Mit W@M webbasiert alle Gerätedaten im Griff

„Und jetzt möchte ich die Zeugnisse vom Gerät F0702-FT-182 bitte sehen!“. Diese Forderung eines Auditors lässt so manchen Werksleiter mitunter ins Schwitzen kommen, denn das Gerät ist entweder schon sehr alt oder zumindest schon einige Zeit in der Anlage verbaut. Und wo dessen Zeugnisse hinterlegt sind, ist auf die Schnelle und schon gar nicht auf Knopfdruck für den Werksleiter eruierbar – da ist guter Rat oftmals teuer! Nicht so bei Endress+Hauser. Mit deren webbasiertem W@M-Portal werden Gerätedaten beständig über ihren gesamten Lebenszyklus gespeichert und sind auf Knopfdruck verfügbar. Denn das W@M Life Cycle Management ist eine offene und flexible Informationsplattform und von allerorts auch zugängig. Im Gespräch mit Elisabeth Wiederseder, Marketing Manager LCM / e-Business bei Endress+Hauser Österreich, erfährt x-technik wie Anlagenbetreiber und -planer die Daten ihrer eingesetzten Geräte von überall und jederzeit in Echtzeit in den Griff bekommen. Das Interview führte Luzia Haunschmidt / x-technik

Auch Ersatzteile sind im W@M-Portal mit wenigen Klicks eruierbar.

Auch Ersatzteile sind im W@M-Portal mit wenigen Klicks eruierbar.

Predrag Tasevski
Projekttechniker bei der Elin GmbH & Co KG

„Mit W@M kann ich einfach und schnell herausfinden, welche Geräte in der Anlage verbaut sind. Das hilft enorm bei weiteren Projekten.“

Frau Wiederseder, für welches Klientel und welche Anwendungsszenarien ist die Online-Plattform W@M-Portal von Endress+Hauser geeignet?

Einer der großen Vorteile unseres W@M-Portals ist, dass viele unterschiedliche Abteilungen – wie z. B. die Produktionsleitung, der Einkauf, die Wartung oder die Instandhaltung – davon profitieren können. Grundsätzlich ist das Portal sowohl für Endkunden wie auch für Anlagenbauer, Ingenieurbüros und auch für Systemintegratoren äußerst nützlich, da es ein Life-Cycle-Management ist, welches alle Lebenszyklen unseres Geräteportfolios beinhaltet.

Beispielsweise findet man mit Hilfe des Onlinetools "Applicator" rasch das richtige Gerät, welches für ein gewünschtes Prozessumfeld vorgeschlagen wird. Über den angebundenen Online Shop wird die bequeme Beschaffung des Gerätes ermöglicht.

Das Herzstück des Portals bildet der Installed Base Assistant, in dem der Anwender sein individuell inszeniertes Prozess-Szenario auf Basis der Geräte abbilden kann. Über eine Baumstruktur können hier die verwendeten Instrumente und deren Platzierung in der Anwendung übersichtlich dokumentiert werden. Weiters finden sich hier auch alle Informationen zu den Geräten, wie z. B. sämtliche Dokumentationen, alle entsprechenden Betriebsanleitungen, technischen Informationen, Zertifikate, Protokolle und auch jede durchgeführte Kalibrierung.

Der große Pluspunkt für Anwender unseres W@M-Portals ist, dass sie innerhalb kürzester Zeit alle nötigen Informationen, Aufzeichnungen, selbst auch Zertifikate finden und auch den Einkauf zu ihren Applikationen über das Portal bequem erledigen können und ganz „nebenbei“ auch noch darüber die Übersicht bewahren .

Der Einstieg wie auch die Nutzung des W@M-Portals ist komfortabel und übersichtlich.

Der Einstieg wie auch die Nutzung des W@M-Portals ist komfortabel und übersichtlich.

Ist der Zugang zum W@M-Portal nur von einem fix installierten Rechner aus möglich oder kann man diesen flexibel von jedem Gerät und auch von allerorts aus durchführen?

Die Nutzung des W@M-Portals ist nicht an einen bestimmten PC gebunden – man kann sich von jedem Computer mit Internetzugang über ein sicheres Login, per Benutzername und Passwort und von allerorts aus in das Portal einloggen. Das Hosting erfolgt bei Endress+Hauser, wobei dafür keine lokale Software-Installation erforderlich ist. Darüber hinaus bietet das W@M-Portal eine leichte Integration in bestehende, computergestützte Wartungsmanagementsysteme, wie beispielsweise SAP PM oder IBM Maximo.

Das Herzstück des Portals bildet der Installed Base Assistant, in dem der Anwender sein individuell inszeniertes Prozess-Szenario auf Basis der Geräte über eine Baumstruktur abbilden kann.

Das Herzstück des Portals bildet der Installed Base Assistant, in dem der Anwender sein individuell inszeniertes Prozess-Szenario auf Basis der Geräte über eine Baumstruktur abbilden kann.

Somit nehme ich an, dass das W@M-Portal in einer Cloud steht – ist das richtig?

Ja, das W@M-Portal von Endress+Hauser ist in einer SaaS-Cloud (Software as a Service). Um mit dem W@M Portal zu kommunizieren, ist eine Authentifizierung mit Username und Passwort erforderlich. Die 256Bit verschlüsselte Internetverbindung wird mit einem SSL-Zertifikat gesichert. Eine Web Application Firewall (WAF) sichert zudem die gesamte Endress+Hauser IT Landschaft. Beim Hoch- und Runterladen werden die Daten mit HTTPS verschlüsselt. Einfach gesagt, wird in etwa die gleiche Technologie wie beim E-Banking verwendet.

Natürlich kann man sich trotzdem für eine lokale Installation entscheiden – dem W@M-Enterprise. Unternehmen, die diese Ausführung wünschen installiert Endress+Hauser das W@M-Enterprise auf deren Server, auf einen Laptop oder einer Workstation in ihrem Unternehmensnetzwerk. Der Vorteil liegt darin, dass diese Firmen mit unserem Portal abgeschottet vom Internet arbeiten können. Allerdings muss in diesem Fall von Zeit zu Zeit der Webbrowser zum W@M-Portal für update-Zwecke aktiviert werden.

Sind im W@M-Portal ausschließlich die Geräte von Endress+Hauser gelistet oder auch Gerätschaften von Drittanbietern?

Auch Geräte von Drittanbietern können uneingeschränkt eingepflegt werden, mit den entsprechenden Dokumenten, Fotos und Zertifikaten. Besteht ein Service-Vertrag mit Endress+Hauser wird das Gerät von uns angelegt und die dazugehörigen Wartungsberichte, Kalibrierprotokolle usw. werden dort abgelegt. Beim Kauf von Endress+Hauser Produkten ist keine zusätzliche Aktion erforderlich, da alles automatisch eingepflegt wird.

Wie sieht es mit den Bestellmöglichkeiten von Geräten aus – sind diese auch direkt über das W@M-Portal möglich und mit welchen Lieferzeiten hat man zu rechnen?

Ja, mit einem Klick wandert das gewünscht Gerät in den Warenkorb. Dort sieht man auch sofort die aktuelle Lieferzeit und den Preis – welcher die Kundenkonditionen berücksichtigt.

Stellt sich beim Kauf eines Gerätes im Online Shop heraus, dass eine Geräteablösung beim Wunschprodukt erfolgt ist, dann wird automatisch das Nachfolgeprodukt in der richtigen Ausführung vorgeschlagen. Somit muss man nicht alle Anforderungen nochmals neu konfigurieren.

Elisabeth Wiederseder, Marketing Manager LCM / e-Business bei Endress+Hauser Österreich.

Elisabeth Wiederseder, Marketing Manager LCM / e-Business bei Endress+Hauser Österreich.

Einen detaillierten Überblick über verbaute Geräte in einer Anlage quasi auf Knopfdruck zu erhalten, ist oftmals eine aufwendige Angelegenheit – wie sieht es dazu mit der Bedienbarkeit des W@M-Portals aus?

Das ist eine leichte, weil intuitiv zu bewältigende Aufgabe! Der Massendownload aller Dokumente, Zertifikate etc. jedes im W@M-Portal angelegten Projekts, lässt sich mit wenigen Klicks erledigen.

Mittels eines Condition Monitorings erhält man täglich Infos bezüglich kritischer Gerätezustände – diese Liste kann mitunter Wartungsbeauftragte überfordern. Gibt es im W@M-Portal dazu Hilfestellungen?

Durchaus! Mit Hilfe der Kritikalitäts-Matrix erhalten Wartungsbeauftragte eine aktuelle Übersicht über die kritischen Geräte in ihrer Anlage. Diese Matrix besteht aus zwei Achsen: der Prozesskritikalität und dem Instandsetzungsrisiko. Die Prozesskritikalität definiert das Risiko eines Anlagenstillstandes, bzw. die Unterbrechung von Betriebsprozessen beim Ausfall einer Komponente. Das Instandsetzungsrisiko definiert die Wartungsmöglichkeit einer Komponente. Damit weiß der Beauftragte jederzeit, welche Instandhaltungsaktivitäten Priorität haben.

Die Anlagenstruktur kann während der Installations-Phase oder später über eine Aufnahme der installierten Basis erstellten werden. Das vor Ort von Endress+Hauser durchgeführte „Installed Base Audit“ versorgt auch mit allen notwendigen Daten, welche nachfolgend in der Kritikalitäts-Matrix zusammenfassend dargestellt werden.

Für diejenigen, die noch kein computergestütztes Wartungsmanagementsystem (CMMS) eingeführt haben, bietet das W@M Portal einen integrierten Aktivitätenplaner. Dieses leicht zu verwendende Werkzeug unterstützt optimal beim Wartungsmanagement, denn es hilft die Übersicht über Routineaufgaben wie Reparaturen, periodische Wartungen oder Prüfungen zu behalten. Eine Aufgabe kann jedem registrierten Gerät und Anwender zugewiesen werden – die automatische Benachrichtigung (über E-Mail) erinnert den Wartungsbeauftragten an seine geplanten Aufgaben.

Endress+Hauser spricht weltweit seine Kunden an – in wie vielen und welchen Sprachen wird das W@M-Portal betrieben?

Derzeit bieten wir das W@M-Portal in 12 Sprachen an, nämlich in Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Tschechisch, Polnisch, Holländisch, Italienisch, Russisch, Schwedisch, Japanisch und Chinesisch. Das praktische ist, dass W@M automatisch auf die Browsersprache zurück greift, somit ist ein Wechsel zwischen den Sprachen schnell und einfach möglich.

Summa summarum, mit welchen Vorteilen können W@M-Portal-Anwender rechnen?

Das W@M Portal unterstützt seine Anwender von der Anlagenplanung bis zur Instandhaltung ihrer Betriebsmittel – jederzeit und an jedem Ort! Dabei hilft es die interne Arbeitslast zu reduzieren und gleichzeitig die Prozessqualität zu verbessern. So werden beispielsweise Anlagenstillstandzeiten minimiert und Fehler durch die schnelle Zugriffsmöglichkeit auf Betriebsmittelinformationen stark reduziert. Mitarbeiter haben direkten Zugriff auf aktuelle detaillierte Daten, wodurch sich Engineering-Zeiten verkürzen, Beschaffungsprozesse beschleunigen und Betriebszeiten der Anlage steigern lassen. Zusammen mit den richtigen Services führt W@M Life Cycle Management in jeder Phase zu mehr Produktivität.

Frau Wiederseder, herzlichen Dank für das informative Gespräch!

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