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Neustart der Messen nach mehr als einem Jahr Pause

Die Messe- und Kongressbranche wurde im März 2020 europaweit gestoppt. Erst die zunehmende Herdenimmunität und die schrittweise Lockerung der Beschränkungen für Massenveranstaltungen ermöglichten einen Neustart von Messen und Kongressen. Nach einer Zwangspause starteten auch die Messen in Brünn.

Jiri Kulis, Generaldirektor Messe Brünn, und Martin Zak, Leiter Österreichisches AussenwirtschaftsBüro Brünn, freuen sich mit der Branche auf das neue Messejahr.

Jiri Kulis, Generaldirektor Messe Brünn, und Martin Zak, Leiter Österreichisches AussenwirtschaftsBüro Brünn, freuen sich mit der Branche auf das neue Messejahr.

„Der persönliche Kontakt ist die Geschäftsgrundlage und wird vermisst. Messen gehören zum Geschäftsleben. Wenn wir funktionieren wollen, müssen wir lernen, mit Covid-Maßnahmen noch einige Zeit zu leben“, sagt Jiří Kuliš, Generaldirektor der Messe Brünn.

3G-Regeln bei Messen auch in Tschechien

Wie in Österreich oder Deutschland gilt auch in Tschechien der Nachweis der Immunität bzw. Infektiosität der Teilnehmer nach der 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen). Diese Regel wird zum Standard für den Besuch von Massenveranstaltungen in ganz Europa. Personen, die die Voraussetzungen nicht erfüllen, können vor Betreten des Messegeländes einen Antigentest durchführen. Weitere Sicherheitsmaßnahmen sind Atemschutz nach aktuellen Regeln oder das Einhalten von Abständen. Bisherige Erfahrungen mit größeren Massenveranstaltungen in Tschechien zeigen, dass es keine Probleme gegeben hat.

„Bei Messen und Kongressen braucht man eine gewisse Planungssicherheit. Wir sehen dies in der wachsenden kollektiven Immunität. Wir befinden uns in einer ganz anderen Situation als vor einem Jahr und niemand rechnet mit einem Lockdown wie im letzten Herbst oder Frühjahr. Wozu wäre dann die Impfung gut? Leider wirkt sich die mediale Einschüchterung negativ auf das Denken unserer Kunden, der Aussteller aus“, sagt Kuliš. Reisen und Messeteilnahmen werden durch den European Covid Pass (Impfausweis) erleichtert, jedoch das derzeit größte Problem für Messen ist Reisen aus außereuropäischen Ländern. Daher können internationale Messen nicht mehr so international sein wie bisher.

Kommt in der Post-Covid-Zeit ein neues digitales Messemodell?

Während der Pandemie haben einige Messegesellschaften versucht, Online-Messeversionen einzuführen. Die Messe Brünn bevorzugt jedoch ein Präsenzformat. „Persönliche Sympathie und Vertrauen sind die Basis einer Geschäftsbeziehung. Virtuelle Messen sind so etwas wie eine Dusche oder ein Abendessen über Internet. Es ist nur eine Ergänzung und war nur eine Ersatzlösung in der Pandemiezeit. Online-Messen sind im Prinzip ein elektronischer Katalog und eine Art soziales Netzwerk, was wir vor zehn Jahren eingeführt haben. Die persönliche Begegnung und die Möglichkeit, das Produkt live zu sehen, können durch nichts ersetzt werden. Der Mensch ist ein soziales Wesen, man braucht Kontakt zu anderen Menschen“, sagt Kuliš.

Wiederaufnahme der Messen nach 18 Monaten

Die erste Veranstaltung, die auf dem Messegelände stattfand, waren im August die Modemessen STYL und KABO. Es folgte die ANIMAL TECH und die Nationalausstellung der Nutztiere. Beide Veranstaltungen stießen bei Ausstellern und Besuchern auf großes Interesse. Vom 29. September bis 3. Oktober findet auf dem Brünner Messegelände die World Dog Show statt, die sich der Herausforderung grenzüberschreitender Reisen von außerhalb der EU stellt. Anschließend startet vom 6. bis 8. Oktober die internationale Messe für Verteidigungs- und Sicherheitstechnik IDET / PYROS / ISET für Heer, Polizei und Feuerwehr. Die Welt steht ständig vor neuen Sicherheitsherausforderungen und diese Sicherheitsmessen sind eine traditionelle Plattform für die Präsentation von Innovationen, die unsere Sicherheit erhöhen. Gleichzeitig wird die internationale Zusammenarbeit in der Sicherheitsbranche ausgebaut, wobei auch Vertreter österreichischer Unternehmen anwesend sind. U. a. der Österreichische Verband der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie „ARGE Sicherheit und Wirtschaft“, die Firmen M.R.S. Industrievertretungen und HandelsgmbH, Palfinger EMEA GmbH, Pewag Schneeketten GmbH, PIK-AS Austria GmbH.

MSV mit Beteiligung österreichischer Unternehmen

Aufgrund der Verlegung von Veranstaltungen im europäischen Messekalender und der erhöhten Planungssicherheit wurde für die MSV der außergewöhnliche Termin vom 8. bis 12. November gewählt. In den Folgejahren findet die Messe wieder jeweils im September/Oktober statt. „Leider findet die Organisation der diesjährigen MSV nicht in dem normalen Umfeld statt. Russlands umfangreiche Beteiligung als Partnerland ist abgeschafft, die Teilnahme von Ausstellern aus Asien ist praktisch unmöglich und viele deutsche und österreichische Unternehmen haben die Teilnahme an Messen und Kongressen bis Jahresende verboten. All dies wirkt sich negativ auf die diesjährige MSV aus, die nicht mehr so international sein wird, wie wir es gewohnt sind. Umso mehr schätzen wir die gemeinsame Beteiligung österreichischer Unternehmen“, erklärt Kuliš.

Die Durchführung der MSV hat die volle Unterstützung der tschechischen Regierung, des Ministeriums für Industrie und Handel und der Wirtschaftsinstitutionen. Für österreichische Unternehmen wird wieder ein Gruppenstand mit Unterstützung der Wirtschaftskammer Österreich, Außenwirtschaft Austria organisiert. Folgende acht Firmen nehmen daran teil: Alpen-Maykestag GmbH, Angst + Pfister GmbH, EFD Induction GmbH, M-U-T Maschinen-Umwelttechnik-Transportanlagen, Oerlikon Balzers Coating Austria GmbH, Peter Ofner GmbH, Pewag Austria GmbH und Stanzbiegetechnik GmbH.

Höhepunkte von 2022

„Wir begrüßen die Teilnahme österreichischer Unternehmen an der Baumesse, der Lebensmittel- und Lebensmitteltechnikmesse SALIMA / SALIMA TECHNOLOGY zum neuen Februar-Termin und natürlich an der Landtechnikmesse TECHAGRO, SILVA REGINA und BIOMASA im April oder der AMPER Elektrotechnikmesse zu einem außergewöhnlichen Maitermin“, sagt Kuliš zu Veranstaltungen im nächsten Jahr.

Die letzte TECHAGRO, SILVA REGINA und BIOMASA war die erste große Messe, die im März 2020 abgesagt wurde. Der letzte erfolgreiche Jahrgang fand 2018 statt und war von Österreichern sehr gut besucht. Die nächste TECHAGRO ist für den 3. bis 7. April 2022 geplant. Die Veranstaltung ist ein traditionelles Ziel für Besucher aus Österreich, die vor allem wegen ihres landwirtschaftlichen technischen Teils kommen. Hinzu kommt ein österreichisches Angebot aus den Bereichen Landtechnik, Holzverarbeitung und Jagdbedarf.

Ebenso wichtig ist die Elektrotechnik-Messe AMPER, auf der traditionell auch ein Gemeinschaftsstand mit Beteiligung österreichischer Unternehmen von der Wirtschaftskammer organisiert wird.

Aktueller Veranstaltungskalender www.bvv.cz/de

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