interview

Festo MotionLab: Gelebte Connectivity

Festo MotionLab Vernetzung wird immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Bits und Bytes sind dabei aber nur der Anfang. Mit dem MotionLab eröffnet Festo neue Perspektiven. Wir haben mit Rainer Ostermann, dem Country Manager von Festo Österreich, darüber gesprochen.

Rainer Ostermann
Country Manager von Festo Österreich

„Im MotionLab heißt es ‚Ready for take off‘. Hier sorgen wir für Bewegung in Industrie 4.0 – nicht nur in der Theorie sondern vor allem praktisch. “

Es hat schon etwas von Raumschiff Enterprise, wenn man zum ersten Mal das MotionLab von Festo betritt. Spacig blau schimmernde Leuchtstreifen, futuristische anmutende, vertikal in den Wänden eingelassene Teststationen und drei „Mannschaftsmitglieder“, die an einem gigantischen Touchpanel gerade eine virtuelle Baugruppe explosionsartig in ihre Einzelteile zerlegen. Wir treffen den „Captain“ dieses „Schiffes“ – Rainer Ostermann, von dem wir mehr über das MotionLab erfahren wollen.

Ausgestattet mit modernsten Stationen und Netzwerktechnik vom Feinsten, gibt es im MotionLab alles, was das Techniker-Herz begehrt.

Ausgestattet mit modernsten Stationen und Netzwerktechnik vom Feinsten, gibt es im MotionLab alles, was das Techniker-Herz begehrt.

Rainer Ostermann
Country Manager von Festo Österreich

„Unter Last und mit Speed. Im MotionLab loten wir Grenzen aus – das verlangt nach dem richtigen Umfeld.“

Herr Ostermann, vor Kurzem wurde in Wien das Festo MotionLab eröffnet. Was wird hier gemacht?

Hier heißt es ‚Ready for take off‘. Hier sorgen wir für Bewegung in Industrie 4.0 – nicht nur in der Theorie sondern vor allem praktisch. Tüfteln, entwickeln und testen – das MotionLab ist dafür ausgelegt, Ideen Wirklichkeit werden zu lassen und Grenzen zu überwinden.

Vernetztes Entwickeln eröffnet neue Möglichkeiten. Die neuesten Microsoft Hubs ermöglichen superschnelles Arbeiten in der Cloud und internationalen Austausch.

Vernetztes Entwickeln eröffnet neue Möglichkeiten. Die neuesten Microsoft Hubs ermöglichen superschnelles Arbeiten in der Cloud und internationalen Austausch.

Also Kreativ-Space und Testlabor in einem?

Das stimmt – im MotionLab bringen wir u. a. Hightech auf dem Prüfstand. Denn so manche technische Lösung muss schon in einem sehr frühen Projektstadium live getestet werden. Das ist im Vorfeld aber oft nur schwer zu realisieren. Wie verhalten sich Prototypen im Dauerbetrieb und unter Last? Wie dynamisch ist ein Handling wirklich? Warum spielen zwei Komponenten nicht so zusammen, wie sie sollen? Das sind nur einige der Fragen, die wir im MotionLab im „Echtbetrieb“ beantworten.

Für wen ist das MotionLab gedacht?

Z. B. für Maschinenbauer oder Start-ups. Kunden und externe Entwickler finden hier das ideale Umfeld vor, um Inspirationen abheben zu lassen – die Experten aus unserem Technic and Applicationcenter inklusive. Das ist Teil der neuen Zusammenarbeit, die im Zusammenhang mit Industrie 4.0 oft angesprochen wird – Networking und Partnerschaften, die über Unternehmensgrenzen hinausgehen. Etwa wenn es um die Themen Maschinensicherheit oder Connectivity geht. Echte Teststellungen sind da manchmal unerlässlich. Gemeinsam finden sich die besten Lösungen und man ist sich so zu 100 % sicher, dass alles auch wirklich wie geplant funktioniert.

Sie sind hier also bestens ausgerüstet?

Das ist ein ‚Zauberkasten‘ der Technik – ausgestattet mit modernsten Stationen und Netzwerktechnik vom Feinsten, gibt es im MotionLab alles, was das Techniker-Herz begehrt. Verschiedenste Anschlüsse, Spannungen und Bussysteme erlauben die rasche Verbindung mit unterschiedlichsten Endgeräten und Aktoren. So kann man Subsysteme aufbauen, programmieren, Teststellungen realisieren und gemeinsam mit unseren Spezialisten weiter entwickeln.

Und dabei gehen Sie mit dem „Zauberkasten“ auch an die Grenzen des Machbaren – zumindest laut Datenblatt der eingesetzten Komponenten?

Ja – unter Last und mit Speed. Im MotionLab loten wir Grenzen aus – das verlangt nach dem richtigen Umfeld und nach reproduzierbaren, kontrollierten Bedingungen. Und die gibt es hier. Das Lab ermöglicht es, ungewöhnliche Lösungen besonders genau unter die Lupe zu nehmen – perfekt für Tüftler.

Und wenn das einmal nicht zum gewünschten Ergebnis führt oder die Aufgabenstellung sehr speziell ist?

Mehr Experten – mehr Ideen! Vernetztes Entwickeln eröffnet neue Möglichkeiten. Im MotionLab können neben den Experten vor Ort auf Knopfdruck Spezialisten aus aller Welt eingebunden werden. Die technische Ausrüstung dafür ist bereits vorhanden. Die neuesten Microsoft Hubs ermöglichen superschnelles Arbeiten in der Cloud und internationalen Austausch sowie Arbeiten nach dem Clever System Engineering Ansatz. Das macht das MotionLab zum idealen Raum für Innovationen und mehr.

„Und mehr“ – was meinen Sie damit?

Neben Machbarkeitstests werden hier auch Workshops zur Aus- und Weiterbildung und Events stattfinden. Vor Kurzem hatten wir z. B. unseren ersten Talk im Motion Lab. Ein spannendes Veranstaltungsformat, bei dem in exklusiver Runde Zukunftsthemen beleuchtet, Impulse gesetzt und neue Netzwerke initiiert werden. Zwanzig ausgesuchte Kunden, Partner und Freunde von Festo waren Ende Oktober eingeladen. Die zentrale Frage lautete diesmal: ‚Connectivity – wie offen sind wir wirklich?‘. Dabei wurden im Live-Talk-Format bewegende Themen der Industrie 4.0 durch Top-Experten aus unterschiedlichen Disziplinen beleuchtet, um neue Perspektiven zu eröffnen.

Wer waren diese Experten beim ersten Talk im Lab?

Antworten gab es diesmal von der auf Algenproduktion spezialisierten Molekularbiologin Dr. Silvia Fluch, Geschäftsführerin der eparella GmbH und Vorstandsmitglied bei der ecoduna AG, sowie Prof. Dr. Peter Post, Vice President Corporate Technology Advisor bei Festo, der u. a. in den Wissenschaftsrat der deutschen Bundesregierung berufen wurde. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Journalistin Mona Müller. Ein zentrales Ergebnis war aus meiner Sicht, dass die Natur und die Technologien von Industrie 4.0 viel gemeinsam haben.

Was zum Beispiel?

Alles in der Natur ist hochgradig vernetzt, weil ein Ökosystem sonst nicht funktionieren kann. Ein Informationsaustausch ist also im Grunde ein natürlicher Vorgang. Das zeigen auch die Ähnlichkeiten in den Systemen Natur und technische Netzwerke. Die Natur ist ein Meister der Anpassung – ein echtes Vorbild für die ‚Production on demand‘. Die Balance in einem System ist Voraussetzung für sein längerfristiges Überleben. Das gilt auch für Industrie 4.0. Darum wird die Offenheit von Systemen immer wichtiger. Gleichzeitig wird „Open Access“ und Stabilität jedoch oft noch immer als Widerspruch gesehen. Hier sind noch viel Entwicklungsarbeit und auch ein umfassendes Umdenken erforderlich. Im MotionLab setzen wir dafür Impulse. Das ist gelebte Connectivity.

www.festo.at

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