Alle Supply-Chain-Infos auf einen Klick

Die SEW-EURODRIVE GmbH & Co. KG stellte auf dem diesjährigen deutschen Materialflusskongress in der TU München ein ungewöhnlich weitreichendes Supply-Chain-Management-Projekt vor. Unterstützt von Experten des Prozess- und IT-Beratungshauses Wassermann AG erlangte der bekannte Getriebehersteller Transparenz über die gesamte Wertschöpfungskette und erzielte Verbesserungen der Liefertreue. Wesentliche Merkmale sind ein Auftragszentrum mit durchgängiger Planungshoheit und der Einsatz der In-Memory-APS-Software wayRTS (Real Time Simulation).

Im SEW-Großgetriebewerk Bruchsal sind alle Supply-Chain-Informationen auf einen Klick verfügbar.

Im SEW-Großgetriebewerk Bruchsal sind alle Supply-Chain-Informationen auf einen Klick verfügbar.

„Unternehmen, die mehr als einen Klick benötigen, um aktuelle Informationen über Kenngrößen wie Teiledeckung, Aufträge, gefährdete Liefertermine oder Maschinenauslastungen zu erhalten, haben die falschen Prozesse oder das falsche IT-System“, lautete die Kernthese, mit der Rainer Feßler, Gruppenleiter Auftragszentrum bei der SEW-EURODRIVE GmbH & Co. KG, seinen Vortrag auf dem Kongress einleitete. Bereits das Layout mit seinen Fertigungs- und Montageeinheiten unterstreicht die konsequente Ausrichtung von SEW-EURODRIVE auf Lean-Prozesse. Assembly-to-Order (ATO) für Standardgetriebe und Engineer-to-Order (ETO) für kundenspezifische Antriebslösungen prägen die Geschäftsprozesse von SEW-EURODRIVE. Im Projekt mit der Wassermann AG wurden Prozesse etabliert, um den konkurrierenden Zugriff beider Prozessvarianten auf dieselben Ressourcen zu regeln und auch die Auftragskonstruktion kapazitiv planbar zu machen.

wayRTS und Auftragszentrum

Im APS-System wayRTS sind diese Informationen mit einem Klick abrufbar. Das Planungstool hält dank In-Memory-Technik die aktuellen Daten der gesamten Supply Chain vor. So liefert jede Planungsänderung automatisch ein neues, synchronisiertes Planungsbild. Auswirkungen planerischer Entscheidungen können in allen Dimensionen simuliert und damit transparent gemacht werden. Für die ETO-Prozesse wird auch die Konstruktionsabteilung vom Auftragszentrum aus gesteuert und synchronisiert. Wie in der Produktion wird auch hier über Arbeitsvorrat, Kapazitätsplanungen und mit definierten Zeiten für Konstruktionsarbeiten geplant.

Eine weitere Innovation stellt das Performance Monitoring Center dar, auf dessen großer Monitorwand die Supply-Chain-Koordinatoren stets eine ganzheitliche Sicht auf den Status von Kundenaufträgen und wichtige Kennzahlen haben. Mit wenigen Klicks lassen sich Detailinformationen aufrufen (Drilldown). Nach einem Ampelsystem gefilterte Statusmeldungen lenken den Blick der Supply-Chain-Koordinatoren auf die Ereignisse, die planerische Eingriffe erfordern.

Schlanke Prozesse dank durchgängiger Transparenz

Durch die ständig aktualisierte Planung in wayRTS können die einzelnen Bereiche in der Wertschöpfungskette bei SEW-EURODRIVE Hand in Hand arbeiten. Die Supply-Chain-Koordinatoren tragen die übergreifende Verantwortung für jeden Auftrag. Bei Störungen suchen sie gemeinsam mit den Teams in Einkauf, Konstruktion und Produktion nach Lösungen.

Die Prinzipien von Lean Manufacturing sieht Rainer Feßler durch den hohen Grad an IT-Unterstützung nicht gefährdet, wenn alle Prozesse entlang der Lieferkette intelligent und zielgerichtet ineinander greifen. Im Gegenteil: „IT-gestützte Prozesse können Muda – also Verschwendung – im besten Lean-Gedanken vermeiden helfen. So lassen sich die sonst zeitraubenden Umterminierungen von Fertigungsaufträgen und die Freigabe von Montageaufträgen automatisieren. Print-on-Demand-Prozesse an den Arbeitsplätzen machen ein Verteilen von Fertigungsaufträgen auf Papier überflüssig, da diese vor Ort bedarfsbezogen durch die Werker gedruckt werden. Das Ampelsystem und die Filter der Statusmeldungen helfen dabei, die Aufmerksamkeit der Supply-Chain-Koordinatoren auf die wichtigen Ereignisse zu richten und eine Informationsflut zu vermeiden.“

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