ABB Drives Service: Drive Care à la carte

Manche Neuigkeiten machen innerhalb kürzester Zeit die Runde. Die Tatsache, dass am neuen ABB-Standort in Wiener Neudorf ein bestens ausgestattetes Prüflabor für den Bereich Drives Service eingerichtet wurde, zählt dazu. Hier können alle Drives der ACS-Baureihe fachmännisch gewartet, repariert und unter Volllast auf Performance und dynamisches Betriebsverhalten getestet werden. Ein Angebot, das immer häufiger nachgefragt wird. Genauso wie alle anderen Drives Services, die von ABB offeriert werden. Von Sandra Winter, x-technik

Am neuen ABB Drives Service-Standort in Wiener Neudorf können 400 V-, 500 V- sowie 690 V-Geräte unterschiedlichen Alters unter einer Last von bis zu 200 kW im Dauerbetrieb getestet werden.

Am neuen ABB Drives Service-Standort in Wiener Neudorf können 400 V-, 500 V- sowie 690 V-Geräte unterschiedlichen Alters unter einer Last von bis zu 200 kW im Dauerbetrieb getestet werden.

ABB-Serviceleistungen im Überblick

ABB setzt bei seinem Drives Service-Angebot auf maßgeschneiderte Drive Care-Pakete, die auf die tatsächlichen Erfordernisse der Kunden zugeschnitten sind. Das Unternehmen bietet mittlerweile eine breite Auswahl effizienz- und produktivitätssteigernder Services in den Bereichen

• Installation und Inbetriebnahme
• Trainings
• Ersatzteile und Verbrauchsmaterialien
• Wartung
• Reparatur
• Engineering und Beratung
• Advanced (Digital) Services, die auf der ABB Ability™-Plattform basieren
• Nachrüstungen, Upgrades und Retrofit
• End-of-Life Services
• Geräte-Austausch

Kürzere Wege, viel mehr Platz und umfassende Testmöglichkeiten – das brachte der Umzug in das neue, eigens für ABB errichtete Gebäude im Industriezentrum Wiener Neudorf für das rund 20-köpfige ABB Drives Service Team mit sich. „Wir können jetzt nicht mehr nur 400 V-, sondern auch 500 V- sowie 690 V-Geräte unterschiedlichen Alters unter einer Last von bis zu 200 kW im Dauerbetrieb testen. Und sollte es für einen bestimmten Reparatur- und/oder Service-Fall tatsächlich erforderlich sein, könnte diese Last sogar verdreifacht werden“, freut sich Hans-Dieter Wiesner, Serviceleiter Drives & Motors bei ABB, über eine neu geschaffene Infrastruktur, die jetzt vieles tatsächlich möglich macht, wovon er früher nur zu träumen wagte.

Und die Kunden nutzen dieses erweiterte Angebot sehr gerne: Konnte das ABB Drives Service Team früher maximal ein bis zwei Werkstatt-Reparaturen pro Woche durchführen, schafft man heute ohne Probleme ein bis zwei pro Tag. „Teilweise kommen die Kunden mit kompletten Schränken zu uns, um diese mit Trockeneis zu bestrahlen oder auf andere Art und Weise professionell reinigen zu lassen. Denn bei jeder Werkstattreparatur von ABB ist nicht nur ein umfassendes Testen und Prüfen danach, sondern auch eine gründliche Gerätereinigung davor inklusive“, führt der Serviceleiter bei ABB einen weiteren Punkt an, der in Wiener Neudorf weitaus einfacher zu realisieren ist als zuvor. Zumal am neuen Standort spezielle Werkzeuge, Hebevorrichtungen und sogar ein Deckenkran Unterstützung bieten bei Tätigkeiten, für die früher ausschließlich Muskelkraft zur Verfügung stand.

Wenn verschleißanfällige Komponenten wie Elektrolytkondensatoren, Ventilatoren oder Pufferbatterien proaktiv und geplant ausgetauscht werden, lässt sich nicht nur die Ausfallswahrscheinlichkeit eines Frequenzumrichters auf ein Minimum reduzieren, sondern zugleich auch noch die Lebenserwartung des Geräts erheblich verlängern.

Wenn verschleißanfällige Komponenten wie Elektrolytkondensatoren, Ventilatoren oder Pufferbatterien proaktiv und geplant ausgetauscht werden, lässt sich nicht nur die Ausfallswahrscheinlichkeit eines Frequenzumrichters auf ein Minimum reduzieren, sondern zugleich auch noch die Lebenserwartung des Geräts erheblich verlängern.

Die Top 3 „Must-Have“-Services

Hans-Dieter Wiesner (links im Bild), Serviceleiter Drives & Motors bei ABB Österreich, legt seinen Kunden vor allem folgende Service-Angebote ans Herz:

Fachmännische Unterstützung bei der Inbetriebnahme , „weil man damit seinem Umrichter von Anfang an Gutes tun kann.“

Zumindest vorbeugende Wartung bei einfachen Antrieben , „weil sich dadurch die Anzahl von Notfalleinsätzen auf nahezu Null reduzieren lässt. Außerdem kommen geplante Wartungsmaßnahmen erheblich kostengünstiger als ungeplante Schnellschüsse.“

ABB Ability™ Condition Monitoring für Drives, sprich eine Remote-Anbindung bzw. ABB Ability™ Remote Assistance bei kritischen Anwendungen , „damit proaktiv reagiert werden kann, sobald erste Unregelmäßigkeiten oder Anomalien auftreten. Bei Bedarf lassen sich diese Services zusätzlich noch mit einer 24-Stunden-Bereitschaft und garantierten Reaktionszeiten bei etwaig auftretenden Störungen koppeln.“

„Services to match every need“

Insgesamt sind es rund 30 verschiedene Services, die ABB im Bereich Drives anbietet. Das beginnt bei einer fachgerechten Installations- und Inbetriebnahme-Unterstützung, umfasst u. a. Trainings, vorbeugende Wartungsmaßnahmen, Reparaturen, eine entsprechende Versorgung mit Ersatzteilen, umfassende Upgrade- bzw. Retrofit-Möglichkeiten sowie einen 24/7-Rundum-Support und reicht hin bis zu den sogenannten Advanced Services, bei denen der Zustand und/oder der Energieverbrauch eines Frequenzumrichters mithilfe von ABB Ability™ in Echtzeit im Auge behalten wird. „Zurzeit werden noch unsere vorbeugenden Wartungsservices am häufigsten von den Kunden nachgefragt. Aber die ABB Ability™-Services for Drives – speziell Remote Assistance und Condition Monitoring – drängen bereits auf die Überholspur“, verrät Hans-Dieter Wiesner. Er selbst wertet dieses steigende Interesse an sogenannten „Connected Services“ als klaren Hinweis darauf, dass es in einer zunehmend vernetzten Welt immer selbstverständlicher wird, (Echtzeit-)Daten zu sammeln, zu analysieren und mit ähnlichen Anwendungen zu vergleichen.

Der Einsatz von ABB Ability™ for Drives ist der erste Schritt zu einer zustandsbasieren Wartung. Mithilfe des IoT-Gateways for Drives, dem Ferndiagnosemodul NETA-21 und dem ABB Smart Sensor können unter anderem Antriebs- und Lastdaten, Betriebszeiten, der Energieverbrauch, E/A-Daten und die Lagertemperatur des Motors in Echtzeit überwacht werden. „Man sieht sofort, wie es einem bestimmten Umrichter geht: Ob er rund läuft oder gestresst ist, ob bzw. in welchen Situationen er an seine Grenzen stößt, inwieweit seine Performance von sich verändernden Umgebungsbedingungen beeinflusst wird und vieles mehr. Aus all diesen Daten wird dann neben dem besten Zeitpunkt für die nächste Wartung, gleich auch noch ein genauer Fahrplan für den ‚richtigen‘ Umgang mit diesem Umrichter abgeleitet“, beschreibt Martin Kohlmaier, Leiter der Business Unit Drives, Motors & Generators bei ABB.

Störungsfreie Top-Performance als Ziel

Wenn verschleißanfällige Komponenten wie Elektrolytkondensatoren, Ventilatoren oder Pufferbatterien proaktiv und geplant ausgetauscht werden, lässt sich nicht nur die Ausfallswahrscheinlichkeit eines Frequenzumrichters auf ein Minimum reduzieren, sondern zugleich auch noch die Lebenserwartung des Geräts erheblich verlängern. Ähnlich positive Auswirkungen sind mit fachmännisch durchgeführten Um-, Auf- oder Nachrüstaktionen zu erzielen. Wobei die österreichische ABB Drives Servicemannschaft vor allem für ihre Retrofit-Künste bestens bekannt ist – und das sogar weit über die rot-weiß-roten Landesgrenzen hinaus. „Beim diesem Thema gelten wir jetzt schon als erfahrene Experten für dieses relativ junge Service-Produkt. Unsere Techniker haben sogar weltweite Expertise. Erst vor kurzem wurde ein SAMI Megastar – Baujahr 1995 – so upgegradet, dass er in unserem Lifecycle-Management-Modell wieder in die klassische Phase fällt. Das heißt ABB garantiert für dieses Gerät für weitere zehn Jahre die Verfügbarkeit der kompletten Life Cycle-Services, umfassenden Support sowie eine entsprechende Ersatzteilversorgung“, erklärt der Serviceleiter Drives & Motors.

So gesehen ist es kein Wunder, dass immer mehr Kunden von ABBs Lifecycle-Management-Angebot Gebrauch machen: Wie zahlreiche Fallbeispiele belegen macht es sich nämlich sehr schnell bezahlt, wenn mit gut durchdachten Upgrade- und Retrofit-Maßnahmen zeitgerecht für künftige Anforderungen vorgesorgt wird. „Wer einmal auf unser Lifecycle-Management-Service baut, bleibt mit nahezu 100 %iger Sicherheit dabei“, stellt Martin Kohlmaier die Beratungs- und Lösungskompetenz seiner Mannschaft in den Blickpunkt. „Wir setzen alles daran, dass unsere Kunden störungsfrei produzieren können. Und manchmal reicht bereits der Einbau einer ‚simplen‘ Klimaanlage, um alles zum Besseren zu verändern“, ergänzt er.

Alles „Auslegungssache“

Grundsätzlich wäre es ja relativ einfach, das Maximum aus einem Frequenzumrichter herauszuholen: Man müsste diesen „lediglich“ richtig auslegen, regelmäßig warten bzw. reinigen und wenn möglich weitgehend von Staub und Hitze fernhalten. So viel zur Theorie. Tatsächlich ist es so, dass noch immer viel zu häufig zu kleine Umrichter auf zu große Motoren angesetzt werden, bei der Inbetriebnahme leistungsschmälernde bzw. teilweise sogar lebenszeitverkürzende Fehler passieren und die vorherrschenden Umgebungsbedingungen bei den gewählten Grundeinstellungen unberücksichtigt bleiben. „85 % der Notfalleinsätze, zu denen wir gerufen werden, lassen sich auf eine nicht optimale Konfiguration der Geräte zurückführen. Denn richtig ausgelegt und in Betrieb genommen halten Antriebe in der Regel locker bis zum nächsten geplanten Service-Intervall durch“, bestätigt Hans-Dieter Wiesner, dass bei Antrieben vieles „bloße“ Einstellungssache ist.

Das ist mit ein Grund, warum ABB verstärkt Schulungen und Trainings rund um das Thema Inbetriebnahme anbietet: „Wir möchten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es bei weitem nicht ausreicht, einen regelbaren Antrieb nur zum Laufen zu bringen, sondern dass dieser auch richtig parametriert werden muss“, betont Martin Kohlmaier abschließend. Denn es hinterlasse durchaus erkennbare, negative Spuren wenn ein Frequenzumrichter permanent im Überlastbetrieb fährt und nach jedem Systemausfall einfach nur „resettet“ wird, ohne der Ursache auf den Grund zu gehen.

SMART Automation

Halle A, Stand A0601

Intertool

Halle A, Stand A0702

Martin Kohlmaier
Leiter der Business Unit Drives, Motors & Generators bei ABB

„Wir möchten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass ein regelbarer Antrieb nicht nur richtig parametriert, sondern auch sein Zustand permanent überwacht werden muss. Bei den Frequenzumrichtern findet dies mit dem Ferndiagnosemodul NETA-21 und bei den Motoren mit dem ABB Ability™ Smart Sensor statt.“

Filtern

Suchbegriff

Unterkategorie

Firmen

Inhaltstyp

Firmentyp

Land