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Energiebenchmark-Modul für nicht-energieintensive Betriebe

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat ein neues Benchmarking-Modul für nicht-energieintensive Betriebe entwickelt, um diesen einen Vergleich mit ihren Wettbewerbern hinsichtlich einer effizienten Energienutzung zu ermöglichen. Das Modul ergänzt das bestehende Industriebenchmarking-Portal um den Aspekt der Energieeffizienz und hilft sowohl größeren wie auch kleineren Betrieben, Möglichkeiten zur Energieeinsparung aufzuzeigen und diese konkret umzusetzen. Erste Ergebnisse verdeutlichen, dass das Thema Energieeffizienz insgesamt an Bedeutung gewinnt: Viele Betriebe berücksichtigen schon jetzt das Kriterium Energieeffizienz explizit bei der Tätigung wichtiger Investitionen.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen stets innovationsfähig sein, rechtzeitig strategische Investitionen tätigen und ihre Ausgaben im Blick behalten. Dies gilt aber nicht allein für die Entwicklung von Produkten oder Dienstleistungen, sondern auch für den Energieverbrauch, der für produzierende Betriebe ein bedeutender Kostenfaktor ist. Vor dem Hintergrund schwankender Energiepreise, einer verschärften Energie- und Umweltpolitik sowie eines gesellschaftlichen Wandels hin zu mehr Nachhaltigkeit spielt das Thema Energieeffizienz für Unternehmen eine immer wichtigere Rolle.

In diesem Zusammenhang hat das Fraunhofer ISI ein Energiebenchmarking-Modul entwickelt, das Unternehmen seit Juni 2016 zur Verfügung steht. Ziel des Benchmarkings ist es, das Wissen der Unternehmen beim Thema Energiesparen zu verbessern, ihr Bewusstsein hierfür zu schärfen und ihnen konkrete Einsparbereiche aufzuzeigen. Katharina Mattes, die das Projekt zur Entwicklung des Energiebenchmarking-Moduls leitete, beschreibt dessen Nutzen für Unternehmen: „Die Themen Energieeffizienz und Energieeinsparung gewinnen für Unternehmen an Bedeutung, weil sie zusätzliches Kapital freilegen, das die Betriebe anderweitig nutzen und so ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken können. Dies belegen auch Zahlen aus unseren Studien: So blickt jeder dritte größere Betrieb aus dem Verarbeitenden Gewerbe und fast jedes vierte KMU konsequent auf die Energieeffizienz, wenn es um zukünftige Investitionsentscheidungen zum Kauf neuer Maschinen und Anlagen geht.“

Die Unternehmen erhalten über das Energiebenchmarking-Modul Auskunft zu technischen und organisatorischen Energieeffizienz-Maßnahmen. Zudem können sich die Betriebe anhand von unterschiedlichen Betriebsgrößen oder der Seriengröße in der Produktion selbst in Vergleichsgruppen einteilen und sich so gezielt mit Wettbewerbern messen. Das Energiebenchmarking ersetzt keinen Energie-Audit, liefert aber wichtige erste Hinweise bei der Suche nach Ansatzmöglichkeiten zur Energieeinsparung.

Energie-Modul basiert auf Querschnitt nicht-energieintensiver Branchen

Das Modul greift auf Daten von etwa 400 Betrieben aus ausgewählten nicht-energieintensiven Branchen des Verarbeitenden Gewerbes zurück, die im Rahmen der Vertiefungsbefragung "Energienutzung in der Industrie" sowie der Erhebung "Modernisierung der Produktion" des Fraunhofer ISI im Jahr 2015 erhoben wurden. Dazu zählen Betriebe aus den Bereichen Gummi- und Plastikherstellung oder Metallverarbeitung, Produzenten von Computern, Elektronik, optischen Produkten oder Elektrogeräten sowie Maschinen-, Fahrzeug- und Nutzfahrzeughersteller.

Die Ergebnisse belegen, wie wichtig das Thema Energieeinsparung mittlerweile in den nicht-energieintensiven Branchen des Verarbeitenden Gewerbes ist. Von den umgesetzten Energieeinspar-Maßnahmen in der Produktion sind Lösungen im Bereich Druckluftsysteme am weitesten verbreitet: Drei von vier Betrieben, die diese Technologie nutzen, setzen solche Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs ein. Ebenso spielt die strategische Verankerung im Betrieb eine zentrale Rolle, wenn es um die Einführung von Effizienz-Maßnahmen geht. Knapp 40 Prozent der Betriebe haben bereits Ziele zur Reduzierung des Energieverbrauchs festgelegt. Nicht zuletzt ist die Sensibilisierung der Beschäftigten essentiell, um sie aktiv bei der Energieeinsparung einzubinden: Knapp jeder dritte Betrieb stellt der Belegschaft Informationen zum Energieverbrauch im Arbeitsalltag zur Verfügung. Hierbei handelt es sich etwa um energieorientierte Maschinenanzeigen oder Infotafeln zur Visualisierung des Energieverbrauchs.

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