Lapp geht mit erstem Bio-Kabel in Serie

Für Lapp als Familienunternehmen gehört Klimaschutz schon immer zur DNA. Daher ist das Unternehmen kontinuierlich damit beschäftigt, den CO₂-Fußabdruck der eigenen Produkte und Prozesse weiter zu verbessern – das betrifft vor allem das Kupfer und die Kunststoffe. Während beim Kupfer bereits heute in großen Mengen Sekundärrohstoffe verwendet werden, arbeitet Lapp nun mit Hochdruck an der nachhaltigen Optimierung von Mantelmaterialien und treibt die Verwendung von biobasierten Kunststoffen weiter voran.

Die Etherline® bioP Cat.5e von Lapp ist die erste Leitung mit biobasiertem Mantelmaterial, die in Serie gefertigt wird.

Die Etherline® bioP Cat.5e von Lapp ist die erste Leitung mit biobasiertem Mantelmaterial, die in Serie gefertigt wird.

Im vergangenen Jahr hat Lapp bereits erste Prototypen von Kabeln mit biobasierten Ummantelungen vorgestellt. „Nachhaltige Materialien sind aufgrund des aufwendigen Herstellprozesses derzeit noch deutlich teurer. Daher war es uns wichtig, zu erfahren, ob auch unsere Kund:innen bereit sind, in nachhaltige Produkte zu investieren“, sagt Christian Illenseer, Produktmanager Automation bei Lapp. Das Interesse war groß. Jetzt geht Lapp mit der Etherline® FD bioP Cat.5e in Serienproduktion. Die Datenleitung besteht aus einem teilweise biobasierten Mantelmaterial. Die nachhaltige Variante mit biobasiertem Außenmantel besteht zu 43 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen (nach ASTM D6866). Die Produkteigenschaften sind gleich wie bei der Standardvariante aus rein fossilen Rohstoffen. Damit wird der CO₂-Fußabdruck um 24 Prozent gegenüber des fossil-basierten TPU-Mantels reduziert.

Bio-TPU-Außenmantel für anspruchsvolle Verwendungen

Sowohl die fossile als auch die biobasierte Variante eignen sich für die Patchkabel-Konfektion bis 60 m Kabellänge bei besonders anspruchsvollen Verwendungen: zum Beispiel für den dauerbewegten Einsatz in Schleppketten, in beweglichen Maschinenteilen oder auch für EtherCAT- und EtherNet/IP-Anwendungen. Dank der Cat.5e-Performance bis 1000 Mbit/s ermöglicht die Etherline® FD bioP Cat.5e einen blitzschnellen Informationsaustausch und dient zur Übertragung analoger und digitaler Signale im Frequenzbereich bis 100 MHz. Zudem ist durch das Kupferabschirmgeflecht mit hohem Bedeckungsgrad ein optimaler Schutz vor elektromagnetischer Störung garantiert. Halogenfreie und flammwidrige Materialien reduzieren die möglichen Gefahren im Brandfall. Außerdem ist der Bio-TPU-Außenmantel unempfindlich gegenüber mineralölbasierten Schmiermitteln und vielfach chemisch beständig. Die hochflexible Cat.5e-Ethernet-Leitung wurde erfolgreich im Lapp-eigenen Testzentrum auf über 1 Mio. Biegezyklen in der Schleppkette getestet. Die UL-/CSA-Zertifizierung gemäß technischen Daten ermöglicht die Verwendung des Produkts auch im nordamerikanischen Raum.

Nächster Prototyp in der Pipeline

Als nächste nachhaltigere Variante ist die Ölflex® Classic FD 810 in der Pipeline. Ein erster Prototyp wurde kürzlich vorgestellt. Die Herausforderung: Bisher ist es technisch nicht möglich, Polyvinylchlorid – kurz PVC – vollständig auf Basis biobasierter Rohstoffe herzustellen. Ein Ansatzpunkt ist daher ein teilweise biobasierter Mantel aus PVC-Compound, dessen biobasierter Anteil nach ASTM6866 42 Prozent beträgt. „Die Ölflex® Classic FD 810 ist eine sehr vielseitig einsetzbare Leitung, die auch für Schleppketten ausgelegt ist. An ihrem Beispiel können dementsprechend auch die Schleppketteneigenschaften des Materials getestet werden. Sie bietet uns damit einen breiten Testumfang, um auch Materialprüfungen für Zertifizierungen durchzuführen“, so Alexander Terpe, Leiter Produktentwicklung Kabel bei Lapp.

Übrigens: In der Produktion arbeitet Lapp beim Kunststoff bereits an Ideen zur Wiederverwertung von Sekundärmaterialien aus Kunststoffabfällen. Sie sollen beispielsweise als Filler in den Leitungen genutzt werden.

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