interview

Wir sprechen Robotersprachen: Interview mit Mechatronik Austria

Das Unternehmen Mechatronik Austria wurde 2016 vom Inhaber und Geschäftsführer Markus Zehentner als unabhängiges Ingenieurbüro ins Leben gerufen. Über die Jahre hinweg wuchs man schnell und die Leistungsbereiche wurden kontinuierlich ausgebaut. Was den Erfolg von Mechatronik Austria angeht setzt der Unternehmensgründer klar auf zwei wesentliche Eigenschaften: Know-how und Teamgeist. Doch wohin geht die Reise?

„Der Vorteil für unsere Kunden soll es sein, dass sie von uns ein Komplettpaket-Angebot erhalten, mit einem Ansprechpartner, für all´ die gewünschten Belange in Bezug auf das zu bearbeitende Projekt.“ Markus Zehentner (re.), Inhaber und Geschäftsführer von  Mechatronik Austria

„Der Vorteil für unsere Kunden soll es sein, dass sie von uns ein Komplettpaket-Angebot erhalten, mit einem Ansprechpartner, für all´ die gewünschten Belange in Bezug auf das zu bearbeitende Projekt.“ Markus Zehentner (re.), Inhaber und Geschäftsführer von Mechatronik Austria

Herr Zehentner, neu gegründete Unternehmen gehören zum unternehmerischen Mittelstand, der gerade in Österreich als wichtigste Säule das Wirtschafts- und Sozialsystems trägt. Den „Unternehmens-Köpfen“ wird stets ein gewisser Gründergeist nachgesagt. Welcher Mission folgen Sie mit Ihrem Unternehmen Mechatronik Austria?

Markus Zehentner: Die grundsätzliche Mission von Mechatronik Austria besteht darin, Unternehmen bei der Implementierung von neuen Technologien zu unterstützen und eine maximale Sicherheit in österreichischen Betrieben gewährleisten zu können. Das war von Anfang an mein Antrieb. Unsere Expertise im Bereich Robotik, Hochsprachenentwicklung und Programmierung setzt zudem neue Standards in dieser Branche. Dabei wird insbesondere von unserer Seite auf Individualität, höchste Professionalität und Zuverlässigkeit sehr großen Wert gelegt. Was mein persönliches Bestreben angeht, habe ich klare Ziele vor Augen und gebe Verantwortlichkeiten aber auch gerne innerhalb meines Teams weiter, denn das Vertrauen ist hoch, wenn die Performance passt, und das spürt auch in Folge der Kunde.

„Unabhängig davon, ob Roboterinbetriebnahme, komplexe Programme, SPS oder Datenbanken – wir liefern die passende Software für individuelle Problemstellungen.“ Bernhard Eder, Software Manager bei Mechatronik Austria

„Unabhängig davon, ob Roboterinbetriebnahme, komplexe Programme, SPS oder Datenbanken – wir liefern die passende Software für individuelle Problemstellungen.“ Bernhard Eder, Software Manager bei Mechatronik Austria

Welche Leistungen bieten Sie an?

Grundsätzlich besteht das Unternehmen Mechatronik Austria aus drei Teilbereichen. Zu diesen gehören zum einen alle Thematiken rund um das Thema Prüfwesen. Ganz allgemein gesprochen geht es hierbei um die Fragestellung: „Wie macht man eine Anlage sicher?“ Den betroffenen Anlagen- und Maschinenbauern greifen wir in gewisser Hinsicht „unter die Arme“. Dann bieten wir darüber hinaus unser Know-how zur „Hardware rund um den Roboter“ an. In diesem Bereich geht es um Medienführung, Rückzugsysteme, Greiftechnik und vieles mehr. Und schließlich haben wir für Österreich exklusiv die Generalvertretungsrechte für die Firmen BizLink, RPS und IPR. Das sind auf einen Schlag um die 1.000 Kunden, die wir betreuen. Schlussendlich decken wir noch alles rund um die Softwareentwicklung ab und haben seit Anfang Mai auch einen weiteren, neuen Kollegen mit an Bord.

Produktionsabläufe können innerhalb von cyberphysischen Systemen mithilfe des IPR-Greifers, der unterschiedlichste Komponenten sicher aufnehmen kann, optimiert werden. (Bild: IPR - Intelligente Peripherien für Roboter GmbH)

Produktionsabläufe können innerhalb von cyberphysischen Systemen mithilfe des IPR-Greifers, der unterschiedlichste Komponenten sicher aufnehmen kann, optimiert werden. (Bild: IPR - Intelligente Peripherien für Roboter GmbH)

Herr Eder, erst einmal Gratulation zum Neueinstieg. Welche Aufgaben kommen denn jetzt auf Sie zu, in einem sehr dynamischen Umfeld wie Ihrem? Alles rund um den Roboter und die entsprechende Programmierung entwickelt sich schließlich sehr rasant.

Bernhard Eder: Vielen Dank, ich freue mich sehr auf die neuen Herausforderungen, denn Roboter sind zweifelsohne auf dem Vormarsch und mit ihnen die Programmierung und alles, was dazugehört. Mein Aufgabengebiet rund um den Bereich Software wird von daher sehr intensiv werden. Wir bei Mechatronik Austria kümmern uns um die Inbetriebnahme und Programmierung von SPS-Anlagen, Robotern und vielem mehr. Wir entwickeln maßgeschneiderte Software, die genau auf die jeweiligen Kundenanforderungen zugeschnitten ist und bieten neben unserem Wissen auch ein Komplettpaket an. Wir sprechen die Zukunft der Industrie.

Mechatronik Austria kümmert sich um die Inbetriebnahme und Programmierung von SPS-Anlagen, Robotern und vielem mehr.

Mechatronik Austria kümmert sich um die Inbetriebnahme und Programmierung von SPS-Anlagen, Robotern und vielem mehr.

Das bedeutet?

Unabhängig davon, ob es sich um eine Roboterinbetriebnahme, komplexe Programme, SPS oder Datenbanken handelt, können wir die passende Software für zahlreiche individuelle Problemstellungen anbieten. Über dieses Know-how verfügen wir als Team und das werden wir in Zukunft noch weiter intensivieren bzw. ausbauen. Man darf nicht vergessen, dass die Sparte Software bei Mechatronik Austria inzwischen die größte und demnach auch arbeitsintensivste ist. Das Team wächst und damit die Verantwortlichkeiten.

Welche Ambitionen haben Sie mit Ihrer Position bzw. in Ihrem Bereich für die Zukunft?

Der Softwarebereich ist bei Mechatronik Austria inzwischen – wie erwähnt – der größte und gliedert sich wiederum in drei weitere Teilbereiche: der Bereich der SPS-Programmierung, der der Roboterprogrammierung und schließlich der Bereich der Hochsprachenentwicklungen. Demnach haben wir auch viel Potenzial bzw. viel vor. Unser Ziel im Unternehmen ist es, Maschinenbauer dahingehend zu unterstützen, dass man von einer Serveranbindung über die SPS sowie über den Roboter das gesamte Softwarepaket aus einer Hand beziehen kann.

Und der Bedarf bei den Unternehmen ist dahingehend vorhanden?

Eder: Auf jeden Fall. Es stellt sich schließlich auch die Frage, ob man langfristig wettbewerbsfähig bleiben möchte als Unternehmen und da müssen die Betriebe entsprechend agieren.

Wie viele Teammitglieder zählt die Sparte Software bei Mechatronik Austria?

Eder: Insgesamt sind wir 14 Kollegen. Ich bin als Teamleiter und Software-Manager für die drei Softwareteilbereiche zuständig.

Zehentner: Bernhard bringt unsere Mechatronik Austria-Mission sozusagen in die Betriebe.

Eder: Richtig und mit dem Vertrieb gemeinsam beraten wir uns auch regelmäßig insofern, als dass wir genau prüfen, ob die angestrebten Projekte in der Form, wie sie vorliegen, realisierbar wären bzw. ob wir mit unserem Know-how und der Teamgröße entsprechend agieren können. Der direkte Austausch untereinander ist wichtig und der mit dem Kunden.

Zehentner: Dadurch, dass wir umfassend sehr viele Bereiche abdecken, sind wir für Firmen und Auftragsentwicklungen wiederum sehr interessant. Aufgrund dessen wird die Abteilung stetig ausgebaut werden und wir wachsen. Was uns als Team ausmacht, ist auch ein sehr großer Praxisbezug, den jeder in seiner Laufbahn erworben hat. Für die tägliche Arbeit und die Unternehmen, die uns beauftragen, ist dies ganz eindeutig ein klarer Vorteil. Wir wissen, wovon wir sprechen. Theorie und Praxis gehen Hand in Hand.

Sie erwähnten auch den Bereich der Hochsprachen. Was genau bieten Sie als Unternehmen diesbezüglich an?

Eder: Im Bereich der Hochsprachenentwicklung arbeiten wir zusammen mit der Firma cognify gerade an einem sehr spannenden Forschungs- und Entwicklungsprojekt – das Projekt „KuhTracking“. Dabei wollen wir mittels intelligenten Kameras, die in Rinder-Laufställen hängen, die Tiere filmen. Das Videomaterial wird anschließend von einem Deep-Learning-Modell ausgewertet. Die Software analysiert dabei die biometrischen Daten der einzelnen Rinder. Mit den daraus generierten Daten speisen wir ein Herdenmanagementsystem, welches den Bauern per Push-up-Benachrichtigung über die Gesundheitszustände sowie über das Brunstverhalten der Kühe informiert.

Zehetner: Langfristig ist der Plan, dass wir durch die garantierten Aufzeichnungen vom Abkalben bis zum Schlachten auch den CO₂-Abdruck auf einer Fleischpackung aufzeigen möchten sowie den garantierten Herkunftsnachweis – „vom Kalb bis zum Teller“. Das Projekt wurde heuer zu Jahresbeginn mit einer Million Euro von der FFG gefördert.

Wird ChatGPT eine Rolle bei Ihrer täglichen Arbeit spielen?

Zehetner: Das ist eine spannende Diskussion. Für eine Roboter-Pick-&-place-Anwendung ist der Einsatz der KI sicherlich interessant, denn mittels KI ist ein Programm schneller geschrieben und es funktioniert. Aber es stellt sich die Frage des Vertrauens.

Eder: Es geht schließlich auch um Versicherungsfragen und den Fall, was passiert, wenn die KI „falsch“ programmiert hat. Denkanstöße kann es in diese Richtung sicherlich geben, aber eine KI wird nie die ganze menschliche Arbeit übernehmen können. Wie soll ich denn dem Kunden gegenüber einen möglichen Crash erklären, wenn rein die KI das Programm schreibt? Und: Normen und Gesetzgebungen hinken immer der Entwicklung hinterher.

Zehentner: Dennoch ist es spannend mitzuverfolgen, wie sich das Ganze entwickelt. KI hat keinen Verstand. Das steht fest. Sie kann jedoch für unsere tägliche Arbeit sehr interessant werden, indem sie zeitsparend eingesetzt wird. Das menschliche Auge und der Verstand müssen jedoch weiterhin mitarbeiten. Das steht außer Frage.

Vielen Dank für das Gespräch!

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