anwenderreportage

Kontron FlatClient: Ergonomische Überwachung des Zugverkehrs

Sicherheit und Pünktlichkeit sind Voraussetzungen für eine komfortable Reise mit der Bahn. Bei der ÖBB Infrastruktur AG sorgen fünf im Land verteilte Betriebsführungszentralen für einen reibungslosen Verkehrsablauf im Streckennetz. Die sicherheitsrelevanten Kontroll-Arbeitsplätze sind mit ergonomischen Monitorwänden ausgerüstet, die auf modernen Industriemonitoren und Embedded Touch PCs von S&T basieren. Kontron, als Teil der S&T Gruppe, bietet diese HMI Produktreihe im Zuge der Produktharmonisierung unter der Bezeichnung „FlatClient“ bzw. „FlatView“ an.

Die ÖBB Infrastruktur AG setzt FlatClient Panel PCs und FlatView Monitore von Kontron zur Überwachung des Zugverkehrs und des Streckennetzes ein.

Die ÖBB Infrastruktur AG setzt FlatClient Panel PCs und FlatView Monitore von Kontron zur Überwachung des Zugverkehrs und des Streckennetzes ein.

Widescreen oder Standardformat

Die Industriemonitore und Touch Panel PCs, die bei der ÖBB im Einsatz sind, werden von Kontron unter der Produktbezeichnung „FlatClient“ (Panel PC) bzw. „FlatView“ (Industriemonitor) vertrieben.

Die FlatClient Panel PCs und FlatView Monitore sind in vielen Varianten verfügbar und decken Displaygrößen von 10,4“ bis 23,8“ ab. Sie sind sowohl im 16:9 bzw. 16:10 Breitbildformat als auch im 4:3 und 5:4 Standardformat verfügbar. Beide Produktfamilien verfügen über ein vollständig aus Metall gefertigtes Gehäuse und sind in Varianten für den alleinstehenden Betrieb mit VESA-Befestigung und als Einbaugeräte erhältlich. Die Kontron FlatClient und FlatView Geräte sind wahlweise mit PCAP-, resistivem Touch und Sicherheitsglas lieferbar und können mit RFID-Lesegeräten ausgestattet werden.

Alle FlatView und FlatClient Geräte zeichnen sich durch ihr lüfterloses Design aus, weisen eine hohe Schock- und Vibrationsresistenz auf und verfügen über ein leicht zu reinigendes, entspiegeltes und kratzfestes Frontglas mit IP65-Schutz. Für erhöhte Ansprüche hinsichtlich Reinigung und Hygiene sind die Systeme auch in einer Edelstahl-Variante verfügbar.

Im Streckennetz der ÖBB bewegen sich täglich 6.400 Züge, die im Jahr rund 146 Mio. Streckenkilometer zurücklegen. Einen wesentlichen Beitrag für den rund um die Uhr funktionierenden Bahnverkehr leistet die ÖBB-Infrastruktur AG, ein Teilunternehmen des ÖBB-Konzerns, dessen Zentrale sich am Wiener Praterstern befindet. Weitere Dienststellen sind über ganz Österreich verteilt. Rund 18.000 Mitarbeiter sorgen für den reibungslosen Ablauf sämtlicher Prozesse. Die technische und organisatorische Bedienung der Streckenabschnitte erfolgt in den fünf Betriebsführungszentralen (BFZ) der ÖBB, die sich in Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck und Villach befinden.

Für die hochwertig ausgerüsteten Arbeitsplätze der Disponenten stand 2015 ein Generationswechsel an. Neue Bildschirme sowie Bediengeräte, die den aktuellen Bedingungen für den Arbeitnehmerschutz entsprechen, sollten die vorhandene Infrastruktur ablösen. Grundlage für die Ausschreibung war ein Lastenheft, in dem die funktionalen Anforderungen im Detail definiert wurden. Bis zum Zuschlag an S&T vergingen rund acht Monate. Der auf IT- und Embedded-Lösungen spezialisierte Konzern konnte nicht nur alle geforderten technischen Bedingungen erfüllen, sondern hat, gerechnet nach der von den ÖBB vorgegebenen Lebensdauer von zehn Jahren, auch das attraktivste Angebot vorgelegt.

Die rund 200 Bedien-Arbeitsplätze in den Betriebsführungszentralen (BFZ) der ÖBB haben nichts mit klassischen Büroarbeitsplätzen gemein. Jeder einzelne ist mit einer Monitorwand ausgestattet, die sich aus zehn oder elf Monitoren zusammensetzt.

Die rund 200 Bedien-Arbeitsplätze in den Betriebsführungszentralen (BFZ) der ÖBB haben nichts mit klassischen Büroarbeitsplätzen gemein. Jeder einzelne ist mit einer Monitorwand ausgestattet, die sich aus zehn oder elf Monitoren zusammensetzt.

Shortcut

Aufgabenstellung: Ergonomische Kontroll-Arbeitsplätze für die Überwachung des Zugverkehrs.

Lösung: FlatView Industriemonitore und FlatClient Embedded Touch PCs von Kontron.

Nutzen: Einfache Bedienung, zentrale oder individuelle Ansteuerbarkeit aller zehn bis elf Monitore eines Arbeitstisches.

Komplexe Arbeitsplätze disponieren sicher den Zugverkehr

Im Arbeitnehmerschutzgesetz sind nicht nur technische Anforderungen beschrieben, sondern beispielsweise auch Regelungen für den ergonomischen Standort eines Bildschirmarbeitsplatzes sowie Arbeits- und Ruhezeiten festgelegt. Darüber hinaus müssen einige der bei der ÖBB Infrastruktur eingesetzten Systeme vorgegebene Sicherheits-Integritätslevel (SIL) einhalten, die eine sichere und zuverlässige Anzeige auch für Sicherheitsfunktionen, beispielsweise von Stellwerksbedienoberflächen, ermöglichen. Teilweise müssen die Monitore sogar den höchsten Sicherheits-Integritätslevel, SIL4, erfüllen, um ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit sicherzustellen.

Die rund 200 Bedien-Arbeitsplätze in den Betriebsführungszentralen (BFZ) der ÖBB haben nichts mit klassischen Büroarbeitsplätzen gemein. Jeder einzelne ist mit einer Monitorwand ausgestattet, die sich aus zehn oder elf Monitoren zusammensetzt. An diesen Tischen werden Bilder dargestellt, die für eine sichere und pünktliche Disposition des Zugverkehrs sowie Bedienung der Stellwerke notwendig sind. Auch die fahrplanbasierte Zugdisposition wird, teilweise automationsunterstützt, für ganze Streckenabschnitte abgewickelt.

„Im heutigen Eisenbahnverkehr werden zwar viele Prozesse automatisch abgewickelt, aber ganz ohne den Menschen geht es nicht“, beschreibt Ing. Gerhard Haipl, bei der ÖBB Infrastruktur im Bereich Bahnsysteme verantwortlich für die Weiterentwicklung der Bedienplatzsysteme, den Alltag am Arbeitstisch eines BFZ-Mitarbeiters. Eine wirklichkeitsgetreue Darstellung des Umfeldes ist für Disponenten essentiell, damit sie z. B. eine gestörte Komponente auf einen Blick lokalisieren und entsprechende Aktionen setzen können.

Eine wirklichkeitsgetreue Darstellung des Umfelds ist für Disponenten essentiell, damit sie entsprechende Aktionen setzen können.

Eine wirklichkeitsgetreue Darstellung des Umfelds ist für Disponenten essentiell, damit sie entsprechende Aktionen setzen können.

Monitore müssen individuelle Anforderungen erfüllen können

Das Agieren mit mehreren Bildschirmen stellt hohe Anforderungen an die Bediener. Daher legen die ÖBB großen Wert auf die ergonomische Ausrichtung der Arbeitsplätze, um ein möglichst arbeitnehmerfreundliches Arbeiten zu ermöglichen. Dazu gehören einfache Bedienbarkeit der Geräte und die Option, individuelle Einstellungen leicht und ohne großen Aufwand durchzuführen. „Jeder einzelne Mitarbeiter hat unterschiedliche Anforderungen an den Monitor“, weiß ein Servicemitarbeiter aus Erfahrung. „Dem einen ist eine Einstellung zu hell, dem anderen zu dunkel. Beim Schichtwechsel wird daher immer wieder an den Einstellungen gedreht“, ergänzt er. Dieser Vorgang müsse daher zeitnah und ohne großen Bedienaufwand möglich sein, damit der Betriebsablauf nicht beeinträchtigt wird.

Um ihren Mitarbeitern komfortable, moderne Arbeitsplätze zu bieten, entwickelten die ÖBB vor rund elf Jahren einen neuen Typ eines individuellen Arbeitstisches für ihre Bedienplätze. Vorgabe des Arbeitnehmerschutzes war es, alle Monitore eines Tisches zentral anzusteuern, damit sich individuelle Benutzerparameter mit nur wenigen Handgriffen ein- und auch auf die ursprünglichen Werte zurückstellen lassen. Diese Form der zentralen Ansteuerung und einfachen Bedienbarkeit war eine Grundbedingung für die Zustimmung des zuständigen Ministeriums. „Ohne die Umsetzung dieser Bedingungen hätten wir keine Genehmigung zum Betrieb der Bedientische erhalten“, erklärt Ing. Haipl.

Einige der eingesetzten Systeme müssen vorgegebene Sicherheits-Integritätslevel (SIL) einhalten, die eine sichere und zuverlässige Anzeige für Sicherheitsfunktionen, beispielsweise von Stellwerksbedienoberflächen, ermöglichen.

Einige der eingesetzten Systeme müssen vorgegebene Sicherheits-Integritätslevel (SIL) einhalten, die eine sichere und zuverlässige Anzeige für Sicherheitsfunktionen, beispielsweise von Stellwerksbedienoberflächen, ermöglichen.

Infos zum Anwender

Die ÖBB-Infrastruktur AG ist eine 100-%-Tochter der ÖBB-Holding AG und plant, baut und betreibt mit rund 18.000 Mitarbeitern die gesamte ÖBB-Bahninfrastruktur: Bahnhöfe, Strecken, Gebäude, Terminals, Telekommunikationsanlagen und Wasserkraftwerke für umweltfreundliche Bahnstromerzeugung.
www.infrastruktur.oebb.at

Kreative Entwicklung einer ergonomischen Arbeitsinsel

Um diese ergonomischen Arbeitsplätze zu realisieren, entwickelten die ÖBB seinerzeit im eigenen Haus einen Bedientisch mit einer speziellen Ausbauform und einer hebefähigen Arbeitsumgebung. So kann jeder Nutzer die Höhe der Tischplatte an seine persönlichen Bedürfnisse anpassen, um bequem und sicher mit den Monitoren im Sitzen wie auch im Stehen arbeiten zu können. „Einige der Monitore zeigen Einzelbilder, aber auf der Stellwerksebene beispielsweise bilden bis zu fünf Bildschirme ein gemeinsames Übersichtsbild“, beschreibt Ing. Haipl die Komplexität. Für jeden Mitarbeiter ist es wichtig, dass der gesamte Bildschirminhalt jederzeit vollständig sichtbar ist, damit alle erforderlichen Inhalte eingesehen werden können.

Als Monitorumgebung für die neuen Arbeitstische in den Leitwarten musste eine gemeinsame Bedienebene für Anzeigewerte und -parameter der Monitore umgesetzt werden, die S&T im Zuge einer Ausschreibung als Bestbieter für die ÖBB realisierte. Pro Tisch wird ein autarkes Bediennetzwerk mit eigenem Netzwerkprotokoll implementiert, das von außen nicht erreichbar ist. Vielmehr werden diese Monitore über ein Bediengerät angesteuert, das fest in einer Schublade des Arbeitstisches integriert ist. Dabei handelt es sich um einen Embedded Touch Panel PC von S&T.

Auf dem 10,4-Zoll-Bildschirm des Bedienrechners werden alle Monitore eines Arbeitsplatzes mit ihrem jeweiligen Zustand dargestellt. Deren Steuerung erfolgt durch intuitive Touchscreen Bedienung auf dem Bildschirm des Touch-Panel PC, wobei jeder Monitor individuell oder als Teil einer Gruppe angesprochen werden kann. Einstellungen wie „Ein“, „Aus“, „Heller“, „Dunkler“, „in Gruppen“ oder „Einzeln“ lassen sich einfach und schnell durchführen. „Sind die Bedienparameter an einem Arbeitstisch erst einmal gesetzt, ist die Bedienung intuitiv und denkbar einfach“, so Ing. Gerhard Haipl.

Die FlatClient Panel PCs und FlatView Monitore von Kontron sind in vielen Varianten verfügbar und decken Displaygrößen von 10,4“ bis 23,8“ ab.

Die FlatClient Panel PCs und FlatView Monitore von Kontron sind in vielen Varianten verfügbar und decken Displaygrößen von 10,4“ bis 23,8“ ab.

Darstellungstreue ist Ausrüstungsbedingung

Heute profitieren die ÖBB in ihren Betriebsführungszentralen rund um die Uhr von verlässlichen Industriemonitoren der neuesten Generation. Sie erfüllen sämtliche Anforderungen, die in einem komplexen Umfeld mit mehr als einem aktiv zu bedienenden Monitor erfüllt werden müssen. Die Bilddarstellung ist an den Bedientischen in den Leitwarten essentiell, denn die Disponenten müssen sich auf den Inhalt eines gezeigten Bildes verlassen können, um entsprechend reagieren zu können. „Ein Bildinhalt muss für den Disponenten immer plausibel sein, damit im Zweifelsfall die richtigen Entscheidungen getroffen werden können. Diese Validität der Darstellung ist auch eine wichtige Voraussetzung für die Sicherheit im Streckennetz, die wir rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr gewährleisten müssen“, streicht Gerhard Haipl abschließend hervor.

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