Weg vom Schreibtisch

Das Zeitalter des mobilen Engineering: CAD-Software ist sehr weit entwickelt. Mit dem Aufkommen von 3D-Modellierung, die leistungsfähige Prozessoren voraussetzt, hat sich eine weit verbreitete Ansicht verfestigt: CAD funktioniert am besten auf High-End-Laptops oder Desktop-Rechnern. Mobile Technologien haben jedoch die Art und Weise verändert, wie wir arbeiten, wie wir uns unterhalten lassen und wie wir kommunizieren. Ebenso verändern sie jetzt die Konstruktion.

Solid Edge auf mobilen Endgeräten wie dem Microsoft Surface™ Pro 3 bietet alle Möglichkeiten zur Bearbeitung von 3D CAD-Projekten auch außerhalb des Konstruktionsbüros.

Solid Edge auf mobilen Endgeräten wie dem Microsoft Surface™ Pro 3 bietet alle Möglichkeiten zur Bearbeitung von 3D CAD-Projekten auch außerhalb des Konstruktionsbüros.

Martin Koczmann
Global Marketing, Siemens Industry Software GmbH

„Mobiles CAD ist untrennbar mit dem Produktlebenszyklus-Management (PLM) verbunden, denn es braucht als zentrale Datenquelle für alle Beteiligten ein PLM-System.“

Fortschritte bei der Prozessorleistung, bei mobilen Endgeräten und bei Softwareschnittstellen führen dazu, dass CAD-Software im vollen Umfang überall und zu jeder Zeit verwendet werden kann. Dadurch eröffnet sich ein neuer Horizont: mobiles Engineering. Konstrukteure und Ingenieure können dadurch effizienter, produktiver und effizienter arbeiten. Das Zeitalter des mobilen CAD gibt Entwicklungsingenieuren mehr Raum für Innovation, die sie direkt umsetzen können. Und sie erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Konstruktion, Fertigung und Partnern in der Lieferkette. Einfachere Arbeitsabläufe führen zu kürzeren Konstruktionszyklen.

Solid Edge lässt sich mit allen Eingabemethoden heutiger mobiler Endgeräte bedienen.

Solid Edge lässt sich mit allen Eingabemethoden heutiger mobiler Endgeräte bedienen.

Hin zu mobilen Apps

Bereits jetzt machen Apps CAD-Modelle für Katalogteile frei verfügbar. So ermöglicht z. B. CADENAS mit der PARTsolutions-Software direkten Zugriff über Tablets auf mehr als 600 zertifizierte Standard-Katalogteile in einer großen Auswahl an CAD-Formaten. Das erleichtert es Ingenieuren und Wartungsteams, während der Arbeit in einem abgelegenen Teil der Fabrik ein benötigtes Teil zu identifizieren, seine Verfügbarkeit zu prüfen und es gegebenenfalls direkt zu bestellen.

Die ebenfalls kostenlos für Tablets erhältliche Engineering-Lösung JT2GO unterstützt die Visualisierung von 3D-Modellen auf Basis eines komprimierten ISO-Standard -Datenformates und ist bereits bei vielen Herstellern im Einsatz. Sie ermöglicht einen tieferen Einblick in komplexe Konstruktionen mit CAD-Modellen aus mehreren Quellen. Einer Studie zufolge arbeiten 59 % der CAD-Anwender an Desktop-Rechnern, um 3D-CAD-Zeichnungen zu kommentieren. Ca. 20 Prozent nutzen mobile Anwendungen, um ihre Konstruktionen von unterwegs aus anzusehen. Von mehreren Trends getrieben, wird diese Zahl deutlich ansteigen.

Solid Edge lässt sich auf Geräten wie dem Surface Pro unterwegs nutzen, etwa um vor Ort Themen der Produzierbarkeit anzugehen.

Solid Edge lässt sich auf Geräten wie dem Surface Pro unterwegs nutzen, etwa um vor Ort Themen der Produzierbarkeit anzugehen.

Technologische Fortschritte

Die für mobiles CAD benötigte Technologie ist ausgereift. Auf den aktuellen Tablet-Computern laufen sogar vollständige CAD-Suiten. So ist z. B. das flache Surface Pro 3 von Microsoft sehr einfach zu transportieren und dennoch leistungsfähig. Mit Prozessoren bis zum Intel i7, einer Hochleistungsgrafikkarte und dem 12,1-Zoll-Display liegt das Tablet gleichauf mit der Leistung eines Laptops. Die Möglichkeit, in Zukunft voll funktionsfähige CAD-Suiten auf mobilen Endgeräten zu betreiben, hat ein neues Zeitalter der Softwareinnovation eingeläutet. CAD-Softwareingenieure haben Wege gesucht, Menüs, Abläufe und Kernaufgaben der Software zu vereinfachen und zu ändern, um sie für die Anwendung unterwegs zu optimieren. Darüber hinaus eröffnen die interaktiven Elemente von Tablets, wie beispielsweise der Touch-Screen, abnehmbare Tastaturen oder Eingabestifte, neue Möglichkeiten für bessere CAD-Anwendungen, die dadurch intuitiver und motivierender werden.

Die Ansichtssteuerung mittels intuitiver Fingergesten ist eine der Optimierungen von Solid Edge für die Verwendung auf dem Micrososft Surface Pro 3.

Die Ansichtssteuerung mittels intuitiver Fingergesten ist eine der Optimierungen von Solid Edge für die Verwendung auf dem Micrososft Surface Pro 3.

CAD-Anwender – allzeit und überall bereit

In Gesprächen mit Anwendern von Solid Edge wurden einige Bereiche identifiziert, wo mobiles CAD die bekannten Arbeitsmethoden ändern wird. So können vollständige Produkte einschließlich großer Baugruppen und komplexer Teile von unterwegs aus konstruiert, bearbeitet und geändert werden. Darüber hinaus können Ingenieure, die unterwegs eine Idee haben, mit dem Tablet direkt eine neue Skizze anlegen oder bestehende Modelle und Zeichnungen ändern. Mit unbeschränktem Zugang zu 3D-Modellen über ihre Tablets auch außerhalb des Firmengeländes können CAD-Anwender unmittelbar Änderungen vornehmen, etwa wenn sie bei einem Kundenbesuch feststellen, dass noch eine kleine Optimierung nötig ist. Ein Prototyp, erstellt auf Basis der direkt zurück geschickten Daten, gelangt wesentlich schneller zum Kunden. In diesem viel unmittelbareren, effizienteren Prozess liegt das Potenzial für bedeutende Zeitersparnis und einen komprimierten Lebenszyklus beim Prototypenbau.

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Partnern in der Lieferkette können CAD-Anwender deren Fabriken mit bestehenden Dateien im Gepäck besuchen und gemeinsam mit dem Partner Zeichnungen von Bauteilen anpassen. Diese direkte, persönliche Zusammenarbeit beschleunigt die Entwicklung neuer Komponenten oder Änderungen an vorhandenen Teilen. Nachdem CAD-Anwendern oft die besten Ideen bei Gesprächen direkt in der Produktion kommen, können sie auf ihrem mobilen Endgerät Skizzen und 3D-Zeichnungen aufrufen und darüber diskutieren, wie sich eine Konstruktion verbessern lässt. Und sie können Notizen machen und kleine Änderungen direkt erledigen. Da Anwender Zeichnungen gemeinsam mit Kunden überprüfen und einfache Anpassungen an Ort und Stelle vornehmen können, kann ein neues Modell mit Hilfe der Simulation unmittelbar validiert werden. Schließlich heben sich in der Angebotsphase solche Konstrukteure aus der Masse ab, die vollständige CAD-Modelle aufrufen und in hoher Auflösung anzeigen können.

Das Warten hat ein Ende

Mobile Technologien verändern Geschäftsmodelle in vielen Branchen, jetzt wird auch mobiles CAD möglich. Es wird wohl nicht zum allgemeinen Umstieg kommen, aber die mobile Technik wird die bestehenden Arbeitsabläufe ergänzen und verbessern. Besonders im Prototypenbau ist Zeit im sprichwörtlichen Sinne Geld. Beim Kundenbesuch durch den Konstrukteur vorgenommene kleine Änderungen lassen sich für die sofortige Produktion an die Fabrik zurückschicken. Das bringt erhebliche Zeiteinsparungen, steigert die Effizienz, reduziert Kosten und führt dazu, dass das fertige Produkt schneller auf den Markt kommt.

CAD ist nach wie vor aufwändig und verlangt gründliches Arbeiten. Allerdings kann Mobilität den Prozess agiler machen und die Zusammenarbeit zwischen Konstrukteuren, Kunden, Partnern und produzierenden Betrieben verbessern. In einer Branche, in der kleine Verbesserungen an Prozessen oder Konstruktionen zu großem Leistungszuwachs führen können, stellt mobiles CAD eine wichtige neue Phase in der technologischen Entwicklung dar.

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