Pilz PITmode fusion: Maximaler Einsatz für mehr Safety, Security und Wirtschaftlichkeit

Pilz dreht auf: Gut Ding braucht bekanntlich Weile. Seit Inkrafttreten der ersten Maschinenrichtlinie sind bereits 25 Jahre vergangen – trotzdem herrscht bei knapp einem Fünftel der Unternehmen nach wie vor ein gewisser Aufklärungsbedarf. Ein typischer Fall für die Firma Pilz. Die „Botschafter der Sicherheit“ bringen mit ihrer Fachexpertise sehr schnell Licht ins Normendunkel. Außerdem geben sie alles, um die Anlagen und Systeme ihrer Kunden safer, securer und produktiver zu machen. Von Sandra Winter, x-technik

Bernd Eisenhuth
Customer Support Business Area Security bei Pilz in Ostfildern

„Bei Security gilt grundsätzlich das Principle of Least Privilege (PoLP), bei dem die Rechte der Benutzer auf ein Minimum eingeschränkt werden. Trotzdem muss eine Anlage bedienbar bleiben.“

Eine Vorreiterrolle in Sachen Bewusstseinsbildung zu übernehmen, sind die Mitarbeiter der Firma Pilz seit jeher gewohnt. Anfangs konzentrierten sie sich mit Produkten wie dem längst legendär gewordenen Not-Aus-Schaltgerät PNOZ, sicheren Steuerungen, intelligenter Sensorik und vielem anderen mehr auf das Safety-Segment. Seit ein paar Jahren treten sie zusätzlich aber auch noch bei weiteren Themenfeldern wie der Mensch-Roboter-Kollaboration und Security-Belangen offensiv als Experten in Erscheinung. „Genauso wie Innovationskraft fest in unserer DNA verankert ist, sind wir dafür bekannt, bei entscheidenden Fragestellungen Aufklärungsarbeit zu leisten“, streicht David Machanek, Geschäftsführer von Pilz Österreich, eine der wichtigsten Kernkompetenzen der „Botschafter der Sicherheit“ hervor.

Zutritt nur mit Berechtigung: Mit PITmode fusion bietet Pilz ein modular aufgebautes Betriebsartenwahl- und Zugangsberechtigungssystem.

Zutritt nur mit Berechtigung: Mit PITmode fusion bietet Pilz ein modular aufgebautes Betriebsartenwahl- und Zugangsberechtigungssystem.

Martin Strommer
Security-Spezialist im Customer Support bei Pilz Österreich

„Die meisten Unfälle passieren, weil gewisse Sicherheitsmechanismen bewusst außer Kraft gesetzt werden, um die vorhandenen Systeme möglichst schnell wieder zum Laufen zu bringen.“

Mit ruhigem Gewissen maximal produktiv

Im Safety-Bereich war es das Inkrafttreten der ersten Maschinenrichtlinie, was als Trigger für ein vermehrtes Sicherheitsdenken diente. Heute, rund 25 Jahre später, ist Safety in den meisten Unternehmen gelebte Realität. Bei einer im Mai von Pilz durchgeführten Umfrage gaben immerhin 81 % an, dass sie bei diesem Thema bereits sehr gut oder gut aufgestellt seien. Trotz dieser hohen Anzahl äußerst positiver Antworten, sprachen dennoch knapp 20 % von einem Nachholbedarf. Grund dafür scheint in den meisten Fällen ein unzureichender oder zumindest als nicht ausreichend eingestufter Wissensstand in Bezug auf die normative Rechtslage zu sein.

„Es ist durchaus eine Challenge, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Immerhin sind ausführliche Normenrecherchen und entsprechende Ausbildungen mit einem hohen zeitlichen Aufwand verbunden. Deshalb greifen immer mehr Betreiber und Hersteller auf externe Unterstützung zurück. Das spiegelt sich auch in unseren Zahlen wider: Wir haben 2005 mit den ersten Risikoanalysen begonnen, mittlerweile bieten wir ein umfangreiches Dienstleistungsportfolio entlang des gesamten Maschinenlebenszyklus an, das bereits 16 % zu unserem Gesamtumsatz beiträgt“, verrät David Machanek. Wobei es den Mitarbeitern der Firma Pilz im Rahmen ihrer Beratungstätigkeit keineswegs nur darum geht, die Maschinen und Automatisierungssysteme ihrer Kunden sicherer – sprich „safer“ und „securer“ – zu machen, die Gesamtanlageneffektivität (Overall Equipment Effectiveness, OEE) wird bei all ihrem Tun ebenfalls genauestens im Auge behalten.

„Die Sicherheitstechnik sorgt zwar dafür, dass unsere Kunden mit gutem Gewissen ruhig schlafen können, letzten Endes ist es aber die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens, die wirklich zählt. Deshalb lassen wir bei den uns anvertrauten Projekten jede Menge Branchen- und Anwendungs-Know-how einfließen, um neben dem Safety- und Security-Grad auch die Wirtschaftlichkeit der Maschinen zu erhöhen“, betont der Geschäftsführer von Pilz Österreich.

Sicherheit nicht isoliert betrachten

Das nunmehrige Industrie 4.0-Zeitalter lässt eine Reihe historisch gewachsener Grenzen sukzessive verschwimmen. Selbst OT und IT rücken immer weiter zusammen. Das hat Folgen: „Ohne Industrial Security kann in vernetzten Anlagen und Prozessen keine Safety gewährleistet werden. Denn ohne entsprechende Schutzmaßnahmen öffnen sich beispielsweise über Remote-Zugänge Einfallstüren, die von unbefugten Personen ausgenutzt werden können. Selbst ein gut gemeintes Bedienen oder Warten einer Anlage aus der Ferne könnte fatale Folgen haben, wenn sich zur gleichen Zeit jemand im Gefahrenbereich der Maschine aufhält“, macht Bernd Eisenhuth, Customer Support Business Area Security bei Pilz in Ostfildern, auf eine nicht zu unterschätzende potenzielle Gefahrenquelle im Produktionsalltag aufmerksam.

„Die meisten Unfälle passieren, weil gewisse Sicherheitsmechanismen bewusst außer Kraft gesetzt werden, um die vorhandenen Systeme möglichst schnell wieder zum Laufen zu bringen. Es kommt leider tatsächlich des Öfteren vor, dass die Mitarbeiter vor Ort nicht darüber informiert werden, wenn ein Zugriff aus der Ferne erfolgt“, bestätigt Martin Strommer, Security-Spezialist im Customer Support bei Pilz Österreich. Um solche Risiken zuverlässig auszuschalten, wurde von Pilz die SecurityBridge entwickelt. Diese stellt sicher, dass eine Bedienung vor Ort nicht von einer Fernwartungs-Aktivität gestört wird und dass wenn, dann ausschließlich autorisierte Personen über das Netzwerk Zugang zur Anlage haben.

Die Zuständigkeitsfrage

Wer ist in einem Unternehmen für Sicherheitsfragen verantwortlich? Da scheiden sich bereits bei Safety-Belangen die Geister. Ist es die Mechanik-Abteilung oder ist alles mit elektrischen MSR-Maßnahmen final abzusichern? Beim Thema Security sind die Zuständigkeiten laut Pilz-Umfrage sogar noch unklarer: Die Antworten schwanken zwischen IT-Abteilung, Elektroplanung/Automation und Instandhaltung. Ja und dann ist obendrein noch eine Verbindung zwischen diesen in der Regel getrennt agierenden Fachbereichen Safety und Security herzustellen. „Bei Security gilt grundsätzlich das Principle of Least Privilege (PoLP), bei dem die Rechte der Benutzer auf ein Minimum eingeschränkt werden. Trotzdem muss eine Anlage bedienbar bleiben“, beschreibt Bernd Eisenhuth den Spagat, der hier zu vollziehen ist. Bei Maschinen lassen sich Berechtigungen u. a. mit PITmode fusion sehr gut regeln, wie Martin Strommer hinzufügt. „Zeitdefinierte Zugänge für Praktikanten beispielsweise sind damit genauso realisierbar wie ein nachträgliches Sperren bestimmter IDs“, zählt er einige der zahlreichen Sicherheit spendenden Features dieses Systems auf.

Alles in allem sind Safety und Security zwei Themenblöcke, die die Branche wohl noch länger intensiv beschäftigen werden. Die Firma Pilz nimmt diese Herausforderung gerne an: „Als Botschafter der Sicherheit sind wir es gewohnt, Missionierungsarbeit zu leisten. Wir sind seit der Einführung unseres ersten PNOZ im Jahre 1987 beim Thema Maschinensicherheit aktiv und in diesem Bereich befinden sich die meisten Unternehmen schon auf einem sehr guten Weg. Ich denke Security-mäßig wird sich das Ganze ähnlich entwickeln: Es wird einen gewissen normativen Druck, Zeit und Überzeugungsarbeit brauchen, bis ein entsprechendes Bewusstsein geweckt ist“, prophezeit David Machanek zum Abschluss.

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