anwenderreportage

Pilz myPNOZ: Das richtige Produkt zur richtigen Zeit

Das Timing hätte nicht besser sein können. Andreas Flatscher, Electrical Engineer bei der Firma Micado, war gerade dabei, ein Safety-Konzept für eine Inline-Messstation auszuarbeiten, als ein Newsletter in seiner Mailbox landete, der den Launch eines neuen Sicherheitsschaltgeräts aus dem Hause Pilz ankündigte. Dieses bot nicht nur genau die Funktionalität, die er für „seine“ Applikation benötigte, sondern überzeugte auch noch mit einem weiteren überaus kundenfreundlichen Feature: myPNOZ wird vorkonfiguriert und einbaufertig geliefert. Von Sandra Winter, x-technik

Losgröße 1 im Bereich Sicherheitsschaltgeräte: Über ein intuitiv bedienbares Onlinetool können Anwender „ihr“ individualisiertes myPNOZ-System zusammenstellen. Geliefert wird dieses vormontiert und einbaufertig.

Losgröße 1 im Bereich Sicherheitsschaltgeräte: Über ein intuitiv bedienbares Onlinetool können Anwender „ihr“ individualisiertes myPNOZ-System zusammenstellen. Geliefert wird dieses vormontiert und einbaufertig.

Shortcut

Aufgabenstellung: Safety-Lösung für eine Inline-Messstation.

Lösung: myPNOZ von Pilz.

Nutzen: Maßgeschneiderte „ready-to-install“-Lösung, die ohne Programmieraufwand in Betrieb zu nehmen ist.

Die wahre Kunst des Ingenieurs ist es, die Dinge einfach zu machen. So lautet der Leitsatz eines Osttiroler Unternehmens, das 1998 als Konstruktionsbüro gegründet wurde und mittlerweile als Full-Service-Anbieter für automatisierte Lösungen auftritt. „Zu uns kommt man, wenn es knifflig wird. Als leidenschaftliche Tüftler lieben wir es, maßgeschneiderte technologische Antworten zu liefern, die den Status quo herausfordern“, beschreibt Micado-CTO Andreas Dorer einen innovativen Betrieb, der zahlreichen Kunden seit vielen Jahren ein zuverlässiger Partner in den Bereichen Produktentwicklung, Werkzeug- und Vorrichtungsbau sowie Automatisierungstechnik ist. „Egal ob es darum geht, die Produktion von BMW-Antriebsteilen zu automatisieren, eine Industrie 4.0-Anwendung für einen Hersteller von Naturkosmetik umzusetzen oder große Flugzeugteile für einen Fräsprozess millimetergenau zu spannen – wir sind bereit, den Extrameter zu gehen, um die Ideen unserer Kunden Realität werden zu lassen“, streicht der technische Geschäftsführer hervor, dass man für unterschiedlichste Aufgabenstellungen offen sei.

Seit jeher aufgeschlossen zeigt sich Micado auch gegenüber neuen Angeboten von Stammlieferanten, wie Anfang 2021 einmal mehr unter Beweis gestellt wurde: Die Tiroler waren nämlich die Ersten, die bei Pilz Österreich ein myPNOZ-Sicherheitsschaltgerät orderten. Sie holten bereits vor dem offiziellen Produktlaunch aktiv die wichtigsten Details zu dieser bedarfsgerecht gestaltbaren Safety-Lösung ein. „Als ich die Ankündigungsmail erhielt, fragte ich sofort bei Dieter Hufnagel nach, was Pilz da Schönes ‚fabriziert' hat und nachdem er mir erklärte, worum es sich bei myPNOZ handelt, dachte ich: Yes, das passt mir genau rein“, schildert Andreas Flatscher, Electrical Engineer bei Micado. Er hatte zum damaligen Zeitpunkt gerade die Sicherheitstechnik für den Prototyp eines Inline-Messsystems zu gestalten, das in Zukunft in mehreren Werken des weltweit tätigen Auftraggebers eingesetzt werden soll.

Bei dieser Inline-Messstation waren drei Sicherheitsfunktionen abzubilden: ein Not-Halt, eine Schutztür, die für Einricht- und Wartungsarbeiten notwendig ist sowie eine Schutzklappe, um einen Eingriff in die vorgelagerte Maschine zu verhindern.

Bei dieser Inline-Messstation waren drei Sicherheitsfunktionen abzubilden: ein Not-Halt, eine Schutztür, die für Einricht- und Wartungsarbeiten notwendig ist sowie eine Schutzklappe, um einen Eingriff in die vorgelagerte Maschine zu verhindern.

Andreas Dorer
technischer Geschäftsführer bei Micado

„Als innovatives Unternehmen sind wir immer ziemlich nah am Stand der Technik unterwegs. Wir wollten auch myPNOZ sofort ausprobieren, als wir davon hörten.“

Maßgeschneiderte Sicherheit

Aus Micado-Sicht präsentierte Pilz das richtige Produkt zum richtigen Zeitpunkt. Denn myPNOZ bietet sich bei Anwendungen von geringer oder mittlerer Komplexität für die Überwachung von bis zu 16 Sicherheitsfunktionen an. „Im Kern ist dieses ohne Programmierkenntnisse individuell gestaltbare Produkt immer noch ein Sicherheitsschaltgerät. Hardwareseitig besteht es aus einem Kopfmodul mit integrierter Spannungsversorgung und übergeordneter Sicherheitsfunktion, an das maximal acht Erweiterungsmodule ansteckbar sind. Die Systemlogik wird durch die Steckreihenfolge und die Einstellung der Drehschalter bestimmt“, erklärt Dieter Hufnagel, Regional Sales Manager Austria South bei Pilz. Die Konfiguration dieser neuen Safety-Lösung, die sich je nach Bedarf maßschneidern lässt, erfolgt üblicherweise mit dem myPNOZ Creator. Üblicherweise deshalb, weil dieses intuitiv bedienbare Onlinetool noch gar nicht zur Verfügung stand, als die Oberlienzer bestellten. „Wir waren so früh dran mit unserem Auftrag, dass Christof Weninger, Customer Support Engineer bei Pilz Österreich, die Auslegung für uns machen musste“, schmunzelt Andreas Flatscher. Mittlerweile hat der Electrical Engineer den Creator bereits ausprobiert und sein fachmännisches Urteil lautet: „Wenn man einmal weiß, wie eine Verschaltung mit vorgefertigten Funktionsblöcken abläuft, ist die Bedienung eigentlich selbsterklärend – und für alle, die bereits mit dem PNOZmulti Configurator gearbeitet haben, sowieso.“

Für die Realisierung des ersten myPNOZ-Projekts in Österreich brauchte es vier Module: ein Kopfmodul, ein Ein-/Ausgangsmodul, ein Ausgangsmodul für unverzögert und eines für anzugverzögert schaltende Relaiskontakte.

Für die Realisierung des ersten myPNOZ-Projekts in Österreich brauchte es vier Module: ein Kopfmodul, ein Ein-/Ausgangsmodul, ein Ausgangsmodul für unverzögert und eines für anzugverzögert schaltende Relaiskontakte.

Typischer Fall für myPNOZ

Bei der Inline-Messstation, die die Firma Micado für einen namhaften Automobilzulieferer zu konzipieren bzw. in weiterer Folge auch zu konstruieren hatte, wurden zwei Sicherheitszonen gebildet, über die ein zweikanaliger Not-Halt-Taster als globale Sicherheitsfunktion wacht. Dieser wirkt auf die Ausgänge beider Zonen und ist mit den weiteren Eingangsfunktionen UND-verknüpft. „Unsere Applikation ist genau das, was die Pilz-Mitarbeiter als typischen Anwendungsfall für myPNOZ beschreiben: Bei uns waren drei Sicherheitsfunktionen abzubilden – ein Not-Halt, eine Schutztür, die für Einricht- und Wartungsarbeiten notwendig ist sowie eine Schutzklappe, um den Eingriff in die vorgelagerte Maschine zu verhindern. Außerdem musste unser System sicherheitstechnisch mit dem vor- bzw. nachgelagerten Produktionsprozess harmonieren“, beschreibt Andreas Flatscher ein Safety-Konzept, für dessen Realisierung es letztendlich vier Module brauchte: Ein Kopfmodul, ein Ein-/Ausgangsmodul, ein Ausgangsmodul für unverzögert und eines für anzugverzögert schaltende Relaiskontakte.

Will ein myPNOZ-Kunde zu einem späteren Zeitpunkt dieselbe Logik-Konfiguration erneut bestellen, so kann er dies über den beim ersten Projekt erhaltenen Typenschlüssel tun.

Will ein myPNOZ-Kunde zu einem späteren Zeitpunkt dieselbe Logik-Konfiguration erneut bestellen, so kann er dies über den beim ersten Projekt erhaltenen Typenschlüssel tun.

Andreas Flatscher
Electrical Engineer bei Micado

„Mit myPNOZ sparen wir rund eine Stunde Inbetriebnahmezeit pro Maschine, weil diese Safety-Lösung aus dem Hause Pilz „ready-to-install“ geliefert wird.“

Einbaufertig geliefert

Geliefert wurde myPNOZ fixfertig vormontiert, eingestellt sowie getestet und war somit „ready-to-install“. „Bei dieser neuen Generation an Sicherheitsschaltgeräten wandert der Programmieraufwand zu Pilz“, freut sich Micado-CTO Andreas Dorer über eine Lösung, die ihm und seinen Kollegen Zeit sparen hilft. Laut Andreas Flatscher sei dies sicher eine Stunde pro Maschine. „Bis dato benötigten wir bei ähnlichen Anlagen bei der Inbetriebnahme einen Programmierer vor Ort, der gemeinsam mit dem Elektriker nach dem Verkabeln und dem anschließenden I/O-Check eine Validierung des Gesamtsystems vornimmt, das fällt jetzt weg“, erklärt er.

Unterstützung bei der Verdrahtung gibt es ebenfalls, denn jedem myPNOZ liegt nicht nur eine Dokumentation inklusive Abschaltmatrix, sondern auch ein individueller Anschlussplan bei. Und will ein Kunde zu einem späteren Zeitpunkt denselben Systemaufbau erneut bestellen, so kann er dies über den beim ersten Projekt erhaltenen Typenschlüssel tun. In diesem sind alle Hinweise für die gewünschte Hardware- und Logik-Zusammenstellung versteckt. „Anhand einer eindeutig interpretierbaren Zahlen- bzw. Buchstabenkombination wissen wir, was gewünscht wird. Wir stecken dann die benötigten Module entsprechend zusammen, drehen die Potentiometer in die richtige Position und verschicken eine Plug-&-play-fähige Lösung“, bestätigt Christof Weninger, Customer Support Engineer bei Pilz Österreich, dass den Kunden einiges an Aufwand abgenommen wird. „Man muss wissen, wie viele I/Os benötigt werden und ob bzw. welche Verzögerungszeiten bei der Abschaltmatrix zu berücksichtigen sind – den Rest erledigen dem Slogan ‚You create, we build' entsprechend der myPNOZ Creator und wir“, fügt er ergänzend hinzu.

myPNOZ bietet sich bei Anwendungen von geringer oder mittlerer Komplexität für die Überwachung von bis zu 16 Sicherheitsfunktionen an.

myPNOZ bietet sich bei Anwendungen von geringer oder mittlerer Komplexität für die Überwachung von bis zu 16 Sicherheitsfunktionen an.

Infos zum Anwender

Die Osttiroler Firma Micado wurde 1998 als Konstruktionsbüro gegründet und tritt mittlerweile als Full-Service-Anbieter für Kunden aus der Flugzeug-, Automobil-, Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie auf. Außerdem werden innovative Produkte für den Sport- und Lifestyle-Bereich entwickelt. Die Oberlienzer genießen über die österreichischen Landesgrenzen hinaus einen ausgezeichneten Ruf als leidenschaftliche Tüftler, die mit maßgeschneiderten Lösungen überzeugen.

Verlässlicher Partner

Obwohl die Techniker der Firma Micado im Laufe der Jahre ein umfangreiches Safety-Know-how aufgebaut haben und nur noch äußerst selten auf eine zusätzliche Expertise von außen zurückgreifen müssen, schätzen sie, dass ihnen im Falle des Falles ein verlässlicher Partner zur Seite steht. „Dieter Hufnagel und seine Kollegen haben immer ein offenes Ohr für uns“, lobt Andreas Dorer einen Technologielieferanten, bei dem einfach das Gesamtpaket stimme: „Bei Bedarf erhalten wir eine professionelle, kompetente Beratung – jederzeit auch persönlich, bei uns vor Ort. Und die Produkte selbst sind qualitativ hochwertig, funktionieren einwandfrei und werden mit einer vollständigen Dokumentation geliefert.“ Der Electrical Engineer Andreas Flatscher hebt in diesem Zusammenhang vor allem die Eplan-Makros hervor: „Bei anderen Herstellern werden nur die ‚High-Runner' mit solchen Daten ausgestattet, bei Pilz stehen diese wirklich durchgängig für jedes Produkt zur Verfügung“, erklärt er.

Was das Thema myPNOZ betrifft, denken die Oberlienzer bereits über zukünftige Einsatzgebiete nach. „Jetzt hatten wir eine Inline-High-Speed-Messung zu realisieren, bei der rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb 30 Teile pro Minute zu prüfen sind. Nun denken wir darüber nach, eine myPNOZ-Einheit zu konfigurieren, die für 80 Prozent unserer Anwendungsfälle passt“, lässt Andreas Dorer durchblicken, dass die Firma Pilz mit ihrem neuen Sicherheitsrelais einen Bestseller-Potenzial habenden Volltreffer gelandet hat. „Ist so ein Standard geschaffen, mit dem man eine gute Bandbreite an Projekten abdeckt, kann man diesen ohne Engineering- oder Programmieraufwand immer wieder verwenden: Das hat Charme“, urteilt der Micado-CTO abschließend.

Filtern

Suchbegriff

Unterkategorie

Firmen

Inhaltstyp

Firmentyp

Land