interview
Rundum User-freundlich: zenon 10
Per Major Release zur ganzheitlichen Softwareplattform: Copa-Data stellte im April 2021 mit zenon 10 das nächste Major Release seiner Softwareplattform vor. Deren runde Versionsnummer lässt den Schluss auf substanzielle Veränderungen zu. Im Interview mit x-technik erläutert Johannes Petrowisch, Geschäftsführer von Copa-Data CEE/ME, was Anwender vom Wechsel auf die neue Version erwarten dürfen.
Johannes Petrowisch, Geschäftsführer von COPA-DATA CEE/ME
Johannes Petrowisch
Geschäftsführer von COPA-DATA CEE/ME
„Die runde Versionsnummer in zenon 10 ist ein Signal für zenon als durchgängige und ganzheitliche Softwareplattform, auf der bisher getrennte Teile nun vollkommen integriert sind.“
Herr Petrowisch, was ändert sich mit Version 10 für zenon-Anwender und welche Erleichterungen bringt das neue Setup?
Getreu unserem seit Jahrzehnten unveränderten Anspruch, den Anwendern die Arbeit so einfach wie möglich zu gestalten und dabei in Bezug auf Technologie, Security und Handhabung stets topaktuell zu bleiben, macht zenon 10 den Ein- oder Umstieg noch leichter als bisher. Das beginnt bereits mit einem deutlich komfortableren Set-up.
Dazu ist das Set-up völlig umgestaltet worden. Dort werden sämtliche Teile von zenon vom neuen Software-Plattform- Manager bereitgestellt. Dabei erhalten Anwender nun auch Informationen über relevante Systemanforderungen, die bei der Installation zu beachten sind. Wesentlich verändert hat sich auch das Aussehen und die Menüführung im zenon Engineering Studio, das die bisherige Engineering-Umgebung zenon Editor ablöst. Auch die Konfiguration der Process Gateways erfolgt nun direkt im Engineering Studio. Dieses wird dadurch zum einzigen, zentralen Softwarewerkzeug für praktisch alle Teilbereiche von zenon.
Das überarbeitete Set-up von zenon 10 ermöglicht es, sämtliche Komponenten der Softwareplattform je nach Arbeitslast auszuwählen und zu installieren.
Wie Sie schon angedeutet haben, hat die Zahl 10 in zenon besondere Bedeutung ...
Richtig, der Sprung von zenon 8.20 auf zenon 10 ist ganz klar ein Statement. zenon 10 steht für eine durchgängige und ganzheitliche Softwareplattform für die Automatisierung und Digitalisierung. Bisher getrennte Teile werden für ein optimales Benutzererlebnis nahtlos zusammengeführt und vollständig integriert. Ab zenon 10 wird es voraussichtlich nur noch ganzzahlige Versionsnummern geben, sämtliche Komponenten tragen dieselbe Versionsnummer. Zu diesen gehört auch die seit ihrer Markteinführung vor zehn Jahren getrennt geführte Reporting-Software zenon Analyzer. Einzige Ausnahme hinsichtlich Releasezyklus stellt die IoT-Komponente zenon Service Grid dar, die Ende Juni in Version 10.1 erscheint und aufgrund der naturgemäß kürzeren Entwicklungszyklen quartalsweise revisioniert wird.
Auf der ganzheitlichen Softwareplattform sind bisher getrennte Teile vollständig integriert. Diese tragen ab sofort einheitliche Versionsnummern, aber überwiegend neue Bezeichnungen.
Gibt es bei zenon-Modulen weitere Namensänderungen?
Die ausführbaren Softwareteile heißen nun Engines. Die zenon Runtime wird zur Service Engine und der zenon Analyzer zur Report Engine. Wie der zenon Editor wird jede Entwicklungsumgebung zum Studio.
Wesentlich verändert haben sich Aussehen und Menüführung im zenon Engineering Studio, das die bisherige Engineering-Umgebung zenon Editor ablöst.
Was gibt es Neues bei den Smart Objects?
Die erstmalig in Version 8.20 eingeführten Smart Objects sind ein Wachstumsthema. Ihr Handling wurde nun weiter vereinfacht. U. a. lassen sich jetzt Vorlagen auch teilweise importieren und exportieren. Darüber hinaus unterstützen Smart Objects nun auch Rezepte und Rezeptgruppen. So lässt sich die Effizienz im Engineering noch weiter steigern, deshalb die klare Empfehlung an alle zenon-Anwender, ab Version 10 mit den Smart Objects so richtig durchzustarten.
Ein aktuelles Thema ist HTML5. Was tut sich dazu?
zenon unterstützt in der Version 10 beispielsweise Globalprojekte und lässt sich auch innerhalb von Docker Containern nutzen. Diese ermöglicht das Kombinieren neuer und bestehender Applikationen auf derselben Hardware. Das ist besonders bei Brownfield-Projekten mit heterogenen Landschaften sehr nützlich. Beim Extended-Trend werden nun auch Gantt-Charts bei HTML5-Lösungen eingeblendet und Pop-up-Fenster können für ein besseres Benutzererlebnis leichter genutzt werden. Eine wesentliche Verbesserung für die zuständigen User ist zudem die Möglichkeit zum Kommentieren von Alarmen und Trends.
Connectivity ist ebenfalls ein Dauerbrenner-Thema – bringt zenon 10 auch Erweiterungen dazu?
Wir haben die bereits sehr weitreichende Kommunikationsfähigkeit von zenon nun noch weiter ausgebaut, um zukünftige Anforderungen abzudecken. Neu in zenon 10 ist ein Treiber für das in Ladestationen für die E-Mobilität gängige Open Charge Point Protocol, kurz OCPP genannt. Dadurch wird zenon zum Charging Station Management System. Das ergänzt hervorragend unser Lösungsangebot für den Bereich Energie und Infrastruktur. Darüber hinaus gibt es jetzt auch eine .NET API für Cloud-Protokolle wie beispielsweise MQTT.
Security hat auch seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert bei Copa-Data ...
Mit zenon 10 kommt erstmalig die elektronische Unterschrift oder eSignatur in die Plattform. Sie wird – vor allem in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie – dazu verwendet, kritische Parameter von Rezept- oder Werteveränderungen sicher zu dokumentieren. Damit können Kunden das ALCOA-Nachverfolgbarkeitsprinzip in den einschlägigen FDA-Vorschriften sehr einfach umsetzen.
Mit welchen Neuerungen schlägt die zenon Report Engine ihren Vorläufer zenon Analyzer?
Zunächst profitiert der Anwender ganz wesentlich von der Umstellung des Unterbaus der gesamten zenon Softwareplattform auf den Microsoft SQL Server 2019. Dieser bringt im Vergleich zu den bisher verwendeten Versionen zahlreiche Security- und Performance-Verbesserungen. Ein Highlight ist die in der zenon Report Engine neu geschaffene Möglichkeit, die Sprache von Berichten direkt beim Abruf umzuschalten, was vor allem unseren internationalen Kunden gefallen wird.
Welche dieser Neuerungen sind im Vertriebsgebiet von COPA-DATA CEE/ME besonders relevant?
Viele Unternehmen in Ost- und Mitteleuropa sowie dem Nahen Osten haben Standorte in mehreren Ländern und Mitarbeiter, die viele unterschiedliche Sprachen sprechen. Da sind gerade übersetzbare Reports von Vorteil, denn sie helfen beim Überwinden von Sprachbarrieren und fördern die internationale Kollaboration. Somit wird eine lückenlose Weitergabe von Informationen gewährleistet.
Auch in puncto Konnektivität können wir mit zenon 10 eine Weiterentwicklung verzeichnen. Nun ist auch die Offline-Konfiguration des zenon Process Gateways im Engineering Studio möglich und ist somit bereits im Projekt-Backup inkludiert. Vor allem in der Energie- und Infrastrukturbranche, speziell im arabischen Raum, wird die Funktion des zenon Process Gateways stark genutzt. In Mitteleuropa zeichnet sich zudem ein deutlicher Trend hin zu Gesamtanlagen ab. Dabei werden mittels zenon beispielsweise Produktionsmaschinen, Energieversorgung und Gebäudetechnik gesteuert. Bei deren Betreuung und Integration bringt die weitere Vereinheitlichung aller Tools im Engineering Studio wesentliche Erleichterungen. Möglichkeiten für Fernzugriffe im Engineering, im Betrieb und in der Instandhaltung haben nicht nur in Zeiten pandemiebedingter Reisebeschränkungen einen besonders hohen Wert.
All dies sind seit Langem Eigenschaften, die zenon auszeichnen. Mit dem Blick in die Zukunft gerichtet, ist die Integration des OCPP-Treibers ebenfalls ein wichtiges zusätzliches Feature für unser Vertriebsgebiet. Mit der steigenden Nachfrage nach Elektromobilität ist mit dem OCPP-Treiber nun die Kommunikation der Ladesäulen für E-Fahrzeuge möglich. Hier ist es uns wichtig, auch auf gesellschaftliche Entwicklungen mit unserer Software zu reagieren und uns auch hier klar zu positionieren.
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