Motion-Control-Spezialist Aerotech unterstützt ganzheitlich bei hochpräzisen Automatisierungsprozessen

Integration eines externen Keyence Messsystems in Aerotech-Positioniersysteme für noch größere Verfahrwege: Die Experten von Aerotech haben hierfür auf einem stabilen Granitportal eine Z-Achse mit bis zu 300 mm Verstellweg montiert. Der Messkopf wird von einem Adapterwinkel getragen. Für die Bauteil-Justage ist ein Kreuztisch auf einer Granitbasis montiert.

Norbert Ludwig
Geschäftsführer der Aerotech GmbH

„Als Hersteller von Automatisierungssystemen unterstützen wir fertigende Unternehmen ganzheitlich von der ersten Idee bis zur Umsetzung. Wir stellen also in jedem Fall sicher, dass unsere Kunden ihren Prozess mit den von uns hergestellten Präzisionsbewegungskomponenten auch optimal automatisieren können.“

Bereits seit 1970 liefert Aerotech Inc. Standardproduktlösungen wie Motoren, Antriebe, Steuerungen und Positioniertische. Zu den kundenspezifisch entwickelten Bewegungssubsystemen gehören Positioniersysteme auf Granitstrukturen mit Untergestell und Schwingungsisolation sowie externe Messsysteme. Bei den integrierten Systemen handelt es sich um nahezu schlüsselfertige Maschinen, die gemeinsam mit den Kunden für die Durchführung eines automatisierten Prozesses entwickelt wurden. Diese enthalten nicht nur selbstgefertigte Präzisionskomponenten für die Bewegungssteuerung, sondern auch eine vollständige Automatisierungsintegration für bspw. Teilehandhabung, Prozessinstrumente, Sicherheitselemente sowie kundenspezifische Software.

VascuLathe: Innovatives Schneidsystem zur Stent-Herstellung mit hohem Durchsatz. Die Plattform ist mit einer leistungsstarken und zugleich intuitiv bedienbaren Aerotech-Steuerung verfügbar. Anwender können ohne großen Programmieraufwand Stromstärke-, Geschwindigkeits- und Positions-Servo-Loops auf maximale Performance optimieren.

Ganzheitliche Prozesse entwickeln

„Wir haben in den letzten Jahren eng mit Kunden unterschiedlichster Branchen zusammengearbeitet und sind dabei immer weiter in den Bereich der Prozessautomatisierung vorgedrungen“, sagt Norbert Ludwig, Geschäftsführer der deutschen Aerotech GmbH in Fürth. Gerade was Antriebskomponenten und Steuerungselemente betrifft, besitzen die Motion-Control-Experten mittlerweile eine hohe Fertigungstiefe. Über das gesammelte Applikationswissen aus den einzelnen Industriebereichen ließen sich bereits nach kurzer Zeit die passenden Komponenten für den richtigen Einsatz in der Anwendung empfehlen. Gemeinsam mit den Kunden werde dann die ideale Lösung ausgearbeitet. „Als Hersteller von Automatisierungssystemen unterstützen wir fertigende Unternehmen ganzheitlich von der ersten Idee bis zur Umsetzung. Wir stellen also in jedem Fall sicher, dass unsere Kunden ihren Prozess mit den von uns hergestellten Präzisionsbewegungssystemen auch optimal automatisieren können.“

Kameramodul in Bewegungssteuerung integriert: Auf der diesjährigen CONTROL in Stuttgart erstmals gezeigt. Eine Kamera-Aufnahme wird als Live-Videofeed mit optionalem Fadenkreuz sowie die Erfassung und Anzeige von Bildern und Achsenpositionen direkt auf dem Bildschirm der Steuerungsplattform angezeigt.

Gemeinsam zur besten Lösung

So bietet Aerotech seinen Kunden das komplette Spektrum an Integrationsmöglichkeiten, angefangen bei einer geringen Integration, also ausschließlich Bewegungskomponenten, bis hin zum schlüsselfertigen System. Dadurch unterscheiden sich die Motion-Control-Experten deutlich von Standardlieferanten oder traditionellen Integratoren. „Einige Kunden möchten die Maschine selbst bauen, während andere sich mit dieser Option nicht ganz wohl fühlen“, weiß Norbert Ludwig aus zahlreichen Projekten. „Wir sind in unserem Ansatz flexibel und arbeiten eng mit den Kunden zusammen, um die beste Lösung für die jeweiligen Anforderungen zu finden. Entwickeln wir beispielsweise ein schlüsselfertiges System für einen unserer Kunden, verstehen wir das als eine Partnerschaft. Der Kunde kennt die Anwendung und versteht den Prozess zur Herstellung seines Teils – wir sind Experten darin, den Kundenprozess richtig einzuordnen, um darauf basierend eine Maschine aufzubauen, die diesen Prozess mit höchster Genauigkeit und größtmöglichem Durchsatz durchführt.“

Laserprozesse exakt steuern

Basis für all das sei Aerotechs über viele Jahre gereifte Philosophie der vertikalen Integration, die es ermöglicht, flexibel zu sein und gleichzeitig Qualität und Leistung auf allen Ebenen der Maschine zu gewährleisten. Antriebe, Motoren, Steuerungen und Positioniermechanik fertigt Aerotech selbst, somit wissen die Experten genau, wie sie miteinander sowie innerhalb einer Anlage interagieren. Das Team kann dadurch eine Maschine so anpassen und optimieren, dass sie im Betrieb die bestmögliche Ausbringung erzeugt.Handelt es sich etwa um einen Laserprozess, bei dem der Laserstrahl möglichst schnell und präzise abgelenkt werden muss, erarbeiten die Fachleute bei Aerotech, welche Achsen in Kombination mit welchem Galvoscanner dafür in Frage kommen. „Das können wir dann entsprechend vorbereiten, sodass der Kunde letzten Endes nur noch seinen Laser einkoppeln und mit ansteuern muss“, erklärt Norbert Ludwig. „Eventuell nutzt er auch unsere Steuerungsplattform, mit der er seine Laseranlage gleich komplett fertigstellen kann.“

Genau das, was benötigt wird

Darüber hinaus lassen sich in das Subsystem kundenindividuelle Spezifikationen aufnehmen, die weit über das Komponenten-Level bei Aerotech hinausgehen. Nutzt der Kunde bspw. einen Schaltschrank, so kann dort die Aerotech-Steuerungselektronik flexibel integriert werden. Auch weitere Elemente, die er etwa zur Ansteuerung seines Lasers bei der Vermessung von Teilen benötigt, lassen sich in den Schaltschrank installieren.

Auf Mechanik-Seite liefert Aerotech zudem teilintegrierte Systeme, welche der Kunde nur noch komplettieren muss. Wird für die Maschine etwa ein Verstellersystem auf Granit benötigt, dann bereiten die Experten dies kundenindividuell vor. Weitere Zusatzapplikationen wie bspw. Laserstrahlenführung oder Sensorik kann der Anwender dann nach Bedarf selbst integrieren. „Das sind Aufgaben, die uns hier täglich gestellt werden“, betont Norbert Ludwig. „Es geht darum, dem Kunden eine frei erweiterbare Lösung zu bieten, die ohne viel Aufwand möglichst schnell einsatzbereit ist und sich auch künftig flexibel an die Prozessanforderungen anpassen lässt.“ Der erste Schritt hin zur tatsächlichen Integration beginnt bei Aerotech aber immer mit einer ausführlichen Applikationsberatung. Dabei erfahren die Kunden auch, dass sich mit der Aerotech-Steuerungstechnik weit mehr bewegen lässt, als etwa die 6-Achsen eines Hexapod-Positioniersystems. Muss der Laser bspw. abhängig von der Position des Hexapods getriggert werden und an einer bestimmten Stelle impulsfeuern, dann lässt sich das über die Steuerungsplattform Automation1 realisieren. Auf diese Weise kann der gesamte Prozess von einer zentralen Steuereinheit aus betrieben werden. Auch Messvorgänge lassen sich über die Automation1-Plattform triggern, und zwar so, dass Messwerte über Analogeingänge mitverarbeitet und gespeichert werden, sodass das gesamte Ergebnis in einer zentralen Steuereinheit hinterlegt ist.

Auch in der Medizintechnik die Nase vorn

Im Laufe der Jahre avancierte Aerotech so auch zu einem der Hauptlieferanten für Bewegungssteuerungssysteme im Bereich Medizintechnik. Im wachsenden Portfolio befinden sich u. a. Laserschweiß- und Stent-Schneidelösungen sowie dazu passende Bewegungssysteme und -komponenten, die laut Aerotech bei höchster Präzision den Durchsatz um das Zwei- bis Fünffache erhöhen können. Andere Beispiele aus dem Segment für Medizintechnik sind neben dem Stent-Schneiden auch Herzschrittmacher-Laserschweißsysteme, die Fertigung von Intraokularlinsen (IOL) und Kontaktlinsen, Positioniersysteme zur DNA- und Blut-Sequenzierung, haptische Fräser und Bohrer, Positioniersysteme für Röntgengeräte, Kernspintomografen und CAT-Scanner. Norbert Ludwig betont abschließend: „Unsere gesamte Geschäftsstrategie ist auf eine enge Zusammenarbeit ausgelegt, und darauf, unseren Kunden langfristig einen Wettbewerbsvorteil in ihren jeweiligen Marktsegmenten zu verschaffen. Deshalb fragen wir vorab intensiv, was erreicht werden soll. Auf diese Weise dringen wir immer tiefer in die eigentliche Anwendung vor. Im Idealfall können wir dem Kunden ein System anbieten, bei dem bereits alles vorbereitet ist, sodass er seine Maschine nur noch konfigurieren muss.“