anwenderreportage

Ein Ass mehr im Ärmel

Um gegenüber Marktbegleitern stets einen Schritt voraus sein zu können, nützen heutzutage einem Unternehmen nicht nur hochwertige, innovative Produkte und hervorragende Mitarbeiter in allen Unternehmenssparten. Nein, in den mittlerweile global aktiven Märkten braucht es dazu weitere Karten bester Stichgüte wie z. B. die eines internen Arbeits- und Kommunikationsflusses, die den täglichen Workflow permanent optimiert und durchgängig von der ersten Produkt-Idee bis zu ihrer Auslieferung fließend ohne unnötige Aufenthalte gestaltet. Das Unternehmen Engel, seines Zeichens Maschinenbauer, verfügt nicht nur über hervorragende Mitarbeiter und innovative Produkte – Engel hat seine internen elektrotechnischen Arbeitsabläufe mit Hilfe von Eplan auf einen zukunftsweisenden, mechatronischen Standard gebracht, um eben auch künftig gegenüber dem Mitbewerb ein Ass mehr im Ärmel zu haben. Autorin: Luzia Haunschmidt / x-technik

Für die Komplettierung der Durchgängigkeit des mechatronischen Konzepts und für die Verbindung hydraulischer und pneumatischer Antriebssysteme auf Engineering-Ebene wird – neben dem Eplan Engineering Center, den Modulen EPLAN P8 und Eplan Pro Panel – Eplan Fluid  bei Engel eingesetzt.

Für die Komplettierung der Durchgängigkeit des mechatronischen Konzepts und für die Verbindung hydraulischer und pneumatischer Antriebssysteme auf Engineering-Ebene wird – neben dem Eplan Engineering Center, den Modulen EPLAN P8 und Eplan Pro Panel – Eplan Fluid bei Engel eingesetzt.

DI Ing. Karl Jechtl
Leiter der IT-Abteilung „Organisation Engineering“ bei Engel

„„Auf der Suche nach einer entsprechenden Lösung verfolgten wir das klare Ziel, eine „mechatronische“ Lösung mit hohem Potenzial in der automatisierten Planerstellung auszuwählen - bei Eplan wurden wir fündig.““

Innovativ, wirtschaftlich und aus einem Guss bietet das in Oberösterreich beheimatete familiengeführte Unternehmen Engel Spritzgieß-Gesamtlösungen mit System. Der Maschinenbauer ist seit seinem nahezu 59jährigen Bestehen stets in Bewegung und setzt auf die Erforschung und Etablierung neuester Technologien und daraus resultierend auf gesundes, weltweites Wachstum. Seine Erfolgsgeschichte begründet Engel jedoch auch, nach eigener Aussage, auf das tägliche gemeinsame Miteinander mit Blick auf die Zukunft mit seinen 4.400 Mitarbeitern in all seinen weltweit platzierten Unternehmungen.

8 Produktionswerke, 29 Vertriebsniederlassungen und 60 Vertretungen haben den Wettbewerbsvorteil ihrer Kunden im Fokus – dank technologischer Innovationen in Produkt und Anwendung. In Schwertberg / OÖ findet sich das Stammhaus mit der Produktion von Klein- und Mittelmaschinen bis 5.000 kN, in St. Valentin / OÖ, Shanghai / China und York / USA werden Großmaschinen mit 3.500 kN bis 55.000 kN erzeugt, die Werke in Dietach / OÖ und Hagen / DE zeichnen für die Entwicklung und Produktion von Roboter und Automatisierungssysteme verantwortlich und Kaplice / CZ ist für die Komponentenfertigung zuständig.

Um seine weltweite Technologieführerschaft auch zukünftig halten zu können, war und ist dem Unternehmen bewusst, dass nicht nur Maschinen- oder Anwendungsinnovationen für die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte notwendig sind, sondern auch durchgängige Informations- und Kommunikationsflüsse, um globale Kundenbedürfnisse optimal abdecken zu können.

Ende 2010 war es denn soweit, man entschloss sich nebst dem bereits gut eingeführten ERP-System (SAP) für die Hauptgeschäftsprozesse auch in der Entwicklung die Erstellung der produktionsrelevanten technischen Unterlagen auf Basis mechatronischer Ansätze in Angriff zu nehmen. Zielsetzung war die Verbesserung der Effizienz.

Die ENGEL e-duo kombiniert die Kraft und Flexibilität der erfolgreichen Zwei-Platten-Großmaschine von ENGEL. Mit ihr können Anwender speziell Teile mit langen Fließwegen so fertigen, wie es ihr hoher Anspruch an Qualität und Wirtschaftlichkeit erfordert.

Die ENGEL e-duo kombiniert die Kraft und Flexibilität der erfolgreichen Zwei-Platten-Großmaschine von ENGEL. Mit ihr können Anwender speziell Teile mit langen Fließwegen so fertigen, wie es ihr hoher Anspruch an Qualität und Wirtschaftlichkeit erfordert.

Dipl.-Ing. Harald Fraueneder
Leiter der Entwicklung Antriebs- und Elektrotechnik bei Engel

„In der Verantwortung der elektrotechnischen Entwicklung wollen wir das Eplan-Projekt nun im gesamten Konzern ausrollen. “

Ober sticht Unter: Der Ausleseprozess

„Unser Ziel, die Elektro-, Hydraulik- und Kühlwasserplanerstellung in allen Engel Werken auf einer einheitlichen mechatronischen wie disziplinübergreifenden Ebene zu vereinheitlichen, verlangt eine Funktionalität, die mit dem bisherig von uns verwendeten E-CAD-System in dieser umfassenden Form nicht möglich war“, erklärt DI Ing. Karl Jechtl, Leiter der IT-Abteilung „Organisation Engineering“ bei Engel. „Auf der Suche nach einer entsprechenden Lösung verfolgten wir das klare Ziel, eine „mechatronische“ Lösung mit hohem Potenzial in der automatisierten Planerstellung auszuwählen.“

Kriterien wie z. B. die Frage der Altdatenmigration bis hin zur ERP-Schnittstelle (für das bei Engel implementierte SAP System), sowie der Entstehungs- und laufenden Kosten, wie auch der Beurteilung des Lieferantenspektrums hinsichtlich deren Servicequalität, der Ausbildungsstand ihrer Mitarbeiter, waren ebenfalls wichtige Entscheidungsattribute. Besonderes Augenmerk widmete man auch der Marktabdeckung – diese war insofern von Bedeutung, da sämtliche Eplan-Produkte neu aufgenommenen Engel-Mitarbeitern bekannt und vertraut sein sollten, damit sie möglichst schnell effizient damit arbeiten könnten.

Ing. Klaus Groiß
strategischer Account Manager bei Eplan und Betreuer des Engel-Projektes

„Um sich mit anderen Unternehmen über praktische Lösungen hinsichtlich standardisierter, disziplinübergreifender Konfigurationen in elektrotechnischer Hinsicht austauschen zu können, wird von Eplan das EEC-Forum angeboten.“

Kartenlegung: Die Projektdefinition

In der Konzeptphase konnte das Projektteam sehr schnell erkennen, dass ein derart hoch strukturierter Prozess – wie der einer umfassenden Überführung aller elektrotechnischer Belange in ein neues System – auch in der gesamten Unternehmensorganisation eine Veränderung benötigt: „Denn, widmet man sich dem Thema Standardisierung / Automatisierung, muss man auch organisatorisch dafür Sorge tragen, dass die Thematik auch nachhaltig weiterlebt."

Auszug aus dem Erdungsschema bei Engel – erstellt mit Eplan Pro Panel. Für die Stromlaufpläne im Elektroschema nutzt Engel nun die Softwaresystemangebote Eplan Electric P8 für die Projektierung, Dokumentation und Verwaltung elektrotechnischer Automatisierungsprojekte.

Auszug aus dem Erdungsschema bei Engel – erstellt mit Eplan Pro Panel. Für die Stromlaufpläne im Elektroschema nutzt Engel nun die Softwaresystemangebote Eplan Electric P8 für die Projektierung, Dokumentation und Verwaltung elektrotechnischer Automatisierungsprojekte.

Infos zum Anwender

Das in Oberösterreich beheimatete familiengeführte Unternehmen Engel bietet Spritzgieß-Gesamtlösungen mit System. Der Maschinenbauer ist seit seinem nahezu 59jährigen Bestehen stets in Bewegung und setzt auf die Erforschung und Etablierung neuester Technologien und daraus resultierend auf gesundes, weltweites Wachstum. 8 Produktionswerke, 29 Vertriebsniederlassungen und 60 Vertretungen haben den Wettbewerbsvorteil ihrer Kunden im Fokus – dank technologischer Innovationen in Produkt und Anwendung.

Spielbeginn: Die Konzeptphase

Die drei Engel Werke in Österreich unterscheiden sich zwar in ihrem Produktspektrum. Doch letztendlich ist es egal wie groß die zu erstellenden Maschinen und deren beinhaltete Komponenten in den drei Werken sind – ob Klein-, Großmaschine oder Roboter – die Komplexität der Elektrotechnik wird rein auf einzelne, über die Werke „harmonisierte“ Funktionen, heruntergebrochen. Und genau das ist der Ansatz, alle Engel Werke auf elektrotechnischer Ebene zu harmonisieren, zu vereinheitlichen und nachhaltig von diesem Standard ausgehend weiterzuentwickeln – der mechatronische, funktionale Ansatz prägt das gesamte Konzept.

„Wir haben von der Architektur wie von der Standardisierung her möglichst lange disziplinübergreifende Gemeinsamkeiten zusammengehalten und erst in der konkreten Konfiguration des Hydraulik-, Pneumatikschemas oder des Stromlaufplans spezifische Konfigurationsmaßnahmen aufgesetzt. Auch das Konfigurationssystem ist so gebaut, dass jede technische Disziplin, die benötigt wird, auf eine mechatronische Produktfunktion aufsetzt“, führt Karl Jechtl dazu aus. „Um mit dem Eplan Engineering Center (EEC) starten zu können, stand die funktionale Sicht unserer Produkte im Vordergrund. Die elektrischen Teilfunktionen– wie etwa Steuerungen, Antriebe, Interface Schnittstellen, Schließ- und Spritzfunktionen oder Temperaturregler unserer Maschinen – übertrugen wir dann in das EEC. Das Grundkonzept EEC generiert die elektrische Konfiguration unsere Produkte auf Basis der gemeinsamen Grundfunktionen“.

Ing. Klaus Groiß, strategischer Account Manager bei Eplan und Betreuer des Engel-Projektes, setzt auf eine moderne Forumslösung: „Um sich mit anderen Unternehmen über praktische Lösungen hinsichtlich standardisierter, disziplinübergreifender Konfigurationen in elektrotechnischer Hinsicht austauschen zu können, wird von Eplan das EEC-Forum angeboten. Auf dieser Plattform wird derzeit schwerpunktmäßig das Thema Stromlauf- und Fluidplangenerierung – wie das neu aufgenommene Thema Aufbauplangenerierung – behandelt.“

Konfigurationsauszug des Hydraulikschemas bei Engel – erstellt mit Eplan Fluid.

Konfigurationsauszug des Hydraulikschemas bei Engel – erstellt mit Eplan Fluid.

Spielverlauf: Umsetzung als Pilotprojekt

Bereits zu Beginn der Pilotprojektphase begann Engel mit den ersten Eplan Schulungen. Hintergrund dazu war, sämtliche Erfahrungen ihrer Eplan-User in den gesamten Projektplan einfließen zu lassen. Im nächsten Schritt galt es vorrangig das bisher verwendete CAD-System sowie alte Tools und Hilfsprogramme abzulösen, sowie das Thema der Automatisierung mit dem mechatronischen wie disziplinübergreifenden Anspruch anhand von „Pilotprodukten“ auch in der Praxis umzusetzen. So leisteten das Großmaschinenwerk in St. Valentin, das Kleinmaschinenwerk in Schwertberg und auch das Roboterwerk in Dietach bei Steyr einen enormen Beitrag in der Projektphase der Pilotumsetzung.

Full House: Eplan CAE-Konfiguration

Der nächste Architekturschritt in der Projektierungsphase galt den Stromlaufplänen im Elektroschema, die bisher noch manuell gezeichnet werden mussten. Dazu nutzt Engel nun die Softwaresystemangebote Eplan Electric P8 für die Projektierung, Dokumentation und Verwaltung ihrer elektrotechnischen Automatisierungsprojekte und Eplan Pro Panel für das 3D-Engineering ihrer Schaltschrankbauten und Schaltanlagen.

Grande: Mechatronische Gesamtlösung

Für die Komplettierung der Durchgängigkeit des mechatronischen Konzepts und für die Verbindung hydraulischer und pneumatischer Antriebssysteme auf Engineering-Ebene wird – neben dem Eplan Engineering Center, den Modulen EPLAN P8 und Eplan Pro Panel – Eplan Fluid eingesetzt.

Einzig das allen Softwaresystemen dahinter liegende Produktdatenmanagement-System (PDM), das zur Verwaltung von Stücklisten, zur Erstellung von Dokumenten oder dem Änderungswesen fungiert, wird von Engel bis dato noch nicht von Eplan beansprucht. Das hat allerdings auch einen triftigen Grund: zu Projektbeginn konnte Eplan noch kein eigenes PDM-System anbieten. Doch die Entwicklungen bei Eplan halten mit den Anforderungen ihrer Kunden stetig mit: seit Mitte dieses Jahres lanciert Eplan sein neu entwickeltes eigenes PDM-System.

Spielausgang: Die Gewinner

„Mit diesem Projekt haben wir bei uns im Haus ursprünglich eine Revolution ausgelöst und wurden mit dem Situation konfrontiert, wie man aus einer Revolution eine Evolution gestaltet. Die Lösung fanden wir darin, unsere Kollegen schrittweise in ihrer bisherigen Arbeitsweise abzuholen, sie mit dem neuen System vertraut zu machen und die Begeisterung für zeitgemäße Arbeitsmethoden durch Workflow-Erleichterungen und Zeitersparnisse in Arbeitsabläufen zu erwirken. Darüber hinaus wurde seitens Eplan während der gesamten Projektphase intensive Begleitung bei der Implementierung aller Software-Systeme geboten. Die Konzept- und Pilotphase haben wir bereits sehr erfolgreich beendet“, resümiert Karl Jechtl.

Dipl.-Ing. Harald Fraueneder, zuständig für die Leitung der Entwicklung Antriebs- und Elektrotechnik bei Engel, führt dazu im Detail aus: „In der Verantwortung der elektrotechnischen Entwicklung wollen wir das Projekt im gesamten Konzern ausrollen. Somit beginnt nun das Rollout und wir müssen unser gesamtes Maschinenportfolio in das neue System überführen. Hierfür haben wir einen Zeitraum von etwa zwei Jahren angedacht, der deshalb nötig ist, da in der Umsetzung klarerweise der eine oder andere Planungsschritt in der Projektierungsphase nicht ganz den realen Gegebenheiten entspricht, da auch bei unseren Maschinenserien immer wieder Innovationen betrieben werden, die da und dort Anpassungen verlangen.

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