anwenderreportage

HepcoMotion GV3: Linearführung automatisiert Kommissioniersysteme

Die moderne Generation der Apothekerschränke: Auch wenn die Verkaufsräume von Apoheken heute noch gerne im Retro-Stil erscheinen – so steigen diese zusehends in Belangen der Warenkommissionierung auf computergesteuerte, automatisierte Systeme um. Werden doch damit Zeit für die Kundenberatung und Raum für ein breiteres Sortiment gewonnen. Derartige Kommissioniersysteme bietet die Firma Gollmann GmbH aus Halle. Für die geschmeidige Beweglichkeit der smarten Rollschranksysteme GO.compact und GO.direct mit Greifarm sorgen die wartungsarmen GV3-Führungsschienen von HepcoMotion.

Gollmann Kommissioniersysteme bieten im Vergleich zu herkömmlichen Regalen ein Vielfaches an Lagerfläche.

Gollmann Kommissioniersysteme bieten im Vergleich zu herkömmlichen Regalen ein Vielfaches an Lagerfläche.

Auch ein Traditionsgewerbe wie das Apothekerhandwerk ist permanent im Wandel. Heute geht es weniger um das Anfertigen von Rezepturen, sondern um Beratung, Verkauf, Bestellen, Einsortieren und eine Menge Bürokratie. Die Auswahl an rezeptpflichtigen oder frei verkäuflichen Arzneimitteln sowie an sonstigen Artikeln aus dem Gesundheits- und Wellnessbereich ist enorm. Da muss man erst einmal den Überblick wahren – und die nötige Lagerfläche haben.

Und die Kunden? Sie erwarten gute, freundliche Beratung und schnellen Service, denn sie bringen selbst oft wenig Zeit mit. Müssen sie zu lange anstehen oder muss ein gewünschtes Medikament erst bestellt werden, gehen sie schon mal zur nächsten Apotheke oder gleich ins world wide web. Die Folge: Steigender Konkurrenzdruck und Personal, das zunehmend unter Stress und Zeitdruck leidet. Dabei würden Apotheker und ihre Mitarbeiter gerne mehr Zeit für ausführliche Beratungsgespräche haben. Die Rollschranklager der Firma Gollmann erweisen sich hier in mehrfacher Hinsicht als Problemlöser.

Zwei parallel verlaufende induktionsgehärte GV3-Stahlschienen führen den ca. 60 kg schweren Greiferarm (nicht im Bild) zwischen die Rollschränke.

Zwei parallel verlaufende induktionsgehärte GV3-Stahlschienen führen den ca. 60 kg schweren Greiferarm (nicht im Bild) zwischen die Rollschränke.

Kompakte Raumwunder

Mit dem Ziel, größtmögliches Lagervolumen auf kleinster Grundfläche zu erreichen, entwickelte die Gollmann GmbH die beiden Kommissioniersysteme für Apotheken, GO.compact und GO.direct. Tatsächlich bieten diese Rollschrankanlagen im Vergleich zu herkömmlichen Regalen ein Vielfaches an Lagerfläche: Die einfache, kompakte Lagersystematik sorgt im Zusammenspiel mit der Hybrid-Greifertechnologie dafür, dass die Packungen sicher ein- und wieder ausgelagert werden. Jede liegt einzeln in einem eigenen Lagerfach und wird genau einmal zur Einlagerung und einmal zur Auslagerung bewegt. Die kleinsten Kommissionierautomaten mit einer Grundfläche von ca. 2,4 x 1,3 m fassen 4.000 Packungen. Eine durchschnittliche Apotheke mit Rollschrankanlagen von 3 x 3 m – 3 x 4 m Fläche hat etwa 20.000 bis 30.000 Artikel auf Lager. Größere Automaten können sogar mehrere 100.000 Artikel aufnehmen und kommen dann in Industriebetrieben zum Einsatz, die z. B. eine große Menge an Rückstellmustern aufbewahren müssen.

Nicht nur in Bezug auf die Lagerfläche sind die Gollmann Kommissioniersysteme echte Raumwunder, sondern auch hinsichtlich ihrer Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste räumliche Gegebenheiten. Länge, Höhe und Breite der Anlage werden individuell angepasst. Lösungen für Front und Back Office, Einbaulösungen in Nischen, Installationen im Keller oder im Obergeschoss, alles ist möglich. Auch Statikprobleme sind kein Thema, denn durch die Alu-Bauweise werden Flächenlasten von deutlich unter 350 kg/qm realisiert.

GO.compact und GO.direct passen in jede Apotheke, wie Geschäftsführer Daniel Gollmann erläutert: „Wir bauen zu 99 % in Gebäude ein, die schon bestehen. Wir bauen jetzt – das ist praktisch unser Steckenpferd – derart kompakte Systeme, dass es dem Apotheker meist gelingt, die bestehenden Schubschränke auszubauen und den Automaten hinzustellen. Dann muss natürlich noch ein Förderband und Ähnliches nach vorne verlegt werden, damit die Anbindung stattfindet. Aber dann bekommt die Aphoteke praktisch auf der ursprünglichen Fläche, wo ihre Schubregale standen, einen Automaten mit der doppelten Kapazität.“ Sollte der Apotheker die Anlage später noch erweitern wollen, ist das durch ein einzigartiges Plattformkonzept problemlos möglich. Schrankaufsätze, zusätzliche Schränke für ein größeres Warenlager und weitere Systemmodule können nachträglich installiert werden.

Die Rollschränke verfahren auf einer GV3-Führungsschiene von HecpoMotion Deutschland. Das GV3-Führungssystem kann trocken (ohne Schmierung) laufen und ist durch V-Nut-Lager selbstreinigend.

Die Rollschränke verfahren auf einer GV3-Führungsschiene von HecpoMotion Deutschland. Das GV3-Führungssystem kann trocken (ohne Schmierung) laufen und ist durch V-Nut-Lager selbstreinigend.

Automatisches Helferlein im Hintergrund

Durch die Gollmann Kommissioniersysteme können Apotheker eine deutlich größere Vielfalt an Artikeln bevorraten als zuvor. So kommt es nur noch selten vor, dass ein Kunde vertröstet werden muss. Eine möglichst hohe Produktvielfalt auf Lager zu haben, ist ein sehr großer Wettbewerbsvorteil für den Apotheker. Das wäre heutzutage mit normalen Schubschränken schlicht nicht mehr möglich, auch im Hinblick auf die Verfallsdaten. Der Apotheker baut Bestand ab – aber nur in der Tiefe – und investiert das in die Breite, damit er immer lieferfähig ist. Und falls die letzte Packung eines Produkts ausgehändigt wurde, wird es beim Großhändler angefordert und ist binnen zwei Stunden wieder in der Apotheke erhältlich. Die Gefahr, dass die Apotheke plötzlich „ohne“ dasteht, ist also gering.

Die Einlagerung der Packungen erfolgt manuell über ein Modul mit über 100 Fächern. Es erlaubt die unterbrechungsfreie Einsortierung von bis zu 350 Packungen in der Stunde. Mit der optionalen vollautomatischen Einlagerungsfunktion wird der Automat sogar innerhalb von Sekunden bestückt. Der Inhalt der Großhandelskiste wird eingefüllt, der Einlagerungsvorgang startet – und der Automat lagert mithilfe des Greiferarms selbstständig ein und übernimmt aus dem Datamatrix-Code sogar das Verfallsdatum und die Chargennummer. Die Auslagerung aus dem Rollschranksystem über ein internes Förderband sowie mittels Rutschen oder Fördertechnik bis in den Kassenbereich dauert nur wenige Sekunden. Durch die perfekt abgestimmten Abläufe im Inneren des Kommissioniersystems ist es also möglich, dass ab dem Entgegennehmen des Kundenwunsches und der Dateneingabe in den Computer nur wenige Sekunden vergehen, bis die angeforderte Packung wie von Zauberhand im Verkaufsraum landet.

Damit alles glatt läuft: GV3-Linearführungssystem von HepcoMotion

Gute Führung ist das A und O, wenn Automaten so reibungslos funktionieren sollen wie die Kommissioniersysteme für Apotheken von Gollmann. Deshalb wandte sich die Gollmann GmbH für diese Entwicklung an HepcoMotion Deutschland, mit der sie schon seit 2009 zusammenarbeitet. „Wir haben uns für Hepco entschieden, weil wir eine Schiene suchten, die baulich sehr flach aufbaut – schließlich haben wir wenig Platz – und die trotzdem entsprechende Führungseigenschaften hat, um die von uns genannten Lasten aufnehmen zu können. Ein Kriterium war die recht kompakte Bauform“, so Geschäftsführer Daniel Gollmann. Ein weiteres Argument für die GV3 war, dass das System auch trocken laufen kann, also ohne Schmierung. „Wir brauchten bei den sensiblen Artikeln, die in der Anlage bewegt werden, eine trockene Führung, die keine Übertragung von Fett und Schmutz in irgendwelche benachbarten Gebiete verursacht. Das war für uns der wesentliche Grund.“

Mark Völkers, Gebietsleiter Außendienst Norddeutschland bei HepcoMotion erläutert noch einen weiteren Vorteil: „Die GV3-Führungen sind selbstreinigend. Ursprünglich wurden sie hergestellt, um sie in verschmutzten Umgebungen einzusetzen. Nun gibt es natürlich in diesen Gollmann-Systemen nicht viel Schmutz, aber ganz feiner Verpackungsstaub kommt schon vor. Wenn sich der Laufwagen also bewegt, wird der Abrieb der Medikamentenpackungen von den V-Nut-Lagern während der Laufbewegung einfach von der Schiene geschoben. Dadurch sind sie wartungs- und verschleißarm.“

Im Schnitt rüstet die Gollmann GmbH jährlich über 200 ihrer Kommissioniersysteme mit Hepco-Schienen aus. Doch wo genau sorgen die Hepco Linearführungen für den reibungslosen Ablauf in den Kommissioniersystemen? Zum einen tragen sie dazu bei, dass die einzelnen Rollschränke der Anlagen GO.compact und GO.direct je nach Bedarf auseinander- und wieder zusammenfahren. Das stabile GV3-Linearführungssystem aus Stahlschiene und Stahlrollen, auf dem die Schränke verfahren, sorgt für den zuverlässigen und weichen Bewegungsablauf. Der zweite Einsatzort ist oben in der Anlage an der Aufhängung eines besonders wichtigen Werkzeugs – des Greiferarms. Zwei parallel verlaufende, auf 58 bis 62 HRC induktionsgehärte GV3-Stahlschienen führen den ca. 60 kg schweren Arm samt Greifer geschmeidig zwischen die Rollschränke, damit er zu den einzelnen Fächern gelangen kann.

Daniel Gollmann ist auch nach vielen Jahren noch von den Hepco-Linearführungssystemen überzeugt. „Die Hepco-Produkte – wir setzen Rollen und Schienen ein – funktionieren sehr gut, auch über sehr lange Zeit. Somit sind wir sehr zufrieden.“ Und da die Gollmann GmbH ihre Kommissioniersysteme weltweit in Apotheken einbaut, gibt es für die beiden Geschäftspartner noch einiges gemeinsam zu erledigen.

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