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Im DIALOG: Digitale Revolution

Wandel in der Technik / Teil 1: Wie gut sind wir auf die digitale Revolution eigentlich vorbereitet? Abseits des privaten Umfelds und nebst ersten betrieblichen Umsetzungsanstrengungen hinsichtlich der Vernetzung von Produktionsfloors, Prozessen und Office-Ebenen, stellt sich dazu auch die Frage, wie gut die automatisierenden Angebote den derzeitigen und künftigen Anforderungen der IoT-Evolution entsprechen und welchen Change diese zu bewältigen haben. Ing. Helmut Maier, Senator des Senats der Wirtschaft Österreich, nimmt dazu im Dialog mit Ing. Mag. Thomas Lutzky, Geschäftsführer der Phoenix Contact GmbH Österreich, die Herausforderungen der Automatisierungsgilde unter die Lupe.

Ing. Mag. Thomas Lutzky, Geschäftsführer der Phoenix Contact GmbH Österreich.

Ing. Mag. Thomas Lutzky, Geschäftsführer der Phoenix Contact GmbH Österreich.

Zum Autor:

Ing. Helmut Maier, geboren 1964, ist ein Mann der Industrie Österreichs, der in verschiedenen Unternehmen, wie Henkel Austria, AEG-Schneider Electric und Sick, seine Managementqualitäten mit technologischem Hintergrund in der Führung von Menschen, Teams und Unternehmensgeschicken eingesetzt hat. In seiner Eigenschaft als Senator des Senats der Wirtschaft Österreich begegnet er Vertretern von Universitäten, Arbeitnehmern, Wirtschaft, Industrie und Technik, und tritt mit Ihnen in den Dialog, um die Digitale Revolution des heutigen Zeitalters zu beleuchten.

Helmut Maier: Mit 17.400 Mitarbeitern entwickelt Phoenix Contact Verbindungs- und Automatisierungstechnik. Derzeit wird die volle Power des Unternehmens auf den digitalen Zwilling, zukunftsgetriebene sichere Verbindungen sowie internetgetriebene Software und Produkte gerichtet. Die Bereitstellung vom Cloud Services gewährleistet den Brückenbau zwischen der analogen Welt der Vergangenheit, Gegenwart sowie digitalen Zukunft. Bei allen diesen Digitalisierungsanstrengungen, fragt man sich mitunter, welche Intention bzw. endgültige Vision damit erreicht werden will ...

Thomas Lutzky: Die Vision aller Entwicklungen bei Phoenix Contact ist die Reduzierung manueller Arbeit, hin zur Effizienz und gesteigerter Produktivität, gespannt über einen Produktionszyklus. Und die Digitalisierung fördert und forciert dies im hohem Ausmaß. Und ja, Helmut, du hast recht, all das zeigen wir auch in der Produktion von Phoenix Contact, in der wir lernen und entwickeln, und stellen das gewonnene Know-how gerne produzierenden Betrieben, aber auch Kunden in der Gebäudeautomatisierung zur Verfügung. Unsere Beteiligung an Forschungsprojekten resultiert in vielen Kooperationen mit technischen Universitäten, Pilotfabriken und Pilotprojekten bei Kunden zum Thema Industrie 4.0. Abgerundet wird dies durch eine Softwareumgebung zur Unterstützung der Mitarbeiter und Kunden. Hier entwickeln wir digitale Schnittstellen, Konfiguratoren und e-Learning Programme.

Helmut Maier: Klingt gefährlich und muss für die Arbeitnehmer bewältigbar sein.

Thomas Lutzky: Das wichtigste ist für uns, dass wir alle Mitarbeiter auf unsere Reise in die smarte Welt der Zukunft mitnehmen.

Helmut Maier: Thomas, das Mitnehmen, Führen, Entwickeln von Arbeitskräften-Ingenieuren-Maschinenbedienern, Ausbildungen, politisch Machbarem und vor allem Erleichterungen oder Zeitgewinn durch die Technik ist ja in letzter Zeit in aller Munde. Ich persönlich kämpfe ein wenig mit diesen Themen, da meine Erfahrung mich gelehrt hat, dass die immer einfachere Technik trotzdem nicht zu einem Zeitgewinn für jeden Einzelnen führt. Diese gewonnene Zeit wird postwendend durch eine höhere Anzahl an Möglichkeiten, Sonderausstattungen, Know-how, Schulungs- und Trainingsaufwand kompensiert. Ich spreche da viel mehr und lieber von Bewältigung der neuen Aufgaben durch Effizienz am Tagesgeschehen.

Thomas Lutzky: Nun, Helmut, da ist schon was dran an deinen Aussagen! Und genau deswegen brauchen wir hilfreiche, technische Lösungen, die wir in Form von konkreten Projekten entwickeln. Beispielsweise in unserem Werkzeugbau: Produkte und Prozesse entstehen zunächst virtuell und sind in Folge völlig transparent. Über den ganzen Lebenszyklus eines Produktes werden alle Prozessphasen innerhalb des Wertschöpfungsnetzwerkes mit einer einheitlichen digitalen Beschreibung unterstützt. Alle Betriebszustände sind jederzeit bekannt und die Visualisierung vereinfacht die gesamte Kette.

Helmut Maier: Vereinfacht dargestellt heißt das für einen Nicht-Techniker, dass bei einem Paketversand von A nach B alle Beteiligten nur noch Teilwissen besitzen, wie beispielsweise der Paketzusteller die Adresse, aber eine clevere Software jede Bewegung präzise plant, Zeitvorgaben einhält und die komplette Kette steuert. Interessant für den Kunden sind nur noch die Übergabedaten und diese so exakt, wie nur möglich. Das Datenvolumen steigert sich dadurch enorm und verlangt derhalb nach Big Data-Lösungen!

Thomas Lutzky: Daher sprechen wir auch von Digitalisierung, IoT und so weiter, da immer größer werdende Datenmengen (Big Data) einer Struktur und sicheren Informationsübermittlung bedürfen. Die sichere Kommunikation in Produktion und Prozessen in der Industrie, in Infrastruktur und in der Gebäudetechnik ist daher Grundvoraussetzung und Basis für die Zukunft. Wäre dies nicht so, hätten wir sofort chaotische Zustände. Ein Baustein dafür ist der Datenaustausch über Cloudtechnologien.

Zusammengefasst kann man sagen, dass Phoenix Contact für sicheres, schnelles Verbinden, Datentransport auf allen Ebenen, Automatisierung, Kommunikationstechnologie aller Art steht und Entwicklungen im Bereich von Industrie 4.0 aktiv voran treibt. Der enorme Aufwand für Forschung und Entwicklung schafft dabei auch Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze. Sowohl im eigenen Haus, wie auch bei Kunden und Lieferanten werden dadurch europäische Standorte gesichert.

Helmut Maier: Besten Dank Thomas für deine Ausführungen! Auf dem Weg zur digitalen Revolution wünsche ich euch viel Erfolg.

Ihr Helmut Maier

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