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Brantner holt mit KI-basierter Objekterkennung auch beim Constantinus Award Platz 1

Am 2. Juni 2022 wurden in den Sofiensälen in Wien die innovativsten Projekte der österreichischen Beratungs- und IT-Branche gekürt. Die Brantner Österreich GmbH holte Gold beim Constantinus Award 2022 in der Kategorie Digitalisierung/Internet of Things (IoT).

(V.l.n.r.) Ing. Christoph Pasching und Dr. Rene Heinzl (c) FV UBIT/Florian Wieser.

(V.l.n.r.) Ing. Christoph Pasching und Dr. Rene Heinzl (c) FV UBIT/Florian Wieser.

Eingereicht wurde heuer das bereits erprobte Projekt „Brantner AI and Robotik (B-AIR)“. Die von Brantner entwickelte künstliche Intelligenz ermöglicht eine vollautomatische Erkennung und Trennung verschiedenster Objekte aus dem Restmüllstrom. Die Jury überreichte den beiden Entwicklern, Ing. Christoph Pasching und Dr. Rene Heinzl, den Preis für den ersten Platz in der Kategorie Digitalisierung. Es handelt sich nach dem Iceberg Innovation Leadership Award 2021 und den Digital Impuls Award im Mai 2022 bereits um die dritte Auszeichnung für die Brantner AI.

Hochwertige Kunststoffe

Aktuell werden in der Trennanlage im niederösterreichischen Wölbling wertvolle PET-Flaschen im allgemeinen Kunststoffstrom erfolgreich erkannt und in Folge von diesem getrennt. PET ist im Vergleich mit anderen gebrauchten Kunststoffen etwa sechsmal wertvoller. Es ist daher nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll, die Erkennungs- und Trennungsquote von PET in die Richtung von 100 Prozent zu bringen.

Trainingsdaten erkennen

„Der Großteil der verfügbaren Trainingsdaten für KI-basierte Objekterkennung sind normalerweise vollständige und perfekte Objekte“, weiß Heinzl, Physiker und Co-Geschäftsführer von Brantner-Tochter namens Brantner Digital Solutions. Gerade diese sind im Bereich der Abfallwirtschaft jedoch kaum vorhanden. Da entsorgte Gegenstände im Abfall in allen verschiedenen Formen und Transformationen existieren, war es notwendig, eine eigene KI zu modellieren, die auf diese Gegebenheit spezialisiert ist. Eine weitere Herausforderung war die Notwendigkeit der kurzen Erkennungszeit (Real-time) und die Ansteuerung der Robotik (Delta-Picker). Eine Lösung dafür wurde gemeinsam mit Siemens entwickelt.

Das zweite Leben der PET-Flasche

Bereits 2021 wurde ein Testprojekt in der Anlage Wölbling durchgeführt, um die Machbarkeit und die Wahrscheinlichkeit der Erkennung zu prüfen. Aufgrund der hohen Erkennungsrate wurde im September 2021 das Projekt „B-AIR“ gestartet, um die Einsatzmöglichkeit von Robotern erweitert und auf die Erkennung von PET-Flaschen spezialisiert. Durch die Automatisierung der PET-Flaschen-Bestimmung und die Trennung durch künstliche Intelligenz und Robotik kann der aussortierte PET-Anteil auf rund 90 Prozent erhöht werden, wie die Simulation gezeigt hat. Das Projekt „B-AIR“ verdoppelt somit die Menge der PET-Flaschen, die dem allgemeinen Kunststoffstrom entnommen werden. Diese zusätzliche Menge entspricht etwa 280 Tonnen PET-Flaschen pro Jahr, die damit in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können.

„Schwarzes Gold“ in Plastikflaschen

„Mit diesem Projekt leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz, indem wir Energie und wertvolle Ressourcen sparen“, weiß Pasching, Co-Geschäftsführer von Brantner Digital Solutions, denn für die Produktion des PET wird Rohöl benötigt. Durch ein Kilogramm sortierte und recycelte PET-Flaschen werden daher 1,9 Kilogramm Erdöl eingespart. Ein teurer Rohstoff, der mittlerweile Mangelware ist und bei dessen Gewinnung außerdem Treibhausgase freigesetzt werden.

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