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Gemeinsam Vollgas geben

Seit Anfang November 2019 ist Burkhard Balz als Senior Vice President Automation Systems für das neue Business Segment Automation Systems (BSAS) bei der Lenze AG zuständig. Mit einer klaren Ausrichtung auf Zielmärkte und Kunden wird er Lenze zu einem international anerkannten und erfolgreichen Automatisierungsanbieter weiterentwickeln. Wie Burkhard Balz, als ausgewiesener Automatisierungsspezialist und Kenner des Systemgeschäftes, dieses Vorhaben umsetzen will, verrät er im Gespräch mit x-technik. Das Gespräch führte Luzia Haunschmidt, x-technik

Unser Ziel ist es, das Automatisierungsgeschäft in den kommenden Jahren weltweit signifikant zu steigern.

Burkhard Balz, Senior Vice President Automation Systems, Lenze AG

Unser Ziel ist es, das Automatisierungsgeschäft in den kommenden Jahren weltweit signifikant zu steigern. Burkhard Balz, Senior Vice President Automation Systems, Lenze AG

Helden des Corona-Alltags

(h3)Eine starke Mannschaft: Zusammenhalt und Loyalität bei Lenze Österreich

In Zeiten von Corona läuft das Leben deutlich anders als gewohnt. Viele arbeiten im Homeoffice, doch das ist nicht allen möglich. Damit wir auch weiterhin auf gut gefüllte Warenregale im Supermarkt oder auf alle anderen liebgewonnen Produkte für den täglichen Gebrauch zugreifen können, halten auch beim Antriebs- und Automatisierungsspezialisten Lenze die Mitarbeiter in der Produktion die Stellung.

Lenze liefert Technik, beispielsweise für Textil- oder Verpackungsmaschinen sowie Warenverteilzentren. Automatisierte Abfüllanlagen in heimischen Molkereibetrieben sind mit Frequenzumrichtern und Servomotoren von Lenze ausgerüstet, um einen sicheren Produktionsablauf zu gewährleisten. Diese und weitere Produkte werden im Werk am Standort Asten von rund 160 Mitarbeitern gefertigt. Sie leisten also indirekt einen Beitrag dazu, dass die Milch in Glasflaschen oder Tetra Paks® gefüllt wird und schlussendlich in die Regale der Supermärkte gelangt.

Aber auch in Maschinen in systemrelevanten Bereichen wie der Medizintechnik und der Pharmaindustrie findet man Automationslösungen von Lenze. Sie sorgen dafür, dass Tabletten, Dragees oder Kapseln maschinell sorgfältig und sicher verblistert werden. Diese Beispiele machen deutlich, wie wichtig es ist, dass Fertigung, Logistik und Service – auch und gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen – weiter reibungslos laufen, um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Ein Blick in die Montagehallen am Standort in Asten zeigt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Lenze mit vollem Einsatz tatkräftig sind.

„Die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität. Wir halten uns daher streng an die behördlichen und institutionellen Vorgaben, um sie bestmöglich zu schützen. Den einzuhaltenden Mindestabstand und die Hygieneregeln haben wir alle verinnerlicht. Darüber hinaus setzen wir auf klare Kommunikation und regelmäßigen Austausch, um Unsicherheiten zu vermeiden. Ich bin sehr stolz auf mein Team und die starke Leistung, die jeder Einzelne erbringt. Egal, ob im Büro, den Montagebereichen, in der Logistik, der Qualitätssicherung oder im Kundendienst. In allen Bereichen sind es unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf die Verlass ist. Sie sind die Helden des Alltags, die mit Zuversicht und Gewissenhaftigkeit weiterhin für die gewohnte Qualität von Lenze sorgen“, erklärt Marco Gattringer-Ebner, Geschäftsführer der Lenze Operations Austria.

Herr Balz, mit welchem Auftrag haben Sie bei Lenze gestartet?

Mein Auftrag ist es, gemeinsam mit meinen Teams den Geschäftsbereich Automation Systems profitabel zu entwickeln. Dazu werden wir uns den Märkten zuwenden, Regionen identifizieren, in denen wir stärker wachsen können, und unsere technologische Kompetenz vorantreiben. Denn unsere Mission lautet, ein offenes und skalierbares Automatisierungssystem in unseren Fokusindustrien Textil, Converting & Printing, Consumer Goods sowie Material Processing zu vertreiben. Unter dieser Prämisse spielt das für uns neue Segment 'Material Processing' eine wesentliche Rolle, das die Industrien verarbeitender Materialien umreißt. Parallel dazu bereiten wir einen Marktzugang für unsere digitalen Lösungen vor.

Kommt Ihnen dazu nicht die derzeitige Corona-Situation etwas in die Quere?

Unser Ziel ist es, das Automatisierungsgeschäft in den kommenden Jahren weltweit signifikant zu steigern. Und trotz Corona stehen unsere Chancen recht gut! Denn die Märkte werden sich beruhigen und in den nächsten ein bis zwei Jahren werden wir auch wieder ein Marktwachstum erleben. Um dieses Potenzial zu nutzen, werden wir uns weiterhin und verstärkt auf unsere Zielgruppe im Serienmaschinenbau konzentrieren – in den letzten Jahren konnten wir sehr viele Kunden dieses Segments gewinnen, die wir auf unser System standardisiert haben. Somit sehen wir da gute Möglichkeiten, weiter zu wachsen. Darüber hinaus kann Lenze auf viele neu entwickelte Produkte verweisen, wie beispielsweise den Easy System Designer, das Web-Visualisierungstool EASY UI Designer und den Servoumrichter i950 – um nur einige zu nennen, die es gilt, auch auf den Markt zu bringen und zu etablieren.

Wie sieht dazu Ihr strategisches Marketing aus?

Wir werden uns verstärkt den Fokusindustrien und Zielmärkten zuwenden und diese effizienter und konzentrierter entlang des gesamten OEM-Life-Cycle, dem Lebenszyklus bei Herstellern, bearbeiten. Unsere Industry Segment Manager kennen ihre Märkte, wie auch unsere Landesorganisationen ihre lokalen Kunden sehr gut kennen. Gemeinsam werden sie den Markt bearbeiten und potenzielle Kunden in deren frühen Konzeptphasen abholen. Den Kunden genau zum richtigen Zeitpunkt zu unterstützen, wird der entscheidende Erfolgshebel dabei sein, um eine langfristige Standardisierung mit den Lösungen von Lenze zu erzielen.

Was bedeutet das für das Lenze Produktportfolio?

Das heißt, dass wir unsere Aufmerksamkeit noch stärker als bisher auf unser Produktportfolio im Kontext unseres Lösungsportfolios fokussieren. Dazu gehört es auch, die Marktanforderungen aus den verschiedenen Industriesegmenten aufzunehmen und das Lenze Core Automation System – unsere interagierenden Kernprodukte, -lösungen und -systeme – weiter auszubauen. Natürlich werden wir dazu auch die Weiterentwicklung unserer Einzelprodukte – wie beispielsweise unseren erfolgreichen Servoumrichter i950 – vorantreiben. Damit haben wir Lösungen, die den verschiedensten Marktanforderungen gerecht werden.

Wie wirken sich Ihre Vorhaben auf die Organisation aus?

Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir uns verändern. Mit dem neuen Organisationsdesign, das entlang der strategischen Säulen nun über die drei global agierenden Business Segmente Mechatronics, Automation Systems und Digital verfügt, sind wir auf einem guten Weg. Und das neue Business-Segment Automation Systems ist mitten in der Transformation. Wir haben inzwischen eine Organisation aufgebaut, die den Anforderungen des Marktes und unserer Wachstumsziele entspricht. Dabei steht Integration im Vordergrund. Das bedeutet mehr Zusammenarbeit: Wir werden stärker mit den Landesorganisationen, mit den Kunden in den Märkten und natürlich auch mit unserer Entwicklung zusammenarbeiten, um das Lenze Core Automation System abzurunden und am Markt auszurichten.

Was haben Sie dazu in der Organisation konkret verändert?

Es ging darum, klare Strukturen und Verantwortlichkeiten zu schaffen und das Set-up des weltweiten Systemgeschäfts insgesamt agiler, also wendiger und schlanker zu machen. Drei Teams – „Market Development“ unter der Leitung von Falk Vespermann, „Global Solution Center“ unter der Leitung von Martijn Theunissen und „Product Management“ unter meiner interimistischen Leitung – werden zukünftig enger zusammenarbeiten. Zusätzlich haben wir eine Performancemessung eingeführt, Rollen und Verantwortlichkeiten neu definiert und Schnittstellen zu anderen Bereichen, wie zum regionalen Vertrieb oder zur Entwicklung, klar bestimmt. Um beispielsweise die Zusammenarbeit zwischen den Produktmanagern und der Entwicklung zu intensivieren, ist zum einen Andreas Röttger als Leiter R&D Automation Systems & Tools nun in das Führungsteam von BSAS integriert und zum anderen erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit Detlef Peckmann, Leiter R&D Servo Drives. Außerdem haben wir über sogenannte Boards einen klaren Steuerungsmechanismus etabliert, um Marktanforderungen aufzunehmen und dann in Produktanforderungen zu übersetzen. So sind wir schlagkräftiger als zuvor, da wir gemeinsam einen klaren strategischen Fokus verfolgen, unsere Energien bündeln und unsere Leistungen messbar machen.

Unsere Ziele sind sicherlich angesichts der jüngsten gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen ambitioniert, aber ich bin fest davon überzeugt: Wenn wir gemeinsam Vollgas geben, schaffen wir auch das.

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