Komponenten und Systeme für die Fabrik von morgen von RK Rose+Krieger

Dank standardisierter Konstruktionselemente und Motoradapter vereinfacht und beschleunigt der Mehrachsbaukasten die Konstruktion und Montage von Linien-, Flächen- und Raumportalen auf Basis von RK MonoLine- und RK DuoLine-Achsen. (Bilder: RK Rose+Krieger)

Die möglichst umfassende Automatisierung und Digitalisierung der Produktion ist in den westlichen Industriestaaten eine Grundvoraussetzung, um in Zeiten des Fachkräftemangels im globalen Wettbewerb mithalten zu können. Und überall dort, wo die manuelle Montage unumgänglich ist, gilt es Arbeitsbedingungen zu schaffen, die die Gesundheit der Mitarbeiter schützen.

Mit seinen beiden Geschäftsfeldern „Komponenten“ (für die Linear-, Verbindungs- und Profiltechnik) und „Systeme“ (für Automatisierungs- und Produktionsanwendungen“) bedient RK Rose+Krieger diesen Bedarf und gibt Antworten auf die zunehmende Komplexität im industriellen Umfeld. Dabei orientieren sich die Mindener insbesondere bei der Neu- und Weiterentwicklung von Systemlösungen verstärkt an den Anforderungen konkret benannter Schwerpunktbranchen, darunter insbesondere Verpackungs- und Automatisierungstechnik, Intralogistik und Arbeitsplatzsysteme sowie Reinraumtechnik und Halbleiterfertigung.

Am Beispiel der jüngsten Produktentwicklungen wird deutlich, mit welchen Lösungen RK Rose+Krieger die aktuellen Trends und Branchenanforderungen u. a. bedient.

Mit dem Bedien- und Servicetool RKX lassen sich individuelle Steuerungsprofile zur Ansteuerung von bis zu 32 synchron geschalteter elektrischer Hubsäulen über den Laptop konfigurieren und abspeichern.

Trend Digitalisierung – Lösung: RK Monitorhalter

In einer smarten, digitalisierten Fabrik mit umfassend vernetzter Produktion sind alle Anlagen, Handlingeinrichtungen und Flurfahrzeuge mit Bedien- und Anzeigegeräten zur Überwachung und Visualisierung der diversen Abläufe ausgestattet. Auch moderne Montagearbeitsplätze kommen heute kaum noch ohne HMI (Human Machine Interface) in Form eines Monitors oder Touchpanels aus. Zur Anbindung der HMI an die jeweilige Maschine bzw. Konstruktion werden Halterungen benötigt, die dem rauen industriellen Umfeld gewachsen sind und einfach an sich verändernde Anforderungen angepasst werden können. Ein solch robustes, einfaches und flexibles System ist beispielsweise der RK Monitorhalter, den RK Rose+Krieger bereits vor einigen Jahren speziell für diesen Einsatz entwickelte. Die kostengünstige Alternative zu Eigenkonstruktionen basiert auf dem Produktprogramm der Kunststoffrohrverbinder der Mindener. Was mit diesem einen Produkt begann, hat sich inzwischen zu einer ganzen Palette von standardisierten industriellen Haltesystemen entwickelt – darunter Stative, Tablet- und Smartphone-Halterungen, höhenverstellbare Monitorhalter, Tragarmsysteme und vieles mehr.

Die Anti-Twist-Verdrehsicherung aus dem Zubehörprogramm der Kunststoffrohrverbinder von RK Rose+Krieger erleichtert und beschleunigt die präzise Justierung und verdrehsichere Montage komplexer Systemaufbauten und Auslegerkonstruktionen.

Trend Digitalisierung – Lösung: RKX-Software

Auch mit seiner Steuerungssoftware RKX bedient RK Rose+Krieger den Digitalisierungstrend. RKX ist ein bislang in seiner Art einzigartiges Bedien- und Servicetool für die Antriebssteuerung MultiControl II zur Ansteuerung elektrischer Hubsäulen. Mit RKX lassen sich individuelle Steuerungsprofile wie beispielsweise das Antriebsgruppenmanagement, die relative und absolute Positionierung oder die integrierte Kollisionserkennung schnell und einfach am PC konfigurieren. Auch die Inbetriebnahme und Ansteuerung der Hubsäulen kann damit über den PC bzw. Laptop erfolgen. Eine übersichtliche Gestaltung der Bedienoberfläche und Erklärvideos erleichtern die Anpassung. Der große Vorteil der Software: Einmal angelegt können die Steuerungsprofile abgespeichert und jederzeit wieder abgerufen werden. Davon profitieren vor allem Kunden, die mehrere identische Systeme in Betrieb nehmen. Ein Knopfdruck genügt, um das einmal konfigurierte und gespeicherte Profil auf alle Systeme zu übertragen. Das spart nicht nur Zeit, sondern minimiert auch Fehlerquellen.

Weitere Alleinstellungsmerkmal der RKX-Software: Sie visualisiert Motorströme und weitere Betriebsparameter in Echtzeit – selbst in Bussystemen mit bis zu 32 Antrieben. Unregelmäßigkeiten im System können so erkannt und frühzeitig eliminiert werden. Gleichzeitig entfallen aufwendige Messarbeiten wie das Anklemmen von Strommessdosen an jedem Antrieb. Serviceeinsätze können komfortabel per Fernwartung vom RK-Servicepersonal erfolgen. Dies erfolgt ganz einfach über Microsoft Teams, da das System nicht in der Cloud arbeitet. Zudem gestattet RKX das Auslesen und Exportieren von Service- und Fehlerhistorien. Auf diese Weise kann der Kunde langfristige Probleme identifizieren und abstellen, was zu einer Verlängerung der Lebensdauer seines Gesamtsystems führt.

Durch die Möglichkeit zur Fernwartung bedient RKX auch die Trends Nachhaltigkeit und Geschwindigkeit. Probleme können schnell online abgeklärt und gegebenenfalls gelöst werden. Ist ein Kundendiensteinsatz dennoch erforderlich, ist der Servicemitarbeiter bereits so umfassend vorbereitet und mit den benötigten Ersatzteilen ausgerüstet, dass zur Problembehebung ein Termin ausreicht. Auf diese Weise trägt RKX zur Einsparung von Zeit, Servicefahrten und Kosten bei. Ein Win-Win für beide Seiten.

Ob in Nutzfahrzeugen (l.) oder in der industriellen Anwendung – das flexible und robuste System des RK-Monitorhalters eignet sich ideal für die HMI-Anbindung in rauen Umgebungen.

Trend Automatisierung – Lösung: RK-Mehrachsbaukasten Lineartechnik

Linearachsen und lineartechnische Mehrachssysteme gehören bereits seit den 1980er-Jahren zum Produktportfolio von RK Rose+Krieger. Sie kommen typischerweise in der Verpackungstechnik und überall dort zum Einsatz, wo Produkte bewegt oder positioniert werden müssen. Der neue Mehrachsbaukasten, der erstmals auf der Motek 2022 vorgestellt wurde, vereinfacht und beschleunigt jetzt die Konstruktion und Montage von Linien-, Flächen- und Raumportalen auf Basis der Achsgenerationen RK MonoLine und RK DuoLine. Er beinhaltet aufeinander abgestimmte, standardisierte Konstruktionskomponenten wie Klemmleisten, Systemplatten- und Winkel und universelle Energiekettenhalter. Ebenfalls Teil des neuen Systembaukastens sind Motoradapter für die Anbindung von Servomotoren und Planetengetrieben aller gängigen Hersteller sowie sämtliche CAD/CAM-Daten und detaillierte Montageanleitungen.

Der Mehrachsbaukasten verkürzt die für die Angebotserstellung und Auslegung der Portalsysteme benötigte Zeit – ohne dabei auf die gewohnt hohe RK-Qualität verzichten zu müssen. Gleichzeitig erleichtert der hohe Standardisierungsgrad die Ersatzteilbeschaffung und Konfiguration vor Ort. Während die unterschiedlichen Motoranbausätze den internationalen Einsatz der Systeme ermöglichen.

Montagearbeitsplatz mit dem Pick-By-Light-Assistenzsystem der Schweizer Phoenix Mecano Komponenten AG.

Trend Automatisierung – Lösung: korrosionsgeschützte Linearachsen

Speziell für Automatisierungslösungen in Einsatzbereichen, bei denen sich aufgrund der Umgebungs- bzw. Fertigungsbedingungen Kondens- und Tropfwasser bildet, ergänzte RK Rose+Krieger seine RK MonoLine-Baureihe um die komplett korrosionsbeständige Variante RK MonoLine Z80. Dafür wurden sämtliche Teile der Achse, die in der Standardausführung aus Stahl gefertigt sind, gegen Edelstahlkomponenten ausgetauscht. Zudem sind für den vertikalen Einsatz der Achse in der Zahnriemenumlenkung vorgefertigte Ablaufbohrungen vorgesehen, die im Bedarfsfall vom Kunden geöffnet werden können. Wie die anderen Lineareinheiten dieser Baureihe kann auch die neue Achse für den Einbau in vertikaler Position mit dem Halteelement RK Safelock ausgerüstet werden. Typische Anwendungen der korrosionsgeschützten RK MonoLine sind automatisierte Entnahmesysteme von Spritzguss- oder Formpressmaschinen, wo mit Wassernebel, Kondenswasserbildung und nachgelagertem Tropfwasser zu rechnen ist.

Trend Produktivität – Lösung: Anti-Twist-System für Systemaufbauten

Ein innovatives Produkt jüngster Zeit – die Anti-Twist-Verdrehsicherung aus dem Zubehörprogramm der Kunststoffrohrverbinder RK Light Clamps – spielt seine Vorzüge vor allem in Systemlösungen für die Intralogistik aus, denn es erleichtert und beschleunigt die präzise Justierung und verdrehsichere Montage komplexer Systemaufbauten und Auslegerkonstruktionen immens.

Das System aus eloxiertem Aluminiumrohr (Durchmesser 30 mm) mit vier Profilnuten im Winkelabstand von 90° und schwarzen Kunststoffclips aus verstärktem Polyamid ist frei kombinierbar mit allen einteiligen RK Light Clamps der Baugröße 30 mm in geschlossener Ausführung. Zur Montage wird das Nutprofil durch die Kunststoffverbinder geschoben, per Hand mit zwei Clips – je einer wird vor und nach dem Rohrverbinder in die Nuten geschoben – verdrehsicher (und ohne Werkzeug) vorpositioniert und über das einfache Anziehen der Schraube im Klemmelement fixiert. Die 90°-Anordnung der vier Profilnuten garantiert dabei jederzeit eine präzise, rechtwinklige Positionierung der Rohre zueinander (verdrehsicher in 90°-Schritten).

Dreimal höhere Torsionsmomente

Das Anti-Twist-System bietet sich insbesondere für die Realisierung von Auslegerkonstruktionen an. Hier sind Kunststoffrohrverbinder aufgrund ihres geringen Gewichts von Vorteil, kamen jedoch nur selten zum Einsatz, da sie ab einem bestimmten Torsionsmoment auf dem Aluminiumrohr rutschen. Das neue Anti-Twist-System verhindert ein solches Abrutschen und damit das Verdrehen der Konstruktion, da es dreimal höhere Momente aufnehmen kann als einfache Kunststoffverbinder. Auf diese Weise können Anwender in noch größerem Umfang von den Vorteilen der leichten einteiligen RK Light Clamps profitieren. Das sich das System frei in der Baugröße 30 kombinieren lässt, kann es gezielt dort eingesetzt werden, wo ein Verdrehen der Konstruktion sicher verhindert werden muss.

Trend Mensch & Gesundheit – Lösung: Modulare Montagearbeitsplätze und Assistenzsysteme

Trotz zunehmender Automatisierung gibt es immer noch Produkte, die eine manuelle Montage oder Bearbeitung erfordern. Die Individualisierung von Produkten beschleunigt in der Fabrik von morgen den Trend zur High-Variance-Low-Volume-Produktion. D. h. der Variantenreichtum der Produkte nimmt zu, während gleichzeitig die produzierten Losgrößen sinken. Speziell dafür bietet der Geschäftsbereich „Systeme“ anforderungsspezifische und nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltete Montagearbeitsplätze an. Diese Arbeitsplätze werden individuell auf die jeweilige Aufgabenstellung abgestimmt. Sie lassen sich an die Größe und Fähigkeiten des Werkers anpassen, jederzeit – auch nachträglich noch – erweitern oder verändern und bei Bedarf mit unterstützenden Assistenzsystemen ausstatten. Auch die Kombination des Arbeitsplatzes mit einem höhenverstellbaren und/oder verfahrbaren Cobot, der beispielsweise Material anreicht oder Bauteile von einem Arbeitsplatz zum nächsten oder auf eine Ablage transportier, ist möglich.

Dabei bedient das Montagearbeitsplatzsystem von RK Rose+Krieger nicht nur den Trend „Ergonomie und Gesundheit“. Die ganzheitlichen Lösungen verfügen auch über digitale Schnittstellen zu Assistenz-, Positionier-, Kamera- und Cobotsystemen, die dem Bedienpersonal die Arbeit erleichtern und dabei helfen, steigende Qualitäts- und Dokumentationsstandards zu erfüllen. Ebenfalls möglich ist die Integration in das ERP-System des Kunden. Bei der Digitalisierung der Arbeitsplätze arbeitet RK Rose+Krieger u. a. eng mit dem Schweizer Schwesterunternehmen Phoenix Mecano Komponenten AG (Pick-to-Light-Lösungen) und mit Mitsubishi Electric (Poka Yoke-Lösungen) zusammen.

Ausblick

RK Rose+Krieger setzt seinen erfolgreichen Weg als kundenpartnerschaftlicher Lösungsanbieter für Komponenten und Systeme im Markt fort. In Zukunft wird sich das Unternehmen noch stärker an den Marktbedarfen orientieren und in Zielbranchen innovative Nischenlösungen entwickeln. Als Komplettanbieter für Komponenten und Systeme will das Unternehmen es seinen Kunden einfacher machen, zu einer jeweils passenden Lösung zu finden. Die große Kompetenz und Erfahrung in der Produkt- und Lösungsberatung bleibt dabei im Leistungsangebot ein zentrales Element. Im Ergebnis entsteht genau hier ein wesentlicher Mehrwert für die Kunden.