Rittal Blue e Chiller: Chill mal! Prüfung bestanden

Zwei Blue e Chiller sorgen für effiziente Klimatisierung: Egston Power Electronics hat in St. Pölten in den Räumlichkeiten der GW St. Pölten ein Prüffeld errichtet und will damit auch die Zusammenarbeit mit den Integrativen Betrieben stärken. Den Wunsch nach einer bedienerfreundlichen und effizienten Klimatisierungslösung konnten zwei Blue e Chiller mit 20 kW von Rittal erfüllen.

Hans Groll von der Abteilung Rittal Service macht bei der Inbetriebnahme einen letzten Systemcheck, ob die Anlage so funktioniert, wie sie geplant und berechnet wurde.

Hans Groll von der Abteilung Rittal Service macht bei der Inbetriebnahme einen letzten Systemcheck, ob die Anlage so funktioniert, wie sie geplant und berechnet wurde.

Roland Weiss
Vertriebsingenieur Klima bei Rittal

„Der Kunde will schlüsselfertige Lösungen. Dabei ist es wichtig, dem Kunden gut zuzuhören und auch nach der Inbetriebnahme in Kontakt zu bleiben.“

Znaim, Eggenburg, St. Pölten – umständliche, weite Wege gehören seit Dezember 2019 der Vergangenheit an. Die Egston Power Electronics GmbH, seit 2017 ein Spin-off der Egston System Electronics GmbH, hat in den Räumlichkeiten der GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH ein neues Prüffeld errichtet. Hier testet das Unternehmen sämtliche Projekte vor ihrer Auslieferung an den Kunden auf Herz und Nieren. Egston Power Electronics befasst sich mit Leistungselektronik, auch Power-Hardware-in-the-Loop im Fachjargon genannt. Die Projekte gehen zu 100 % ins Ausland, vornehmlich nach Deutschland, Nordeuropa aber auch in die USA. Da hilft natürlich die UL-Zertifizierung des Unternehmens. GW St. Pölten ist aber nicht nur Quartiergeber, sondern seit 2014 auch enger Kooperationspartner von Egston Power Electronics GmbH in Sachen Schaltschrankbau. Diese Zusammenarbeit soll sich jetzt durch das Prüffeld weiter intensivieren.

Rund 500 Mitarbeiter sind bei der GW St. Pölten in fünf verschiedenen Geschäftsfeldern beschäftigt. „Die Besonderheit des Unternehmens liegt zum einen in der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen und natürlich auch in der Vielfalt der angebotenen Leistungen, die von Metallbe- und -verarbeitung, Textilverarbeitung, Grünraumpflege über Schilder-, Druck- und Werbetechnik bis hin zu Baugruppenfertigung und Schaltschrankbau reicht“, erklärt Jürgen Holzinger, Projekttechniker aus dem Geschäftsfeld Elektro. „Im Letzteren setzen wir die unterschiedlichsten Projekte um – angefangen beim kleinen Wandschrank bis hin zu einer NSHV mit 50 Schränken auf Hawaii“, ergänzt er.

Zwei Rittal Blue e Chiller mit je 20 kW sorgen für die Klimatisierung jeder Prüfaufstellung. Platzsparend wurden sie auf einem Vordach installiert.

Zwei Rittal Blue e Chiller mit je 20 kW sorgen für die Klimatisierung jeder Prüfaufstellung. Platzsparend wurden sie auf einem Vordach installiert.

Manuel Zimmel
Head of Project Engineering bei Egston Power Electronics

„Ich wollte eine schlüsselfertige Anlage und die habe ich bekommen. Und es funktioniert alles, so wie es soll.“

Energie sinnvoll einsetzen

Neben der räumlichen Verbesserung stand vor allem die Energieeffizienz des Prüffeldes im Blickpunkt. „In Znaim war es in einer Halle für Spritzgussmaschinen untergebracht, deren Klimatisierung wir genützt haben. Da sind wir gegen Widerstandslasten gefahren, haben sozusagen die Energie in Wärme verbrannt.“ Um dieses Problem in St. Pölten erst gar nicht entstehen zu lassen, hat sich das Projektteam rund um Manuel Zimmel, Head of Project Engineering, an Rittal gewandt. Hier arbeitet man seit Jahren an energieeffizienten Klimalösungen wie der sogenannten Blue e bzw. Blue e+ Reihe. „Wir schätzen, dass es in Europa mehr als zwei Millionen Schaltschrank-Klimageräte gibt, die mit einer angenommenen Anschlussleistung von zwei Gigawatt (ca. 1 kW pro Gerät) einen CO2-Ausstoß von circa zwei Millionen Tonnen pro Jahr verursachen“, erklärt Roland Weiss, Vertriebsingenieur Klima bei Rittal. Das Unternehmen hat daher schon vor Jahren begonnen, den Energiebedarf seiner Klimalösungen soweit zu senken, dass ein signifikanter Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann und gleichzeitig den steigenden Energiepreisen begegnet wird.

Die Chiller werden anschlussfertig verdrahtet geliefert und lassen sich im Plug-&-play-Prinzip schnell in Betrieb nehmen.

Die Chiller werden anschlussfertig verdrahtet geliefert und lassen sich im Plug-&-play-Prinzip schnell in Betrieb nehmen.

Plug-and-play

Die passende Lösung für die Klimatisierung des Prüffeldes fand man bei zwei Rittal Chillern der Reihe Blue e. Mit je 20 kW sorgen sie für die richtige Klimatisierung jeder Prüfaufstellung. Platzsparend wurden sie auf einem Vordach installiert. „Aber nicht nur der Platz war für uns wichtig. Die Anlagen werden regelmäßig an- und abgeschlossen. Das System muss sich daher leicht öffnen und schließen lassen und gegebenenfalls muss man das Kühlmittel einfach nachfüllen können“, erklärt Manuel Zimmel. Mit der Entwicklung der Blue e Chiller bietet Rittal genau das passende Produkt, das diese Anforderungen erfüllt. Die Chiller werden anschlussfertig verdrahtet geliefert und lassen sich im Plug-and-play-Prinzip schnell in Betrieb nehmen. Einheitliche Wasseranschlüsse, ein einstellbares Überstromventil (Bypassventil) sowie eine optimale Zugänglichkeit zu allen Komponenten erleichtern Monteuren und Servicemitarbeitern das Arbeiten an den Geräten. Die Chiller sind im Industriestandard IP 44 (Elektrik) in vier Leistungsklassen von 11 bis 25 kW und in den Gehäusegrößen 660 x 1.265 x 1.315 mm bzw. 760 x 1.265 x 1.515 mm (BxHxT) erhältlich. Durch den Einsatz der Micro-Channel-Technologie und einem damit sehr hohen Lamellenwirkungsgrad der Wärmetauscher benötigen die Geräte insgesamt 40 % weniger Kältemittel als bisher.

Die Überwachung und Steuerung der Blue e Chiller erfolgt selbstverständlich in zwei Rittal-Schaltschränken.

Die Überwachung und Steuerung der Blue e Chiller erfolgt selbstverständlich in zwei Rittal-Schaltschränken.

Erfolgreiche Inbetriebnahme

Anfang Dezember 2019 wurde die Anlage im Beisein aller Beteiligten in Betrieb genommen. Dafür konnten gleich drei Schränke für ein amerikanisches Aerospace-Projekt geprüft werden. „Grundsätzlich schauen wir, ob das System das tut, was es tun soll“, schmunzelt Manuel Zimmel. „Ernsthaft: In den Anlagen befinden sich SPS, Schütze, die müssen schalten. Es werden auch die Sicherheitsabschaltungen getestet. Wir haben im Schrank Spannungen bis zu 800 V(DC). Da ist es enorm wichtig, dass die Türkontakte reagieren. Wenn jemand versucht die Türen zu öffnen, muss sich das System sofort ausschalten. Und wir prüfen, ob unsere Verstärker in Ordnung sind“, erklärt der Projektingenieur. Das dauert im Realbetrieb pro Anlage rund eine Woche. Bei der Abnahme des Prüffeldes war auch ein Rittal-Team vor Ort. Hans Groll von der Abteilung Rittal Service machte bei dieser Gelegenheit einen letzten Systemcheck, ob die Anlage so funktioniert, wie sie geplant und berechnet wurde. „Es ist extrem wichtig, dass wir die richtigen Wassermengen mit den richtigen Temperaturen haben. Und ob die Anlage auch grundsätzlich den Anforderungen gerecht wird. Wir haben hier bei diesem Projekt die Anforderung, dass wir Verlustleistungen von 1,5 bis 20 bzw. 40 kW haben. Wie gesagt, da ist es wichtig, dass wir die Wassermenge und Temperatur einhalten“, erklärt der Experte. Unliebsame Überraschungen gab es allerdings keine, denn im Rahmen der Übergabe im Oktober fand bereits die erste Inbetriebnahme statt. „Wir waren damals bei der Befüllung dabei, haben alle Parameter eingestellt und einen Teillastbetrieb simuliert. Heute machen wir einen abschließenden Gesamtleistungstest. Dass es grundsätzlich läuft, das haben wir schon festgestellt“, ergänzt Roland Weiss.

Schlüsselfertige Lösung

Der Wunsch der Kunden nach Gesamtlösungen steigt ungebrochen. Diesen Anforderungen will Rittal jetzt auch im Bereich der industriellen Prozessklimatisierung gerecht werden. Bislang konnte Rittal vor allem bei der Klimatisierung von Rechenzentren sein Projekt-Know-how beweisen. Jetzt wird dieses Angebot auch auf Industriekunden ausgeweitet. „Rittal hat mit seiner Schaltschrank-Klimatisierung und seiner Kompaktkühlung in Verbindung mit den Schränken einen Namen, aber bei den Industrie-Chillern ist unsere Kompetenz noch eher unbekannt“, gibt Roland Weiss zu, der sich seit Anfang 2019 genau um diese Projekte kümmert. „Der Kunde will schlüsselfertige Lösungen. Dabei ist es wichtig, dem Kunden gut zuzuhören und auch nach der Inbetriebnahme in Kontakt zu bleiben. Wenn es Probleme geben sollte, muss man sich natürlich immer an einen Tisch setzen. Oft sind es die Kleinigkeiten, die ein Projekt richtig gut machen“, verspricht der Vertriebsingenieur.

Auch Manuel Zimmel wollte eine schlüsselfertige Anlage: „Und die habe ich bekommen. Und es funktioniert alles, so wie es soll“, betont er abschließend.

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