standardisierte Rückkühler-Lösung auf Basis des TS 8 Schaltschranksystems. Die Baureihe ist aus speziellen modularen Einheiten wie Wasser- und Kältemodule sowie einem Elektromodul mit Steuerung aufgebaut. Das Konzept ist aber trotzdem so flexibel, dass mit wenigen Leistungsgrößen die benötigten Kühlleistungsbereiche abgedeckt werden. Da 600 mm die meist verwendete Tiefe unserer Schränke darstellt, haben wir auch die neuen Geräte auf diese Größe konfiguriert. Die Chiller stehen für den weltweiten Einsatz in den Ausführungen 400 V/50 Hz und 460 V/60 Hz bereit.

Wohin gehen die Entwicklungen im Bereich Klimatisierung?

Diese gehen immer mehr in Lastunabhängige Klimalösungen. Das bedeutet z. B. Kühlgeräte, die auch mit Minimallasten bis zur Nennkühlleitung arbeiten können. Die Anwender erwarten künftig weitgehend wartungsfreie Klimakomponenten für den weltweiten Einsatz und energieeffiziente Umsetzung der Wärmelasten.

Andreas Priglhuber, Produktmanager IT bei Rittal

Was sind die derzeitigen Trends in der IT-Branche?

Als wichtigen derzeitigen Trend in der Branche sehe ich das Thema Industrie 4.0. Das “Internet der Dinge” ermöglicht komplett neue Evolutionen und Effizienzsteigerungen. Das wirkt sich auch unmittelbar auf die Anforderungen der IT und der IT-Infrastruktur aus. IT und Produktion werden noch mehr zusammenwachsen.

Rittal hat ein neues Rack-System entwickelt. Worin bestehen die Vorteile des TS IT?

Die Standardausstattung des neuen IT-Racks umfasst z. B. eine flexible 19“-Montageebene, geteilte Seitenwände mit Schnellverschluss oder eine optimierte Kabeleinführung mit Bürstenleisten. Es erfüllt damit nahezu alle Anforderungen an Netzwerk- und Server-Schränke. Für den Anwender fällt damit die komplizierte Auswahl der Einbauten weg. Für mehr Effizienz beim Innenausbau sorgt die Snap-in-Technik, womit eine Einmann-Montage möglich wird.

Spionage- und Abhörskandale begleiten uns seit dem Frühjahr in den Medien. Inwieweit bietet das neue TS IT Rack zumindest physische Sicherheit?

Auf der einen Seite ist das neue Rack mit einer Belastbarkeit von insgesamt 1.500 Kilogramm auf der 19“-Ebene ausgesprochen stabil. Der TS IT weist zudem eine große Dichtigkeit auf und eignet sich für die Löschung mit Gas. Und wer es noch sicherer mag, der greift auf das Rittal Micro Data Center zurück. Das modulare Safe-System bietet hohen Schutz gegen physikalische Bedrohungspotenziale (Feuer, Wasser, Staub oder Fremdzugriff) und kann sogar nachträglich um ein Rack gebaut werden. Durch das umfangreiche Zubehör lässt sich das Micro Data Center sogar zu einem extrem widerstandsfähigen Schutzraum der Widerstandsklasse 4 ausbauen.

www.rittal.at Halle DC / Stand 434

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