Per Teamwork digitalisieren und automatisieren im Rittal Application Center

„Wir möchten die RAC nicht „inflationär“ betreiben, sondern in einzelnen Regionen gut vernetzt auftreten. Somit sollen die Anreisewege für Interessierte kurzgehalten werden. Länder wie Slowenien und Kroatien oder Bulgarien und Rumänien können dabei im Familienverbund diese Vorteile für sich nutzen.“ Ing. Marcus Schellerer, Managing Director, Executive Vice President Region SEE bei Rittal Österreich

Herr Ing. Schellerer, das Rittal Application Center in Wien feierte Mitte März seine Eröffnung. Auch einige Rittal-Kunden waren mit dabei. Welches Ziel verfolgen Sie mit dem RAC?

Ing. Marcus Schellerer: Zunächst einmal freuen wir uns, dass wir am Standort Wien zu den Pionieren in der Unternehmensgruppe gehören, die ein RAC eröffnet haben. Im RAC dreht sich alles um praktische Anwendungen sowie die Optimierung von Wertschöpfungsketten. Kunden und Neukunden können gemeinsam mit Experten von Rittal und Eplan an ihren individuellen Projekten arbeiten, neue Technologien und Prozesse kennenlernen, ausprobieren und folglich effizienzsteigernd für sich nutzen. Das Ziel des RAC-Partnerprogramms ist es darüber hinaus, begeisterte Kunden, die mit unseren Lösungen schon länger arbeiten, als Botschafter mit ins Boot zu holen, um in Folge potenzielle neue Kunden bzw. Interessenten dazuzugewinnen. Der Erfahrungsaustausch soll praxisnah und auf Augenhöhe stattfinden. Immerhin verfolgen wir alle ein gemeinsames Ziel: den Schritt in die Digitalisierung und Automatisierung.

„Der Schaltschrankbau soll digitalisiert und automatisiert werden und funktioniert nur, wenn man seine Kunden und deren Prozesse kennt. Daher brauchen wir das RAC und gemeinsame Sessions, um sich diese Schritte erarbeiten zu können.“ Mag. Andreas Hrzina, Leiter Marketing und Produktmanagement, Prokurist bei Rittal Österreich

Wer kommt als „RAC-Botschafter“ in Frage?

Die neuen RAC-Botschafter, die wir gewinnen möchten, sollten bereits einen entsprechenden Maschinenpark mit Softwarelösungen von Eplan im Einsatz haben und ihre Türen für neue Interessenten öffnen. Konkret suchen wir drei bis vier Kunden, die hier agieren möchten, erste Interessenten gibt es bereits.

Die Eröffnung des RAC erfolgte Mitte März in Wien.

Was ist als Nächstes geplant?

Andreas Hrzina: Wir fokussieren uns nun auf die ersten Workshops mit den Kunden im Application Center, das mehrere Themenschwerpunkte anbietet: Zum einen das Thema Digitalisierung und Automatisierung im Schaltschrankbau, vom Engineering bis zum Betrieb. Das wäre sozusagen die Long-Version, bei der der Kunde mit uns gemeinsam alle Prozessschritte durchläuft. Zum anderen können wir auch je nach Interessenslage Workshops anbieten, die sich auf einzelne Module konzentrieren, z.B. nur das Engineering oder nur der Maschinenpark.

Das RAC bietet die Möglichkeit nicht nur die Automatisierung im klassichen Schaltschrankbau zu erleben sondern sich auch intensiv mit dem Thema Engineering auseinander zu setzen. Dabei können die Kunden ohre Projektbeispiele mitbringen und in Einzelterminen an der Hebung der Effizienzpotentiale arbeiten.

Es sollen weitere RAC-Standorte eröffnet werden, weltweit. Was unterscheidet sie und wie kann man sich die Zusammenarbeit vorstellen?

Ein Application Center in dieser umfassenden Form bietet derzeit nur Rittal. Was uns dabei unterscheidet ist, dass wir unsere eigenen Erfahrungen einfließen lassen können und in Österreich zudem alle nötigen Kompetenzen haben. Manche Maschinen, wie z.B. den Drahtkonfektionierautomat Wire Terminal C10, können wir mit den Kunden bei Partnern besichtigen. Auch dort gilt die Praxisverbundenheit als großer Vorteil.

Ein Application Center in dieser umfassenden Form bietet derzeit nur Rittal.

Warum wurde Wien als Pionierstandort auserwählt?

Schellerer: Der Grund ist ganz einfach: Am Standort Wien haben wir seit 1993 mit einer eigenen Werkstätte bereits ein Kompetenzzentrum. Die nächste Stufe ist somit das RAC. Die Werkstätte ergänzt das Angebot von Rittal zusätzlich zu den Produkten um diverse Dienstleistungen.

Hrzina: Das RAC bietet die Möglichkeit, nicht nur die Automatisierung im klassischen Schaltschrankbau zu erleben, sondern sich auch intensiv mit dem Thema Engineering auseinanderzusetzen. Dabei können die Kunden ihre Projektbeispiele mitbringen und in Einzelterminen an der Hebung der Effizienzpotenziale arbeiten. Dabei ist unsere Schwesterfirma Eplan ein wichtiger Kompetenzträger.

Das Ziel des RAC-Partnerprogramms ist es, Kunden als Botschafter zu gewinnen, um in Folge potenzielle neue Kunden bzw. Interessenten dazu zu gewinnen.

Wie lange haben die Vorbereitungen bis zur RAC-Eröffnung in Wien gedauert?

Schellerer: Gemeinsam mit Marc Walter, dem Leiter Rittal Application Center Programm aus Herborn, haben wir dieses Konzept in etwa zwölf Monaten erarbeitet und wir möchten es künftig auch weiter verfeinern. Weltweit werden wir um die 46 Standorte haben, an denen wir RAC eröffnen. Doch die Anzahl ist dabei nicht ausschlaggebend. Wichtig ist, dass wir – Rittal und Eplan – als Lösungsanbieter für die komplette Wertschöpfungskette positionierend auftreten. Das ist unsere Mission.

Bei der Eröffnungsveranstaltung waren bereits Kunden mit anwesend und informierten sich über die Möglichkeiten, die ihnen geboten werden.

Ist Potenzial bei Ihren Kunden vorhanden?

Schellerer: Kunden, die schon früher auf Digitalisierungsschritte gesetzt haben, haben einen Vorsprung und setzen auf weitere oder neue Maschinen. Andere müssen jetzt nachziehen und dies nicht nur wegen des anhaltenden Facharbeitermangels.

Hrzina: Potenzial ist aus unserer Sicht auf jeden Fall gegeben. Erstens sind noch nicht alle auf den Digitalisierungszug aufgesprungen und zweitens kommt laufend eine neue Entwicklung dazu – so z.B. die Drahtkonfektionierung mit dem revolutionären Wire Terminal oder das Portfolio der Ehrt-Maschinen für die Kupferbearbeitung.

Wie hoch sehen Sie die Investitionsbereitschaft Ihrer Kunden?

Schellerer: Diese ist und war auch in jüngster Vergangenheit von Seiten der Unternehmen vorhanden. Kurz gesagt: Die Kunden sehen den klaren Vorteil eines zukunftsfähigen Steuerungs- und Schaltanlagenbaus und wir möchten diesen noch erlebbarer gestalten mittels der RAC.

Vielen Dank für das Gespräch!