Technologietreiber als strategisches Ziel

Als Oskar Lapp vor fast 70 Jahren die erste industrielle Steuerleitung erfand und ihr den Namen ÖLFLEX gab, revolutionierte er die Verbindungstechnik. Mit seinem technischen Talent, seinem Erfindergeist und seinem sicheren Gespür für die Anforderungen des Marktes war er der Wegbereiter für die Zukunft von Lapp. Um auch in den kommenden Jahrzehnten einen nachhaltigen Erfolg zu sichern, positioniert sich Lapp künftig noch stärker als Technologietreiber, so Matthias Lapp, Vorstandsvorsitzender der Lapp Holding SE kürzlich.

Matthias Lapp, CEO Lapp Holding SE betomte unter anderem, dass Technologie uns alle betrifft und von der Breite der Mitarbeitenden vorangetrieben werden muss.

Matthias Lapp, CEO Lapp Holding SE betomte unter anderem, dass Technologie uns alle betrifft und von der Breite der Mitarbeitenden vorangetrieben werden muss.

„Wir müssen den Erfindergeist von Oskar Lapp neu interpretieren. Die Bedürfnisse unserer Kunden haben sich stark gewandelt. Sie erwarten heute Mehrwerte, wenn sie Kaufentscheidungen treffen. Daher wollen wir das kundenorientierteste Unternehmen in unserer Branche sein“, fasste Matthias Lapp, Vorstandsvorsitzender der Lapp Holding SE die Strategie von Lapp Anfang Juli auf der Pressekonferenz zusammen. Gleichzeitig will der Weltmarktführer für integrierte Lösungen im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie auch Technologietreiber bei Produkten und Dienstleistungen sein.

Zeitenwende im Verbindungsgeschäft

Bis heute ist das ÖLFLEX-Geschäft in der DNA von Lapp fest verankert. Im Laufe der Geschichte konnte sich das Stuttgarter Familienunternehmen dank überlegener Produkte von der Konkurrenz abheben. Allerdings hat sich das Verbindungsgeschäft in der jüngsten Zeit stark verändert. Die Konkurrenz holt auf. Eine Differenzierung wird immer schwieriger und die Margen schrumpfen. Gleichzeitig verändert sich auch das Umfeld für Innovationen: Die Anforderungen der Kunden entwickeln sich immer schneller. Daher hat Lapp seine Herangehensweise an Innovation verändert. „Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir unseren Kunden weiterhin mehr Wert bieten als unsere Marktbegleiter und wie wir uns heute und in der Zukunft vom Wettbewerb abheben können“, sagt Matthias Lapp.

Im Fokus der Innovationsbemühungen wird die Spezialisierung auf ausgewählte Wachstumsbranchen wie Erneuerbare Energien, Intralogistik, Automatisierungstechnologie, Food & Beverage aber auch die Elektromobilität sein. Hier will Lapp den vielversprechendsten Märkten ein komplettes und modernes Portfolio anbieten. Für den Innovationsprozess bedeutet dies, dass das Lapp-Team ein ganzheitliches Verständnis für die Bedürfnisse der Zielbranchen bekommt.

Industrielle Trendthemen besetzen

Parallel ist ein neues, modernes Innovationsmanagement gefordert. Daher hat Lapp den Bereich der globalen Forschung und Entwicklung sowie die Steuerung von Labor- und Testzentrumsaktivitäten neu aufgestellt und kräftig investiert. So ist es dem Unternehmen erneut gelungen, mit Innovationen wirtschaftliche und industrielle Trendthemen zu besetzen. Einige Beispiele, wo Lapp seine Schwerpunkte setzt:


• Hybridkabel: Alles wird kleiner und kompakter (Minimierung). Lapp verschmilzt Daten- und Stromkabel zu Hybridkabeln
• EMV (elektromagnetische Verträglichkeit): Die Digitalisierung der Industrie führt zu riesigen Datenkommunikationsleitungen, die sehr störanfällig sind und daher eine wirksame Abschirmung in jeder Komponente benötigen. Mit der zeroCM-Technologie hat Lapp hier eine branchenweite Benchmark gesetzt.
• DC (Gleichstrom): Lapp ist Teil eines großen Forschungsprojekts über Gleichstrom für die Industrie. Durch die Umstellung auf Gleichstrom könnten große Industrieanlagen Energie im einstelligen Bereich einsparen (im Vergleich zu Wechselstrom). Lapp ist hier Pionier für Leitungen und hat bereits ein DC-Portfolio.
• Nachhaltigkeit: Die Kundenanfragen zu diesem Thema nehmen stetig zu und werden in Zukunft auch zu einem wichtigen Kostenfaktor. Schon heute experimentiert Lapp mit Bio-Verbindungen und nachwachsenden Rohstoffen. Das Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge der erste Anbieter, der eine bleifreie SKINTOP-Verschraubung oder eine ETHERLINE-Datenleitung mit einem Mantel aus Biocompound auf den Markt gebracht hat.

Mehrwerte mit Service schaffen

Ein weiterer Schwerpunkt sind Service-Innovationen. Schon in den letzten Jahren hat Lapp begonnen, über Lösungen und Dienstleistungen rund um die Produkte nachzudenken. Ziel ist es, einen Mehrwert über das Produkt hinaus zu bieten, um es zu differenzieren und neue Geschäfte zu generieren. Beispiele hierzu sind:
• ÖLFLEX CONNECT-Konfektionslösungen, die speziell für die Kunden maßgeschneidert werden.
• Beratung/Gesundheitschecks wie der Health Check Service. Dieser Service hilft das Risiko von Ausfällen von Industriemaschinen präventiv zu minimieren.
• Recycling: Rücknahme von Kabeltrommeln und Verpackungsmaterial; Recycling der Produkte, wenn sie ihr Lebensende erreicht haben
• Daten: Digitale Bereitstellung detaillierter Daten zu unseren Produkten, um sie für unsere Kunden einfach nutzbar zu machen (E-Planung)
• eKanban-System für Kabeltrommeln: Hier wird nicht nur die Entnahme der Kabellänge überwacht, sondern darüber hinaus automatisch nachbestellt, wenn eine definierte Mindestmenge unterschritten wird.
• Vorausschauende Wartung. Kombination des Predictive Maintenance-Produkts (ETHERLINE GUARD) mit Überwachungs- und Wartungsdienstleistungen.

Um auch in Zukunft Technologietreiber und Trendsetter in Sachen Service zu sein, hat Lapp einen grundlegenden Kulturwandel im Unternehmen angestoßen. Ziel ist es, Technologie und Innovation als Grundhaltung bei den Mitarbeitern zu verankern. Matthias Lapp: „Technologie betrifft uns alle und muss von der Breite der Mitarbeitenden vorangetrieben werden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ein Nährboden für neue Ideen.“

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