Per Erlebnis zum Ergebnis

Ing. Martin Berger
Geschäftsführer Eplan Österreich

„Das Eplan Experience Program entstand auf Basis des laufenden Dialogs mit mehr als 40.000 Kunden in 50 Ländern und ist somit ein Konzept, das quasi von Kunden für Kunden entwickelt wurde.“

Nicht erst seit das ‚Internet der Dinge‘ zum stehenden Begriff geworden ist, liefert Eplan auf der Basis von Standard-Engineering-Tools CAE-Lösungen zur Effizienzsteigerung im Produktentstehungsprozess. Diese umfassen alle Aspekte der Elektro- und Fluidplanung vom Schaltplan über die Schaltschrank- und Kabelbaumkonstruktion bis zur Ableitung von Steuerungsdaten zur Verwendung in Produktionsmaschinen für die Automatisierung von Kabelkonfektionierung und Schaltschrankbearbeitung. Darüber hinaus unterstützen die Produkte der Eplan-Plattform ihre Nutzer durch die Fähigkeit, mit Fremdsoftware – etwa der Mechanik-CAD oder Entwicklungssystemen für Automatisierungssoftware – laufend Daten auszutauschen. Das reduziert Zeitaufwand und Fehlermöglichkeiten und sorgt durch die Möglichkeit zur frühzeitigen, engen Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg für kurze Entwicklungszeiten und gesicherte Ergebnisse.

Nun geht Eplan einen Schritt weiter und bietet Automatisierungs-Entwicklern mit dem Eplan Experience Program ein Mittel zur Effizienzsteigerung über den gesamten Engineering-Prozess. Damit soll angesichts steigender Datenmengen und wechselseitiger Verflechtungen der unterschiedlichen technischen Detaildisziplinen sowie weiter kürzer werdender Design-Zyklen mittels durchgängiger Methoden und Workflows der Überblick gewahrt und die Erreichbarkeit der Entwicklungsziele sichergestellt werden.

Das Eplan Experience Program als weitere Ebene über der offenen Eplan-Plattform als Datenbasis hilft, den Engineering-Workflow weiter zu verbessern.

Herr Ing. Berger, Eplan-Produkte bieten dank der Eplan-Plattform und dem Eplan Engineering Center auch bisher schon außerordentlich weitreichende Möglichkeiten zur disziplinübergreifenden Zusammenarbeit. Was hat Eplan veranlasst, darüber eine weitere Ebene einzuziehen?

Der Markt stellt heute eine Menge von Daten, Bedürfnissen und Anforderungen, Vorschriften, technologischer Neuheiten sowie zahlreiche andere technische, kaufmännische und administrative Informationen zur Verfügung. Unternehmen müssen diese Daten und Informationen bestmöglich verwalten und verwerten, um ihren Wettbewerbsvorteil zu wahren.

Durch Standardisierung und Automatisierung häufig wiederkehrender Abläufe, die einander oft gegenseitig bedingen, tragen CAE-Lösungen von EPLAN zur Effizienzsteigerung im Produktentstehungsprozess bei und unterstützen ihre Nutzer mit durchgängigen Workflows über die Nutzung von EPLAN-Software hinaus. Auch weiterhin werden Produkt- und Systementwickler mit Softwaretools arbeiten, die ihre spezifischen Aufgabenstellungen bestmöglich unterstützen. Allerdings setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass nicht nur die einzelne Disziplin, sondern die gesamte Entwicklung keine Insel ist und nur die enge Einbindung der technischen und anderer Teilbereiche der IT zu einer wirklich durchgängigen Effizienzsteigerung führt.

Das Eplan Experience Program baut auf acht Handlungsfelder auf. Durch Ausschöpfung der Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz in jedem einzelnen und ihre gegenseitige Beeinflussung gelingt eine enorme Erhöhung der Gesamteffizienz.

Ähnliches hat man schon von Softwareherstellern aus anderen Bereichen gehört, vor allem im Bereich PDM/PLM. Ist Eplan Exerience der Einstieg von Eplan in diesen bereits heiß umkämpften Markt?

Keineswegs. Wie PLM ist auch das Eplan Experience Program kein Stück Software, sondern in erster Linie eine Methodik. Unter Verwendung der gewohnten Lösungen für das digitale Engineering macht sie unterschiedliche Optimierungsmöglichkeiten nutzbar. Für jede davon bietet Eplan ein komplettes Paket aus den nötigen Tools, dem erforderlichen Prozess-Knowhow und der passenden Struktur. Zusammen ergibt das ein Eplan Experience Program.

Sie haben Optimierungsmöglichkeiten angesprochen. Welche sind das?

Wir sehen im Wesentlichen drei Bereiche mit hohem Potenzial. Das Basic Engineering, in dem Engineering-Daten zentral erfasst und strukturiert werden, die Design Automation, in der Schaltplan, Dokumentation und andere Ergebnisdaten der Entwicklungsarbeit generiert und an weitere Bereiche wie Fertigung weitergegeben werden und die mechatronische Konfiguration von Komponenten, Anlagen und Maschinen mit Berücksichtigung sämtlicher technischen Abhängigkeiten und Verbindungen. Diese Bereiche setzen auf einer gemeinsamen Ebene von Standardisierung, Modularisierung und Strukturierung auf, um die Verwendung einheitlicher Daten durch die Applikation und das Detail-Engineering zu gewährleisten.

Wie und womit gelingt mit dem Eplan Experience Program die Verbesserung der Entwicklungseffizienz in den genannten drei Bereichen des Engineering?

Das EPLAN Experience Program baut auf acht Handlungsfelder auf. Durch Ausschöpfung der Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz in jedem einzelnen und ihre gegenseitige Beeinflussung gelingt eine enorme Erhöhung der Gesamteffizienz. Das ist quer über alle Branchen und Unternehmensgrößen anwend- und umsetzbar.

Können Sie unseren Leserinnen und Lesern dazu ein paar Beispiele geben?

Die nahtlose Integration der Eplan-Software in eine übergeordnete IT-Umgebung im Handlungsfeld IT Infrastruktur fördert neben dem erleichterten Datenaustausch mit Fremdsoftware auch alle Prozesse in Richtung globalem Engineering. Die Erstellung einer applikationsspezifischen Programmkonfiguration im Handlungsfeld Plattform Setup schafft eine Arbeitsumgebung, die Nutzer der Software ideal beim jeweiligen Projektierungsschritt unterstützt. Das Handlungsfeld Normen & Standards gibt Nutzern Richtlinien für die optimale Erstellung und Verwendung von Gerätestammdaten und es unterstützt Unternehmen bei der Einführung und Anwendung internationaler Normen wie z.B. IEC 81346 oder IEC 61355 in Projektierung und Dokumentationserstellung. Das Handlungsfeld Produktstrukturierung schafft mit übersichtlichen Produkt- und Technologiestrukturen eine Grundlage für die Automatisierung von Entwicklungsaufgaben, auch disziplinübergreifend.

Welchen Nutzen stiften die restlichen Handlungsfelder?

Aufwand und Zeitbedarf für die Projektplanung lassen sich durch Auswahl und Implementierung der effizientesten Methoden im Handlungsfeld Konstruktionsmethoden reduzieren, der Beschleunigung des Engineering-Prozesses durch Integration von Datentechnik und Sicherstellung der Datenkonsistenz dient das Handlungsfeld Workflow. Die Einbindung der Engineering-Daten in die Unternehmensprozesse erfolgt im Handlungsfeld Prozessintegration. Schließlich führt die Erstellung eines umfassenden Prozessplans auf Basis standardisierter Implementierungsprozesse zur Maximierung der Entwicklungsproduktivität.

Das klingt sehr umfassend. Wie viel Zeit sollte man für die Einführung der Eplan Experience veranschlagen?

Die Eplan Experience ist nicht nur individuell anpassbar, sondern vor allem vollständig modular. Es gibt Kunden, die nur Teilbereiche daraus benötigen, manche können aus allen acht Handlungsfeldern schöpfen und so ihr Engineering auf noch bessere und effizientere Beine stellen. Man kann über verschiedene Ansätze starten, es hängt davon ab, wie die zeitliche und personelle Ressource beim Kunden verfügbar ist. So können Unternehmen z.B. zunächst auf den Gebieten mit dem größten oder offensichtlichsten Bedarf Verbesserungen herbeiführen. Der Zeitbedarf dazu hängt in erster Linie davon ab, wie rasch die nötigen organisatorischen Festlegungen getroffen werden können.

Wie gut lässt sich die Eplan Experience auch auf andere Bereiche im Produktentstehungsprozess bzw. zur Verwendung mit fremden Softwareprodukten anwenden?

Das Verbessern der Effizienz und somit das Steigern der Produktivität in der Entwicklung in den genannten Handlungsfeldern ist in allen Bereichen der Produktentwicklung und –herstellung sinnvoll. Von einigen wenigen Detailfunktionen abgesehen, die nur mit Eplan-Produkten sinnvoll nutzbar sind, ist die Eplan Experience daher keineswegs auf deren Nutzer oder auf Eplan-Kunden beschränkt.

Lässt sich die Wirkung einer Implementierung der Eplan Experience berechnen?

Die erzielbare Zeitersparnis, der Entfall unbeliebter, wiederkehrender Routinetätigkeiten und die daraus resultierende Erhöhung des kreativen Outputs in Konzeptionierung, Konstruktion und Fertigungsüberleitung wird von Fall zu Fall sehr verschieden sein. Diese Effekte lassen sich nur mit profunder Kenntnis der innerbetrieblichen Abläufe und der IT-Struktur einschätzen. Dazu stehen wir als EPLAN unseren Kunden und jenen, die es noch werden wollen, gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Welcher Brennstoff befeuert Ihren Optimismus betreffend des künftigen Markterfolges der Eplan Experience?

Das Eplan Experience Program haben wir uns nicht im stillen Kämmerlein ausgedacht. Sie entstand auf Basis des laufenden Dialogs mit mehr als 40.000 Kunden, die in 50 Ländern 100.000 Eplan-Lizenzen nutzen. Damit ist es ein Konzept, das quasi von Kunden für Kunden entwickelt wurde. Indem es Effizienzsteigerung, Arbeitserleichterung und Aufwertung der einzelnen Tätigkeiten zum Erlebnis macht, sichert es durch erhöhte Innovationskraft das Ergebnis.