interview

Fanuc: Service for you, ist des Roboters Stichwort

Am 14. September 2022 war helle Aufregung in Vorchdorf, Oberösterreich zu vermerken – Fanuc öffnete die Tore seines neuen nachhaltigen Gebäudes und präsentierte stolz Kunden, Partnern und der breiten Öffentlichkeit modernste wie multifunktional ausgestaltete Räumlichkeiten. Diesen Anlass gebührend, reiste Fanuc-Präsident CEO Kenji Yamaguchi vom Headquarter in Japan an, um die Eröffnungsrede zu halten und ausgelassen mit den Fanuc-Mitarbeitern und den zahlreich erschienen Gästen zu feiern. x-technik war dazu vor Ort und erhielt in einem Exklusiv-Interview mit CEO Kenji Yamaguchi spannende Ein- und Ausblicke in die Welt der Robotik.

V.l.: President & CEO Fanuc Europa Shinichi Tanzawa, President & CEO Fanuc global Kenji Yamaguchi, Wirtschaftslandesrat OÖ Markus Achleitner und Geschäftsführer Fanuc Österreich Thomas Eder wurden bei der Eröffnung des neuen Fanuc-Gebäudes in Vorchdorf von einem Fanuc CRX-Roboter tatkräftig unterstützt.

V.l.: President & CEO Fanuc Europa Shinichi Tanzawa, President & CEO Fanuc global Kenji Yamaguchi, Wirtschaftslandesrat OÖ Markus Achleitner und Geschäftsführer Fanuc Österreich Thomas Eder wurden bei der Eröffnung des neuen Fanuc-Gebäudes in Vorchdorf von einem Fanuc CRX-Roboter tatkräftig unterstützt.

Kenji Yamaguchi
President & CEO Fanuc global

„Der österreichische Markt zeichnet sich durch rege globale Exportaktivitäten aus. Dies intensiviert natürlich auch unser Business hier, indem unser technologisches Angebot und deren Implementierungen in verschiedensten Produktionsprozessen von Österreich aus auch auf dem Weltmarkt wirken. “

Herr Yamaguchi, herzlich Willkommen in Österreich! Ist dies Ihr erster Besuch in unserem Land und darf ich fragen, welchen Eindruck Sie von Österreich haben?

Ich hatte bereits vor einigen Jahren das Vergnügen, Österreich besuchen zu können und war damals sehr begeistert von der Stadt Salzburg. Leider war es mir jedoch damals nicht möglich, weitere Orte in Österreich aufzusuchen. Bei meinem nun zweiten Aufenthalt hier, konnte ich zumindest während meiner Anreise über Salzburg nach Vorchdorf auch die herrliche Seen-Landschaft im Vorbeifahren genießen.

Derzeitige Fanuc CRX-Range von 5 bis 25 kg.

Derzeitige Fanuc CRX-Range von 5 bis 25 kg.

Thomas Eder
Geschäftsführer Fanuc Österreich

„Fanuc Österreich ehrt es besonders, dass wir im Zuge der Eröffnung des neuen Gebäudes unseren Global President & CEO Mr. Yamaguchi in Vorchdorf begrüßen durften.
Das Fanuc Top-Management unterstreicht das klare Signal, mit dem neuen Standort in zentraler Lage für die Zukunft in Österreich bestens gerüstet zu sein. Fit for Future ist somit mehr als ein Leitspruch.

Fanuc ist weltweiter Anbieter von Robotik- und CNC-Produkten sowie Lösungen. Wie schätzen Sie Ihre Möglichkeiten und Stellung am europäischen Markt und spezifisch in Österreich ein?

Nun, der europäische Markt hat sich für Fanuc als ein sehr wichtiger Markt entwickelt. Derzeit lukrieren wir etwa 20 Prozent unseres weltweiten Geschäftes in Europa. Die technischen Trends und Kundenanfragen unterscheiden sich von denen in Japan, Asien und denen in USA. Letztlich ist der europäische Markt für uns eine Art „Fenster“, durch das wir auf zukünftige Markttrends blicken. So können wir unsere Produktentwicklung entsprechend ausrichten und Innovationen vorantreiben.

Was speziell den österreichischen Markt betrifft, ist dieser naturgemäß nicht so groß wie der in Deutschland. Doch treffen wir hier auf einen Absatzmarkt, der sich durch rege globale Exportaktivitäten auszeichnet. Dies intensiviert natürlich auch unser Business hier, indem unser technologisches Angebot und deren Implementierungen in verschiedensten Produktionsprozessen von Österreich aus auch auf dem Weltmarkt wirken.

Dieser erfreulichen Entwicklung haben wir nun auch Rechnung getragen. Mit der Eröffnung des neuen modernen Gebäudes hier, am Standort Vorchdorf, werden wir künftig noch besser unsere österreichischen Kunden bedienen und ihnen umfangreichen Service in multifunktionaler Ausstattungsatmosphäre bieten können. Darüber hinaus ist dieser Standort ideal platziert direkt an der Autobahn A1 – ist somit bestens aus allen Richtungen erreichbar und fügt sich zudem in eine mehr als wundervolle landschaftliche Umgebung.

Für die CRX-Serie hat Fanuc eine neue Benutzeroberfläche (User Interface) entwickelt, die auch für ihre nicht-kollaborativen Industrieroboter weltweit genutzt werden kann, um die Programmierung so einfach wie möglich zu gestalten und den Einstieg in die Roboterwelt zu erleichtern.

Für die CRX-Serie hat Fanuc eine neue Benutzeroberfläche (User Interface) entwickelt, die auch für ihre nicht-kollaborativen Industrieroboter weltweit genutzt werden kann, um die Programmierung so einfach wie möglich zu gestalten und den Einstieg in die Roboterwelt zu erleichtern.

Mit der Einführung der CRX-Baureihe peilt Fanuc auch im Cobot-Segment die Marktführerschaft an. Mit welchen künftigen Innovationen beabsichtigen Sie, dieses Ziel zu erreichen?

Im Bereich der Industrieroboter sind wir der weltweite Marktführer. Was die kollaborativen Roboter angeht, sind wir bisher noch nicht in einer solchen Führungsrolle. Jedoch vermerken wir auch in dieser Sparte Jahr um Jahr einen steigenden Marktanteil. Einer der Gründe für diese erfreuliche Entwicklung findet sich in der hohen Zuverlässigkeit unserer Cobots, die problemlos auch für Industrieanwendungen genutzt werden können. Ein weiterer Grund ist unser Service. Wenn ein kollaborativer Roboter nicht mehr funktioniert, sind wir in der Lage, ihn umgehend zu reparieren, um die Kunden zufrieden zu stellen und auch langfristig von dem Produkt zu überzeugen.

Ebenso wichtig ist die einfache Bedienbarkeit. Unser CRX weist eine hohe Benutzerfreundlichkeit auf, aber wir können noch besser werden, indem wir Cobots anbieten, die kein spezielles Programmierwissen mehr erfordern. Dafür setzen wir viele Technologien ein, auch aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz.

Auch die CNC-Disziplin ist eine herausragende Stärke von Fanuc. Darf man mit weiteren Neuheiten nebst den Modellen Robodrill, Robocut und Roboshot sowie den dazugehörigen automatisierenden Komponenten in nächster Zeit rechnen?

1955 startete Fanuc mit der Entwicklung von Controllern (numerischen Steuerungen). Basierend auf der Technologie von Controllern und deren Subtechnologien entwickelten wir Roboter und auch Robomachines, die zum aktuellen Angebot der heutigen Robodrill, Robocut und Roboshot führten. Wir konzentrieren uns dabei auf den Bereich Factory Automation und wollen hier die weltweite Nummer Eins bleiben. Manchmal kommt die Frage auf, ob Fanuc nicht auch Serviceroboter anbieten könnte, aber wir sehen uns derzeit nicht in diesem Segment.

Spielt in der Servicierung von Maschinen auch das Thema Künstliche Intelligenz in Ihren Entwicklungen eine Rolle?

Durchaus! Auf der Maschinenebene liegt unser Fokus auf realen Anwendungen von CNC und Robomachines, aber digitale Technologien sind ebenfalls wichtig für uns, um die realen Technologien zu erweitern. Auf der AMB und der IMTS in Chicago haben wir den Besuchern unsere realen und digitalen Technologien vorgestellt. Die realen Technologien umfassen interaktive Features. Die digitalen Technologien für CNC fokussieren auf das Designen und Tunen von Werkzeugmaschinen. Die nächste Stufe ist die Bearbeitung selbst. Und der dritte Schritt sind Serviceaktivitäten, wobei wir auf die Digitalisierung von Fabriken setzen. Für alle diese Bereiche entwickeln wir digitale Tools, um die realen Technologien zu erweitern.

Auch im Roboterbereich sind wir besonders stark, wenn es um reale Industrieanwendungen geht. Aber insbesondere die Programmierung von Robotern kostet Anwendern Zeit, deswegen haben wir für unsere CRX-Serie eine neue Benutzeroberfläche (User Interface) entwickelt, die auch für unsere nicht-kollaborativen Industrieroboter weltweit genutzt werden kann. So fällt es Bedienern viel leichter, Roboter zu programmieren und die neue Technologie hilft dabei, die Einsatzgebiete der Robotik deutlich auszuweiten.

Die Digitalisierung ist auch in der industriellen Produktion längst angekommen. Wie gut werden dahingehend Ihre Angebote rund um das FIELD-System vom Markt angenommen?

Mit unserem FIELD-System und unseren digitalen Angeboten zielen wir zuvorderst auf den Kundennutzen und Return on Investment ab. Wir überprüfen jedes unserer Tools unter diesem Aspekt und gehen schrittweise voran. Im Bereich Predictive Maintenance sehen wir hier besondere Vorteile, sowohl für die Kunden als auch für unser eigenes Service-Geschäft. Obwohl wir sehr schnelle Reaktions- und Reparaturzeiten haben, ist es für die Anwender natürlich am besten, wenn ein Fehler bereits erkannt und behoben wird, bevor er überhaupt auftritt. Unsere IoT-Angebote schaffen die Möglichkeit dazu und unsere Kunden wissen das zu schätzen.

Herr Yamaguchi, herzlichen Dank für Ihre aufschlussreichen Ausführungen!

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