anwenderreportage

Medizintechnikanwendung setzt auf neuen Schunk-PGN-Greifer

Mit einer direkten Verbindung zum Erfinder des Herzkatheters kann die Schweizer Firma BW-TEC einen regelrechten Stammbaum in der Branche MedTech vorweisen. Der Hersteller von Maschinen, die Ballonkatheter produzieren, setzt dabei schon seit mehr als 18 Jahren auf den Schunk-Universalgreifer PGN mit Reinraumzertifikat.

Die BW-TEC Ballonformmaschine 2550 1UP kann Katheterballone zwischen 8,0 und 350 mm Länge herstellen.

Die BW-TEC Ballonformmaschine 2550 1UP kann Katheterballone zwischen 8,0 und 350 mm Länge herstellen.

Shortcut

Aufgabenstellung:
Reinraumtaugliche automatisierte Handhabung bei der Produktion von Ballonkathetern in der Medizintechnik.

Lösung:
Schunk-Universalgreifer PGN-plus 64.

Nutzen:
Der reinraumzertifizierte Schunk PGN-plus 64 hält den Kunststoffschlauch während des Formvorgangs zuverlässig mit einer Schließkraft von 250 N.

„Der Erstkontakt zu Schunk kam ganz klassisch über eine Anfrage zustande“, erzählt Josia Pantli, Geschäftsführer von BW-TEC. „Als Schweizer Maschinenbauer kennt man Schunk.“ Ein Vertriebsmitarbeiter des Unternehmens stellte ihm bei BW-TEC in Höri nahe Zürich verschiedene Greifer vor und beide waren sich schnell einig: „Wir wollen Qualitätsführer sein“, erklärt Pantli. „Deswegen setzen wir auch bei unseren Lieferanten auf beste Qualität.“

Der Universalgreifer PGN-plus überzeugt durch seine hohe Zuverlässigkeit.

Der Universalgreifer PGN-plus überzeugt durch seine hohe Zuverlässigkeit.

Josia Pantli
CEO von BW-TEC

„Wir möchten auch die nächste Generation des PGN-plus 64 von Schunk für die Maschinenproduktion einsetzen und die Zusammenarbeit mit Schunk weiter ausbauen.“

Kleiner Ballon hält großem Druck Stand

BW-TEC stellt Maschinen her, mit denen Ballonkatheter produziert werden. Diese kommen in verschiedenen Gefäßen des menschlichen Körpers zum Einsatz, etwa den Arterien rund um das Herz. Dort werden verschlossene oder verengte Blutgefäße von innen aufgedehnt und so die Durchblutung wiederhergestellt. Das stellt hohe Anforderungen an das Produkt. „So ein Ballon, der die Arterie aufdrückt, muss einem Druck von bis zu 24 bar standhalten können. Es ist ein kleiner Ballon mit riesiger Belastbarkeit “, erklärt Pantli.

Zur Herstellung der Ballonkatheter wird ein Kunststoffschlauch erhitzt, mit Druck beaufschlagt und durch einen Zugvorgang geformt. Während des Formvorgangs muss der Schlauch zuverlässig fixiert werden, so dass die seitlichen Zugkräfte optimal aufs Produkt übertragen werden können. Seit der ersten Generation von Maschinen, bei denen dieses Prinzip angewendet wird, setzt die BW-TEC auf die Schunk-Greifer – überwiegend auf den vielzahngeführten Universalgreifer Schunk PGN-plus 64. Dank seiner Schließkraft von 250 N und der Greifkrafterhaltung bleibt der Schlauch während der Bearbeitung genau da, wo er sein soll. Zudem ist der Greifer nach ISO-Klasse 5 reinraumzertifiziert.

Der reinraumzertifizierte Schunk PGN-plus 64 hält den Kunststoffschlauch während des Formvorgangs zuverlässig mit einer Schließkraft von 250 N.

Der reinraumzertifizierte Schunk PGN-plus 64 hält den Kunststoffschlauch während des Formvorgangs zuverlässig mit einer Schließkraft von 250 N.

Sicheres Greifen im Reinraum

Die Reinraumzertifizierung ist unglaublich wichtig für diese Art von Medizinprodukten. Pantli erklärt: „Diese Produkte landen später im menschlichen Körper. In der Produktion dürfen sie deshalb nicht beschmutzt werden.“ Schon die kleinste Verunreinigung, beispielsweise durch Schmieröl eines Greifers oder Abrieb von Gummiteilen, könne schlimme Folgen haben. „Wenn auch nur kleinste Partikel in den Schlauch gelangen und am Ende den Katheter verstopfen, können Menschen sterben“, mahnt Pantli.

Gut also, dass BW-TEC einen zuverlässigen Partner an der Seite hat. In Sachen Verlässlichkeit hat sich die Schunk-Komponente bereits mehr als bewiesen. Pantli führt dazu aus: „Damals wurden mit unseren Maschinen ausschließlich 40 mm lange Herzkatheter hergestellt. Mittlerweile ist das Geschäft der Ballonkatheter riesengroß und beschränkt sich schon lange nicht mehr auf die Anwendungen rund um das Herz. Die Ballone können eine Länge von bis zu 350 mm haben. Der Schunk-Greifer handhabt alle Größen. Und wir mussten ihn in der ganzen Zeit nicht einmal auswechseln.“ Beim Prozess arbeitet die Maschine mit bis zu 70 bar Druck und einer Temperatur von bis zu 315 °C, die Prozessdauer liegt bei zwei bis fünf Minuten. So kann die Ballonformmaschine in einer Schicht bis zu 150 Ballone herstellen. Im Durchmesser variieren diese ebenfalls sehr stark: sie können zwischen 1,5 und 40 mm liegen.

Zum Formen der Katheterballons wird ein Kunststoffschlauch erhitzt und aufgeblasen. Bis zu 150 Ballone pro Schicht schafft das bedienerfreundliche Gerät.

Zum Formen der Katheterballons wird ein Kunststoffschlauch erhitzt und aufgeblasen. Bis zu 150 Ballone pro Schicht schafft das bedienerfreundliche Gerät.

Infos zum Anwender

Die BW-TEC wurde 1999 gegründet und bietet seit mehr als 20 Jahren kundenspezifische Lösungen und ein stetig wachsendes Produktportfolio für die Produktion von Ballonkathetern und andere Bereiche der Medizinaltechnik an. Das Unternehmen beschäftigt heute knapp 40 Mitarbeiter und ist seit Dezember 2020 Teil der wachsenden Machinesolutions-Gruppe von Barry Wehmiller. BW-TEC beliefert Kunden weltweit und bietet weltweiten Support an. Ende 2020 gründete die BW-TEC ihre erste Niederlassung in China.

Viel Potenzial bei der Automatisierung

Diese Erfolgsgeschichte will Geschäftsführer Pantli gerne fortschreiben. Er möchte auch die nächste Generation des PGN-plus 64 für die Maschinenproduktion einsetzen. Die neue, PGN-plus-P genannte Baureihe ist ebenfalls reinraumzertifiziert und bietet u. a. eine leistungsoptimierte Vielzahnführung und Dauerschmierung. Dadurch ist sie lebenslang wartungsfrei. Sie punktet nicht nur mit einer hohen Schließkraft und einer hohen Wiederholgenauigkeit, sondern auch mit einer enormen Vielfalt an Baugrößen und Varianten. Dabei ist sie im Vergleich zur Vorgängergeneration noch preisgünstiger.

Künftig möchte der BW-TEC-Geschäftsführer deshalb die Zusammenarbeit mit Schunk weiter ausbauen: „Wir schauen gerade intensiv auf den Bereich Automatisierung und sehen, dass unsere Branche dort noch riesigen Nachholbedarf hat. Im Vergleich zur Automobilbranche hinken wir noch rund 15 Jahre hinterher“, führt Pantli aus. BW-TEC ist dazu bereits im Dialog mit Schunk. „Hier bringen wir unsere Expertisen zusammen.“

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