anwenderreportage
Eplan Electric P8: Nachhaltige Geräte, nachhaltig entwickelt
Elektrokonstruktion mit Eplan Electric P8 beschleunigt Heizgeräteentwicklung: Als weltweit einziger Hersteller entwickelt und produziert Lasco Heutechnik unter der Marke Landritherm automatisch beschickte mobile Warmluft-Heizgeräte mit Biomasse-Feuerung. Sie kombinieren die Energieeffizienz der Warmluftheizung mit den Vorteilen nachwachsender Brennstoffe und sorgen für eine CO2-neutrale Bereitstellung von Wärme dort, wo sie benötigt wird. Lange Zeit wurde die Elektroplanung vom externen Schaltanlagenbauer mit erledigt. 2018 holte Lasco sie auf der Basis von Eplan Electric P8 ins Haus. Das brachte neben einer Konzentration des gesamten Produktwissens eine Beschleunigung um 50 %. Von Ing. Peter Kemptner, x-technik
Die Lasco Heutechnik GmbH ist der weltweit einzige Hersteller von mobilen Warmluft-Heizgeräten mit Biomasse-Feuerung. Foto: Lasco Heutechnik
Shortcut
Aufgabenstellung: Heizgeräte mit kundenspezifischen Varianten und Ergänzungen schnell und sicher entwickeln.
Lösung: Elektrokonstruktion im Haus mit Eplan Electric P8.
Vorteil: Gesicherte Datenhoheit, um etwa 50 % beschleunigte Elektroplanung.
„Wozu für Heizzwecke Erdöl importieren, wenn in der Region nachwachsende Rohstoffe vorhanden sind?“, fragt Werner Landrichtinger, der als geschäftsführender Gesellschafter in der Lasco Heutechnik GmbH für die Produktentwicklung verantwortlich zeichnet.
Die voll automatisierten, mobilen Hackgut-Warmluftheizgeräte der Marke Landritherm sind mit Nennwärmeleistungen bis 2500 kW erhältlich und erfüllen die Voraussetzungen für die Energieeffizienzklasse A+. Im Bild der LA 250. (Bild: Lasco Heutechnik)
Werner Landrichtinger
geschäftsführender Gesellschafter, Lasco Heutechnik GmbH
„Wir haben uns den Einstieg in die eigene Elektroplanung mit Eplan Electric P8 lange überlegt. Heute sind wir sehr froh über die gewonnene Reaktionsfähigkeit und Flexibilität.“
Vom Händler zum Produzenten
Eigene Produkte entwickelt und produziert das in zweiter Generation eigentümergeführte Familienunternehmen seit 2002. Damals ging es darum, das Produktportfolio des 1987 gegründeten Landtechnik-Handelsunternehmens zu ergänzen. Heute erwirtschaftet Lasco Heutechnik rund 70 % des Jahresumsatzes mit Eigenprodukten, von denen mehr als die Hälfte in den weltweiten Export gehen.
Mit ca. 70 Mitarbeitern entwickelt und produziert das oberösterreichische Unternehmen in Produkte und Anlagen, die ihre Herkunft aus der Landwirtschaft nicht verleugnen können. Neben der Forsttechnik sind das die Produktsparten Heukran, Trocknungstechnik und Warmluftheizung. Hervorgegangen aus den Anforderungen für die Heutrocknung, dringen diese häufig auch in andere, oft industrielle Anwendungen vor.
Entwicklung, Bau und Inbetriebnahme erfolgen am Lasco-Standort Pöndorf, die Schaltanlagen fertigt ein externer Partner nach Plänen von Lasco Heutechnik.
Infos zum Anwender
Aus einem Landmaschinenhandel entstanden, konstruiert und verkauft die 1987 gegründete Lasco Heutechnik GmbH seit 2002 Maschinen und Anlagen. Heute beschäftigt das eigentümergeführte Familienunternehmen rund 70 Mitarbeiter und fertigt seit 2016 am Standort Pöndorf an der Grenze zwischen Oberösterreich und Salzburg auf über 18.000 m2 Produktions- und Lagerfläche. Von rund EUR 14 Mio. Jahresumsatz, der sich gleichmäßig auf die Sparten Heukran, Forsttechnik, Trocknungstechnik und Heiztechnik verteilt, gehen rund 60 % in den weltweiten Export.
Nachhaltiges Heizen und Trocknen
So finden die mobilen Biomasseheizgeräte der Marke Landritherm nicht nur in der Heu- und Hopfentrocknung Verwendung, sondern dienen auch der Bautrocknung sowie der Heizung von Baustellen und Veranstaltungen in Festzelten. Das reicht von der Maifeier bis zum Weltwirtschaftsforum in Davos.
Als Heizmaterial finden Scheitholz, Hackgut und Pellets Verwendung. Das ermöglicht auch im mobilen Einsatz den Umstieg auf nachwachsende Rohstoffe. Anders als herkömmliche Heizsysteme, die als Wärmeträger Wasser nutzen, produzieren sie über einen hocheffektiven Luft-Wärmetauscher direkt heiße Luft. Diese gelangt mittels speziell dafür vorgesehener Warmluftschläuche gezielt zum Einsatzort. „Das ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch vorteilhaft“, erklärt Werner Landrichtinger. „Brennholz ist meist kostengünstiger als Öl oder Gas und der Gesamtwirkungsgrad einer direkten Luftheizung ist besser als beim Umweg über Wasser.“ Dazu kommt die regionale Verfügbarkeit des Brennmaterials ohne Importabhängigkeit oder lange Transportwege.
Lange Zeit ebenfalls ausgelagert, erfolgt seit 2018 die Elektroplanung mit Eplan Electric P8 im eigenen Haus, sodass nun das gesamte produktbezogene Wissen beim Hersteller konzentriert ist. (Screenshots: Lasco Heutechnik)
Schlagkraft durch eigene Konstruktion
Seit der ersten Vorstellung der Landritherm-Geräte im Jahr 2006 ist Lasco Heutechnik der weltweit einzige Hersteller von automatisch beschickten mobilen Warmluft-Heizgeräten mit Biomasse-Feuerung. Mittlerweile stellt das Unternehmen acht Typen davon für die unterschiedlichen Brennstoff-Varianten her. Ihr Leistungsspektrum reicht von 29 bis 2500 kW. Am unteren Ende runden Pellet-Heizstrahler als Alternative zum gasgefeuerten „Heizschwammerl“ das Programm ab.
„Zu einem führenden Anbieter in unseren Produktsparten gemacht haben uns Innovationen, die wir in der eigenen Forschung und Entwicklung gemacht haben“, ist Werner Landrichtinger überzeugt. „Seit 2005 verfügt Lasco über eine eigene Konstruktionsabteilung.“ Viele Jahre lang wurden dort allerdings nur die mechanischen Aspekte der Geräte und Anlagen von Lasco entwickelt. Die Elektroplanung erledigte das mit dem Schaltanlagenbau beauftragte Unternehmen mit.
Eplan im Haus bringt Flexibilität
Bei den Biomasse-Warmluftheizgeräten von Lasco handelt es sich um mechatronische Einheiten, die oft im Freien zum Einsatz kommen und von ungeübtem Personal ohne großen Schulungsaufwand beherrscht werden müssen. Sie sind daher mit einem ergonomischen Touchscreen-Bedienterminal mit intuitiver Benutzeroberfläche ausgestattet. Da sich ein Ausfall der Heizanlage zu einem großen Problem auswachsen kann, hat Lasco zudem ein Fernalarmierungs- und Wartungssystem entwickelt.
Seit 2018 erledigt Lasco die Entwicklung von Elektrotechnik, Elektronik und Software seiner Produkte und Anlagen komplett im eigenen Haus. Die Elektroplanung erfolgt mit Eplan Electric P8. Der Schaltanlagenbau erfolgt weiterhin extern, nun jedoch auf Basis der vollständig von Lasco beigestellten Pläne.
„Wir haben uns den Einstieg in die eigene Elektroplanung mit Eplan Electric P8 lange überlegt“, erinnert sich Werner Landrichtinger. „Heute sind wir sehr froh über die gewonnene Reaktionsfähigkeit und Flexibilität.“ An den Schnittstellen zwischen Steuerungsprogrammierung und Schaltanlagenbau kam es immer wieder zu Missverständnissen und Verzögerungen. Speziell beim Realisieren kundenspezifischer Varianten und Ergänzungen, etwa im Bereich der Brennstoffförderung, erwies sich das häufig als Effizienz- und Innovationsbremse.
Schneller Start, bedeutende Einsparung
Die Wahl fiel in erster Linie auf Eplan Electric P8, weil Lasco eng mit Kunden, Schaltanlagenbauern und externen Elektroplanern zusammen arbeitet, die diese europaweit führende CAE-Software für die Elektroplanung verwenden.
Von der 12-köpfigen Entwicklungsmannschaft arbeiten zwei Personen mit Eplan Electric P8. „Ich bin zwar auch eingeschult, hatte aber keine Gelegenheit, Routine zu sammeln“, ergänzt Werner Landrichtinger. „Nach einer einwöchigen Schulung im Haus waren unsere Elektroplaner voll produktiv und haben sofort ein anstehendes Projekt umgesetzt.“ Dabei kam ihnen entgegen, dass das Startpaket zwei zusätzliche spätere Schulungstage im Haus zur Vertiefung enthielt.
Bei den Elektroplanern, die mit Eplan Electric P8 arbeiten, handelt es sich um dieselben Personen, die auch die SPS-Programmierung erledigen. Durch den Entfall der Schnittstellen zwischen den Disziplinen verbesserte sich das Zusammenspiel von Elektrotechnik und Automatisierungstechnik.
„Obwohl unser bisheriger Partner, auf den wir übrigens auch weiterhin immer wieder zurückgreifen, sehr effizient und schnell arbeitet, erzielten wir eine Beschleunigung der Elektroplanung um etwa 50 %“, freut sich Werner Landrichtinger und fügt hinzu: „Der wichtigste Nutzen ist jedoch, dass nun das gesamte produktbezogene Wissen über unsere Produkte und Innovationen im Haus konzentriert ist.“ So stellte Lasco die Entwicklung seiner nachhaltigen Heizgeräte auf eine nachhaltige Basis.
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