interview

Ganzheitliche Visionäre

Industrielle Bildverarbeitung, Identifikation und Lasermarking mit System: Nicht erst seit Industrie 4.0 zu einem überall gehörten Schlagwort wurde, setzt die produzierende Industrie für Prozessoptimierung, Steigerung der Ausfallssicherheit, automatisierte Qualitätssicherung und eindeutige Rückverfolgbarkeit auf Vision Systeme. 2014 trat mit der Autforce Vision Systems GmbH ein neuer Anbieter auf den Markt. Im Interview mit Luzia Haunschmidt, Chefredakteurin der x-technik AUTOMATION, erläutern ihre Gründer Ing. Mag. (FH) Stefan Perg und Markus Piffer, wie sich das Unternehmen auf dem Vision-Markt inmitten etablierter Anbieter erfolgreich positioniert. Autor: Ing. Peter Kemptner / x-technik

Lasermarkierungen mit Arex 20W Faserlaser - Klarschrift und Datamatrix- Code auf Aluminiumdruckgussteilen.

Lasermarkierungen mit Arex 20W Faserlaser - Klarschrift und Datamatrix- Code auf Aluminiumdruckgussteilen.

Markus Piffer
Geschäftsführer der Autforce Vision Systems GmbH

„Immer öfter werden in einer Anwendung klassischer Maschinenbau und Robotik nahtlos zu Gesamtlösung kombiniert. Dabei kommen nicht selten Vision-Lösungen von Autforce zum Einsatz.“

Was ist der Zusammenhang zwischen der Autforce Vision Systems GmbH in Lienz und der Autforce Automations GmbH in Lebring?

Inspektion von Kugellagern mittels Smart Kamera von Datalogic.

Inspektion von Kugellagern mittels Smart Kamera von Datalogic.

Ing. Mag. (FH) Stefan Perg
Geschäftsführer der Autforce Vision Systems GmbH

„Die Lösungsmöglichkeiten reichen von einfachen Applikationen mit Vision-Sensoren oder Linescannern bis hin zu PC-basierenden Multi-Kamerasystemen oder Lasersysteme für Direct-Part-Marking mit integrierten bildbasierenden Scannern. Zu unserem Portfolio zählen außerdem Lösungen wie die 3D-Konturenvermessung oder die industrielle Thermografie.“

Stefan Perg:

Die im Jahr 2000 gegründete Autforce Automations GmbH im südsteirischen Lebring ist Komplettanbieter für Automatisierungslösungen in zahlreichen Branchen. Dabei zählen über 200 Unternehmen der produzierenden Industrie, darunter führende Automobilhersteller und –zulieferbetriebe zu ihrem Kundenkreis.

ASEM HMI Portfolio mit Premium HMI4 Software als leistungsstarke Programmierungsumgebung.

ASEM HMI Portfolio mit Premium HMI4 Software als leistungsstarke Programmierungsumgebung.

Markus Piffer:

Die Autforce Vision Systems GmbH in Lienz, Osttirol, wurde 2014 als Unternehmen für industrielle Bildverarbeitung, Identifikation und Lasermarking gegründet. Die beiden Firmen agieren unabhängig voneinander, dennoch gibt es zwischen beiden Unternehmen enge Verbindungen. Dort wo Fertigungsprozesse automatisiert werden, ist meist Bedarf für Identifikation zur Rückverfolgbarkeit und Qualitätskontrolle mittels Bildverarbeitung. Wenn eines der beiden Unternehmen den Bedarf für eine übergreifende Lösung erkennt, holt es das andere mit an Bord, um gemeinsam eine umfassende Gesamtlösung anzubieten und zu realisieren.

Die P-Serie setzt einen neuen Standard in der industriellen Bildverarbeitung indem fortschrittliche Funktionen von Smart-Kameras mit einem Vision-Sensor verbunden werden.

Die P-Serie setzt einen neuen Standard in der industriellen Bildverarbeitung indem fortschrittliche Funktionen von Smart-Kameras mit einem Vision-Sensor verbunden werden.

In welchen Kompetenzbereichen ist Autforce Vision Systems tätig und welche Synergien gibt es innerhalb dieser?

Stefan Perg:

Wir bieten Lösungen in den Fachbereichen industrielle Bildverarbeitung und Identifikation sowie Laserbeschriftung. Diese oft getrennt betrachteten Anwendungsgebiete haben in der Praxis viel miteinander zu tun. So haben Kamera- und bildbasierende Codelesesysteme große Gemeinsamkeiten bei der verwendeten Technologie und den SW- Algorithmen.

Markus Piffer:

Die Applikationsentwickler der Autforce Automation können auf Grund ihrer langjährigen Erfahrung in der Automatisierung aus einem sehr großen Wissens- und Erfahrungsschatz schöpfen. Gemeinsam mit dem fachspezifischen Know-how der Autforce Vision Systems erweitert sich daher die Gesamtlösungskompetenz, welche immer häufiger von unseren Kunden gefordert wird.

Sprechen Sie damit bestimmte Branchen an oder ist Autforce Vision Systems branchenübergreifend aufgestellt?

Stefan Perg:

Wir sind branchenunabhängig aufgestellt, unsere bisher größten Erfolge hatten wir jedoch bei Unternehmen, die sich mit Glas-, Kunststoffverarbeitung oder Metalldruckguss beschäftigen. Dabei lassen sich sowohl beim Auslesen von Codes oder der Merkmalsüberprüfung mittels Kamerasystem als auch beim Lasermarkieren nicht ohne Weiteres nur Standardprodukte einsetzen. Es ist nötig, im einzelnen Fall die besonderen Material- und Oberflächeneigenschaften der zu inspizierenden oder zu markierenden Teile zu berücksichtigen.

Markus Piffer:

Bevor wir unseren Kunden ein Konzept anbieten, werden in einer Machbarkeitsanalyse Produkte, Materialien und Umgebungsvariable eingehend geprüft. So können wir von der Idee bis zur Inbetriebnahme maßgeschneiderte und durchgängige Lösungen bieten.

Wo beginnt, wo endet das Lösungsspektrum von Autforce Vision Systems für Scanning- oder Bildverarbeitungsaufgaben?

Stefan Perg:

Die Lösungsmöglichkeiten reichen von einfachen Applikationen mit Vision-Sensoren oder Linescannern bis hin zu PC-basierenden Multi-Kamerasystemen oder Lasersysteme für Direct-Part-Marking mit integrierten bildbasierenden Scannern. Zu unserem Portfolio zählen außerdem Lösungen wie die 3D-Konturenvermessung oder die industrielle Thermografie.

Markus Piffer:

Immer öfter werden in einer Anwendung klassischer Maschinenbau und Robotik nahtlos zu Gesamtlösung kombiniert. Dabei kommen nicht selten Vision-Lösungen von Autforce zum Einsatz. Egal ob bei der Nachrüstung bei bestehenden oder der Entwicklung neuer Anlagen, spielt die Datenverarbeitung eine bedeutende Rolle. Um das Steuerungssystem nicht mit einem hohen Datenvolumen zu belasten bieten intelligente Bildverarbeitungssysteme bereits eine integrierte Datenvorverarbeitung. Zur Weiterverarbeitung, Verwaltung und Archivierung dieser Daten greifen wir gerne auf die von der Autforce Automation entwickelte MES Software AUTFACTORY zurück.

Wie reüssieren Sie auf dem bereits gut besetzten Markt im Bereich der Laserbeschriftung?

Stefan Perg:

Bei der Laserbeschriftung handelt es sich um einen stark wachsenden Markt. Wir sprechen Anwender an, die von anderen Arten der Markierung wechseln möchten. Zudem bestehen Synergien mit unseren ID-Systemen, denn in vielen Anwendungen, in denen es um das Erkennen von Code geht, ist dieser innerhalb derselben Gesamtanwendung aufzubringen.

Markus Piffer:

Die verschiedenen Branchen stellen unterschiedliche Anforderungen an die Markiersysteme. In der Lebensmittelindustrie ist besonders schnelles Markieren der Ware, etwa durch die fliegende Kennzeichnung (marking on the fly) erforderlich. Bei Pharma- und Medizin ist hingegen ein Eindringen des Farbstoffs oder die Bildung von Erhebungen oder Vertiefungen oft nicht zulässig. Gerade in solchen Applikationen können wir unsere Erfahrung und Kompetenz ebenso ausschöpfen wie die breite Angebotspalette unserer Produktpartner.

Wer sind diese Produktpartner?

Stefan Perg:

Autforce verwendet Vision-Produkte wie Kamera-, Auto-ID- und Lasermarkiersysteme in erster Linie von Datalogic und ist in den Geschäftsfeldern Machine Vision, Industrial Identification und Lasermarking Quality-Partner von Datalogic. Als einziges Unternehmen in Österreich sind wir für alle drei dieser Bereiche als Partner des italienischen Premium-Herstellers zertifiziert.

Weiters integrieren wir in unsere Lösungen Produkte von namhaften Herstellern wie Cognex, InfraTec, SmartRay und MVTec.

Markus Piffer:

Bei Systemen für die industrielle Automatisierung agiert Autforce als Österreichvertretung der 1979 gegründeten Asem. Die Produktpalette dieser ebenfalls italienischen Firma umfasst auf verschiedenen Hardware-Plattformen basierende Panel-PCs, HMIs und PACs (Programable Automation Controller). Die von Asem komplett im eigenen Hause entwickelten und gefertigten Produkte und Softwaresysteme der „Open PC Automation“ integrieren wir nicht nur in die von uns geschaffenen Systeme, sondern bieten sie auch im Wettbewerb mit anderen Marktteilnehmern für allgemeine Automatisierungslösungen an. Dort punkten sie vor allem mit hoher Qualität, einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, Langzeitverfügbarkeit und Reifegrad sowie der Vollständigkeit der Produktpalette und der verwendeten Softwareplattformen.

Besonders hervorzuheben ist die plattformunabhängige Fernwartungslösung Ubiquity, die mit überlegener Usability, einem klugen Lizenzschema und der Möglichkeit von Mehrfachzugriffen den meisten etablierten Lösungen deutlich überlegen ist.

Weisen Ihre Systeme für Bild- und Codeerkennung sowie Lasermarkierung direkte Schnittstellen zu MES- bzw. ERP-Systemen auf?

Stefan Perg:

Mehr als das. Die in der Automobilbranche weltweit verbreitete, von Autforce Automation entwickelte MES-Software AUTFACTORY kann innerhalb eines einzigen Projekts mit mehreren Steuerungen gleichzeitig kommunizieren und ermöglicht so in jedem Schritt Erfassung und Auswertung der relevanten Daten auch in komplexesten Systemen.

Markus Piffer:

AUTFACTORY kann Automatisierungsvorgänge mit sehr kurzen Zykluszeiten und die daraus resultierenden riesigen Datenmengen handhaben und ist für Big Data gerüstet. Mit Features wie Losgröße 1, einer ereignisorientierten Prozessabwicklung und einem ausgeklügeltes Track & Trace-System sowie einem benutzerfreundliches Windows-Interface liefert das System Daten zur Auswertung auf allen Unternehmensebenen, vom Fertigungsmanagements bis zum Controlling.

Was bringt die Zukunft?

Stefan Perg:

Die Business Unit „Industrial Automation“ der von uns in Österreich vertretenen Asem ist in Italien Marktführer und zählt in der Industrieautomatisierung zu den wichtigen europäischen Playern. In Österreich konnte sich die Autforce Vision Systems bereits gut etablieren. Auf diesem Markt streben wir durch kontinuierliches Wachstum in den Bereichen industrielle Bildverarbeitung, Identifikation und Lasermarking einen ähnlichen Status an.

www.autforce.com

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