interview

20 Jahre LAPP Austria

1957 entwickelte Firmengründer Oskar Lapp mit ÖLFLEX® die erste industriell gefertigte Publikations-Steuerleitung der Welt. Heute stehen Kabel und Leitungen für unterschiedliche Branchen und Märkte zur Verfügung: Maschinen und Anlagenbau, Kfz- Industrie, MSR-Technik, Elektro- und Installationstechnik, EDV u.v.m. Die Herstellung der Lapp Kabel Produkte erfolgt hauptsächlich in eigenen Fertigungswerken der Lapp Gruppe. So stehen derzeit mehr als 40.000 verschiedene Standardartikel ab Lager bereit. Für kundenbezogene Lösungen werden Spezial-Kabel sowie -Leitungen entwickelt und produziert. Zum Standort Österreich hat die Familie Lapp einen ganz besonderen Bezug – zum 20jährigen österreichischen Jubiläum sprach x-technik mit den heutigen Leitern des weltweit tätigen Unternehmens, mit Siegbert und Andreas Lapp.

Andreas Lapp, Chairman of the Board of Lapp Holding AG

Andreas Lapp, Chairman of the Board of Lapp Holding AG

1994 wurde die Lapp Gesellschaft in Österreich mit 3 Mitarbeitern gegründet. Welche Beweggründe veranlassten Sie, eine Niederlassung in Österreich zu gründen?

Siegbert E. Lapp, Member of the Board of Lapp Holding AG

Siegbert E. Lapp, Member of the Board of Lapp Holding AG

Siegbert Lapp:

Zum Einen bisschen hat das etwas mit der Leidenschaft meiner Familie für Österreich zu tun. Wir lieben die Lebensart und die herrlichen Landschaften mit hohen Bergen, idyllischen Tälern und die Herzlichkeit der Menschen. Doch natürlich darf man als Unternehmer nicht nur aus dem Bauch entscheiden. Beabsichtigen wir im Ausland eine neue Niederlassung zu gründen, dann eruieren wir natürlich vorab immer die Marktpotentiale – daher gingen wir auch in Österreich zunächst mit Vertriebspartnern an den Start. So wurden unsere ÖLFLEX®, die SKINTOP® Verschraubungen sowie Zubehör über die Firma Steinberger vertrieben und die Contact-Produkte liefen über die Vorarlberger Firma Zwerger. Dabei konnten wir sehr schnell erkennen, dass es sich lohnt, in Österreich einen eigenen Standort zu gründen. Österreich hat einen hohen Anteil an Industrieunternehmen in den Bereichen Maschinenbau, Automobilindustrie und Stahl. Das sind große Potentiale. Auf Grund dieser positiven Marktanalyse und unserem guten Bauchgefühl haben wir dann im November 1994 die Lapp Austria GmbH gegründet.

Und, hat es sich gelohnt?

Andreas Lapp:

Auf jeden Fall. Wir sind zunächst mit drei Mitarbeitern an den Start gegangen und waren in einem angemieteten Objekt. Heute beschäftigen wir 63 hochmotivierte und erfolgreiche Mitarbeiter und haben eine eigene Niederlassung mit einem Lager von 3.500 Indoor-Palettenstellplätzen und 3.550 lagernden Produkten.

2004 übernahm die Lapp Austria die Betreuung des ungarischen Marktes – was sich aufgrund der Nähe zu Ungarn anbot. Wir gründeten ein Büro in Budaörs, einem Vorort von Budapest. Also, „a weng“ K.u.K ist unser Lapp Austria schon…

Mit welchen Erwartungen ging man damals an die österreichische Gesellschaft heran?

Siegbert Lapp:

Unsere früheren Vertriebspartner hatten ja auch Kabel und Leitungen von einem österreichischen Mitbewerber im Portfolio. Mit einem eigenen Unternehmen und eigenen Vertriebsingenieuren können wir viel besser die Vorteile unserer Markenprodukte hervorheben. Unsere Marken, vor allem unsere ÖLFLEX®, sind heute in der Branche so bekannt wie Coca Cola im Getränkebereich. Und der Name Lapp Kabel hat sich natürlich auch als zuverlässiger und innovativer Markenhersteller etabliert. Die hohe Marktdurchdringung der Lapp Produkte ist in Österreich heute enorm. Sogar unsere Mitbewerber haben uns schon öfter auf die starke Mannschaft in Österreich angesprochen.

An welche Besonderheiten erinnern Sie sich gerne?

Andreas Lapp:

Das Schöne an Österreich ist, dass man Urlaub und Job hervorragend miteinander verbinden kann. Meine Familie und ich haben immer gerne in Österreich Urlaub gemacht. Und auf Grund der relativen Nähe zu Stuttgart bin ich gerade in der Anfangszeit sehr oft nach Linz gefahren um mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ich kann mich noch sehr gut an eine Weihnachtsfeier in Linz erinnern. Da brachte ich allen Mitarbeitern Liederbücher und wir sangen gemeinsam Weihnachtslieder – das war wie in der Familie zuhause.

Welche neuen Herausforderungen und Aufgaben ergaben sich aus der Gründung der Filiale in Österreich?

Siegbert Lapp:

Natürlich gab es von Anfang an viele Gemeinsamkeiten – insbesondere die deutsche Sprache. Das machte vieles einfacher, denn Produktinformationen waren schon vorhanden. Aber natürlich muss man – wie in jedem Land – die Besonderheiten und Eigenheiten beachten. Auch in der Sprache. Besonders groß ist der Unterschied beispielsweise bei Kupfernotierung und Kupferbasis. Und – während die Kupfernotierung in Deutschland durch DEL täglich neu berechnet wird – wird sie in Österreich über die Londoner Metallbörse jeden Freitagmorgen neu publiziert. Aufgrund dieser Unterschiede kann der deutsche Hauptkatalog nicht in Österreich eingesetzt werden. Generell muss man wissen, dass die Märkte in Österreich doch etwas anders funktionieren. Deutsche Strategien können nicht eins zu eins in Österreich umgesetzt werden.

Was wünschen Sie Lapp Austria zum 20-jährigen Jubiläum?

Siegbert und Andreas Lapp:

LAPP Austria ist eine der erfolgreichsten Gesellschaften der LAPP Gruppe. Die Gründung 1994 war ein voller Erfolg. Gerade in den letzten Jahren war das österreichische Team für viele Auslandsgesellschaften ein Vorbild, was die Erfüllung der Umsatzzahlen oder die Einführung neuer Systeme, z. B. das SAP betrafen. Dazu hat jeder einzelne Mitarbeiter und jeder Kunde beigetragen – und darauf sind wir sehr stolz. Somit wünschen wir Lapp Austria natürlich weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer ehrgeizigen Ziele in Österreich und Ungarn – und dem Team um Geschäftsführer Klemens Dolzer weiterhin so viel Engagement, Einsatzbereitschaft und Spaß.

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