anwenderreportage
Gesicherte Entscheidungen statt Bauchgefühl
Implementierung der PROXIA MES-Software bei der Mark Metallwarenfabrik GmbH: Damit die Mark Metallwarenfabrik GmbH den stets steigenden Produktivitätsansprüchen gerecht werden kann, vertraut das Unternehmen u. a. auf die MES-Software von PROXIA. Sie unterstützt die Oberösterreicher die Anforderungen des globalen Marktes auch in Zukunft wettbewerbsfähig entgegen zu treten. Partnerschaftliche Zusammenarbeit, eine moderne Softwarelösung und hohe Anwenderakzeptanz beschleunigten die Implementierung.
Die Mark Metallwarenfabrik GmbH produziert präzise Metallteile im Tiefziehverfahren. Damit man den steigenden Produktivitätsansprüchen der Kunden aus der Automotive-Branche gerecht werden kann, vertraut das Unternehmen auf die MES-Software von PROXIA.
Merkmale PROXIA MES Software
• Detailliertere Informationen über Maschinen- und Betriebsstatus sowie Produktivität.
• Exakte Echtzeit-Informationen aus der Fertigung mit hoher Datenqualität.
• Rascheres Aufdecken von Störungsursachen und schnelleres Beheben der Probleme.
• Bessere Handlungsvorgaben durch eindeutig interpretierbare Daten.
• Höhere Performance der Fertigung.
• Mehr Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter.
„Ich habe mein Unternehmen immer aus dem Bauch heraus geleitet, aber jetzt ist die Firma einfach zu groß für den Bauch geworden“, so begründet Rudolf Mark, Geschäftsführer der Mark Metallwarenfabrik GmbH aus dem oberösterreichischen Spital am Pyhrn, seine Motivation, sich mit dem Thema Manufacturing Execution System (MES) bzw. Fertigungsmanagementsystem auseinanderzusetzen.
Von einem leistungsfähigen System erwartet er vor allem gesicherte Kennzahlen und maximale Transparenz in der Produktion. Damit möchte er in der Lage sein, die richtigen Entscheidungen für die Zukunft abzuleiten – schon allein, um die Wettbewerbsfähigkeit seines Betriebes im internationalen Markt zu erhalten und weiter zu verbessern. „Wir beschäftigen rund 300 Mitarbeiter und zählen zu den bedeutendsten Unternehmen hier in der Region. Wir sind nicht nur Arbeitgeber – an uns hängt die Existenz von Menschen mit ihren Familien. Allein deshalb ist mir sehr daran gelegen, dass es uns auch in Zukunft gibt.“
Gut positioniert – die Platzierung der BDE-Terminals zur Erfassung der Betriebsdaten erfolgt nach Maschinengruppen und sorgt für kurze Wege und stets aktuelle Rückmeldungen aus der Fertigung.
Rudolf Mark
Geschäftsführer Mark Metallwarenfabrik GmbH.
„Die Software liefert uns die richtigen Maschinen- und Betriebsdaten in Echtzeit. Wir haben nun ein Tool, um unsere Produktivität zu messen und vor allem kontinuierlich zu steigern.“
MES-Einführung für maximale Transparenz in der Produktion
Sein Betrieb hat sich seit über 90 Jahren auf das Tiefziehen von Metallteilen spezialisiert. Tiefziehen ist ein spanloses Zug-Druckumformen, bei dem mittels Stempeln und Matrizen aus flachen Blechzuschnitten 3-dimensionale Hohlkörper geformt werden. Die Ausgangsblechdicke bleibt dabei – sofern nicht gewollt abgestreckt – weitestgehend erhalten. Die Vorteile des Verfahrens ergeben sich produktionstechnisch aus den kurzen Bearbeitungszeiten – die schnellsten Werkzeuge produzieren bis zu 1.000 Teile pro Minute – sowie dem gegenüber Zerspanungsprozessen geringerem Materialeinsatz.
Werkstofftechnisch zeichnen sich Tiefziehteile durch einen durchgehenden Faserverlauf sowie eine durch Kaltverfestigung erhöhte Festigkeit aus. Die Toleranzen liegen dabei im Bereich von wenigen 1/100 mm. Während spanabhebende Verfahren meist für die Einzelstück- und Kleinserienfertigung eingesetzt werden, eignet sich das Tiefziehen besonders für die Herstellung großer Stückzahlen. Außerdem gelten gezogene Metallteile als besonders stabil. Daher zählen Unternehmen der Automobil- und Automobilzulieferindustrie mittlerweile zu den wichtigsten Abnehmern für die Produkte des Mittelständlers. So produziert die Mark Metallwarenfabrik u. a. Gewindehülsen für Ansaugkrümmer, Gewinde-Inserts für Kunststoffhalter, Sensorgehäuse oder Endhülsen für Scheinwerfer.
Es steht außer Frage, dass die Mark Metallwarenfabrik den Kunden gerade aus dem Bereich Automotive nur mit verlässlichen Aussagen hinsichtlich Liefertermintreue sowie mit Produkten von höchster Qualität entgegentreten kann. Um die dafür benötigten, verlässlichen Kennzahlen aus der Produktion zu erhalten, war die Schritt-für-Schritt-Einführung eines MES-Systems erforderlich. Zunächst musste Geschäftsführer Rudolf Mark drei zentrale Fragen klären: Welche Parameter sind erforderlich, um die reibungslose und schnelle Integration des MES-Systems zu sichern? Welche Manpower ist notwendig, um das System erfolgreich einzuführen? Und welche Abteilungen müssen mit einbezogen werden?
Technisch realisiert: Die Installation der SPS-Module und Anbindung der Maschinen für die automatische Erfassung und Übertragung der Maschinensignale (MDE) erfolgt über die Hauselektriker bei Mark.
Infos zum Anwender
Bereits seit 1920 produziert die Mark Metallwarenfabrik GmbH präzise Metallteile im Tiefziehverfahren. Mehr als 80 % seiner Produktion liefert der Mittelständler aus Spital am Pyhrn an Unternehmen der Automotive-Branche, wobei der Export-Anteil bei 85 % liegt. Mittlerweile beschäftigt die Mark Metallwarenfabrik GmbH rund 300 Mitarbeiter – und erwirtschaftete im Jahr 2012 einen Umsatz von rund 45 Millionen Euro.
Mitarbeiter in die Einführung frühzeitig einbinden
Die letzte Frage stellte sich im Nachhinein als sehr wichtig – wichtiger als zunächst gedacht – heraus: „Nach etwas Skepsis am Anfang wurde das System von unseren Mitarbeitern sehr gut angenommen“, erklärt Herbert Stückelschwaiger, Informationsmanager und Projektleiter für die Implementierung des Systems. „Das hat uns gezeigt, dass wir möglichst frühzeitig alle am Prozess Beteiligten an einen Tisch holen müssen.“
Nachdem sich das Unternehmen für das MES von PROXIA entschieden hatte, waren Herbert Stückelschwaiger und sein Kollege Jürgen Stummer damit beauftragt, ein Team zusammenzustellen, das gemeinsam mit den Spezialisten von PROXIA die Implementierung des Systems durchführt.
Auf der technischen Seite ging es zunächst darum, die Produktionsmaschinen an das MES anzubinden und mit dem ERP-System proALPHA zu koppeln. Mark Metallwaren hatte die PROXIA-Module Maschinendatenerfassung (MDE) und Betriebsdatenerfassung (BDE) in der ersten Implementierungsphase fokussiert. Innerhalb von sechs Monaten sollen 30 Maschinen online gehen – dieses Ziel hatte sich das Projektteam gesetzt. Neben der technischen Umsetzung spielte es eine wichtige Rolle, die Mitarbeiter für den Umgang mit dem neuen System zu gewinnen. Stückelschwaiger: „Man muss das bis zum Maschinenbediener herunter brechen. Einige Mitarbeiter arbeiten zum Teil seit 30 Jahren an den Maschinen. Sie kennen ihre Maschinen in- und auswendig und besitzen großes Know-how. Und dann bekommen sie von einem Tag auf den anderen so ein Terminal vorgesetzt, in das sie Daten eingeben sollen. Deshalb ist hier ganz besonders wichtig: Das System muss sehr bedienerfreundlich sein und der Mitarbeiter an der Maschine sieht nur das, was er braucht, um möglichst unkompliziert und fehlerfrei mit dem System zu arbeiten.“
Hohe Anwenderakzeptanz: Die BDE-Software ist so konfiguriert, dass der Bediener nur die für Ihn relevanten Informationen bekommt und möglichst schnell Daten eingeben kann. Die Kombination mit einfacher Bedienerführung vermeidet Fehleingaben und sichert eine hohe Datenqualität.
Modernes, intuitives Bedienkonzept für hohe Anwenderakzeptanz
Rudolf Mark ergänzt: „Unsere Aufgabe war es, den Mitarbeitern klar zu machen, dass ihnen das System schlussendlich mehr nützt als schadet. Man muss mit den Leuten reden und den eigenen Standpunkt schlüssig begründen. Denn auch als Geschäftsführer will und kann ich nichts gegen meine Mitarbeiter durchsetzen. Darum habe ich die meisten von Anfang an am Prozess beteiligt.“
Das meint der Unternehmer wörtlich: Noch während die Fachleute von PROXIA ihr System vorstellten, holte Rudolf Mark die Maschinenbediener und Werkzeugtechniker in den Präsentationsraum, um das System kennen zu lernen, weil sie ja später mit dem System arbeiten sollten. „Das hat schon viel ausgemacht“, erklärt der Geschäftsführer, „vor allem hat es ihnen die Angst und Unsicherheit genommen.“ Das lag zum größten Teil an der Bedienerfreundlichkeit der PROXIA-Oberfläche. Sie ist klar und modern gestaltet, intuitiv zu handhaben und erfordert so gut wie keinen Schulungsaufwand. Man braucht den Touchscreen nur wenige Male zu berühren, um Betriebs- oder Maschinendaten abzuspeichern. Das meinten unisono alle, die das System während der Präsentation getestet hatten. Im nächsten Schritt richteten die Mark- und PROXIA-Spezialisten zusammen die BDE- und MDE-Module in einer Testumgebung für Maschinen IT-affiner Mitarbeiter ein.
Schon nach wenigen Wochen Testphase mit dem neuen System zeigten sich die ersten Vorteile und Nutzen der Installation: Sie gab den Mitarbeitern permanent in Echtzeit ein Feedback, sie konnten Produktionsverzögerungen schneller ausfindig machen und Störungen besser beheben. Verglichen mit ihren Kollegen ohne BDE und MDE hatten sie einen deutlichen Produktivitätsvorsprung. „Das hat dann auch die Skeptiker mitgezogen“, berichtet Herbert Stückelschwaiger, „und noch etwas war wichtig: Die Mitarbeiter sehen, dass ihr Handeln direkte Auswirkungen hat und dass sie selbst den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) aktiv mitgestalten können. Das hat, meiner Ansicht nach, viel zur Akzeptanz beigetragen.“
Proaktives Feedback mit Maßnahmen-Management
Die Einbindung der Mitarbeiter in die Implementierung fand auch auf einer anderen Ebene statt, nämlich durch stetige Rückmeldungen an das Informationsmanagement. Das Feedback aus der Produktion hat bewirkt, das System immer weiter auf die Bedürfnisse zu konfigurieren. Dabei kam natürlich auch Unterstützung von PROXIA selbst.
Die Mitarbeiter, die bereits mit dem System arbeiten, schätzen vor allem, dass sie die Maschinen- und Betriebsdaten nicht mehr mit Kugelschreiber und Laufzettel aufschreiben müssen. Da diese manuelle Erfassung der Maschinen- und Betriebsdaten nun wegfällt, haben sich die Arbeitsabläufe spürbar beschleunigt – bei gleichzeitig 100 %iger Datenqualität.
Durch die stetige Rückmeldung über das Arbeiten der Anlage, können die Maschinenbediener absolut zeitnah und zielgerichtet reagieren. Da sie ihre Einflussmöglichkeiten im Optimierungsprozess der Fertigung vergrößern und verbessern, erkennen sie ebenfalls die Sinnhaftigkeit des Systems. Denn durch das nachgelagerte Maßnahmenmanagement werden bei Mark nicht nur Daten erfasst, sondern nach Auswertung auch Lösungsansätze für die jeweilige Maschine oder das Problem empfohlen – oft sogar bereits bevor die Verzögerung aufgetreten ist. Herbert Stückelschwaiger nennt es „proaktives Feedback“. Diese Form der Rückmeldung trägt ebenfalls zu einer Steigerung der Effizienz und dem KVP bei.
Automatisierung ausbauen für Zukunftssicherheit
„Da die einzelnen Arbeitsgruppen nun die Zahlen schwarz auf weiß auf den Bildschirmen ablesen und ihre Leistung mit anderen Gruppen vergleichen können, wird außerdem Teamgeist und Ehrgeiz angesprochen. Und auch das nützt der Produktivität“, weiß der Projektleiter Stückelschwaiger zu berichten. Auch Rudolf Mark zeigt sich sehr zufrieden und möchte die MES-Software noch weiter in die Fertigungsabläufe integrieren: „Ich will vor allem die Automatisierung voranbringen. BDE und MDE funktionieren gut, aber wir wollen mit dem MES auch in Richtung Wartung und Planung gehen. Da gibt es bei uns noch Handlungsbedarf.“
Aber nicht nur das: Auch ein Ausrollen der PROXIA-Software in den anderen Werken des Unternehmens ist geplant, damit alle Werke auf ein einheitliches System zurückgreifen. Rudolf Mark ist davon überzeugt, dass die Investition in ein modernes MES-System Mark Metallwaren auch weiterhin auf Erfolgskurs hält: „Da uns nun die PROXIA MES-Software die richtigen Maschinen- und Betriebsdaten in Echtzeit liefert, haben wir nun ein Instrument, um unsere Produktivität zu messen und mit dem Maßnahmen-Management kontinuierlich zu verbessern. Meinem Hauptziel – der langfristigen Sicherung von Standort und Arbeitsplätzen im globalen Markt – bin ich damit schon ein ganzes Stück näher gekommen.“
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