Siemens akquiriert Comsa

Die LDorado-Software von Comsa stärkt die globale Führungsrolle von Siemens im Automobilbereich mit zusätzlichen Schlüsselkompetenzen für Bordnetztechnik und Datenanalyse in der Konstruktion. Comsa wird innerhalb der Mentor-Sparte das Portfolio von Siemens Capital um umfassende Softwarelösungen und fundiertes technisches Fachwissen ergänzen. Die Akquisition erweitert die Kompetenz von Siemens im Bereich wichtiger Standards für Elektronik und Bordnetze, die von führenden europäischen OEMs und Zulieferern entwickelt werden.

Siemens übernimmt die Comsa Computer und Software GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in München entwickelt Software für das Design elektrischer Systeme und Bordnetze. Die LDorado-Produktreihe ist in der deutschen Automobilindustrie führend in der Konstruktion von Bordnetzen und im Bereich Engineering-Software. Sie zeichnet sich durch eine starke lokale Kompetenz und Marktpräsenz aus und verfügt über ein bewährtes Produktportfolio mit hohem Fokus auf Standards. Das COMSA-Team und die Technologie werden in den Bereich von Mentor, einer Sparte von Siemens PLM Software, integriert. Dort ergänzen sie das Angebot von Siemens um wichtige Funktionen für die Bordnetztechnik und die Analyse von Konstruktionsdaten.

„Siemens investiert kontinuierlich in Technologien für die Automobilindustrie – die Akquisition von Comsa ist der nächste wichtige Schritt in dieser Strategie“, sagt Tony Hemmelgarn, President und CEO von Siemens PLM Software. „Die Kombination aus den Lösungen und Fachleuten von Siemens und Comsa ist einzigartig im Markt. Gemeinsam werden wir die Entwicklung elektrischer Systeme und Bordnetze auf ein neues Niveau bringen, das den Anforderungen der elektrischen und autonomen Fahrzeugentwicklung gerecht wird. Comsa- und Siemens-Kunden weltweit werden von den tief integrierten technischen Fähigkeiten profitieren.“

Das Institut Bishop and Associates schätzt, dass der weltweite Marktumsatz für die Kabelkonfektion im Jahr 2017 155 Milliarden US-Dollar betrug. Davon stammten etwa 30 Prozent aus der Automobilindustrie. Laut Cowen Research (Stand 19. Oktober 2018) ist „das Bordnetz heute die dritthöchste Kostenkomponente in einem Auto (nach Motor und Fahrwerk). Kabelbäume werden stückweise erstellt und können etwa 50 Prozent der Arbeitskosten für das gesamte Auto ausmachen. Darüber hinaus ist es die drittschwerste Komponente (hinter Fahrwerk und Motor). Jede Technologie, die dieses Gewicht reduziert, trägt direkt zur Kraftstoffersparnis bei.“ Mit der Übernahme plant Siemens die weltweite Ausweitung seines Angebotes an Technologien, die Veränderungen in der Bordnetzindustrie durch Megatrends wie autonomes Fahren und Elektrofahrzeuge adressieren.

Die Capital™-Toolsuite von Siemens, Teil des Portfolios des kürzlich übernommenen Unternehmens Mentor Graphics, reicht von der Entwicklung der elektrischen/elektronischen Architektur über das Design elektrischer Systeme und Service bis hin zur Konstruktion und Herstellung von Bordnetzen. Comsa ergänzt das Angebot um Schlüsseltechnologien in der Bordnetzfertigung und der Analyse von Konstruktionsdaten mit starkem Fokus auf neue Datenstandards, vor allem in Europa.

„Die Übernahme von Comsa durch Siemens eröffnet uns Möglichkeiten und Standorte, um in diesem wachsenden Markt zu agieren, wie wir es allein nicht hätten erreichen können. Die Stärke unserer LDorado-Software im Bereich Bordnetzkonstruktion und -analytik ist die perfekte Ergänzung für das Capital-Portfolio von Mentor. Wir freuen uns, Teil der bevorstehenden gemeinsamen Reise zu sein“, so Josef Biermeier, CEO von Comsa. „Dieser Zusammenschluss ist ein Gewinn für beide Unternehmen, für unsere Kunden und für die gesamte Automobilindustrie.“

„Wir bewundern das Team von Comsa und die Produkte schon lange. Mit dieser Akquisition bringen wir die komplementären Fähigkeiten der beiden stärksten Akteure der Branche zum Vorteil unserer Kunden zusammen“, ergänzt Martin O'Brien, Senior Vice President, Integrated Electrical Systems der Siemens-Sparte Mentor. „Mit den Technologien von Capital und LDorado gepaart mit der Siemens-Expertise in angrenzenden Bereichen für Konstruktion und Fabrikautomatisierung können wir unsere Kunden noch besser dabei unterstützen, technisch wettbewerbsfähig zu bleiben und die Rentabilität zu steigern.“

Die Transaktion wurde am 3. Dezember 2018 abgeschlossen. Die Bedingungen der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben.

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