Professionelle Volumensmessung für perfekten Biergenuss
Wer glaubt, dass moderne industrielle Messtechnik großindustriellen Anwendungen vorbehalten ist, irrt: Im Gastgarten des Schweizerhauses, einer der größten gastronomischen Einrichtungen Österreichs, sorgen magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte Dosimag 5BH von Endress+Hauser dafür, dass jedes Glas Bier gleich schön, gleich gepflegt und vor allem gleich voll gezapft wird.
Wien ist eine Großstadt wie viele andere auch. Trotzdem ist die österreichische Bundeshauptstadt anders als die meisten, denn sie hat innerhalb ihrer Grenzen viel Grün und außergewöhnlich viele Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten. Eine dieser Oasen in der Großstadtwüste ist das bereits 1766 erstmals urkundlich erwähnte Schweizerhaus. Hier, am Übergang zwischen dem Vergnügungspark und den ausgedehnten Grünbereichen des Praters machen Wiener Urlaub für die Sinne und genießen die Köstlichkeiten aus Küche und Keller auf 1.700 Sitzplätzen unter schattenspendenden Baumriesen.
Nachvollziehbarkeit für gepflegtes Bier
Trotz des bei Speisen und Getränken sehr reichhaltigen Angebotes liefern die erste Assoziation die Stelze (Bayerisch: Schweinshaxe) und das Bier. Das kommt aus Budweis und macht mengenmäßig den größten Anteil der Getränke aus. Gezapft wird es als Spezialität des Hauses in drei etwa gleich großen Stufen, um die jeweils optimale Kombination aus sehenswertem Schaum, würzigem Geschmack und wirksamer Erfrischung zu erhalten. Über Vorschank, Nachschank und Endschank dauert der gesamte Einschenkvorgang typischerweise vier Minuten.
„Bei nicht-schäumenden Getränken kann an der Schankanlage die gewünschte Menge eingestellt und mit einem einzigen Vorgang beispielsweise der ¼ Liter Wein gezapft und zugleich registriert werden“, sagt Dkfm. Karl-Jan Kolarik, seit 1989 Schweizerhaus-Geschäftsführer. „Im Gegensatz dazu muss beim händischen Bier-Zapfvorgang der mengenmäßige Verbrauch gemessen werden, um die Übereinstimmung von Aus- und Eingang überwachen zu können.“ Diese ist wichtig, denn die Buchhaltung ist nur korrekt und kann einer Prüfung durch das Finanzamt stand halten, wenn auf beiden Seiten dieselbe Summe steht. Zudem haben alle Gäste das Recht, für ihr Geld gleich viel Erfrischung zu erhalten.
Messung als Teil der Neuausstattung
Im Herbst 2010 erteilte das Schweizerhaus der Sparte Gruber Schanksysteme der Privatquelle Gruber GmbH & Co KG aus Brixlegg den Auftrag zur Erneuerung und Modernisierung der gesamten Schanktechnik. Nicht unbeteiligt an der Entscheidung war wohl der Umstand, dass das Tiroler Unternehmen mit dem Münchener Hofbräuhaus auch bereits die größte Gaststätte der Welt ausgestattet hatte. Eine wesentliche Anforderung war, das Umschließen der Fässer weniger aufwändig zu gestalten. „Wir realisierten eine Lösung, bei der sich die drei Stränge für Vor-, Nach- und Endschank aus je sechs gleichzeitig angeschlossenen Fässern bedienen“, sagt Geschäftsführer Dipl.-Ing. Günther Gruber. „So muss wesentlich seltener eine Person zum Umschließen in den Kühlkeller und der Vorgang kann ohne Unterbrechung des Ausschanks erfolgen.“
Für die Datenaufzeichnung befindet sich in der Zuleitung ein Durchflussmessgerät. „Auch früher waren für diese Aufgabe Durchflussmesser eingesetzt worden. Diese waren jedoch nicht wartungsfrei und mussten vor jeder Saison neu kalibriert werden“, beschreibt Günther Gruber. „Zudem war die Genauigkeit nicht besonders hoch.“
Lösung aus Abfüllanlagen
Ebenso wie in jedem Zulauf zur Schankanlage für alle anderen Getränke, integrierte Gruber Schanksysteme daher in jedem Strang ein Durchflussmessgerät Dosimag 5BH von Endress+Hauser. Das Produkt wurde als Volumendurchfluss-Messsystem für Anwendungen in Abfüllanlagen geschaffen, wo es sich auch im zahlreichen Anlagen weltweit bestens bewährt. „Bei solchen Dosierlösungen, ebenso wie hier, ist es nicht die absolute Genauigkeit, sondern die hohe Reproduzierbarkeit“, weiß Ing. Gerhard Pölzmann, Produktmanager Durchfluss bei Endress + Hauser. „Zudem ist oft der Platz beschränkt. Dosimag hat daher eine besonders kompakte Bauform.“
Dass dank fehlender mechanischer Messelemente keine Verschmutzungsgefahr besteht und nach einfacher Integration des auf Lebensdauer vorkalibrierten Gerätes keine Wartung anfällt, ist einer der Vorteile des verwendeten magnetisch-induktiven Messverfahrens nach dem faradayschen Prinzip. Zur Erinnerung: Nach der 3 Finger Regel wird in einem durch ein Magnetfeld bewegten Leiter Strom induziert, der dann gemessen werden kann. Der Leiter ist in diesem Fall die Flüssigkeit. Wichtig in der Schankanwendung ist ebenso wie bei der Flaschenabfüllung die Wiederholgenauigkeit. Hier kann das Durchfluss-Messsystem dank einer hohen Abtastrate punkten. So ist etwa bei einer Messgenauigkeit von 0,5 % eine maximale Abweichung bis hinunter auf 0,25 % des Messwertes und eine Standardabweichung bis hinunter auf 0,1 % erreichbar. Die Robustheit des Messprinzips wird unterstützt durch die Ausführung der Geräte mit einem hohen Temperaturbereich, der die Reinigung mit bis zu 150° zulässt.
Überprüfbares Ergebnis
„Während die Dosimag Volumensmessgeräte von Endress+Hauser in der Bierschank lediglich der Datenerfassung dienen, liefern sie im Zulauf zur automatischen Schankanlage für die anderen Getränke Messimpulse direkt an die Steuerung, um die Größe der Portion zu regeln“, erklärt Günther Gruber. „Wegen ihrer unkomplizierten Handhabung und hohen Wiederholgenauigkeit setzen wir sie als Standardkomponente in unseren Anlagen ein.“
„Die Anlage hilft uns, mit zumutbarem Aufwand für das Personal auch bei Massenansturm jedem Gast stets ein exzellentes Bier auf den Tisch zu stellen“, ergänzt Karl-Jan Kolarik. „Mit der jederzeitigen zeitnahen Überprüfbarkeit der mengenbezogenen Daten kann man als Gastronom beruhigt in den Feierabend gehen, und das ist ein Stück zusätzlicher Lebensqualität.“
Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co.KG
- Colmarer Straße 6
- D-79576 Weil am Rhein
- Tel. +49 7621-975-20555
- www.de.endress.com

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