gastkommentar

Intelligente Wege zur Industrie 4.0

Gastkommentar Zehn Jahre sind eine lange Zeit, wenn es um technische Innovationen geht. Hätten Sie gewusst, dass es 2006 noch nicht einmal ein iPhone gab? Ob privat oder geschäftlich, heute gehört das Smartphone für die meisten Menschen ganz selbstverständlich zum Alltag. Auch in der Automatisierung hat sich viel getan in der letzten Dekade. Industrial Ethernet z. B. war vor zehn Jahren noch ein heiß diskutiertes Thema, IO-Link stand noch nicht auf der Agenda und auch der Einsatz von RFID in Produktion und Logistik war überschaubar. Alle drei Themen sind heute Basistechnologien für die angestrebte vierte industrielle Revolution, die „smarte Fabrik“ oder auch „Industrie 4.0“.

Stephan Auerböck, Geschäftsführer Turck GmbH, Österreich

Stephan Auerböck, Geschäftsführer Turck GmbH, Österreich

In den letzten Jahrhunderten gab es mehrere technologische Revolutionen, die die industrielle Produktion von Gütern veränderten. Begonnen hat alles mit der Mechanisierung durch Dampfmaschinen im 19. Jahrhundert. Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts war die arbeitsteilige Massenfertigung ein wesentlicher weiterer Schritt. Heute sind wir in der Epoche „Automatisierung mit Elektronik & IT“. Bei der vierten Stufe der industriellen Revolution wird die „Vernetzung Cyber-Physikalischer Systeme“ den wesentlichen Teil darstellen.

Erreichbar ist die zunehmend geforderte Flexibilität in der Produktion nur durch das Verschmelzen von Informationstechnologien und Automatisierungstechnik. Alle wesentlichen Informationen wie Maschinen- und Anlagenzustände, der aktuelle Materialfluss und der Fertigungsgrad der Produkte können erfasst, analysiert und ausgewertet werden. Mit Hilfe dieser Daten lassen sich dann Prozesse und Fertigungsschritte optimieren, technische Probleme frühzeitig erkennen und Maßnahmen einleiten, um eine Produktionen möglichst zu 100 % auszulasten.

Werkstückträger mit RFID-Datenträger sind im Produktionsprozess jederzeit identifizierbar; sie können der jeweiligen Bearbeitungsstation alle Infos zum nächsten Produktionsschritt mitbringen.

Werkstückträger mit RFID-Datenträger sind im Produktionsprozess jederzeit identifizierbar; sie können der jeweiligen Bearbeitungsstation alle Infos zum nächsten Produktionsschritt mitbringen.

RFID als Kerntechnologie

Realisieren lässt sich die Vision Industrie 4.0 nur mit entsprechend geeigneten Automatisierungskomponenten, die immer mehr Hersteller anbieten. Mit 50 Jahren Erfahrung in den Bereich Sensorik und Identifikation unterstützt auch Turck den Industrie 4.0-Gedanken, beispielsweise mit intelligenten Sensoren oder dem RFID-System BL ident. Für Turck ist RFID eine Kerntechnologie für die praxisbezogene Umsetzung von Industrie 4.0. Hier wird die HF-Technologie bereits über zehn Jahre erfolgreich eingesetzt, etwa als elektronisches Begleitpapier am Werkstück.

Aufbauend auf der HF-Technologie, die besonders für Applikationen im Nahfeld geeignet ist, hat Turck in den letzten Jahren verstärkt die RFID-UHF-Technologie weiterentwickelt. Dabei können Transponder in großen Distanzen (bis sechs Meter) gelesen und beschrieben werden. Diese Technologie kommt heute verstärkt gerade in der Automobilindustrie zum Einsatz. Besonders die Reader mit UHF-Technologie werden ein Kernstück beim Einsatz im Industrie 4.0-Umfeld sein. Bereits heute verfügen RFID-Reader über Ethernet-Schnittstellen, künftig wird auch die OPC-UA-Technologie als Kommunikationsstandard integriert werden. Gemeinsam mit anderen Anbietern arbeitet Turck in einer Arbeitsgruppe des AIM-Verbands (Automatische Identifikation, Datenerfassung und Mobile Datenkommunikation) an der Definition von OPC UA als Kommunikationsstandard in Auto-ID Geräten. Denn neben leistungsfähigen Automatisierungskomponenten sind es vor allem standardisierte Schnittstellen, die den Weg zur vierten industriellen Revolution bereiten.

Stephan Auerböck Geschäftsführer Turck GmbH, Österreich

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