Industrie 4.0: Wegbereiter für die Produktion von morgen

Ausblicke in die Produktion von morgen gab es beim diesjährigen Symposium Industrie 4.0/Konferenz der Nationalen Clusterplattform Österreich, das am 7. und 8. Oktober 2015 in Linz stattfand. Rund 500 Teilnehmer/innen kamen an diesen beiden Tagen in die voestalpine Stahlwelt, um bei der Veranstaltung des Mechatronik-Clusters der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria die neuesten Trends, Perspektiven und auch Herausforderungen zum Thema Industrie 4.0 zu erfahren und zu diskutieren. Best-Practice-Beispiele zeigten, dass mittels Einsatz von Industrie 4.0 im Produktionsprozess Einsparungspotenziale von z. B. rund 170.000 EUR pro Jahr möglich sind.

Dr. Peter Hehenberger von der JKU Linz präsentiert Vizekanzler Dr. Mitterlehner und Wirtschafts-Landesrat Dr. Strugl einen Mechatronik-Design-Demonstrator.

Dr. Peter Hehenberger von der JKU Linz präsentiert Vizekanzler Dr. Mitterlehner und Wirtschafts-Landesrat Dr. Strugl einen Mechatronik-Design-Demonstrator.

Ist Industrie 4.0 die Chance für Österreichs Unternehmen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können? Welche Auswirkung hat Industrie 4.0 auf die Arbeitswelt von morgen? Und sind Daten die kritischen Erfolgsfaktoren für Industrie 4.0? Diese und noch viele anderen Fragen beschäftigten die Teilnehmer an den beiden Tagen.

„Industrie 4.0 ist für das Hochtechnologie- und Industrieland Österreich eine enorme Chance. Damit können wir nicht nur unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, sondern auch ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal entwickeln. Dazu kommt, dass die österreichische Industrie eng mit der deutschen vernetzt ist, die hier weltweit zu den Vorreitern zählt“, unterstrich Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, dessen Ressort als Koordinierungsstelle für die Nationale Clusterplattform fungiert. Zudem wird der Wandel in Richtung Industrie 4.0 gezielt gefördert: „Wir können mit unseren Angeboten und Förderprogrammen den gesamten Innovationszyklus abdecken – von der Grundlagenforschung über die Angewandte bis zur Marktanwendung“, so Mitterlehner. Und: „Der Weg in Richtung Industrie 4.0 eröffnet neue Chancen für den Wirtschaftsstandort. Daher müssen wir diesen Wandel aktiv gestalten, die Unternehmen gezielt unterstützen und die Fachkräfteausbildung verstärken. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen.“

„Mit Industrie 4.0 sind gänzlich neue Wertschöpfungsmöglichkeiten und Geschäftsmodelle realisierbar. Der Schlüssel zu internationaler Wettbewerbsfähigkeit liegt in der Weiterentwicklung der heimischen Produktion. Gerade die Produktivität kann durch technologiebasierte und organisatorische Verbesserungen in den industriellen Fertigungsprozessen nachhaltig ausgebaut werden“, betonte Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl bei der Veranstaltung.

Im Gespräch - Dr.in Sabine Herlitschka, MBA, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG mit KommR DI Günter Rübig, Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologie für OÖ, Obmann der Sparte Industrie der WKOÖ, Dr. Michael Strugl, Wirtschafts-Landesrat Oberösterreich, und DI Dr. Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Oberösterreich.

Im Gespräch - Dr.in Sabine Herlitschka, MBA, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies Austria AG mit KommR DI Günter Rübig, Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologie für OÖ, Obmann der Sparte Industrie der WKOÖ, Dr. Michael Strugl, Wirtschafts-Landesrat Oberösterreich, und DI Dr. Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Oberösterreich.

Best Practice – 170.000 EUR Kostenersparnis jährlich in der Produktion

Am 7. Oktober öffneten die Unternehmen Internorm International GmbH und Linz Textil GmbH ihre Tore zur Betriebsbesichtigung. Danach präsentierten mehr als 14 Firmen aus der Mechatronik-Cluster Kompetenzgruppe anhand von Use-Cases Anwendungen und Verbesserungen mittels Einsatz von Industrie 4.0. So konnte zum Beispiel ein Unternehmen mittels einer simplen Datenanalyse rund 170.000 EUR Einsparungspotenzial an Prozesskosten identifiziert. Für die Datenerhebung und Analyse investierte das Unternehmen im Gegenzug nur 12.000 EUR. Daraus ergibt sich ein ROI (Return of Investment) von rund 0,8 Monate.

Begrüßungsrunde des Symposiums Industrie 4.0 / Konferenz der Nationalen Clusterplattform - v.l.n.r.: Dr. Axel Greiner, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich, KommR DI Dr. Clemens Malina Altzinger, Vizepräsident der WKO Oberösterreich, Dr. Michael Strugl, Wirtschafts-Landesrat Oberösterreich, Mag.a Doris Hummer, Forschungs- und Bildungslandesrätin Oberösterreich, Dr. Reinhold Mitterlehner, Vizekanzler und Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, und DI (FH) Christian Altmann

Begrüßungsrunde des Symposiums Industrie 4.0 / Konferenz der Nationalen Clusterplattform - v.l.n.r.: Dr. Axel Greiner, Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich, KommR DI Dr. Clemens Malina Altzinger, Vizepräsident der WKO Oberösterreich, Dr. Michael Strugl, Wirtschafts-Landesrat Oberösterreich, Mag.a Doris Hummer, Forschungs- und Bildungslandesrätin Oberösterreich, Dr. Reinhold Mitterlehner, Vizekanzler und Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, und DI (FH) Christian Altmann

Industrie 4.0 – was steckt dahinter

„Industrie 4.0, ursprünglich als Schlagwort für eine deutsche Hightech-Initiative kreiert, steht heute für eine neue Stufe der industriellen Wertschöpfung. Als befähigende Technologie hierfür wird die Möglichkeit der Vernetzung auf allen Ebenen des Unternehmens und über Unternehmensgrenzen hinweg gesehen. Die damit verfolgten Zielsetzungen sind nicht vollkommen neu, sondern Industrie 4.0 adressiert weiterhin die Verkürzung der Time to market, die Erhöhung der Flexibilität bis hin zu Losgröße 1 sowie die Steigerung der Effizienz in der Produktion“, so Prof. Dr.-Ing. Michael Zäh, Institutsleiter – Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb) – Technische Universität München und Key-Note-Referent des Symposiums Industrie 4.0. Laut Prof. Zäh wären insbesondere KMU im Regelfall damit überfordert, alle Möglichkeiten die Industrie 4.0 einem Unternehmen eröffnen auf einmal anzupacken und umzusetzen. Er empfiehlt, vorhandene Systeme hinsichtlich einer stärkeren Vernetzung auszubauen – Beispielsweise ein ERP-System, das zu einer papierlosen Bestellung beim Lieferanten oder zur automatischen Entgegennahme eines Auftrags befähigt wird.

Kooperationspartner der Veranstaltung sind das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, die Nationale Clusterplattform Österreich, die Plattform Industrie 4.0, die Wirtschaftskammer Oberösterreich, die Industriellenvereinigung Oberösterreich und der Mechatronik-Cluster der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria.

Veranstaltungsorganisator Mechatronik-Cluster

Organisiert wurde das Symposium vom Mechatronik-Cluster, der Anfang 2003 gegründet wurde. Die Entwicklung kann sich sehen lassen, mittlerweile kooperieren rund 320 Unternehmen im Branchennetzwerk und jedes Jahr kommen Partnerbetriebe dazu. Als Informations- und Kooperationsplattform vernetzte der Cluster Unternehmen aus den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Geräte-/Apparatebau, Technologie-/ Komponentenfertigung, Dienstleister sowie F&E / Bildungseinrichtungen. Rund 59.000 Mitarbeiter in den Partnerbetrieben erwirtschaften einen Jahresumsatz von 11,59 Mrd. Euro. Der Mechatronik-Cluster ist eine Initiative der Länder Oberösterreich und Niederösterreich. Trägerorganisationen sind die oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria und ecoplus.Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH. Im Fokus der beiden Cluster steht die Initiierung und Unterstützung von firmenübergreifenden Kooperationen.

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