Pepperl+Fuchs G20 AS-i: Clever fördern und sortieren

Intelligenter Rollenantrieb steigert Effizienz in Versandlager: Wer hinter die Kulissen stylisher Online-Shops und klassischer Versandhäuser blickt, sieht vor allem monumentale Meisterwerke an Förder- und Sortierlösungen. Manchmal begegnet man richtig cleveren Lösungen, die bei Effizienz und Wirtschaftlichkeit sprichwörtlich die Nase vorn haben, etwa dem AS-i-Modul G20 von Pepperl+Fuchs.

An das G20 Motorrollenmodul von Pepperl+Fuchs können zwei Sensoren und zwei Motorrollen angeschlossen werden.

An das G20 Motorrollenmodul von Pepperl+Fuchs können zwei Sensoren und zwei Motorrollen angeschlossen werden.

Schon die Größe des Versandhaus-Zentrallagers beeindruckt. Entnahmeroboter flitzen durch ein haushohes Hochregallager mit unzähligen Gängen und legen unterschiedlichste Waren auf endlos lange Rollenbänder. Kartons unterschiedlicher Größe und Wannen mit in Folien verpackten Artikeln fahren bunt gemischt durch die Halle. Sortierstationen schleusen jeden einzelnen Versandartikel punktgenau an einen der zahlreichen Kommissionierplätze. Ein letzter Check, die Ware sorgfältig in den passenden Karton gelegt, und ab geht die Post.

Wie lange man braucht, um eine solche Anlage aufzubauen, beantwortet ein Mitarbeiter der Planungsabteilung damit, dass die Installation klassischerweise noch komplett beim Kunden erfolgt, d. h. mechanische und elektromechanische Komponenten aufbauen, verkabeln und an die Steuerung anschließen, in Betrieb nehmen. Das kann schon einmal zu einer längeren Baustelle werden. Wenn man es „richtig machen wolle“, würde man die Anlage komplett beim Anlagenbauer vormontieren, anschließen, einmessen und prüfen lassen.

Cleverness entscheidet

Mit AS-Interface ist das tatsächlich möglich. Anlagen, die kleine und mittlere Massen transportieren sollen, sind häufig mit DC-Motorrollen für 24V oder 48V Betriebsspannung ausgestattet, einer sauberen und klein bauenden Lösung. Der Motor ist dabei direkt in eine Rolle integriert, die über Gummiriemen oder Ähnliches auch die benachbarten Rollen antreibt. Eine solche Motorrolle treibt dann eine Strecke von zwei bis drei Metern des Rollenbands an, bevor die nächste Motorrolle für neuen Schwung sorgt.

Ein G20 AS-i-Modul von Pepperl+Fuchs macht einen solchen Bandabschnitt zu einem quasi autonomen Segment, das komplett vormontiert und geprüft werden kann. Beim Kunden wird das dann nur noch aufgestellt und mit zwei Handgriffen angeschlossen. Ein völlig neuer Ansatz, der die Produktivität und Effizienz bei der Montage bis hin zum Endkunden deutlich steigert.

Einfach, schnell und sauber

Mit einer Einbautiefe von nur 27 mm legt sich das G20 Modul mit seinem einteiligen Gehäuse nahezu unsichtbar in die Seitenwange der Tragschiene, wodurch von außen auch keine Verkabelung mehr sichtbar ist. Pro Modul können zwei Motorrollen und Sensoren angeschlossen werden – per Direktanschluss über integrierte Anschlussleitungen, was die Installation deutlich beschleunigt und die Verkabelungskosten reduziert.

Jetzt muss das Modul nur noch angeschlossen werden. Das ist denkbar einfach, denn das Modul verfügt über einen Rastverschluss: Anschlussklappe öffnen, AS-i und AUX Flachkabel einlegen, Klappe schließen und fertig. Ohne zusätzliche Werkzeuge oder Montagehilfen.

Voller Funktionsumfang

AS-Interface wird vor allem als das System für die Basis der Automation, die Aktuator-Sensor-Ebene beworben. Da stellt sich die Frage, ob dieses System bei aller Einfachheit auch den gesamten Funktionsumfang abdecken kann, der bei einer Logistikaufgabe wie in diesem Zentrallager gefordert ist.

Das in dieser Anlage verbaute G20 ist mit je zwei Eingängen für Sensoren und die Motorüberwachung sowie zwei Ausgängen für die Rollenmotoren ausgestattet. Das erlaubt die nötige Feinabstimmung auf jede Fördertechnikanwendung. Bis zu 5A Anlaufstrom können pro Motor geschaltet werden. Zahlreiche Einstellmöglichkeiten wie Geschwindigkeitsstufen, Beschleunigungsrampen und die Drehrichtungsumkehr sorgen für hohe Flexibilität.

Die einzelnen Segmente lassen sich nach Bedarf zu- und abschalten, im Gegensatz zu früher, wo die Motoren einfach durchliefen und andere Mechanismen dafür gesorgt haben, dass ein Transportgut auch einmal zwischenparkt. Muss auf einem Teilstück gerade nichts transportiert werden, schaltet die Steuerung das Segment über das G20 einfach ab und spart Strom. Das führt zu erheblichen Einsparungen bei den Betriebskosten.

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