anwenderreportage

svs-vistek EXO: Streng prüfender Kamera-Blick bei Steckverbinder-Qualitätskontrolle

Bis zu 30 Steckverbinder pro Sekunde, an jedem Teil eine beliebige Zahl an einstellbaren Prüfmerkmalen, und jeder Fehler muss mit 100-prozentiger Sicherheit erkannt werden. Die in Jena ansässige Otto Vision Technology GmbH baut Prüfanlagen, die derartige High-End-Anforderungen erfüllen und setzt dabei auf Kameras von SVS-Vistek.

Eine oberhalb des Stanzstrangs montierte EXO-Kamera von SVS-Vistek kontrolliert die Bauteile in Verbindung mit einer telezentrischen Optik von oben, eine weitere nimmt Bilder aus einer um 90° versetzten Position auf. Mit dieser Kombination können alle erforderlichen Merkmale aufgenommen und ausgewertet werden. (Bilder: Otto Vision Technology)

Eine oberhalb des Stanzstrangs montierte EXO-Kamera von SVS-Vistek kontrolliert die Bauteile in Verbindung mit einer telezentrischen Optik von oben, eine weitere nimmt Bilder aus einer um 90° versetzten Position auf. Mit dieser Kombination können alle erforderlichen Merkmale aufgenommen und ausgewertet werden. (Bilder: Otto Vision Technology)

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(h3)Aufgabenstellung: Strenge und zu 100 Prozent sichere Qualititätsprüfung unter schwierigen optischen Verhältnissen.

(h3)Lösung: Bildverarbeitungsstationen mit bis zu vier Kameramodellen der EXO- oder EVO-Reihe von SVS-Vistek.

(h3)Vorteil: Leistungsfähiges Bildverarbeitungssystem mit guter Auflösung, mit GigE Vision- oder Camera Link-Schnittstelle verfügbar, integrierter vierkanaliger Blitzcontroller, der mit Strömen bis 3 A blitzen kann und der für die Ansteuerung der Beleuchtungsmodule genutzt werden kann.

Der Firmenname Otto Vision Technology deutet bereits die technische Kernkompetenz jenes Unternehmens an, das die Brüder Gunter und Reinhard Otto im Jahre 1992 als Ingenieurbüro für Industrielle Bildverarbeitung gründeten. Steckverbinderteile wollten die beiden mit Hilfe selbst entwickelter Bildverarbeitungssoftware überprüfen – und zwar während der Produktion. Ein Nischenmarkt, in dem die zwei Brüder sehr schnell sehr erfolgreich waren, weshalb schon bald eine Erweiterung der Geschäftstätigkeit folgte: „Im Jahr 2000 haben wir uns auf komplette Prüfgeräte für Steckverbinderteile und andere Kleinteile in der Stanzindustrie spezialisiert, die u. a. von zahlreichen Automobilzulieferern eingesetzt werden, um Kabel für den Einsatz in Fahrzeugen zu fertigen“, erinnert sich Gunter Otto. „Und in dieser Branche darf kein einziges fehlerhaftes Teil in die weitere Produktion gelangen, denn die Folge könnten extrem teure Rückrufaktionen sein“, fügt er ergänzend hinzu.

Der mit dieser Auflage verbundene Druck auf die Sicherheit der Qualitätsprüfung nimmt noch zu, wenn man sich vor Augen führt, wie die weltweit milliardenfach eingesetzten Steckverbinder produziert werden: Stanzmaschinen mit Geschwindigkeiten von bis 1.800 Hüben pro Minute formen die Steckverbinder, die als Stanzstreifen durch die Anlagen laufen. Nach ihrer Herstellung müssen verschiedenste Geometriemerkmale mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 Teilen pro Sekunde auf Maßhaltigkeit mit typischen Toleranzen in der Größenordnung von bis zu +/- 0,02 mm überprüft werden. Theoretisch sind sogar Genauigkeiten bis zu 1 µm möglich. Erschwerend kommt hinzu, dass Steckverbinder aufgrund ihres metallischen Materials Licht bei ungeeigneter Beleuchtung sehr stark reflektieren und so für schwierige optische Verhältnisse für die Bildverarbeitung sorgen.

„Derartige Prüfgeschwindigkeiten in Kombination mit der Anforderung, jedes fehlerhafte Teil mit 100-prozentiger Sicherheit zu erkennen, lassen sich nur mit leistungsstarken Prüfsystemen realisieren, bei denen die mechanischen Elemente, High-End-Bildverarbeitungssysteme und die Bedien- und Auswerte-Software optimal aufeinander abgestimmt und integriert sind“, betont Gunter Otto. Die Anlagen seines Unternehmens setzen diese Anforderungen gekonnt um, wie die Kundenliste des Jenaer Unternehmens belegt. Darauf finden sich inzwischen u. a. Delphi Connection Systems, Diehl Metal Applikations, ERNI Elektroapparate, Inovan, Lear Corporation, Leopold Kostal, Patterer, Phoenix Feinbau, Scherdel Waldershof, Svoboda Stamping, TE Connectivity und Weidmüller Interface – und weltweit noch viele weitere.

Eine PSS-40-Prüfstation mit doppelter Technik und vier Kameras zur parallelen Prüfung von zwei Stanzstreifen.

Eine PSS-40-Prüfstation mit doppelter Technik und vier Kameras zur parallelen Prüfung von zwei Stanzstreifen.

Infos zum Anwender

Die in Jena anässige Otto Vision Technology GmbH fertigt optische Mess- und Prüfsysteme auf Basis von industriellen Bildverarbeitungssystemen und liefert maßgeschneiderte Produkte mit einem breiten Leistungsspektrum zur Lösung komplexer Prüfaufgaben an Kunden in Europa, Asien und Amerika.

Flexible Software als Erfolgsfaktor

Das Hauptgeschäftsfeld der Otto Vision Technology sind zwar komplette Prüfstationen für Stanzstreifen, doch den Erfolg von weltweit über 2.000 installierten Bildverarbeitungssystemen führt Gunter Otto zu einem großen Teil auch auf die leistungsfähige Software zurück, mit deren ständiger Weiterentwicklung acht seiner derzeit rund 30 Mitarbeiter beschäftigt sind. „Die gesamte Bildverarbeitungssoftware inklusive kritischer Algorithmen wird hier bei uns im Haus entwickelt. Mittlerweile haben wir gute 30 Mannjahre in die neue Softwaregeneration investiert. Unsere wesentliche Stärke besteht darin, dass unsere Bildverarbeitungssoftware so flexibel und einfach zu bedienen ist, dass Kunden ihre Teile selbst einrichten können. Wir hören von unseren Kunden häufig, dass sie bei der Einrichtung der Anlagen wesentlich schneller sind als mit Geräten unserer Wettbewerber. Das ist ein entscheidender Kostenfaktor im Betrieb und somit ein wichtiges Argument für unsere Anlagen“, freut sich Gutner Otto.

Otto Vision Technology setzt an seinen Prüfstationen Kameramodelle der EXO- und EVO-Reihe von SVS-Vistek mit 3, 5 oder 8 Megapixel Auflösung ein.

Otto Vision Technology setzt an seinen Prüfstationen Kameramodelle der EXO- und EVO-Reihe von SVS-Vistek mit 3, 5 oder 8 Megapixel Auflösung ein.

Diesen Kameras entgeht kein Fehler

Bei den Kameras für die Bildverarbeitungsstationen setzt Otto Vision Technology seit 2011 auf die Technik von SVS-Vistek. „In dieser Zeit haben wir uns intensiv am Markt umgesehen, um einen geeigneten Partner für den Umstieg auf die GigE-Technologie zu finden. Das Angebot von SVS-Vistek hat uns damals überzeugt“, berichtet Gunter Otto, der sich auch heute noch sicher ist, die richtige Wahl getroffen zu haben: „Das Angebot an Kameras von SVS-Vistek passt von den Auflösungen, den Geschwindigkeiten und vielen weiteren technischen Merkmalen optimal zu unseren Aufgabenstellungen. Außerdem mussten wir bei der Integration von GigE Vision-Kameras in unsere Anlagen feststellen, dass auch ein Standard nicht immer zu einfachen Lösungen führt und bei den Herstellern auf unterschiedliche Weise mit zum Teil überraschenden Ergebnissen umgesetzt wird. Das kommt vor allem dann zum Tragen, wenn man die Kameras wie wir an den Grenzen ihrer Spezifikation betreibt. SVS-Vistek hat uns durch die enge Zusammenarbeit mit Vertrieb und Support entscheidend dabei geholfen, nachhaltige GigE Vision- und Camera Link-Lösungen in unseren Prüfstationen zu realisieren“, lobt er.

Mit Unterstützung von SVS-Vistek stellten die Entwickler bei Otto Vision Technology die Bildverarbeitungselemente für die seit Anfang 2017 aktuelle Anlagengeneration zusammen. Je nach Anlagenmodell und Kundenanforderung kommen dabei pro Prüfanlage bis zu vier Kameramodelle der EXO- oder EVO-Reihe von SVS-Vistek mit jeweils 3, 5 oder 8 Megapixel Auflösung zum Einsatz. Die Variante mit der höchsten Auflösung werde laut Gunter Otto aber ausschließlich in Anlagen genutzt, in denen etwas größere Teile mit einer geringeren Geschwindigkeit von rund 20 Teilen pro Sekunde geprüft werden. In Kombination mit der geeigneten PC-Technik, Bilderfassungskarten von Silicon Software oder Euresys sowie passenden Objektiven entstanden so leistungsfähige Bildverarbeitungssysteme, die den hohen Anforderungen im Bereich der Stanzstreifenprüfung gerecht werden.

In der schmalsten Variante sind die Stanzstreifenprüfgeräte PSS-40 von Otto Vision Technology nur 550 mm breit.

In der schmalsten Variante sind die Stanzstreifenprüfgeräte PSS-40 von Otto Vision Technology nur 550 mm breit.

Direkte Kommunikation mit der SPS möglich

Für die Auswahl der in diesen Anlagen eingesetzten EXO-Kameras nennt Gunter Otto neben den Merkmalen Auflösung und Geschwindigkeit noch weitere Argumente: „Die Kameras dieser Familie verfügen über einen integrierten vierkanaligen Blitzcontroller, der mit Strömen bis 3 A blitzen kann und den wir für die Ansteuerung der Beleuchtungsmodule nutzen. Er erlaubt ein kostengünstiges, schlankes Systemdesign in Bezug auf die Hard- und Software. Zudem ist es mit den vernetzbaren EXO-Modellen möglich, bei zeitkritischen Aufgaben über die Kamera-I/Os direkt mit der SPS zu kommunizieren“, erklärt er. Dass SVS-Vistek die ausgewählten Kameras wahlweise mit den Schnittstellen Camera Link und GigE Vision anbieten kann, war ein weiterer Grund für Gunter Otto, auf die Kameras der EXO-Reihe zu setzen. Der Diplom-Mathematiker lobt außerdem das effiziente Treiberdesign, das zu einer geringen CPU-Last führt und die hohen Prüfgeschwindigkeiten überhaupt erst möglich macht.

Doch nicht nur die Kameras, auch das Unternehmen SVS-Vistek überzeugte den Jenaer Geschäftsführer: „SVS-Vistek ist ein deutscher Kameraentwickler und -hersteller und kann somit schnell mit geeigneten Kameramodifikationen auf spezielle Anforderungen seiner Kunden reagieren. Das ist eine echte Besonderheit“, beont er. Ein weiterer Pluspunkt sei die Zukunftssicherheit: „Die Umstellung von Anlagen auf neue Kameraserien ist oft nicht einfach. Mit SVS-Vistek konnten wir solche Migrationen in den vergangenen Jahren über verschiedene Modelle und Serien hinweg problemlos umsetzen, da dort z. B. die Steckerbelegungen und Bibliotheken gleichgeblieben sind.“

Der 3D-Messtechnik gehört die Zukunft

Zwei Trends sieht Gunter Otto für die Zukunft: Zum einen sind in den Anlagen seines Unternehmens derzeit oft noch CMOS- und CCD-Kameras in Kombination im Einsatz. Hier ist es nach seiner Überzeugung nur eine Frage der Zeit, bis die Bildverarbeitung ausschließlich auf CMOS-Kameras basieren wird. Und zum anderen hält der Geschäftsführer große Stücke auf die 3D-Messtechnik: „Wir arbeiten bereits daran, 3D-Funktionalitäten in unsere PSS-40-Anlagen zu integrieren und komplette 3D-Prüfköpfe zu realisieren. Derzeit stellt die Aufnahme von 3D-Punktewolken zeitlich noch den Flaschenhals dar, aber die Technik steht ja nicht still und entwickelt sich rasant weiter. Der 3D-Messtechnik gehört hier sicher die Zukunft“, ist Gunter Otto überzeugt und er prognostiziert abschließend: „Ich gehe davon aus, dass wir bereits Anfang 2018 erste Anlagen mit 3D-Prüfköpfen realisieren werden.“

Dass Kameras von SVS-Vistek ein wesentlicher Bestandteil dieser nächsten Anlagen-Generation zur 100 Prozent-Inspektion von Steckverbindern sein werden, steht für Gunter Otto bereits so gut wie fest.

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