gastkommentar

The Power of One

Reizthema Gigantomanie

Scharf beobachtend, genau hinterfragend und kritisch – 
T&G-Geschäftsführer Harald Taschek von seiner „provokanten“ Seite.

Scharf beobachtend, genau hinterfragend und kritisch – T&G-Geschäftsführer Harald Taschek von seiner „provokanten“ Seite.

Die Eins – eine kleine Zahl mit unheimlich großem Einfluss. Barack Obama vertraut auf die Air Force One, die gesamten Vereinigten Staaten hören auf eine telefonische Vorwahl mit dieser Ziffer, bei Olympischen Spielen spiegelt sich die Eins sogar in einer Goldenen wider und auch abseits des Spitzensports wollen wir gerne mit ihr glänzen – sei es jetzt in Form eines „Sehr Guts“ bei diversen Beurteilungen oder in Gestalt eines öffentliches Bekenntnisses zur Losgröße 1. Etwas, wovon jeder Produktionsbetrieb, der dies wirtschaftlich vertretbar zu bewerkstelligen vermag, mit stolzgeschwellter Brust berichtet. Weil es als Inbegriff für maximale Flexibilität gilt. Aber trotz all dieses Ruhms, den die Eins in den eingangs erwähnten Bereichen einstreift, gibt es nach wie vor ein paar Segmente, wo „The Power of One“ ein nahezu unbeachtetes Schattendasein fristet. Vor allem in Kombination mit einem nachfolgenden Prozentzeichen muss sich diese Zahl oftmals weit unter ihrem wahren Wert geschlagen geben. Leider! In Zeiten einer Null-Fehler-Gesellschaft mit dem Hang zu einer gewissen Gigantomanie, in denen im Produktionsgeschehen Verfügbarkeiten von 98 % und manchmal sogar mehr verlangt sind und in denen nur noch Zuwachsraten im zumindest zweistelligen Prozentbereich als nennenswerter Erfolg gelten, scheint die Kommunikation über etwas, das lediglich ein Prozent Output verspricht, fast schon überflüssig. Wohlmeinende Worte mit dem Hinweis auf einen Return on Investment in weniger als einem Jahr als Köder können zwar grundsätzlich einmal die gewünschte Aufmerksamkeit für ein Optimierungs-Thema wecken, bei der Erwähnung von garantierten Einsparungen in der Größenordnung von „lediglich“ einem Prozent wird es aber gefährlich. Viele Betriebe erachten den Ausblick auf solch einen im ersten Moment eher bescheiden klingenden Gewinn als zu gering, um ihm weitere, nähere Beachtung zu schenken. Ein, vor allem bei einer langfristigen Betrachtungsweise, schwerwiegender Rechenfehler. Denn GE zeigte anhand zahlreicher Beispiele eindrucksvoll auf, dass bereits eine Effizienzsteigerung um vermeintlich „lächerliche“ ein bis zwei Prozent eine Riesenwirkung nach sich ziehen kann. Die italienische Fluggesellschaft Alitalia beispielsweise vermochte mit GEs „Flight Efficiency Services“ den Treibstoffverbrauch bereits im ersten Jahr um 1,5 % zu senken, was rund zwölf Millionen Euro Kostenersparnis zur Folge hatte. Insgesamt „verpulvert“ die kommerzielle Luftfahrt in Europa rund 35 Milliarden Euro pro Jahr – das bedeutet mit „The Power of One Percent“ ließen sich alleine in diesem Bereich nahezu sieben Milliarden in den nächsten fünfzehn Jahren einsparen. Für weitere bedeutende Wirtschaftssektoren wie Gesundheit, Energie oder Öl und Gas rechnete GE ebenfalls relativ leicht einholbare Einsparungspotenziale zwischen sieben und elf Milliarden Euro aus, wenn zumindest zu einem Prozent an der Optimierungsschraube gedreht werden würde. Natürlich intelligent und gesamtheitlich denkend!

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Kleiner Aufwand – riesen Wirkung

Wir leben in einer zunehmend vernetzten Welt mit permanent steigenden technologischen Möglichkeiten: Wir können unterschiedlichste Daten erfassen, aufzeichnen und auswerten. Wir verfügen über die nötigen Werkzeuge, um komplexe Zusammenhänge anschaulich und übersichtlich darzustellen. Wir sind in der Lage, alternative Herangehensweisen zu simulieren und vieles andere mehr. Trotzdem wird in der gelebten Produktionspraxis nach wie vor bloß ein Bruchteil dieser Optimierungstools ausgeschöpft – obwohl diese nachweislich! bestens funktionieren und innerhalb kürzester Zeit große Wirkung zeigen. Selbst wenn Einsparungen von mehreren hunderttausend Euro pro Jahr als Belohnung winken, besteht meiner Erfahrung nach eine gewisse Scheu davor, sich eingehender mit Themen wie einem umfassenden Produktionsplanungsmanagement zu beschäftigen. T&G will dabei helfen, diese Einstiegshürde zu überwinden. Wir wollen die vielfach unterschätzte Macht dieses kleinen, aber überaus feinen Prozents vor allem auch für mittelständische Unternehmen nutzbar machen. Denn ein klug gewähltes kleines Investment an der richtigen Stelle zeigt definitiv eine riesen Wirkung – und zwar sehr schnell!

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