"Schmähung - Provokation - Stigma" - Ausstellung zum Thema Invektivität

Schmähungen und Herabsetzungen in Form von Shitstorms, populistischen Twitter-Nachrichten und Internet-Kommentaren scheinen derzeit allgegenwärtig: Sie stacheln an, hetzen auf, provozieren, diskreditieren, grenzen aus und stigmatisieren. Häufig werden sie als Symptome einer verrohten Gesellschaft beschrieben. Phänomene der Herabwürdigung lassen sich jedoch nicht auf die Gegenwart begrenzen. Es hat sie zu allen Zeiten und in allen Kulturen gegeben. Sie waren und sind von den jeweiligen sozialen, politischen, ökonomischen und medialen Kontexten geprägt, auf die sie ihrerseits zurückwirken. Der Dresdener Sonderforschungsbereich 1285 fasst diese Phänomene unter dem Oberbegriff Invektivität. Dieser leitet sich ab von der antiken Schmährede (invectiva oratio), bezeichnet aber ein sehr viel breiteres Arsenal von herabsetzender Kommunikation: Stereotypisierungen, Stigmatisierungen, Beleidigungen und Ausgrenzungen. Die Ausstellung des Sonderforschungsbereichs 1285 möchte anhand der Sektionen Stereotype & Stigmata, Kunst & Provokation, Schmähgemeinschaften & Feindbilder sowie Resonanz & Deutungskampf einen Eindruck von invektiven Formen und Medien vermitteln. Sie zeigt antike Schmähreden und Flugschriften der Reformationszeit ebenso wie Wahlplakate der Weimarer Republik und aktuelle Satiren. Die Ausstellung ist bis zum 23. April 2020, täglich von 10 bis 18 Uhr im Buchmuseum der SLUB zu sehen. Musik: "Acoustic Breeze" von www.bensound.com

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