interview
Mit intelligenter Sensorik mehr erreichen
Logistik mit System Die Gestaltung und Optimierung der gesamten Logistikkette ist das Thema des SICK-Segments Logistikautomation. Dazu gehört, Materiallfüsse zu automatisieren oder Sortier-, Kommissionier- und Lagerprozesse effizienter, schneller und zuverlässiger auszurichten. Das Spektrum umfasst die Betreuung der Lager- und Fördertechnik, des Einzelhandels und des Verkehrs sowie die Ausstattung von Flug- und Containerhäfen, Post und Paketdiensleistern sowie Systemintegratoren. International aufgestellt ist SICK in der Lage, den stetig komplexer werdenden Anforderungen an die global ausgerichtete, schnelle, effiziente und wirtschaftliche Logistikkette optimal zu begegnen.
Dipl.-Ing. (FH) Christoph Ungersböck Manager Marketing & Product Management bei SICK Österreich
Moderne Lager- und Fördertechnik sowie leistungsfähige, intralogistische Systeme und Anlagen sind ohne weitestgehende Automatisierung heute nicht mehr denkbar. Ob bei Fahrerlosen Transportsystemen, Förder- und Sortieranlagen oder vor bzw. im Hochregallager – auch wenn die Prozesse wie von „Geisterhand gelenkt“ ablaufen, sind die Anlagen selbst nicht menschenleer. Im Gegenteil: häufig können sich Lagermitarbeiter oder Servicepersonal im direkten Umfeld der Maschinen aufhalten. Ohne Schutzmaßnahmen betrieben, stellen solche Maschine im Automatikbetrieb Gefährdungspotenziale für Personen dar, wenn diese prozessbedingt oder zu Wartungszwecken ungeschützt in eine Gefahrenstelle eingreifen oder einen Gefahrenbereich betreten. Das Portfolio Sicherheitstechnik von SICK bietet eine Vielzahl zertifizierter Sensor- und Steuerungslösungen, mit denen sich Maschinen technisch wirkungsvoll, ergonomisch und wirtschaftlich effizient absichern lassen. Vermieden werden dadurch nicht nur Verletzungsrisiken für Menschen, sondern auch Haftungsrisiken für das Management von Unternehmen, die intralogistische Maschinen und Anlagen herstellen, in Verkehr bringen oder betreiben.
Höchstmögliche Maschinen- und Personensicherheit beim Betrieb intralogistischer Anlagen bietet der neue Sicherheits-Lichtvorhang deTec4 Core von SICK. Auflösungen zur Finger- und Handerkennung, blindzonenfreie Schutzfelder, übergreifsichere Überwachungshöhen und Muting für die automatische Material-Mensch-Unterscheidung machen den Design-prämierten deTec4 Core zur logischen Lösung für zahlreiche intralogistische Anwendungsgebiete.
Der neue deTec4 Core ist eine berührungslos wirkende Schutzeinrichtung, die Performance Level „e“ nach EN ISO 13849 sowie SIL3 gemäß IEC 61508 erfüllt. Damit bietet der Sicherheits-Lichtvorhang Maschinen- und Personenschutz auf höchstem Niveau.
deTec4 Core: „Vorhang auf“ für Sicherheit pur
Der neue deTec4 Core ist eine berührungslos wirkende Schutzeinrichtung, die Performance Level „e“ nach EN ISO 13849 sowie SIL3 gemäß IEC 61508 erfüllt. Damit bietet der Sicherheits-Lichtvorhang Maschinen- und Personenschutz auf höchstem Niveau – u. a. bei der Absicherung von Ein- und Auslagertischen an Regalbediengeräten, als Zugangsabsicherung von Palettier-, Depalletier-, Umreifungs- und Palettenwickelmodulen, bei der Überwachung der Aufgabestationen von Elektrohängebahnen oder bei der Zugriffsabsicherung im Vertikallager. In allen Applikationen überzeugt der deTec4 Core schon bei der mechanischen Montage: der mitgelieferte Standard-Befestigungssatz „QuickFix“ wie auch bei Bedarf die ausrichtbare Haltertype „FlexFix“ ermöglichen eine schnelle und einfache Montage der Schutzeinrichtung – im Zusammenspiel mit der integrierten Ausrichtanzeige, mit der Sender und Empfänger schnell, einfach und optimal zueinander positioniert werden können. Bei höheren Reichweiten hilft zusätzlich die optional erhältliche Laser-Ausrichthilfe AR60.
Sicherheitsfunktionen ohne Schnickschnack
Auf das Wesentliche konzentriert sind die Funktionalitäten, die der deTec4 Core den Maschinenbauern und Integratoren in der Intralogistik bietet. Die innovative Gestaltung der nur noch 34 mm x 31 mm großen Gehäuse, deren Formgebung mit dem iF Product Design Award 2013 ausgezeichnet wurde, ist nicht nur sehr robust, sondern auch platzsparend. Der neuartig gestaltete Kabelabgang vermeidet jegliche Blindzonen ober- oder unterhalb des Schutzfeldes – unabhängig davon, ob der deTec4 Core mit einer Auflösung für den Fingerschutz oder einer größeren Auflösung zur sicheren Detektion der Hand, betrieben wird. Die zwei Reichweiten-Versionen – 7 m mit einer Auflösung von 14 mm und 10 m mit einem Detektionsvermögen von 30 mm – decken nahezu alle Aufgabenstellungen ab, die in förder- und lagertechnischen Anlagen anzutreffen sind. Je nach Maschine und Sicherheitsfunktion sind Schutzfeldhöhen zwischen 300 mm und 2.100 mm – abgestuft in 150 mm-Schritten – möglich. Bei der maximalen Höhe bietet der deTec4 Core einen expliziten Schutz gegen Übergreifen nach EN ISO 13855.
Sensorintelligenz erleichtert Inbetriebnahme
Unerreicht einfach ist die Inbetriebnahme des Sicherheits-Lichtvorhangs: Da der Sensor nur im Schutzbetrieb arbeitet, ist keine Konfiguration erforderlich. Zusatzfunktionen wie z. B. Muting für die sichere Mensch-Material-Unterscheidung am Zugang in gefahrbringende Bereiche oder die Einrichtung einer automatischen Wiederanlaufsperre können über ein SICK Sicherheits-Relais UE48 oder die Sicherheits-Steuerungen Flexi Classic und Flexi Soft von SICK eingerichtet werden. Die exakte Anpassung der Reichweite bei der Inbetriebnahme erfolgt automatisch durch den deTec4 Core. Eine Umschaltung für Betrieb auf hoher oder niedriger Reichweite ist daher nicht erforderlich. Ein Rot-Grün-LED visualisiert gut sichtbar den aktuellen Betriebszustand des Sicherheits-Lichtvorhangs. Im Fehlerfall stellen die Betriebs- und die Ausrichtanzeige am Sicherheits-Lichtvorhang bis zu vier Fehlercodes dar und erleichtern so die Diagnose. Eine weitere Arbeitserleichterung erreicht der deTec4 Core dadurch, dass Servicedaten wie die Artikel-, die Serien-Nnummer oder der Typenschlüssel unverlierbar im Sensor eingraviert und auch im eingebauten Zustand von vorne sichtbar sind.
Fit für jedes intralogistische Umfeld
Die Innovationen, die der deTec4 Core bietet, sind nicht nur auf die „klassischen“ Applikationen in stationären Förderanlagen, Kommissionier- und Verpackungslinien oder Hochregallagern beschränkt. Schutzart IP 65 und IP 67 sowie der Betriebstemperaturbereich von „arktischen“ -30° C bis +55° C erlauben den Einsatz des neuen Sicherheits-Lichtvorhangs – ohne weitere Maßnahmen wie Heizung oder Schutzgehäuse – auch in anspruchsvollen Umgebungen, z. B. bei der Absicherung von Drehtischen und Hubwerken oder der sicherheitsgerichteten Überwachung von Roboterstationen in Tiefkühllagern.
Luzia Haunschmidt / x-technik hat sich mit Dipl.-Ing. (FH) Christoph Ungersböck
Manager Marketing & Product Management bei SICK Österreich über den neuen Sicherheits-Lichtvorhang deTec4 Core im Detail unterhalten:
Der deTec4 Core Sicherheits-Lichtvorhang zeichnet sich durch einfache Montage aus. Ist er hinsichtlich seiner Reichweite auch variabel an verschieden große Einsatzgebiete anpassbar?
Das neue deTec4 Core setzt neue Maßstäbe in jeder Hinsicht. Es hat eine maximale Reichweite von 7m bei 14mm Auflösung bzw. 10m bei 30mm Auflösung. Diese Reichweiten erlauben eine Integration in kompakte Anlagen zur Zugriffsabsicherung und ebenso die großen Reichweiten zur Absicherung von Zutrittsbereichen. Das integrierte Feature der automatischen Reichweitenanpassung gibt dem Planer den Komfort, sich nicht vorher über die notwendige Reichweite Gedanken machen zu müssen, da der Lichtvorhang selbst die Reichweite anpasst.
Etliche logistische Anlagen werden mittlerweile von einem Condition Monitoring-System überwacht, welches evt. Sensorausfälle sofort meldet. Ist der deTec4 Core Sensor für die Kommunikation mit einem Condition Monitoring geeignet?
Der deTec4 Core ist für einfachste Integration ausgelegt und auf die wesentlichsten Funktion wie Schutzbetrieb beschränkt. Ideal ist der Einsatz an Sicherheitssteuerungen, unabhängig vom Hersteller, wo die sicheren Ausgänge des deTec4 Core (OSSD) aufgelegt werden.
Sicherheits-Lichtvorhänge finden auch oftmals ihren Einsatz in rauen Umgebungen, in denen sie Vibrationen oder sogar Stößen ausgesetzt sind. Kann der deTec4Core hier mit einer entsprechend robusten Ausführung punkten?
Ja, auf alle Fälle – deTec4 Core vereint Sicherheit und Effizienz – bei höchster Verfügbarkeit. Typische Einsatzgebiete sind im harten Produktionsalltag die Werkzeugmaschinen- und Automobilindustrie, die Lager- und Fördertechnik aber auch die Konsumgüter- und Verpackungsindustrie.
Bei der Entwicklung des deTec4 Core wurde besonders auf die Robustheit des Lichtvorhangs Wert gelegt. Das schlagfeste Gehäuse und die geschützt eingebaute Frontscheibe sind nur zwei von vielen konstruktiven Vorteilen beim deTec4 Core. Weiters ist die Blindzonenfreiheit des Lichtvorhangs ein sehr großer Vorteil bei der mechanischen Montage. Blindzonenfrei bedeutet in einfachen Worten: Die Schutzfeldhöhe ist gleich der Einbaulänge! Besonders hervorzuheben ist der Betriebstemperaturbereich von -30° C bis +55°C womit ein Einsatz bei Tiefkühlapplikationen möglich wird. Auch die Schutzklassen von IP65 und IP67 erlauben einen Einsatz in sehr rauer Umgebung.
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