anwenderreportage

Pilz PNOZmulti: Zukunftssicheres Muting

Die NÖM ist nicht nur eine der modernsten, sondern auch eine der innovativsten Molkereien Europas. Das Sortiment der Niederösterreicher ist inzwischen rund 800 Milchprodukte stark. Legendäre „Evergreens“ wie „fru fru“ finden sich genauso darin wie richtungsweisende „Newcomer“ wie die „nöm PRO“-Linie. Um diese Vielfalt herzustellen, wird am Produktionsstandort Baden täglich ca. eine Million Liter Milch verarbeitet, abgefüllt und vor der Auslieferung kurz auf 8.000 Palettenstellplätzen zwischengeparkt. Beim Ein- und Ausschleusen der Waren trägt mittlerweile eine PNOZmulti-Kleinsteuerung von Pilz die Hauptverantwortung für ein gewolltes kurzfristiges Überbrücken der installierten Sicherheitsfunktion (Muting).

Aufgerechnet auf ein Jahr sind es in etwa 420 Millionen Kilogramm Rohmilch, die die NÖM in wohlschmeckende Joghurts, Topfen, Butter, Kakao, Kefir, Proteindrinks und vieles andere mehr verwandelt.

Aufgerechnet auf ein Jahr sind es in etwa 420 Millionen Kilogramm Rohmilch, die die NÖM in wohlschmeckende Joghurts, Topfen, Butter, Kakao, Kefir, Proteindrinks und vieles andere mehr verwandelt.

Shortcut

Aufgabenstellung: 1:1-Ersatz für eine komplizierte Muting-Applikation.

Lösung: Die Funktionalität des abgekündigten Auswerterelais mit integriertem Muting-Controller wurde mit der sicheren Kleinsteuerung PNOZmulti 2 nachgebildet. Diese fungiert bei dieser Anwendung als einfach adaptierbares Muting-Relais.

Nutzen: Eine zukunftssichere Lösung, die mit Lichtgittern unterschiedlichster Hersteller funktioniert. Da auch die Programmierung von PNOZmulti inklusive Passwort an die NÖM übergeben wurde, ist man mittlerweile in keiner Weise mehr an einen bestimmten Hersteller gebunden.

Die Geschichte der NÖM reicht bis ins Jahr 1898 zurück, als Frank von Pirko die Niederösterreichische Molkerei reg. Genossenschaft mbH gründete. Seither entwickelte sich das Unternehmen zu einem international erfolgreichen Trendsetter, der mit einer aktuellen Exportquote von rund 45 % längst nicht mehr nur den heimischen Markt mit richtungsweisenden Produktinnovationen versorgt. Denn dass der seit 1975 in Baden bei Wien beheimatete Milchverarbeitungsbetrieb wirklich starke Marken hervorzubringen vermag, wurde bereits mit „fru fru“ unter Beweis gestellt: Österreichs ältester Fruchtjoghurtmarke, die es seit den 1930er Jahren gibt und die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. „Wir waren die Ersten, die ein spezielles Low-Fat-Angebot präsentierten – unsere fasten-Linie. Wir traten beim Thema Gentechnikfreiheit als Vorreiter auf und in der jüngeren Vergangenheit zeigten wir uns u. a. mit nöm PRO, einer Produktlinie mit hohem Proteingehalt, am Puls der Zeit“, gibt Christina Keil, Corporate Communication bei der NÖM AG, ein paar Beispiele für den Erfindergeist, der die Niederösterreicher seit jeher antreibt.

Als Pionier vorgeprescht sei man aber auch an anderer Stelle: „Wir arbeiten seit 2016 klimaneutral“, weist die Verantwortliche für die Unternehmenskommunikation auf ein erfolgreich umgesetztes Maßnahmenpaket zugunsten des Klimaschutzes hin. Dieses beinhaltet die Nutzung der Abwärme von Kälte-, Druckluft- und Reinigungsanlagen, den schrittweisen Umstieg auf LED-Beleuchtungen, emissionsfreie Mobilität bei der Unternehmensflotte und einiges andere mehr. Die laut eigenen Angaben nachhaltigste Milchflasche Österreichs komme ebenfalls von der NÖM. Diese besteht zur Gänze aus rePET und ist somit zu 100 Prozent recycelbar.

Insgesamt verfügt die NÖM über drei große Palettieranlagen, zwei davon wurden vor Kurzem gemeinsam mit Pilz umgebaut und auf den aktuellen Stand der Sicherheitstechnik gebracht.

Insgesamt verfügt die NÖM über drei große Palettieranlagen, zwei davon wurden vor Kurzem gemeinsam mit Pilz umgebaut und auf den aktuellen Stand der Sicherheitstechnik gebracht.

Michael Hronek
Automatisierungstechniker und Leiter der Steuerungstechnik bei der NÖM AG

„Wir werden auf jeden Fall auch in Zukunft immer wieder mit der Firma Pilz zusammenarbeiten. Denn es hat wirklich alles, vom Engineering bis hin zum Einbau der neuen Komponenten und der sicherheitstechnischen Abnahme, alles perfekt geklappt. Der Schaltplan wurde angepasst und mit den aktuellen Programmständen an uns übergeben. Das war für uns in puncto Zukunftssicherheit ebenfalls ein wichtiger Punkt.“

PNOZmulti 2/PSS 4000 als Muting-Controller-Ersatz

Das Frischelager der NÖM ist rund um die Uhr besetzt. Dort wird 24/7 gearbeitet, um die Produkte, die aus Rohmilch „gezaubert“ werden, möglichst rasch wieder auslieferbereit zu machen. „Aufgerechnet auf ein Jahr sind es in etwa 420 Millionen Kilogramm Rohmilch, die wir in wohlschmeckende Joghurts, Topfen, Butter, Kakao, Kefir, Proteindrinks und vieles andere mehr verwandeln“, streicht Christina Keil einerseits die Sortimentsvielfalt der Niederösterreichischen Molkerei und anderseits die Milchmengen, mit denen diese zu tun hat, hervor. Nachschub kommt täglich, und zwar jeweils mindestens eine Million Liter von 2.500 Familienbetrieben aus Niederösterreich, dem Burgenland und der Oststeiermark. Das bedeutet: Längere Anlagenstillstände sind in Baden nicht drin, zumal dies der einzige Produktionsstandort der NÖM ist. Umso bitterer war es für Michael Hronek, Automatisierungstechniker und Leiter der Steuerungstechnik, als ein Muting-Relais eines bestimmten Herstellers, das sich bei in Summe rund 30 Ein-/Ausfahrten von Palettierern im Einsatz befand, abgekündigt wurde, ohne ein adäquates Nachfolgemodell anzubieten.

„Das Problem war, dass sich die bestehende Applikation nicht so einfach nachbilden ließ, weil in unserem Fall die übergeordnete Steuerung in das Muting eingebunden ist. Und diese sollte von den notwendig gewordenen Umrüstungen nichts mitbekommen“, erklärt er. Demnach war es erforderlich, die Funktionalität des bestehenden Auswerterelais sowie dessen Zusammenspiel mit Lichtgittern desselben Herstellers 1:1 zu imitieren. Eine Challenge, die die Systemintegrations-Spezialisten der Firma Pilz mit Bravour meisterten, wie Michael Hronek lobt: „Es hat wirklich von der Planung bis hin zum Einbau der neuen Komponenten und der sicherheitstechnischen Abnahme alles perfekt geklappt. Und auch zeitlich zeigten sich unsere ‚Retter in der Not' extrem flexibel. Alle Änderungen, die PNOZmulti betrafen wurden bei den alle paar Tage stattfindenden CIP-Reinigungen (Cleaning in Place) eingetaktet. Um zusätzliche Stillstände zu vermeiden, erfolgte der Einbau des Automatisierungssystems PSS 4000 für Mehrfachstationen an einem Wochenende. Sogar der Vertrieb schraubte mit, damit alles möglichst rasch über die Bühne ging“, spielt der Leiter der Steuerungstechnik bei der NÖM AG darauf an, dass in den „heißen Umbauphasen“ selbst sein Hauptansprechpartner Markus Stockhammer, Solution Sales Manager bei Pilz Österreich, unterstützend Hand anlegte.

Teilweise mussten auch die bestehenden Sicherheitslichtgitter ausgetauscht werden. Als Ersatz kamen PSENopt-Geräte von Pilz der zweiten Generation zum Zug.

Teilweise mussten auch die bestehenden Sicherheitslichtgitter ausgetauscht werden. Als Ersatz kamen PSENopt-Geräte von Pilz der zweiten Generation zum Zug.

Bei Einzelstationen erfolgt die Muting-Kommunikation mit der übergeordneten Siemens SPS über PNOZmulti, bei Mehrfachstationen ist zusätzlich ein PSS 4000 Automatisierungssystem Teil der neuen Lösung.

Bei Einzelstationen erfolgt die Muting-Kommunikation mit der übergeordneten Siemens SPS über PNOZmulti, bei Mehrfachstationen ist zusätzlich ein PSS 4000 Automatisierungssystem Teil der neuen Lösung.

Zwischen Markus Stockhammer und Michael Hronek stimmt nicht nur der fachliche Austausch, sondern auch die persönliche Ebene. (Bild: Pilz)

Zwischen Markus Stockhammer und Michael Hronek stimmt nicht nur der fachliche Austausch, sondern auch die persönliche Ebene. (Bild: Pilz)

Die SI-Abteilung (Systemintegration) von Pilz sorgte dafür, dass die Ein- sowie Ausschleusung der Waren bei den Palettieranlagen für Joghurt und Milch auch weiterhin zuverlässig funktioniert.

Die SI-Abteilung (Systemintegration) von Pilz sorgte dafür, dass die Ein- sowie Ausschleusung der Waren bei den Palettieranlagen für Joghurt und Milch auch weiterhin zuverlässig funktioniert.

Die NÖM ist nicht nur eine der innovativsten, sondern auch eine der modernsten Molkereien Europas.

Die NÖM ist nicht nur eine der innovativsten, sondern auch eine der modernsten Molkereien Europas.

Michael Hronek freut sich, dass er nun einen mittels Plug & Play in Betrieb nehmbaren 1:1 Ersatz für die abgekündigten Muting-Relais gefunden hat.

Michael Hronek freut sich, dass er nun einen mittels Plug & Play in Betrieb nehmbaren 1:1 Ersatz für die abgekündigten Muting-Relais gefunden hat.

1:1-Nachbildung der bestehenden Funktionalität

Insgesamt verfügt die NÖM über drei große Palettieranlagen, zwei davon wurden umgebaut. Dabei galt es sowohl Relais als auch Lichtgitter eines bestimmten Herstellers zu ersetzen. Denn für eine bestimmungsgemäße Verwendung des bisherigen opto-elektronischen Schutzsystems brauchte es die Kombination aus beidem. „Als uns die Firma Pilz eine Lösung präsentierte, die mit unterschiedlichsten Sicherheitsvorrichtungen harmoniert solange diese zweikanalig zu betreiben sind, rannte sie demnach offene Türen bei uns ein. Schließlich ist es gerade in Zeiten wie diesen, wo es bei vielen Produkten Lieferengpässe gibt, wichtig, maximal flexibel zu sein“, sagt der Leiter der Steuerungstechnik, der sich generell weniger Proprietäres in der Automatisierungswelt wünschen würde. Nun, Thomas Nieling und Manfred Petri engineerten bzw. programmierten ihm einen 1:1-Ersatz, der letztendlich alles bot, was auf seiner Anforderungsliste stand: Zuverlässigkeit, ein hohes Sicherheitsniveau am aktuellen Stand der Technik, eine einfache Adaptierbarkeit an neue Gegebenheiten und somit Zukunftssicherheit sowie last, but not least eine Lösung, von der die übergeordnete Anlagensteuerung unberührt blieb.

Dies alles war nur nach einer intensiven Beschäftigung mit dem Handbuch der auszutauschenden Überwachungseinheit mit integriertem Muting-Controller zu bewerkstelligen, zumal nicht nur ein bestimmter Kommunikations- bzw. Schalt-Ablauf nachgebildet, sondern darüberhinausgehend auch noch ein vorgegebener Zeittakt eingehalten werden musste. „Wenn die Anlagensteuerung eine Palette ankündigt, schlüpft jetzt PNOZmulti bzw. PSS 4000 in die Rolle des bisherigen Muting-Relais, nimmt zwei Kontrollausgänge weg, lässt sich diese Aktion von in unserem Fall einer Siemens Standard-CPU bestätigen und gibt dann erst die Überbrückung für den Warentransport frei. Zwischendurch wird zusätzlich die Funktionsfähigkeit der angeschlossenen Lichtschranken zyklisch überwacht sowie die Positionierung der Palette gecheckt“, beschreibt Michael Hronek, was die Kleinsteuerung aus dem Hause Pilz bei dieser Anwendung zu tun hat. „Sollten von den wenigen verbliebenen ‚Altgeräten' weitere auszutauschen sein, haben wir nun einen Ersatz, der via Plug-&-play funktioniert. So haben wir es am liebsten“, schmunzelt der Leiter der Steuerungstechnik abschließend. Weitere Projekte mit Pilz seien bereits am Laufen.

Markus Stockhammer
Solution Sales Manager bei Pilz Österreich

„Normalerweise werden Muting-Sensoren von der Fail-Safe-Steuerung ausgelesen. Das ist bei den Palettieranlagen der NÖM anders. Die besondere Herausforderung bei dieser Applikation bestand demnach darin, dass die Kommunikation mit der übergeordneten Siemens CPU 1:1 nachzubilden war. Denn diese sollte nichts davon merken, dass mehrere Relais sowie Lichtgitter ausgetauscht wurden.“

Infos zum Anwender

Die NÖM AG mit Sitz in Baden bei Wien wurde 1898 von Frank von Pirko als Niederösterreichische Molkerei reg. Genossenschaft mbH gegründet. Mittlerweile liefern rund 2.500 Milchbauern an die NÖM. Pro Jahr werden in Summe ca. 420 Millionen Kilogramm Rohmilch zu 800 unterschiedlichen Produkten verarbeitet. Der bekannteste Bestseller der Niederösterreicher ist „fru fru“ – eine Fruchtjoghurtmarke, die es bereits seit den 1930er Jahren gibt. Mit der Präsentation einer „fasten“-Linie, „nöm >to go“ sowie einer neuen proteinreichen Produkt-Range „nöm PRO“ trat das Unternehmen ebenfalls als Vorreiter auf. Außerdem war die NÖM die erste Molkerei Österreichs, in der klimaneutral produziert wurde. Dies ist bereits seit 2016 der Fall.

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