anwenderreportage

Sick SOPAS ET: Sensorik nach Maß

Für Logistik mit Clean-Effekt: Die Reinigungsprofis von Rosa Toifl in Wien lassen Wäsche und Kunden wieder strahlen. Tonnen an Wäsche werden täglich abgeholt, gereinigt, getrocknet und auch wieder ausgeliefert. Eine logistische Meisterleistung, die nur dank modernster Technologie machbar ist. Verlässlicher Partner ist der Sensorspezialist Sick, mit dem eine maßgeschneiderte Lösung zum Sortieren unterschiedlicher Textilien entwickelt wurde. Die größte Herausforderung dabei: Handtuch ist nicht gleich Handtuch.

(Bilder: Rosa Toifl / Contentmanufaktur)

(Bilder: Rosa Toifl / Contentmanufaktur)

Shortcut:

Aufgabenstellung:
Sensortechnische Lösung für das vollautomatisierte Sortieren unterschiedlicher Textilien.

Lösung:
Intelligente Bildverarbeitungslösung von Sick.

Nutzen:
Automatisierte Erkennung unterschiedlichster Textilstrukturen und -farben. Automatisierte Sortierung und Beförderung in entsprechende Abteilungen. Hohe Ausfallsicherheit.

Beim Wiener Traditionsunternehmen Rosa Toifl – dem Experten in Sachen saubere Handtücher, Leintücher & Co. – gehen insgesamt täglich rund 55 Tonnen Wäsche rein und raus. Besser gesagt: schmutzig rein und sauber raus. Und dafür bedarf es besonders sauberer Arbeit – sprich: einer zuverlässigen technischen Lösung. Die richtige Logistik und Automation sind dabei unerlässlich. Dabei sorgt eine Kamera von Sick für eine vollautomatische Sortierung der Wäsche. Eine echte Herausforderung, weil sich die Handtücher ähneln, aber doch nicht ganz gleich sind.

Toifl Textilpflege hat sich bereits seit 1954 der hochwertigen Reinigung und Pflege von Textilien aller Art verschrieben. „Wir legen größten Wert auf sorgfältige Behandlung, Hygiene und makellose Optik“, sagt der Vollbluttechniker Jakob Müller-Hartburg, Assistent der Geschäftsführung der Rosa Toifl & Co. GmbH. Das Spektrum dabei ist breit – textil- und branchentechnisch. So kommen die Kunden u. a. aus der Gastronomie, der Hotellerie oder dem Krankenhaus- und Pflegebereich.

Blitzschnell fährt der Schieber aus und lenkt die Frottee-Handtücher damit um. Das Kamerasystem und die schräge Leuchte sind im Blechkasten oberhalb verbaut.

Blitzschnell fährt der Schieber aus und lenkt die Frottee-Handtücher damit um. Das Kamerasystem und die schräge Leuchte sind im Blechkasten oberhalb verbaut.

Ing. Jakob Müller-Hartburg
Assistent der Geschäftsleitung bei Rosa Toifl

„Wir brauchen 1A-Komponenten, zuverlässige Partner und ein ausgezeichnetes Technikerteam, das vor Ort sofort eingreifen kann. Bei den nächsten Projekten werden somit die kreativen Experten von Sick sicher wieder dabei sein.“

Eigene Wäsche statt Pool

„Wir bearbeiten Textilien, bieten aber auch Textilleasing an. Das heißt: Wir setzen auf ein All-inclusive-Paket: Wir kaufen Wäsche, verleasen sie, holen sie ab, tauschen sie im Falle von Schäden oder Verschleiß aus, waschen sie und stellen sie wieder individuell zu. Der Kunde selbst hat wenig Aufwand und bekommt seine saubere Wäsche immer flexibel und termingerecht geliefert“, sagt Müller-Hartburg. Dabei handelt es sich auch wirklich immer um die „eigene“ Wäsche und nicht um einen Wäschepool – dies ist zwar eine zusätzliche Herausforderung, ermöglicht aber namhafte Kunden mit eigenem Logo auf der Wäsche und ist generell ein besonderes Plus. „Logistik und Instandhaltung sind deshalb bei uns ein zentrales Thema. Auch, weil wir unser Unternehmen nicht auf die ‚grüne Wiese‘ mit endlos Platz gestellt haben, sondern mitten in Wien zu Hause sind, wo wir architektonisch nach oben wachsen müssen.“ Rund 240 Mitarbeiter sind heute am Standort im 16. Bezirk beschäftigt.

Alles an Bord: Die gesamte Auswertung der Bildverarbeitung erfolgt in der vielseitigen Vision-Toolbox Inspector von Sick, die das Ventil für den Schieber im Bruchteil einer Sekunde direkt ansteuert.

Alles an Bord: Die gesamte Auswertung der Bildverarbeitung erfolgt in der vielseitigen Vision-Toolbox Inspector von Sick, die das Ventil für den Schieber im Bruchteil einer Sekunde direkt ansteuert.

Infos zum Anwender

Das Wiener Unternehmen Toifl Textilpflege & Leasing hat sich bereits seit 1954 der hochwertigen Reinigung und Pflege von Textilien aller Art verschrieben. Aufgrund ihrer auf technologisch höchstem Niveau ausgeführten Ausstattung, ihrer Erfahrung durch langjähriges Know-how sowie absoluten Zuverlässigkeit setzen viele Kunden seit Jahren aus Gastronomie, Hotel, Krankenhäuser, OP-Sterildienst, Reinraum, Senioren- und Pflegeheime, wie auch aus dem Eventmanagement-Bereich auf die Kompetenz von Toifl.

www.jtr.at/

Herausforderung auf vier Ebenen

Die zentrale Lage bietet viele Vorteile, wie den kundennahen Service und die schnelle Lieferung, sie rückt aber auch die räumlichen Gegebenheiten in den Fokus: z. B. die vier Stockwerke des Betriebsgebäudes. Hand in Hand damit gehen die Fragen: Wie bekommt man die Prozesse über mehrere Ebenen möglichst effizient hin und auf welche modernen Technologien kann man dabei noch setzen, um weiter zu optimieren? Das sind wichtige Themen für Jakob Müller-Hartburg, der dabei u. a. auf das Know-how der erfahrenen Experten von Sick setzt.

Mit der kostenfreien Konfigurationssoftware SOPAS ET erfolgte die rasche und einfache Inbetriebnahme. Zusätzlich sind die Bilder des Inspector in Echtzeit zu sehen. Man erkennt deutlich die Struktur des weißen Handtuchs.

Mit der kostenfreien Konfigurationssoftware SOPAS ET erfolgte die rasche und einfache Inbetriebnahme. Zusätzlich sind die Bilder des Inspector in Echtzeit zu sehen. Man erkennt deutlich die Struktur des weißen Handtuchs.

Wäsche auf der Reise

Die Abläufe bei Rosa Toifl sind komplex: Zuerst muss die gelieferte Schmutzwäsche in eines der oberen Stockwerke transportiert und dort in Säcken vorsortiert werden. Danach gelangen diese Säcke in eine Sackspeicheranlage, um rechtzeitig weiterzufahren und automatisiert in die Waschmaschinen befördert zu werden. Ist die Wäsche wieder sauber, fährt sie über eine Förderanlage zu den Trocknern. Bei Handtüchern wird eine Volltrocknung durchgeführt und danach automatisch entladen. Dann kommen das Falten und das Bereitstellen für die Auslieferung. „All diese Wege müssen logistisch und technisch im wahrsten Sinne des Wortes ‚sauber‘ umgesetzt werden – Stockwerk für Stockwerk“, sagt Müller-Hartburg. Insgesamt rund 55 Tonnen beträgt der Umschlag pro Tag – eine unglaubliche Menge Wäsche, die in Bewegung gehalten werden muss. Deshalb kommen hier endlos verwinkelt wirkende Transportlösungen zum Einsatz, die die Wäsche auf und ab durch das Haus befördern.

Eine vorgelagerte Lichtschranke aktiviert die Kamera im richtigen Augenblick.

Eine vorgelagerte Lichtschranke aktiviert die Kamera im richtigen Augenblick.

Ganz in Weiß

Eine der größten „Challenges“ ist das viele Weiß. Denn: „Die weiße Wäsche ist für die automatische Sortierung wirklich anspruchsvoll. Alles schaut gleich aus“, erklärt Jakob Müller-Hartburg. Eine effiziente Lösung musste her – idealerweise vollautomatisch. „Früher hatten wir eine finale Stelle, zu der sämtliche Wäsche gekommen ist, um sie noch einmal für den Versand zu sortieren. Dafür wurde aber mit zunehmendem Auftragsvolumen im Laufe der Zeit der Platz zu eng.“

Darum hat Müller-Hartburg mit den Spezialisten von Sick eine geniale Idee ausgetüftelt. „Es gibt Kameras, die bereits alle möglichen Dinge erkennen. Und wenn es möglich ist, Oberflächen zu scannen, dann muss das auch bei der Struktur unserer Ware gehen. Nämlich dann, wenn man die Oberfläche im Detail checkt“, erklärt Müller-Hartburg. „Zum Beispiel hat Frottee ein signifikantes Muster, es ist rauer und grober als andere textile Oberflächen.“

V. l.n.r.: Matej Nujic, BSc, Sales Expert Industrial Vision & Systems bei Sick Österreich, Ing. Jakob Müller-Hartburg, Assistent der Geschäftsleitung bei Rosa Toifl und Ingo Wegscheider, Regional Sales Manager bei Sick Österreich.

V. l.n.r.: Matej Nujic, BSc, Sales Expert Industrial Vision & Systems bei Sick Österreich, Ing. Jakob Müller-Hartburg, Assistent der Geschäftsleitung bei Rosa Toifl und Ingo Wegscheider, Regional Sales Manager bei Sick Österreich.

Es werde Licht

Dieses Muster der Materialstruktur war die Grundlage für die intelligente Bildverarbeitungslösung von Sick. „Wir bestrahlen die Wäsche schräg mit zusätzlichem Licht. Dadurch entsteht ein Schatten, anhand dessen man die Unregelmäßigkeit als deutliches Muster erkennt. Somit kann das 2D-Bildverarbeitungssystem schnell und zuverlässig zuordnen, ob es sich um ein Frottee-Handtuch handelt oder nicht, denn das bestimmt, welchen Weg das Wäschestück auf der Anlage nehmen muss“, erklärt der Experte von Rosa Toifl.

Wachsames Auge

Die Inbetriebnahme des einfach zu konfigurierenden Systems erfolgte mit Hilfe der kostenfreien, vielseitigen Konfigurationssoftware SOPAS ET von Sick, die den Bedienern zudem laufend Bilder in Echtzeit liefert. Besonders praktisch: Die gesamte Auswertung der angelernten Muster erfolgt an Bord des Vision-Toolbox Inspectors, der perfekt für hohes Tempo und schnelle Schaltvorgänge ausgelegt ist. Die vielseitige Vision-Toolbox verbindet die Leistung einer Smart-Kamera mit der Benutzerfreundlichkeit eines intelligenten Sensors, ohne die Notwendigkeit zusätzlicher Hardware. Sie steuert direkt ein Ventil, das wiederum einen pneumatischen Zylinder mit einem Schieber ansteuert. Aktiviert wird der Inspector über eine vorgelagerte Lichtschranke. Hat er die Schatten auf der Oberfläche des Wäschestapels zugeordnet, erfolgt gegebenenfalls der Schaltbefehl an das Ventil. Je nachdem ob Frottee oder nicht, wird der Stapel vom Schieber blitzschnell umgelenkt oder eben nicht. So gelangt die Wäsche nach Material sortiert in den richtigen Bereich der Endfertigung, wo sie für den Versand vorbereitet wird. Eine perfekte Lösung.

Ausfallsicherheit statt schnell wachsender Wäscheberg

Bei 55 Tonnen Wäsche pro Tag ist Ausfallsicherheit das Um und Auf. Selbst wenn ein Anlagenbereich nur kurz ausfällt, wächst der Wäscheberg schnell ins Unermessliche – und große Platzreserven gib es nicht. „Wir brauchen 1A-Komponenten, zuverlässige Partner und ein ausgezeichnetes Technikerteam, das vor Ort sofort eingreifen kann“, sagt Müller-Hartburg, dem wichtig ist, so viel Kompetenz wie möglich im eigenen Haus zu haben. Er unterstreicht weiter: „Wir sind sehr stolz auf diese kreative, gemeinsame Lösung. Die Flexibilität und der Einsatz der Sick-Experten waren toll. Man hat gespürt, dass sie unsere Leidenschaft teilen. Das Projekt war wirklich eine Freude. Schade, dass es abgeschlossen ist, aber neue Ideen sind schon in der Pipeline und Sensorik von Sick ist dabei bestimmt wieder an Bord.“

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