interview

redesign3D.tech: Camp für 3D-Druck

Das erste Camp für 3D-Druck in Österreich geht am 11. und 12. April 2018 am Red Bull Ring in Spielberg über die Bühne. Ein besonderer Vorteil des Camps liegt in der inhaltlichen Aufbereitung der Workshops: Sie sind sowohl in Hinblick auf die Anforderungen der Zielgruppen Geschäftsführer, Technischer Leiter und Projektmanager, als auch Konstrukteure und Designer aus der Industrie zugeschnitten. Die redesign3D.tech ist eine Veranstaltung von Festo Österreich.

Güngör Kara, Chief Digital Officer bei EOS – Additive Minds.

Güngör Kara, Chief Digital Officer bei EOS – Additive Minds.

redesign3D.tech

11. und 12. April 2018
Red Bull Ring, Spielberg
www.redesign3D-tech.at

Wie lässt sich das Potential der Gestaltungsfreiheit erschließen? Wie sieht generatives Design der Zukunft aus? Welchen disruptiven Einfluss hat der Einsatz der additiven Fertigung auf Unternehmen und Märkte? Das sind nur einige der Fragestellungen, die hochkarätige Experten aus der Industrie gemeinsam mit den Teilnehmern auf der "redesign3D.tech" erarbeiten. In Gruppen können die Camp-Teilnehmer mit den Workshop-Leitern Cases und Prozesse mit unterschiedlichen Methoden aufarbeiten. Das erlaubt es, sich direkt im Austausch mit den Experten einen individuellen Nutzen und Mehrwert zu eröffnen.

Warum Trial & Error nicht wirklich punktet

Im Vorfeld des Camps hat x-technik bei einem der Event-Vortragenden, Herrn Güngör Kara, Chief Digital Officer bei EOS – Additive Minds, nachgefragt, welche Trends sich durch die Additive Fertigung in den nächsten Jahren abzeichnen werden:

Herr Kara, welche Innovationen werden den 3D-Druck in den kommenden Jahren maßgeblich beeinflussen?

Aus heutiger Sicht gibt es drei essentielle Innovationstreiber: Die steigende Anzahl neuer Materialien, die speziell für die additive Fertigung entwickelt wurden, Design-Optimierungen mittels verbesserter Design-Software sowie die Verbesserung der Maschinenleistung, z. B. durch die steigende Anzahl der verbauten Laser. Die Verschmelzung von Industrie 4.0-Lösungen mit der additiven Fertigung ist ein weiteres Entwicklungsfeld. Etwa durch den Einsatz von Digital Twins, die von der Bauteilkonstruktion über die Fertigung bis hin zur Überwachung des Bauteils im Echtzeitbetrieb neue Möglichkeiten eröffnen. Das ist ein sich stark abzeichnender Mega-Trend und wird disruptiv auf Unternehmen wirken, die einen traditionellen Ansatz halten und nicht tiefer in die Wertschöpfungskette einsteigen wollen.

Worin sehen Sie besondere Herausforderungen im Umgang mit 3D-Druck?

Ein zentrales Thema ist der Aufbau von vertiefenden Kompetenzen in kürzester Zeit. Es gibt für erfahrene Konstrukteure und Ingenieure in diesem Bereich bisher nur wenige Möglichkeiten der Weiterbildung. Zudem fehlt es den meisten Unternehmen noch an der richtigen Vorgehensweise, um eine hochperformante Additive Manufacturing Fertigungskette aufzusetzen. In der Praxis sehen wir aufgrund von fehlender Expertise noch viel ‚Trial & Error‘ – das ist aber keine gute Strategie. Es bindet unnötig Kapazitäten und bremst die effektive Nutzung der Technologie.

Welche Wettbewerbsvorteile eröffnet der Einsatz von 3D-Druck?

Der industrielle 3D-Druck hat zwei voneinander getrennte disruptive Kräfte. In der Diskussion über die Smarte Fabrik wird viel über die Digitale Fertigungskette gesprochen und den Mehrwert des 3D-Drucks als ein Schlüsselelement in solch einer Additive Manufacturing Fertigungskette. Täglich sehen wir eindrucksvolle Beispiele für innovative Bauteile, die Unternehmen einen signifikanten Wettbewerbsvorteil verschaffen, der mit traditionellen Kosteneinsparmöglichkeiten nicht zu realisieren wäre. Ein Hebel, um solche innovativen Bauteile zu generieren, sind z. B. die hohen Freiheitsgrade im Designbereich. Das kann genutzt werden, um Bauteile zu integrieren und dadurch die Anzahl nachfolgender Schritte in der Fertigung drastisch zu senken und wenn dann noch mittels Leichtbaustrukturen das Bauteilgewicht reduziert wird, dann erhöht sich neben dem Materialeinsatz auch der Mehrwert für den Kunden. Des Weiteren ist die Positionierung eines Unternehmens als ein Innovations- oder Produktionszentrum für die additive Fertigung strategisch interessant. Insbesondere Großunternehmen erwarten von ihren Tier 1 und 2 Lieferanten diese Fähigkeiten. Je früher man da fit ist und sich als erfahrener Partner etablieren kann, desto größer ist der Wettbewerbsvorteil von Anfang an.

www.redesign3D-tech.at

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