interview

Moderne Lineartechnik dank igus Innovationen

Nachhaltigkeit und Automatisierung gehören zusammen. Vor allem in Hinblick auf steigende Aluminium- und Stahlpreise beschäftigt sich die Branche inzwischen verstärkt mit neuen Materialien. Eine aktuelle Studie aus dem Hause igus testete in diesem Zusammenhang Kunststoff gegen Holz. Die Ergebnisse sprechen für sich und beeindrucken in erstaunlicher Weise – wie Michael Hornung auf der HANNOVER MESSE zeigte.

„Wir haben verschiedene Versuche zum Reibwert und der Verschleißrate unserer Werkstoffe durchgeführt. Getestet wurden Gleitlager und Linearlagerfolien aus den Werkstoffen iglidur J und J4 auf verschiedenen Holzwellen im Vergleich zu Metallwellen. Die Ergebnisse sprechen für sich.“ Michael Hornung, igus Produktmanager International drylin Linear- und Antriebstechnik.

„Wir haben verschiedene Versuche zum Reibwert und der Verschleißrate unserer Werkstoffe durchgeführt. Getestet wurden Gleitlager und Linearlagerfolien aus den Werkstoffen iglidur J und J4 auf verschiedenen Holzwellen im Vergleich zu Metallwellen. Die Ergebnisse sprechen für sich.“ Michael Hornung, igus Produktmanager International drylin Linear- und Antriebstechnik.

Herr Hornung, das komplexe Thema Nachhaltigkeit (be)trifft auch die Automatisierung und somit Lösungen aus dem Hause igus. Kürzlich wurde eine Studie namens „drylin R auf Holzwellen“ veröffentlicht. Worum geht es?

igus hat einen breit gefächerten Kreis an Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen, somit auch aus der Holz- und Möbelbranche. Und im Zusammenhang mit den umfangreichen Bestrebungen, künftig mehr auf nachhaltige Produktionen bzw. Themen zu setzen, möchten wir reagieren. Bei den eingangs erwähnten Branchen herrscht – ob der Umstände – eine sogenannte Holzvielfalt vor und jedes Holz reagiert in der Anwendung anders. Somit haben wir in unserer Versuchsreihe sowohl Harthölzer als auch Weichhölzer intensiv mit unseren Lineargleitlagern getestet und uns Gedanken dazu gemacht, wie wir im igus-Labor – in Hinblick auf unterschiedliche Biegefestigkeitsverhalten der Hölzer – Messungen durchführen können. Dabei wurden für die Gleitlagermaterialien die verschiedensten Holztypen zu Kennzeichen wie Reibwert- und Verschleißergebnisse ermittelt. Die Ergebnisse sprechen für sich.

Bei igus wurden Gleitlager und Linearlagerfolien aus den Werkstoffen iglidur J und J4 auf verschiedenen Holzwellen im Vergleich zu Metallwellen intensiv getestet.

Bei igus wurden Gleitlager und Linearlagerfolien aus den Werkstoffen iglidur J und J4 auf verschiedenen Holzwellen im Vergleich zu Metallwellen intensiv getestet.

Zu welchen Erkenntnissen sind Sie gekommen?

Die Ergebnisse sind eindeutig: Holz und unsere drylin-Lineartechnik funktionieren in Kombination und unter den getesteten Parametern – und das bestens. Wir kamen zu der Erkenntnis, dass die ermittelten Reibwerte sich nur geringfügig von den Ergebnissen auf Stahl oder Aluminium unterscheiden. Auch die Verschleißergebnisse für Lager und Wellen sind vielsprechend. Insbesondere in Kombination mit unserem neuen drylin R-Econ-Lineargleitlager J4, das wir vor einiger Zeit erstmals vorgestellt haben, bieten einige Hölzer gedämpft einen guten Gegenlaufpartner mit optimalen Ergebnissen.

Das Ergebnis zeigt: Holz und drylin Lineartechnik funktioniert.

Das Ergebnis zeigt: Holz und drylin Lineartechnik funktioniert.

Was zeichnet die Econ-Linearlagerfolie für Lineargleitlager aus?

Linearlagerfolien aus dem igus Polymer iglidur J4 erweitern das Econ-Lieferprogramm der drylin-Linearführungen. Es handelt sich dabei um kostengünstige CO2-reduzierte Gleitfolien mit einem Regranulatanteil von bis zu 97 % in rund für geschlossene Lineargleitlager oder offen für unterstützte Wellen. Passend sind sie für alle Lineargehäuse der drylin-R-Serie.

Was wurde bei den igus-Laborversuchen mit Holz insbesondere getestet?

Die Versuche wurden sowohl in trockener Laborumgebung vollzogen als auch unter Schmutz- und Feuchtigkeitsbedingungen. Alles kann Messergebnisse entscheidend verändern. Bei der Vielzahl an vorhandenen Hölzern erweitern wir laufend unsere Versuchsreihen und gehen auch auf verschiedenste Holzarten ein. Wir möchten insbesondere Kundenprojekte mit drylin und Holz unterstützen und erste Kundenanwendungen mit Gleitlagern auf Holzwellen, die es bereits gibt, fördern.

Können Sie uns ein Beispiel nennen?

Im Rahmen eines Maschinenkurses an der Handwerkskammer Köln kombinierten angehende Tischler in einem Projekt skandinavischen Look mit Industrial Design. Die Aufgabe der Auszubildenden war es, ein Möbelstück in Kleinserie in kurzer Zeit zu fertigen. Die Ergebnisse aus diesem Projekt und der selbstständigen Konstruktion sind ein ausziehbarer Nachttisch und ein Couchtisch mit Drehlade und Schuböffnung. Entschieden haben sich die Auszubildenden für die eloxierten Aluminium-Wellen mit schmiermittelfreien drylin-Lineargleitlagern sowie für eine drylin-Teleskopschiene NT. Sie sorgen für leichtgängige und wartungsfreie Bewegung.

Zusammenfassend auf die Studienergebnisse bezogen, würden Sie also sagen, dass …

… aufgrund der niedrigeren Flächenpressung unserer drylin-Lineargleitlager ganz allgemein sich diese generell auch für den Einsatz auf Rundwellen mit weicheren Oberflächen eignen – ganz im Gegenteil zu Kugellagern, die eine gehärtete Oberfläche erfordern. Die igus-Studie sammelte die Ergebnisse mit dem Werkstoff Holz, einem nachwachsenden Rohstoff, und zeigt somit Möglichkeiten für Alternativen zu Aluminium und Stahl auf. Wir gehen mit den Anforderungen der Zeit und entwickeln unsere Technik dahingehend weiter.

Das bedeutet auch, dass nachhaltigere Elemente wie Holz nun auch zunehmend den Fokus bei igus-internen Entwicklungen erhalten und Lösungen entsprechend präsentiert werden?

Das ist richtig. Vor allem hat igus seit geraumer Zeit großes Augenmerk auf nachhaltige Themen gelegt. Dazu gehören schließlich auch die vorausschauende Wartung mittels unserer smart plastics sowie Verschleißoptimierungen unserer Produkte, die stetig verbessert werden. Wir haben auch intern eine große Breite an Maßnahmen getroffen, um unseren hohen Ansprüchen in puncto Nachhaltigkeit gerecht zu werden und arbeiten stetig an neuen Ideen und Möglichkeiten, auch mit unseren Kunden zusammen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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