gastkommentar
Augmented Reality goes Industry mit Sick
Spätestens seit dem Erfolg von Pokémon Go vor einigen Jahren ist den meisten Menschen Augmented Reality (AR) als Erweiterung der realen um eine virtuelle Welt ein Begriff. Kein Wunder, bietet sie doch viel Information auf minimalem Raum. Das passt hervorragend zu einer weiteren Entwicklung.
„Die Datenvisualisierung beschleunigt die Fehlerbehebung, indem sie Warnfehler, Feldverletzungsorte, Belegungspläne, Arbeitsschritte, Bilder oder Reparaturanleitungen für das Wartungspersonal virtuell am Gerät oder der Maschine anzeigt.“ Clemens Pröbsting, Market Product Manager Integrated Automation bei Sick Österreich
Abgesehen von unseren Fernsehern und Smartphones zeichnet sich in der Unterhaltungselektronik und in der Industrie ein Trend zur Miniaturisierung ab, denn Platz ist kostbar. Zudem geht mit Großgeräten meist ein hohes Gewicht einher. Beides findet in den Transportkosten und im Platzbedarf Niederschlag. Für die Geräteentwicklung bedeutet das ein klares Ziel: kleiner, noch kleiner, ganz klein, winzig und dann kommt virtuell. Augmented Reality verbindet die reale und die virtuelle Welt und schafft so neue Perspektiven.
„Wir bei Sick berücksichtigen bereits heute in unseren Gesamtkonzepten die Schnittstellen zwischen Sensoren und Aktoren und verknüpfen sie (wenn gewünscht) mit einem Server zur Datensammlung.“ David Pescha, Engineering und Digitalization bei Sick Österreich
Anwendung in der Industrie
Gerade bei Industrieanlagen ist der Platz oft begrenzt, weshalb Sensoren klein und robust sein müssen. Das bedeutet aber auch, dass eine Anzeige des Messwerts nicht mehr immer direkt am Gerät möglich ist. Augmented Reality ist als digitales Tool eine interessante Möglichkeit, um in der zunehmend vernetzten Industrie 4.0-Prozesse virtuell abzubilden. Vor allem im Fehlerfall ist es wichtig, die zugehörigen Werte und Kennzahlen vor Ort rasch ablesen zu können, um Probleme direkt beheben zu können.
Die Augmented Reality Welt bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten auch für industrielle Anwendungen.
Wartung und Instandhaltung
Die reale Welt kann heute mit wertvollen, digitalen Informationen angereichert werden – das ist auch für die Maschinenwartung interessant. In der Industrie sind Wartungsarbeiten meist ein kritischer Faktor, da sie – oft ungeplant und ungewollt – zu Stillständen und Verlusten führen. Mittels vorausschauender Wartung, die auf einer laufenden Datenerhebung basiert, werden unerwartete Ausfälle vermieden. AR kann diese deutlich vereinfachen.
Digitale Daten für die reale Welt
Wir bei Sick berücksichtigen bereits heute in unseren Gesamtkonzepten die Schnittstellen zwischen Sensoren und Aktoren und verknüpfen sie (wenn gewünscht) mit einem Server zur Datensammlung. Aus diesem Daten-Hub werden Daten, etwa für den Sick Augmented Reality Assistent (SARA), zur Verfügung gestellt. Die Handhabung und Installation sind einfach. Das AR-System wird auf einem Server installiert und die Datenquellen im Web-Interface definiert. Und los geht’s.
Alles auf einem Blick
Die intuitiv bedienbare SARA-App zeigt Live-Daten, historische Werte und Einstellungen durch das Scannen eines Codes mit einem mobilen Endgerät (Tablet oder Smartphone) direkt an Ort und Stelle an. Die Datenvisualisierung beschleunigt die Fehlerbehebung, indem beispielsweise Warnfehler, Feldverletzungsorte, Belegungspläne, Arbeitsschritte, Bilder oder Reparaturanleitungen für das Wartungspersonal virtuell am Gerät oder der Maschine angezeigt werden. Das ist die kürzeste Verbindung zwischen einer Maschine oder Anlage und Informationen mit Mehrwert.
Fazit
Mit ein bisschen Ideenreichtum und Fantasie warten auf AR im industriellen Einsatz viele spannende Anwendungen. Sie wird – im Zusammenspiel mit dem Menschen – die Produktivität durch das schnellere Lösen komplexer Aufgaben weiter erhöhen. Sind eventuelle Bedenken erst aufgelöst, ist AR eine hilfreiche Unterstützung im Arbeitsalltag. Besonders wichtig ist: Industrie 4.0 muss nicht menschenlos und maschinendominiert sein – vielmehr sollten wir die neuen Technologien nutzen, um den Menschen bei seiner Arbeit zu unterstützen und die Effizienz weiter zu steigern. Ein Pluspunkt dabei ist: Unser Augmented Reality Assistent lässt sich auch nachträglich ohne viel Aufwand in bestehende Lösungen integrieren. Platz benötigt dabei nur der Aufkleber – und das ist nicht wirklich viel.
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