gastkommentar
Infor wirft einen Blick auf die Logistik Trends 2025
Die Logistik- und Distributionsbranche ist – wie nahezu jeder andere Wirtschaftszweig auch – von ökonomischen Unsicherheiten, Lieferkettenproblemen und sich rasant ändernden Kundenerwartungen geprägt. Das Warehouse-Management (WMS) steht dabei im Mittelpunkt dieser Entwicklung und dient Logistik- und Distributionsunternehmen als geschäftskritisches Tool und vielversprechender Hebel, um in einem zunehmend anspruchsvollen Markt wettbewerbsfähig und effizient zu bleiben.
Will Quinn ist Global Director of Strategy bei Infor WMS und bringt über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Supply Chain und Logistik mit.
Diese Tatsache hat erhebliche Auswirkungen darauf, wie diese Unternehmen zukünftig die Lagerverwaltung bewerkstelligen und Kundenanforderungen erfüllen. Sie umfassen ein breites Spektrum an Optionen und reichen von einem immer schneller werdenden technologischen Fortschritt bis hin zu Strategieänderungen. Will Quinn, Global Director of Strategy bei Infor WMS prognostiziert vier Trends, die den Sektor 2025 prägen werden.
1. Vormarsch der KI – prädikative Analytik und Entscheidungsfindung bei WMS-Plattformen
Künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen und generative KI sind gekommen, um zu bleiben. Infolgedessen werden diese Technologien verstärkt in fortschrittliche WMS-Plattformen integriert werden, um Logistikabläufe und die Entscheidungsfindung sowie operative Prozesse zu verbessern. Es ist damit zu rechnen, dass vermehrt Systeme zur Erkennung von Abweichungen (Anomaly Detection System) innerhalb des WMS eingesetzt werden. Damit lassen sich Kommissionierstationen optimieren, indem ihre Größe an das Warenaufkommen angepasst wird und Schnelldreher – also Produkte mit hoher Umschlagshäufigkeit – zugriffsbereit sind. Zudem wird KI für Empfehlungen von Lagerstandorten im WMS eingesetzt, um Prozesse bei der Kommissionierung zu rationalisieren. Gleichzeitig können mittels KI-Tools Volumenprognosen erstellt werden, die den Unternehmen helfen, den zukünftigen Bedarf an Arbeitskräften und Lagerfläche vorherzusagen. Verbesserungen wird auch die Verwendung von Skripten bei der Planung der Schichten bringen, so dass Teams besser koordiniert werden können.
2. Mehr Nachhaltigkeit in der Logistik
Neue Richtlinien – allen voran die ESG-Verordnung, die im kommenden Jahr auch kleine und mittelständische Betriebe zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet – sind Wegbereiter für mehr Nachhaltigkeit in der Distribution. Unternehmen müssen ihren CO₂-Ausstoß weiter reduzieren und umweltverträglichere Lösungen implementieren, um ihre Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit nachweisen zu können. Deshalb werden verstärkt zukunftsorientierte, optimierte Verpackungssysteme und fortschrittliche Kartoniertechniken zum Einsatz kommen. Unternehmen können damit das Abfallaufkommen reduzieren und die Transportkosten senken. Zudem rücken Strategien für eine effizientere Flächennutzung in den Fokus, wie z. B. eine Maximierung der Lagerkapazitäten bei gleichzeitiger Minimierung des Energieverbrauchs. Letzteres erfordert höhere Investitionen in Energiemanagementsysteme, die Beleuchtung, Klimaanlagen und andere Energiesysteme um diese energieeffizient und automatisiert zu steuern.
3. Fortschrittliche Personaleinsatzplanung und Arbeitsoptimierung
In Zeiten von Fach- und Arbeitskräftemangel sowie zunehmend komplexer werdenden Prozessen gewinnt die Personaleinsatzplanung an Bedeutung. Deshalb wird im kommenden Jahr das Workforce Management verstärkt technologiebasiert umgesetzt, um den Personaleinsatz zu optimieren, Arbeitsabläufe zu verbessern und die Produktivität der Mitarbeitenden zu steigern. Unternehmen werden deshalb neue Lösungen in WMS einbetten, darunter die Echtzeit-Verfolgung und Optimierung der Arbeitsperformance, die wertvolle Einblicke über den gesamten Aufgabenbereich bieten. Hier muss auch stets der Betriebsrat eingebunden werden, um Optimierung gesetzeskonform umzusetzen. Zukünftig werden auch verstärkt Tools zur Automatisierung von Routineaufgaben und der dynamischen Zuweisung von Arbeitsaufträgen zum Einsatz kommen. Um die Leistung von Teams zu steigern, werden Unternehmen vermehrt auf Anreizprogramme und leistungsorientierte Belohnungssysteme setzen.
4. Robotik und Automatisierung werden Teil des Logistikalltags
Längst sind Robotik und Automatisierung in Lagerhallen eine Selbstverständlichkeit. 2025 wird sich ein signifikanter Sprung in Bezug auf die Komplexität und Integration dieser Systeme in WMS-Lösungen bemerkbar machen. Unternehmen setzen verstärkt auf Robotik, um den Mangel an Arbeitskräften auszugleichen, die Effizienz zu steigern und Aufgaben schneller und präziser zu erledigen. Dabei rücken sogenannte Cobots – also Roboter, die Seite an Seite mit menschlichen Mitarbeitenden arbeiten – immer stärker in den Fokus. Zusätzlich sorgen autonome mobile Roboter, gesteuert durch Künstliche Intelligenz, für eine optimierte und effizientere Navigation innerhalb der Lagerhallen. Auch die Nutzung von Robotic Process Automation (RPA) nimmt zu, um Routineaufgaben zu automatisieren und menschliche Ressourcen für anspruchsvollere Tätigkeiten zu entlasten.
Will Quinn ist Global Director of Strategy bei Infor WMS und bringt über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Supply Chain und Logistik mit. Er ist mit den Herausforderungen der Branche bestens vertraut und unterstützt das Vertriebsteam bei komplexen Aufgabenstellungen. Will Quinn engagiert sich zudem als Referent und Autor bei Branchenverbänden und Veranstaltungen. Vor seiner Tätigkeit bei Infor hatte er Führungspositionen bei Grainger, Coca-Cola, MSC Industrial Supply, WEG Electric und Cintas inne, wo er Vertriebszentren leitete.
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