gastkommentar

Harting PushPull RJ45 V4 Industrial 10 G: Digitalisierung der Produktionssysteme

Maschinen- und Anlagenbauer, die den Weg der Digitalisierung einschlagen, sind sich oft nicht sicher, wie sie es angehen sollen: Welche Schritte kommen zuerst, welche können warten und welche sind eventuell ganz überflüssig? Der nachfolgende Gastbeitrag bilanziert aktuelle Erfahrungen von Maschinenbau-Kunden der Harting Technologiegruppe und zeigt, wie dieses so wichtige, aber auch enorm facettenreiche Thema bewältigt werden kann. Von DI Jakob Dück, Global Industrie Segment Manager bei der Harting Technologiegruppe in Espelkamp

Zu groß angelegte und wenig konkret ausgearbeitete Ziele, gepaart mit zu hohen Erwartungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Effekte der Digitalisierung, führen schnell zu Frustration. Demnach ist es vermutlich besser, nicht alles sofort erreichen zu wollen. Vielmehr sollten Teilprojekte modulbezogen definiert sein und sich auf hochpriorisierte Key-Funktionen konzentrieren.

DI Jakob Dück, Global Industrie Segment Manager bei der Harting Technologiegruppe in Espelkamp

Zu groß angelegte und wenig konkret ausgearbeitete Ziele, gepaart mit zu hohen Erwartungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Effekte der Digitalisierung, führen schnell zu Frustration. Demnach ist es vermutlich besser, nicht alles sofort erreichen zu wollen. Vielmehr sollten Teilprojekte modulbezogen definiert sein und sich auf hochpriorisierte Key-Funktionen konzentrieren. DI Jakob Dück, Global Industrie Segment Manager bei der Harting Technologiegruppe in Espelkamp

Das Thema Digitalisierung von Produktionssystemen ist omnipräsent, in den allgemein berichtenden Medien ebenso wie in den Fachmedien. Teilweise wird aber auch in Frage gestellt, dass die Digitalisierung und IIoT-Technologien im Maschinen- und Anlagenbau überhaupt das Potential haben, grundlegende oder gar disruptive Veränderungen der bestehenden Businessmodelle herbeizuführen. „Wir bleiben definitiv Maschinenbauer und werden nicht zum Softwarehaus. Aber wir brauchen Software und Vernetzung, um unsere Maschinen besser verkaufen zu können und attraktiv zu halten. Mit Digitalisierung wollen wir den Kunden helfen, ihre Probleme besser zu lösen. Vor allem wollen wir mit den digitalen Möglichkeiten dafür sorgen, dass sich keiner zwischen uns und die Kunden schiebt. Das ist eine Vorwärtsstrategie, gepaart mit einer Absicherungsstrategie, damit uns nicht irgendein Disruptor – Amazon, Google, Microsoft oder so – am Schluss den Kunden entfremdet“, wird ein Experte aus einem deutschen Unternehmen in der Studie „Digitalisierung im Maschinenbau“ der Hans-Böckler-Stiftung von 2018 zitiert.

Von verschiedenen Seiten ganz unterschiedlich bewertet werden auch der gegenwärtige Stand der Digitalisierung und die erforderlichen Prioritäten im Maschinen- und Anlagenbau . Die Impuls-Stiftung des VDMA z. B. kam im Vorwort zu einer Studie von 2016 zu folgendem Resümee: „Industrie 4.0 ist im deutschen Maschinen- und Anlagenbau angekommen. Vor allem als Anbieter digital vernetzter Technologien und Services nehmen die Unternehmen eine Führungsrolle ein. Für die Kunden in aller Welt entstehen zusätzliche Mehrwerte.“ Gunther Kegel, Vorstandvorsitzender von Pepperl+Fuchs und aktueller ZVEI-Präsident, sagte in einem Interview im Juni 2018: „Ich finde aber, dass unsere Bewegungsgeschwindigkeit eher schleppend ist. Die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass man sehr bewusst auswählen muss, für welche der vielen Versprechungen Ressourcen eingesetzt werden, man Freiheitsgrade erlaubt und vielleicht etwas Neues etabliert. Es gilt abzuwägen, was umgesetzt werden muss und was noch nicht, weil es noch zu weit entfernt scheint.“ Die Aussagen zeigen, wie unterschiedlich die Situation im Maschinenbau von den Akteuren selbst bewertet wird. Doch welche Erfolgsmuster lassen sich bei Maschinenbau-Kunden der Harting Technologiegruppe beobachten und welche konkreten Schritte sind zu empfehlen?

Das Thema Digitalisierung von Produktionssystemen ist omnipräsent. Die Harting Technologiegruppe stellt Lösungen für alle Interfaces bereit, die in der modernen und zukünftigen Steuerungs-, Antriebs-, HMI- und Kommunikationstechnik für Produktionssysteme gebraucht werden.

Das Thema Digitalisierung von Produktionssystemen ist omnipräsent. Die Harting Technologiegruppe stellt Lösungen für alle Interfaces bereit, die in der modernen und zukünftigen Steuerungs-, Antriebs-, HMI- und Kommunikationstechnik für Produktionssysteme gebraucht werden.

Modularität als Schlüssel zum Erfolg

Als OEM für Produktionssysteme muss man die wichtigsten Player im Bereich Digitalisierung der Branche identifizieren und sich deren Rollen, Fähigkeiten und Interessen vergegenwärtigen. OEMs beispielsweise, also Anbieter von einzelnen Maschinenmodulen oder komplexen Maschinen/Anlagen haben das Know-how, dem Maschinen-Anwender die Key-Funktionen als wichtigstes Differenzierungsmerkmal wirtschaftlich erfolgreich anzubieten und diese um digitale IIoT-Komponenten und Dienste zu erweitern. Die Anbieter von Automatisierungskomponenten verwenden digitale Signale und Informationen für die unmittelbare Steuerung von Maschinen und Prozessen und können diese problemlos weiter aggregieren. Anbieter von ERP-, MES- und ähnlichen Managementsoftware-Systemen verfügen über extrem viel Know-how hinsichtlich der Steuerung von Unternehmensprozessen und der Handhabung großer Datenmengen, sie haben aber selten einen direkten Zugang zu den maschinen- und prozessnahen Daten. Die Betreiber von Maschinen und Anlagen verfügen haben ein enormes Expertenwissen, was deren Verhalten im alltäglichen Praxisbetrieb betrifft. Sie wissen am meisten über die Probleme im Hintergrund Bescheid, sind andererseits aber auch einer der stärksten „Profiteure“ einer fortschreitenden technischen Entwicklung, einschließlich der Digitalisierung in all ihren Facetten. Generell gilt es beim Thema Digitalisierung oftmals sehr unterschiedliche Anforderungen der beteiligten Akteure „unter einen Hut“ bringen. Deshalb gelten vor allem Modularität und die Möglichkeiten der Skalierbarkeit und Erweiterbarkeit von System als Schlüssel zu einem langfristigen Digitalisierungserfolg.

Modularität und Skalierbarkeit am Beispiel von Ethernet-Schnittstellen von Harting.

Modularität und Skalierbarkeit am Beispiel von Ethernet-Schnittstellen von Harting.

HARTING PushPull RJ45 und M12 X-Codiert - typische hochperformante Daten-Schnittstellen im Maschinen- und Anlagenbau.

HARTING PushPull RJ45 und M12 X-Codiert - typische hochperformante Daten-Schnittstellen im Maschinen- und Anlagenbau.

Han-Modular: etablierte hybride Power- und Daten-Schnittstelle für anspruchsvolle Industrie-Applikationen.

Han-Modular: etablierte hybride Power- und Daten-Schnittstelle für anspruchsvolle Industrie-Applikationen.

Lösungen für alle Interfaces

Eine der größten Herausforderungen für OEMs ist der Widerspruch zwischen den vielfältigen individuellen Anforderungen der Kunden an die Maschinen und der wirtschaftlichen Notwendigkeit, die Zahl der dafür erforderlichen Module/Prozesse (insbesondere für Key-Funktionen) klein zu halten. Dieses Problem wird oftmals durch konsequente „Zerlegung“ der Systeme in logische Einheiten und Modularisierung gelöst. Um auch bei der Digitalisierung wirtschaftlich zu handeln, ist Folgendes empfehlenswert: Man sollte möglichst viele bereits vorhandene technologische und maschinennahe Daten verwenden und diese auf der „untersten“ modularen Ebene im Sinne der künftigen Digitalisierungsprojekte aggregieren. Und auf allen höheren Ebenen (Edge und höher) sollte man auf möglichst offene, zukunftsgerichtete Standards bei physikalischen Schnittstellen sowie auf die aktuellsten Software- und Kommunikationsprotokolle setzen.

Zu groß angelegte und wenig konkret ausgearbeitete Ziele, gepaart mit zu hohen Erwartungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Effekte der Digitalisierung, führen schnell zu Frustration. Demnach ist es vermutlich besser, nicht alles sofort erreichen zu wollen. Vielmehr sollten Teilprojekte modulbezogen definiert sein und sich auf hochpriorisierte Key-Funktionen konzentrieren. Und wenn die Modularität der Digitalisierungsprojekte (die „Software“) der Modularität der Maschinen und Anlagen (der „Hardware“) folgt und mit neuesten physikalischen und Daten-Schnittstellen versehen ist, dann hat man als OEM ein wirtschaftlich und technisch optimal ausgelegtes System für die gegenwärtigen Kundenanforderungen. Schnittstellen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in modularen vernetzten Produktionssystemen: Sie sind die Lebensadern, Nervenbahnen und Synapsen und schaffen die nötige Infrastruktur für die Modul- und Maschinen-Übergänge, den Edge-Bereich, die Fabrik- und weitere übergeordnete Ebenen. Die Harting Technologiegruppe stellt Lösungen für alle Interfaces bereit, die in der modernen und zukünftigen Steuerungs-, Antriebs-, HMI- und Kommunikationstechnik für Produktionssysteme gebraucht werden, um die Digitalisierung in diesem Bereich ohne funktionelle Einschränkungen zu implementieren und weiterzuführen.

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