Harting Han HPR HPTC: Neue Systemlösungen zur Energieverteilung für Schienenfahrzeuge

Steckverbinder für den Bahneinsatz müssen nicht nur besonders robust sein. Wichtig ist auch ihre einfache und schnelle Installierung und leichte Wartung. Deshalb hat Harting neue Schnittstellen für Schienenfahrzeuge entwickelt.

Han HPR VarioShell: Standardisiertes zweigeteiltes Metallgehäuse für maximale Flexibilität.

Han HPR VarioShell: Standardisiertes zweigeteiltes Metallgehäuse für maximale Flexibilität.

Die neuen Lösungen halten nicht nur anspruchsvollen Umgebungsbedingungen stand – sie bleiben auch bis in die Unterverteilungen hinein interoperabel. Der Fokus liegt dabei klar auf der Sicherheit und Langlebigkeit der gesamten Infrastruktur. Die drei neuen Harting-Produkte sind Teil eines Gesamtsystems für die Verkabelung von Schienenfahrzeugen, das sich vom Fahrzeugdach bis zu den Verteilungen im Unterflurbereich erstreckt. Zunächst wird der Transformator-Steckverbinder Han HPTC P800 beschrieben, in der Regel nahe dem Pantographen platziert, dann die Han HPR VarioShell, eine Lösung für Jumperkabel, zuletzt der Y-Verteiler Han HPR TrainPowerLine (TPL).

Han HPR TrainPowerLine: Y-Steckverbinder für Schnittstellen in
der Unterbodenverteilung.

Han HPR TrainPowerLine: Y-Steckverbinder für Schnittstellen in der Unterbodenverteilung.

High Performance für Transformatoren

Han HPR HPTC – High Performance Transformer Connector – heißt ein für Bahnkunden entwickelter Trafo-Steckverbinder, der alle Anforderungen im Markt erfüllt. Gehäuse und Kabelverschraubungen sind für den Outdoor-Einsatz optimiert: Alles ist sehr robust ausgeführt, so dass die Verbindung zwischen Stromabnehmer, Transformator und Zugsammelschiene langfristig stabil bleibt. Vorhandene Konturen am Trafo können weitergenutzt werden, Design-Änderungen sind nicht erforderlich.

Das Produkt erfüllt Anforderungen nach einfacher Konfektionierung, einer geringen Zahl eingesetzter Komponenten und maximaler Sicherheit. Auf der Kabelseite wird ein gecrimpter Kontakt in einen dreiteiligen, berührsicheren Isolierkörper eingelegt. Hinzu kommt eine Kabelverschraubung, die vor Staub und Feuchtigkeit schützt und zugleich Teil der Schirmung ist, Differenzströme aufnimmt und an das Gehäuse übergibt.

Das Gehäuse ist rundum metallisch kontaktierend, das heißt, Deckel und Unterseite sind über die gesamte Kontaktfläche miteinander verbunden. Ein Novum, gibt es doch bislang keinen Trafosteckverbinder, der speziell für geschirmte Verbindungen konstruiert worden ist. Das Ziel, Differenzströme aufzufangen und über das Gehäuse abzuleiten, lässt sich mit dem Han HPR HPTC P800 realisieren, weil er über zwei getrennte Kontaktbereiche verfügt. Über eine Fläche an der Unterseite ist er direkt mit dem Flanschgehäuse verbunden. An der Oberseite befindet sich ein Gewinde für eine Potenzialfahne, die die übrigen Differentialströme abführt.

Für die Konfektionierung muss man weder schrumpfen noch tapen. Die Schnittstellen sind rasch präpariert: Kontakte crimpen, Isolierkörper mit Schirmauflage in das Gehäuse einlegen, den Deckel schließen – und die Kabelseite ist fertig. Zudem stehen zahlreiche Kodier-Optionen zur Verfügung. Zwei Kodier-Elemente im Anbaugehäuse eröffnen 16 unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten. Ein Steckverbinder-Typ reicht also für den Transformatoranschluss, alles Weitere lässt sich über Kodierungen regeln. Eine Verwechslungsgefahr besteht nicht.

Han HPR HPTC P800: Langlebiger Transformator-Anschluss im robusten Metallgehäuse.

Han HPR HPTC P800: Langlebiger Transformator-Anschluss im robusten Metallgehäuse.

Gehäusesystem für Jumperkabel

Die Han HPR VarioShell ist ein Gehäusesystem, das speziell für Jumper-Anwendungen entwickelt wurde. Das zweiteilige Gehäuse erreicht IP69K unter Verwendung eines Gegendruckrahmens, dank umlaufender innenliegender Dichtung. Da der Deckel abnehmbar ist, lässt sich das Gehäuse sowohl aus dem Wageninnenraum als auch von außen bestücken. Die leichte Zugänglichkeit verringert den Aufwand auch im Betrieb, bei Service und Wartung. Denn im Fehlerfall müssen nicht alle Verbindungen unterbrochen werden. Es genügt, den Gehäusedeckel zu öffnen, um die fehlerhaften Leiter beziehungsweise Kontakte zu ermitteln und auszutauschen.

Die Konturen der VarioShell lassen Ablagerungen abgleiten. Spezielle Linien führen z. B. das Wasser weg von den Schrauben, die das Gehäuse fixieren, damit sich kein Rost bildet. Spezielle Wölbungen an der Oberseite sorgen dafür, dass Eis und Schnee in Fluss geraten und an den Seiten herabrutschen, ohne Druck auf Wand und Gehäuse auszuüben. Das erhöht die Lebensdauer der Schnittstelle.

Die VarioShell ist ein offenes System, das zusätzlich Gegendruckrahmen, Kabelmanager und Schirmbleche bereithält, um Kabel unterschiedlicher Durchmesser zu führen und abzufangen. Sie kann als klassisches Sockelgehäuse oder als Anbaugehäuse dienen – und bildet eine robuste Alternative für Verteilerkästen, zum Beispiel auf dem Wagendach, an der Außenwand oder am Drehgestell.

Trainpowerline für Fahrzeugverbund

Die Han HPR TrainPowerLine (TPL) ersetzt bestehende Lösungen wie UIC-, Leistungs- oder Y-Verteiler für Zug-Sammelschienen. Sie ist auf moderne, im Verbund fahrende Züge zugeschnitten und bietet im Vergleich zu bisherigen Standards Gewichtsvorteile von bis 10 Kilogramm pro Waggon. Sie braucht nur wenig Platz, um alle elektrischen Geräte und Systeme des Zuges zuverlässig zu versorgen.

Auf Kundenwunsch wurde die Komplexität der Anwendung erheblich reduziert: Eine einheitliche Lösung ersetzt die vielen Varianten, die bislang für den Aufbau von Sammelschienen erforderlich waren. Die Anzahl der eingesetzten Teile reduziert sich. Sicherheit wird zugleich großgeschrieben: Stift- und Buchsenkontakt sind berührsicher ausgeführt, und Massepotenziale existieren an der Ober- und Unterseite des Gehäuses. Auch bei der TPL führen gezielt eingesetzte Konturen Schmutz und Eis zu den Seiten ab.

Schnittstellen für den Unterflurbereich werden bislang oft fest verdrahtet. Mit der TPL können nun alle Anschlusspunkte steckbar ausgeführt werden. Die Gehäuse sind mit Han HC Modular Hochstromkontakten bestückt, die Leistung bis 800 A/5100 V DC/3000 V AC übertragen. Das Gehäuse beruht auf dem Han HPR Design und besteht folglich aus korrosionsresistentem Aluminium-Druckguss. Die TPL ist somit bestens geeignet für den Einsatz unter den harten Umgebungsbedingungen im Außenbereich.

Die Schnittstelle ist im Austausch und in der Anwendung beim Kunden vorangetrieben worden. Ergebnis ist ein einheitliches Steckverbinder-Design für die gesamte Unterbodenverteilung eines Zuges. Die Vorteile liegen klar auf der Hand und reichen von verkürzten Installationszeiten bis zum sparsameren Materialeinsatz, zur Gewichtsreduktion und zu vereinheitlichten Prozessen in der Konfektionierung.

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