WSCAD SUITE X: Pefekte Symbiose von Elektrokonstruktion und SPS-Progammierung

Integration und Vernetzung sind entscheidende Zielgrößen für das smarte Electrical Engineering im Anlagen- und Maschinenbau. Eine neue Schnittstelle verbindet das TIA Portal und das TIA Selection Tool von Siemens mit der WSCAD SUITE X. Damit können Elektrokonstrukteure und SPS-Programmierer ihre Maschinenprojektierung gemeinsam effizient und schnell vorantreiben. Schaltpläne, Aufbau und Programmierung der Komponenten und Baugruppen stehen in allen Entwicklungsphasen uneingeschränkt zur Verfügung. Durch den bidirektionalen Austausch von Engineering-Daten verkürzen sich die Entwicklungszeiten um bis zu 40 %.

Die im TIA Selection Tool zusammengestellte SPS-Konfiguration lässt sich für die Entwicklung des Stromlaufplanes direkt in die EDCAD-Software von WSCAD exportieren.

Die im TIA Selection Tool zusammengestellte SPS-Konfiguration lässt sich für die Entwicklung des Stromlaufplanes direkt in die EDCAD-Software von WSCAD exportieren.

Bei Siemens steht die durchgängig digitalisierte Wertschöpfungskette im Fokus, das heisst, jedes Produkt wird digital erstellt und als Digitalisierungscode inklusive aktualisierter Komponenten- und Material-Listen im (lizenzpflichtigen) Totally Integrated Automation (TIA)-Portal abgelegt. Das Portal ist die Datenbasis für die gesamte Automatisierungsumgebung. Daneben gibt es das (kostenlose) Planungswerkzeug TIA Selection Tool, mit dem Elektrotechniker z. B. speicherprogrammierbare Steuerungen konfigurieren. Anwender der WSCAD Suite X können jetzt Siemens-Daten aus beiden Informationsquellen für ihre ECAD-Konstruktionen nutzen. Mit dem Informationspaket aus aktuellen Artikel- und Material-Listen sowie den Kennwerten der einzelnen I/O-Kanäle der elektrischen Baugruppen lassen sich Stromlaufpläne beinahe im Handumdrehen normgerecht aufbauen.

Der Import der Daten für die Stromlaufplanentwicklung erfolgt mit dem Modul Electrical Engineering aus der WSCAD SUITE X. Die importierten Daten erscheinen im SPS-Manager und lassen sich sofort in den Stromlaufplan einbinden. Stammen sie aus dem Selection Tool, muss der Konstrukteur die fehlenden I/O-Kanäle jetzt anlegen. Dazu genügt ein Griff in die lokale Artikeldatenbank oder die Online-Datenbibliothek wscaduniverse.com mit stets aktuellen Symbolen und Artikeldaten. Wurden die Daten im TIA Portal erzeugt, übernimmt WSCAD die dort angelegten I/O-Kanäle. „Das TIA Portal weiß einfach nicht nur, welche Baugruppen zusammen passen oder welche Abhängigkeiten es zwischen den verschiedenen Artikel gibt, sondern auch welche I/O-Slots es gibt und welche Eigenschaften diese tragen können“, sagt Michael Hermann, Produktmanager bei WSCAD.

Beim Import in WSCAD werden neue und geänderte Elemente unterschieden. Geänderte sind mit altem und neuem Wert vor dem Überschreiben erkennbar.

Beim Import in WSCAD werden neue und geänderte Elemente unterschieden. Geänderte sind mit altem und neuem Wert vor dem Überschreiben erkennbar.

Datenaustausch in beide Richtungen

Zu den Aufgaben der ECAD-Konstruktion zählt das optimale Platzieren und Verbinden aller Haupt- und Nebenelemente sowie das Dokumentieren sämtlicher Klemmenpläne, Kabel-, Verbindungs- und Materiallisten. Liegt der Stromlaufplan vor, übergibt der Elektrokonstrukteur die Datei zurück an das TIA Portal für die Programmierung der Steuerung. Das aber ist noch nicht alles: Da die ECAD-Lösung von WSCAD gewerkeübergreifend arbeitet, ergibt sich zusätzlicher Mehrwert. So stehen z. B. die im Modul Building Automation erfassten Datenpunkte inklusive ihrer Werte über die I/O-Kanäle im TIA Portal zur Verfügung.

Der bidirektionale Datenaustausch bietet weitere Vorteile. Ändert der Programmierer im TIA Portal z. B. mehrere 8-Port-I/O-Karten in eine 32-Port-Karte, ist diese beim neuerlichen Import in WSCAD Suite X im Stromlaufplan sofort sichtbar. Material-Listen und Dokumentation werden mit aktualisiert. Auch in diesem Fall kommt der gewerkeübergreifende Ansatz der WSCAD-Lösung zum Tragen: Die WSCAD-Suite X übernimmt jede Änderung im Stromlaufplan sofort in den Schaltschrankaufbau. Wenn Elektroplaner ihrerseits Kanalbezeichnungen oder Kommentartexte ändern oder ergänzen, stehen diese ebenfalls im TIA Portal wieder zur Verfügung.

Das Zusammenspiel mit dem TIA Portal reduziert Fehlerquellen im Electrical Engineering und verkürzt Planungszeiten. Wenn Elektrokonstrukteure die Steuerung im ersten Schritt im Stromlaufplan anlegen, müssen sie hinterlegen, welche Baugruppen vorliegen, welche I/O-Karten mit wievielen Slots benötigt werden und welche Signale auf welchem Kanal liegen. Dabei prüft die ECAD-Software nicht, ob der Port einer I/O-Karte ein bestimmtes Signal verarbeiten kann oder nicht. Unter Umständen kann es also passieren, dass beim Überspielen der Daten ins TIA Portal für die Programmierung das TIA Portal sagt ‚no way‘. Übernimmt die ECAD-Software bereits im TIA Portal vorab angelegte I/O-Ports sind solche zeitraubenden Überraschungen ausgeschlossen.

Nach dem Import erscheinen die Elemente in gewohnter Weise im SPS-Manager.

Nach dem Import erscheinen die Elemente in gewohnter Weise im SPS-Manager.

Die Qual der Wahl

Die Öffnung der ECAD-Lösung von WSCAD zur Siemens-Datenwelt bietet zwei Wege: Entweder übernimmt der Konstrukteur die komplette Konfiguration mit gesicherter Materialliste über das TIA Selection Tool und entwickelt auf dieser Datenbasis im ECAD-System den Stromlaufplan, schickt den Schaltungsaufbau zurück ins TIA Portal zur Programmierung und finalisiert die Elektrokonstruktion mit etwaigen Änderungen durch die Programmierung. Empfehlenswerter ist aus Sicht von WSCAD die Zusammenstellung und Konfiguration der Steuerung im TIA Portal: "Als wir die Schnittstelle entwickelt und mit dem TIA Selection Tool als auch mit dem TIA Portal gearbeitet haben, fiel uns auf, dass manche Baugruppen im Selection Tool existieren, die das TIA Portal nicht kennt“, erinnert sich Michael Hermann. „Deshalb erscheint es uns schlüssiger, die Steuerung im TIA-Portal anzulegen und von dort nach WSCAD zu exportieren. Auf diesem Weg ergeben sich zwei Vorteile: Eventuelle Diskrepanzen werden vermieden und die möglichen und genutzten I/O-Kanäle sind bereits angelegt und werden mit ex- und importiert.“

Halle DC, Stand 204

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