Fanuc-Robotik-Lösungen für zahlreiche Branchenherausforderungen

Das mobile AGV (Automated Guide Vehicle) namens G4T4 schultert einen Fanuc CRX-Cobot. Diese Symbiose erledigt in völlig autarkem Modus Materialzuführungen direkt an Werkzeugmaschinen.

Thomas Eder
Geschäftsführer bei Fanuc Österreich

„Sowohl Anfänger als auch erfahrene Programmierer können entweder mit dem traditionellen iPendant, auf Hochsprachenniveau Karel oder per Tablet alle Fanuc-Robotermodelle optimal nutzen.“

Dass Roboter beispielsweise bei ermüdenden, sich stetig wiederholenden Aufgaben Mitarbeiter entlasten, jeglichen Produktionsfluss effizienter gestalten und darüber hinaus auch die Produktionskosten nachhaltig senken, wissen bereits viele fertigende Betriebe zu schätzen. Die damit einhergehende Herausforderung, die speziell in Zeiten des Facharbeitermangels besonders zum Tragen kommt, ist jedoch die professionelle Roboterprogrammierung und -bedienung, die durchwegs sämtlichen fertigenden Unternehmen Sorgen bereiten. Anwender der Fanuc-Roboterwelten können allerdings darüber nur schmunzeln, denn: „Wir geben den Bedienern die Möglichkeit, sich intuitiv in der Roboterumgebung zu bewegen – ohne den Programmierern Grenzen zu setzen“, weiß Thomas Eder, Geschäftsführer von Fanuc Österreich, zu berichten. „Sowohl Anfänger als auch erfahrene Programmierer können entweder mit dem traditionellen iPendant, alternativ auf Hochsprachenniveau Karel, oder per Tablet-Bedienung alle Fanuc-Robotermodelle optimal nutzen.“

Dementsprechend verbindet das FANUC R30iB Plus iPendant intuitive, anwenderfreundliche Bedienung mit Geschwindigkeit und Energieeffizienz. Das ergonomische Design und ein großes, farbiges Touchscreen mit Funktionstasten erlauben auch die Steuerung einer siebten und achten Achse. Multitasking ist ein weiteres Attribut des 4D Graphik iPendants: So können auf dem Monitor nach Belieben ein oder zwei Fenster angezeigt werden und auch die in 4D-Grafiken anschaulich gezeigten Programmschritte sind mit einem Blick verständlich erfassbar.

Keine Frage, nebst der Vorstellung vieler Produktneuheiten lässt sich die Roboter-Leistungsvielfalt am besten anhand von Applikationen veranschaulichen. Diesem Credo folgend zeigt Fanuc gemeinsam mit seinen Systemintegratoren und Partnern auf der automatica Anwendungen, die für viele Branchen hilfreiche Lösungen eindrucksvoll präzisieren.

Für alle Robotermodelle von Fanuc steht wahlweise die Programmierung per Tablet oder per Teachpendant zur Verfügung.

Traglasten-Upgrade für mehr kollaborative Flexibilität

Dazu stellt Fanuc auf der automatica Zusatzfunktionen vor, die vor allem mehr Traglast ermöglichen. Somit schafft der stärkste kollaborative Leichtroboter, der CRX-25iA, nun locker auch 30 kg statt bisher 25 kg. Und auch der CR-35iB macht in dieser Hinsicht Furore und bewegt jetzt 50 kg statt wie bisher 35 kg – und das ohne Einschränkungen der Handgelenksausrichtung. Mehr Einsatzmöglichkeiten bietet auch der Mehrzweckroboter M-710iD als Nachfolger des M-710iC, der in einer Logistikanwendung auf der automatica zu sehen ist. Zusätzlich zu einer höheren Traglast und Geschwindigkeit sowie größeren erlaubten Momenten am Handgelenk ist der Arm des Roboters jetzt gebogen. So kann der von Haus aus leichte wie platzsparende M-710iD auch in engeren Räumen eingesetzt werden, etwa zur Entnahme von Teilen aus einem Behälter.

Eine Automatisierungslücke schließt das Startup sewts in Großwäschereien beim Zusammenlegen von Textilien.

Symbiose: mobiles AGV mit CRX-Cobot

Bereits in Vorjahr von Fanuc vorgestellt, zeigen Roboter auf mobilen Plattformen einen einfachen Weg, um die Produktion flexibler zu gestalten. „Die Materialbeschickung an Werkzeugmaschinen erfolgt in Teilabschnitten häufig immer noch manuell“, weiß Thomas Eder aus der Praxis zu berichten. „Diesem Thema hat sich Fanuc in Kooperation mit Maschinenbauunternehmen gestellt. In Österreich wurde dazu beispielsweise vom Automatisierungsspezialisten Ger4Tech ein mobiles AGV (Automated Guide Vehicle), das einen Fanuc CRX-Cobot schultert und mit dem iRVision-Kamerasystem ausgestattet ist, entwickelt. Diese Symbiose namens G4T4 erledigt in völlig autarkem Modus Materialzuführungen direkt an Werkzeugmaschinen – kein Maschinenbediener ist damit mehr belastet.“

Dank Fanuc können Roboter in Bäckereien oder Backshops Einzug halten.

High Performance für sensitive Milieus

Weniger mobil, dafür geeignet auch für unverpackte Lebensmittel ist der Delta-Roboter DR-3iB/6 Stainless in Edelstahlausführung. Mit der Schutzart IP69K setzt er Maßstäbe für die Handhabung von Lebensmitteln bezüglich Traglast, Geschwindigkeit, Reichweite und Hygiene. In Kombination mit dem Scara-Roboter SR-12iA arbeitet er auf der automatica in einer Käseverpackungslinie. Der SR-12iA ist für die Handhabung verpackter Lebensmittel mit Optionen wie Lebensmittelfett ausgelegt.

Seine Stärke auf dem Gebiet des Batteriehandlings zeigt Fanuc per Demozelle mit einem Roboter M-1000iA auf einer Güdel-Verfahrachse. Der Roboter, der 1.000 kg bewegen kann, hat einen besonders großen Bewegungsspielraum. Eine Anwendung mit dem Scara-Roboter SR-3iA/U, bei der Teile einer Batterie montiert werden, zielt ebenfalls auf dieses wachsende Marktsegment.

Kollaboratives Schweißen und Kleben

Vielfältige Lösungen gibt es auch für das Themenfeld Schweißen. Fanuc´s Partner zeigen dazu auf der automatica eine flexible sowie perfekte Antwort auf komplexe Fertigungsherausforderungen innerhalb einer Baugruppe, während die Schweißzelle von einem Partner einen intuitiv programmierbaren CRX-Roboter für automatisiertes Schweißen bietet. Weitere Partner wie Wandelbots und Voraus Robotik demonstrieren Themen wie „no code“-Programmierung und das Future Human Robot Interface. Die Firma INperfektion zeigt eine Zwei-Komponenten-Klebeapplikation zusammen mit einem FANUC CRX-20iA/L und 3D-Vision-System.

In Action: Künstliche Intelligenz

Eine weitere wichtige Messe-Neuheit ist der optionale industrielle PC, iPC, der eine hohe Rechenleistung für die Verarbeitung datenintensiver, zykluszeitkritischer Prozesse bietet, passend zu Fanuc´s Künstliche Intelligenz-Applikationssoftware wie etwa Bin Picking, automatische Pfadgenerierung und andere.

Als ein besonderes Novum tragen dazu innovative Applikationen außerhalb des traditionellen Industriesektors bei, bei denen Künstliche Intelligenz eine wichtige Rolle spielt. So backt das gemeinsam mit Backofenhersteller Wiesheu und dem Retail-Spezialisten Wanzl entwickelte Robotersystem „Bakisto“ für die Besucher frische Croissants. Das System sorgt für eine präzisere, datenbasierte Berechnung der benötigten Backwaren und Mengen und soll künftig Mitarbeiter von Supermärkten und Discountern entlasten. Ein weiteres Best-Practice-Beispiel dazu präsentiert Fanuc ebenso auf der automatica, das bereits in großen Wäschereien Einsatz findet: „Velum“ ist ein System, das in Zusammenarbeit mit dem Start-up-Unternehmen sewts entwickelt wurde. Ausgestattet mit Fanuc-Robotern, einer 3D-Kamera und intelligenter Software analysiert Velum die Bewegungen verformbarer Materialien und führt Textilien effizient in Faltmaschinen ein.

By the way: Fanuc sieht die Zusammenarbeit mit Startups als Chance, neue Märkte und Ideen zu erkunden. So ist auch der 675 m² große automatica-Stand des Unternehmens so konzipiert, dass er offen für neue Themen ist und gleichzeitig technische Tiefe bietet. In einem separaten Bereich können sich überdies Interessenten über Karrieremöglichkeiten bei Fanuc ausführlich informieren.

Halle B6, Stand 231